16.11.2024

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Der 58-jährige Mike Tyson stieg wieder in den Ring – und die ganze Boxwelt war gespannt. Der Kampf fand am 15. November 2024 statt. Auch Axel Schulz freute sich darauf. Sportlich nahm er Tysons Kampf gegen einen Influencer aber nicht ernst. Der frühere Schwergewichtsboxer Axel Schulz sah die Rückkehr von Ex-Champion Mike Tyson für den Kampf gegen Influencer Jake Paul ausschließlich positiv. „Ich finde es sensationell, das hilft natürlich dem ganzen Boxsport“, sagte der 56-Jährige der Deutschen Presse-Agentur, „weil es dadurch wieder Aufmerksamkeit für die Sportart gibt. Das ist weltweit gut fürs Boxen.“ Tyson sei trotz seines fortgeschrittenen Alters dem unerfahrenen Herausforderer weit überlegen, meinte Schulz: „Wenn der in einer Runde alles auf eine Karte setzt, dann müsste er den auseinanderschrauben. Die Power, die Mike hat, und die Bewegungen, die er jetzt auch im Training zeigt – da hast du keine Chance als jemand, der seinen zwölften Kampf macht.“

Die Boxlegende Mike Tyson (1966-) hat es noch mal wissen wollen. Im texanischen Arlington stieg er gegen einen 27-Jährigen Influencer Jake Paul (1997-) in den Ring. In der Vergangenheit hatte sich Paul zeitweise als Schauspieler versucht. So war er in der Disney-Channel-Serie „Bizaardvark“ mit Olivia Rodrigo zu sehen. Wegen seiner Skandale beendete der Sender die Zusammenarbeit mit ihm jedoch, wie unter anderem BBC berichtete. Wohl in Anspielung auf seine Kontroversen hat Jake Paul sich selbst den Spitznamen „The Problem Child“ (auf Deutsch: das Problemkind) verliehen. Der frühere Box-Weltmeister Mike Tyson hat für einen Showkampf wieder die Boxhandschuhe angezogen. Der 58-Jährige wagte in Arlington im US-Bundesstaat Texas gegen Influencer Jake Paul ein Comeback im Schwergewichtsboxen – und verlor deutlich nach Punkten. Die Punktrichter werteten den Kampf nach acht Runden (jeweils zwei Minuten) einstimmig für Paul (80-72, 79-73, 79-73).

Tyson begann den Kampf aggressiv und konnte in den ersten beiden Runden mehr Treffer landen als sein Gegner. In der dritten Runde drehte Paul jedoch auf und brachte Tyson mehrfach ins Wanken. Von da an dominierte der jüngere Kämpfer das Geschehen und zeigte sich deutlich agiler. Zwar war Tysons Abwehrarbeit solide, doch eigene Angriffe unternahm er kaum noch. In den letzten Sekunden des Kampfes stellten beide Kontrahenten ihre Aktionen ein, und Paul verbeugte sich respektvoll vor Tyson.

Streaming-Gigant Netflix wollte mit dem Event einen neuen Markt für sich erschließen, aber hatte mit großen technischen Problemen zu kämpfen. Mehr dazu lesen Sie hier. Der 27-jährige Paul steht erst seit 2020 im Ring und hat seitdem zehn Boxkämpfe absolviert. Bekannter ist Paul als Influencer. Die Übertragung des Kampfes lief beim Streamingdienst Netflix. Bislang hatte Paul zehn seiner elf Box-Kämpfe gewonnen, die meisten von ihnen gegen MMA-Fighter. Paul, so sagte Tyson, sei durch Zeitungen und TV zum „Killer“ hochstilisiert worden, er selbst jedoch sei ein „Natural Born Killer“zum Töten geboren. Allgemein eint sie wenig – außer der Tatsache, dass beide im US-Wahlkampf Donald Trump unterstützten.

Der schillernde Boxstar Tyson konnte sich zu besten Zeiten alles kaufen, was er wollte. Auch Löwen und Tiger, die er in seiner Luxus-Villa in Maryland hielt. Eine halbe Milliarde US-Dollar habe er in seinem Leben verprasst, sagte Tyson einmal. Der extravagante Lebensstil, falsche Freunde, schlechte Entscheidungen – all das führte 2003 in die finanzielle Pleite. Die letzte Million auf seinem Konto, verriet Tyson, habe er für eine Reha gegen seine Alkohol- und Drogensucht ausgegeben.

Experten gehen davon aus, dass Tyson als großes Zugpferd der Nummer mehr als 40 Millionen Euro kassieren wird. Und das dürfte auch der Hauptgrund für seine Rückkehr sein. Denn sportlich hat er im Boxsport alles erlebt: den Aufstieg zum jüngsten Schwergewichts-Weltmeister der Geschichte als 20-Jähriger, die goldenen Jahre als Champion und schließlich die Demütigungen nach Niederlagen wie 1990 gegen den krassen Außenseiter Buster Douglas oder Aussetzern wie im „Bite Fight“ 1997 gegen Evander Holyfield.

Dennoch sagte Tyson nach dem Kampf: „Ich bin sehr zufrieden. Ich muss niemanden etwas beweisen.“ Trotz der deutlichen Niederlage will er noch weitermachen. Im Ring sah es aber lange Zeit danach aus, dass es für ihn besser wäre, nicht mehr zu kämpfen. Nach einer guten Runde wirkte Tyson ausgepowert – verständlich für einen 58-Jährigen. Der 31 Jahre jüngere Paul dagegen attackierte ihn immer wieder, landete mehrere Treffer.

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