03.02.2022
NS-Schulwandbild: „Germanen stürmen den Limes“
  
DIE ALAMANNEN
 
Römisches Mischvolk, Huzelpuzel,
kam vom Süden hergekrochen,
doch gleicher Zeit vom hohen Norden,
sind Allamannen aufgebrochen.
 
Roms Industriemacht, hochgerüstet,
stets nach Mord und Raub gelüstet:
Germanen-Jungs für die Galeeren,
Mädels die Hurenschaft bescheren.
 
So gafften Romas Teufelsfratzen,
wirkten der Wölfin blutige Tatzen,
nur mit Schrecken und mit Grauen
in unseren deutschen Heimatgauen.
 
Deutsches Volk im deutschen Süden,
war schon gänzlich am Ermüden,
im Kleinkrieg gegen Roms Legionen,
da kam der Sturm von Nord gezogen.
 
Erst staute er sich an Limes-Wällen,
dann brach er durch an vielen Stellen.
Ein Hurrah-Ruf ging durch die Lande,
darin versank die römische Schande.
 
Nun war er da, der Tag der Rache,
der Alamannen Wut und Wache
hielt sein Gericht bis zu den Bergen
und Römer faulten in den Särgen.
 
Das Glück erlebte manchen Dämpfer,
durch die von Rom gekaufte Kämpfer.
Das war der Römer listiges Planen,
Germanen rangen mit Germanen.
 
Doch letztlich, gegen Römertücken,
musste die Rückeroberung glücken.
Des Nordens blonde, starke Recken,
konnten die Freiheit neu erwecken.
 
Die Alamannen oder Alemannen waren eine frühmittelalterliche Germanenguppe aus Norddeutschland, die sich ab dem dritten Jahrhundert, nach der Überwindung des römischen Limes-Abwehrsystems, in ihren neuen Sitzen - „Alamannia“ - niederließen: Baden-Württemberg, Elsass, Bayerisch-Schwaben, Deutsch-Schweiz, Lichtenstein, Vorarlberg. Die deutschen Sprachweisen in diesen Gebieten werden als „alemannische“ Dialekte bezeichnet. Die Bedeutung des Namens, der 289 n.0 in seiner lateinischen Form „Alamanni“ erscheint, ist eine Zusammensetzung von germanisch „ala-“ = „alle“ und „manōn-“ = „Mensch, Mann“. Naheliegenderweise handelt es sich um die Benennung eines „in kriegerischen Unternehmungen neu entstandenen Stammes“, der „sich deshalb Alemannen nannte (oder so genannt wurde), weil er unabhängig von den Stammesverbindungen, jedem, der teilnehmen wollte, offen stand“, in diesem Sinne interpretiert es Hans Kuhn im „Reallexikon der Germanischen Altertumskunde“, 1973, S. 138. Ebenso erklärte den Begriff Asinius Quadratus, ein röm. Historiker des 3. Jhs., der Alamannen als „zusammengelaufene und vermischte Menschen“ bezeichnet hat. Es waren also freie Nordleute die sich, unabhängig von der vorsichtigen Politik ihrer Stämme, aufgemacht hatten, ihr Glück im römisch eroberten Süden zu versuchen. Eine andere Deutung des Namens besagt, dass damit „All-Menschen“ im Sinne von „ganze Menschen“, „Vollmenschen“ gemeint waren, die Bezeichnung also der hohen Selbsteinschätzung gegenüber der restlichen Menschheit diente. Der Begriff „Schwaben“ für die gleichen Leute geht auf die in röm. Quellen genannten elbgermanischen „Suebi“ zurück. Die Ostsee nannte man das „Suebenmeer“. Bis ins 5. Jh. wurden Alamannen und Sueben unterschieden, ab dem 6. Jh. wurden die beiden Namen dagegen ausdrücklich als gleichbedeutend überliefert. Der „Sueben“-Name setzte sich durch, als das Siedlungsgebiet der Alamannen, das bis dahin als „Alamannia“ betitelt wurde, man zum „Herzogtum Schwaben“ rechnete.
 
Die Neigung norddeutscher Germanen, in gallische und gallo-germanische Regionen, vor die Tore römischer Machtgrenzen zu ziehen, zeichnete sich schon seit den Zeiten des suebischen Königs Ariowist im 1. Jh. v.0 ab, der über sieben Nordstämme gebot und mit Julius Cäsar bei Straßburg eine Schlacht schlug. Nach Beendigung der röm. Germanenkriege im 1. Jh. verblieben in der Oberrheinzone zwischen Mainz und Straßburg sowie im unteren Neckarland kleine germ. Siedlungsgruppen, für die der Name „Suebi Nicrenses“ überliefert ist. In die röm. Provinzen „Germania inferior“ (Niedergermanien), westlich des Rheins und „Germania superios“ (Obergermanien) östlich des Rheins und „Germania secunda“, im Bereich des unteren Rheins, sickerten in Zeiten der röm. Besatzung zunehmend fremde Elemente aus allen Teilen des röm. Imperiums ein, wie Veteranen aus Asien, jüdische Händler, Kleinbedienstete, Garnisonen-Gesindel und mittelmeerische Gewerbebetreibende aller Art. Erst die alamannische Blutauffrischung aus dem germ. Norden schuf die Grundlage einer völkischen Basis der sich entwickelnden deutsch-sozialen Gemeinschaft. Während sich die verbliebenen Kelten und Sueben auf röm. Invasionsgebiet im Lauf der Zeit eingliederten, traten Anfang des 3. Jh. vor dem röm. Limes neue nordische Germanengruppen auf, die ab 213 immer wieder auf Beutezügen in die verrömerten Provinzen eindrangen. Um das Jahr 260 ist der Limes - der gallogermanische sowie germanische Regionen zerschnitt - so gut wie dauerhaft zerstört worden. Einen Rückschlag gab es unter dem röm. Kaiser Flavius Claudius Julianus, genannt Julian Apostata (331-363). Er kehrte i.J. 351 dem Christianismus den Rücken und bekannte sich zu einem neuplatonisch geprägten Heidentum. Im Dezember 355 reiste Julian nach Gallien ab, um das Oberkommando über die Truppen, zu übernehmen. In den folgenden Jahren verteidigte er erfolgreich die Rheingrenze: 356 gewann er Köln von den Franken zurück und kämpfte gegen die Alemannen, 357 schlug er bei Straßburg die Alemannen empfindlich, indem er Germanen gegen Germanen einsetzte. Das röm. Gold tat seine ihm zugedachte Arbeit. Im Jahre 358 hatte er erneut mit den Franken zu kämpfen. Nach seinem Abzug im Jahre 361, um gegen die Perser anzutreten, hatten die Germanen, Franken in Gallien und Alamannen in Germanien, wieder die Herrschaft in Händen. Gesicherte Erkenntnisse aus archäologischen Funden bestätigen, dass die Herkunft der oberdeutschen Neusiedler aus dem elbgermanischen Raum zwischen Ostniedersachsen und Böhmen kamen, vor allem zwischen Nordharz, Thüringer Wald und Südwest-Mecklenburg.