Vielliebchen-Tag - uraltes Frühlingsfest der Verliebten
14./15.02. - „Vielliebchentag / Valentinstag“ - lat. valens („gesund / stark“). In Chroniken kommen auch Begriffe vor wie: Waltinstag, Fallenteinstag, Feldienstag, Faldienstag. Die christl. Kalenderstrategen unternahmen es bereits im 4. Jh. als Liebespatron einen ihrer „Heiligen“ namens Valentin, der am passenden Tage hingerichtet worden sein soll, einzuschieben.
In den unter ags. Einfluss stehenden Ländern England, Nordfrankreich, Belgien, war mit dem Tag eine Variante des Mailehens verknüpft; die Burschen ersahen sich ihre Mädchen. Es ist der Trautschafts-, Friedeles- od. Vielliebchentag („Tag der Verliebten“); in schwed. Kalendern: Alla Hjärtans Dag („Aller Herzliebsten Tag“). Der Volksmund sagt, an dem Tag wählen sich die Vögel ihre Weibchen; in einem alten engl. Lied lautet der Vers: „Vögel wählen die Genossin und paaren sich an diesem Tage.“
Was die Vöglein in größter Ungezwungenheit üben, vollzieht der Mensch in heimlicher Schicklichkeit. Die Brezel ist das zeitgerechte Kultgebäck, sie ahmt die sich gegenseitig umschlingenden Arme der Pärchen nach (ahd. brezitella, aus griech.-lat. „Ärmchen“), geradeso. Der Festtag hängt mit der allgemeinen Brautschau zusammen, die im Februar abgehalten wurde. Brauchtumsanteile aus dem Erbe der röm. Lupercalien könnten eingeflossen sein. Mädchen träumen nach dem Genuss hart-gekochter Eier in der Nacht zum Valentinstag von ihrem Zukünftigen, oder heiraten den, der ihnen am Morgen des Tages als erster über den Weg läuft. Pärchen wurden füreinander ausgelost, sie galten dann als verlobte Valentin und Valentina / Valentine. Aus ihnen schimmert aber noch Vâlant und Vâlantinne, das christlicherseits verteufelte heidn. Liebespaar, das sich über die lust- und leibfeindlichen Kirchengesetze hinwegsetzte und aus kirchlicher Sicht eng mit dem Junker Vâland/Voland - wie mhd. Dichter des 12./13. Jh. den Teufel nennen - in Verbindung stand. Der mittelalterlichen Christenkirche galt der Valentinstag vor allem als Unglückstag, denn an ihm sollte der legendäre zum Teufel gestempelte Jesus-Verräter Judas Ischariot, geboren worden sein. Alles, was an diesem Tage geboren wurde, sollte angebl. kein Glück haben und früh sterben. Im Schweizer Amden wurde der Valentin selbst unter dem Namen Väledi eine Dämonengestalt.
Im südd. Bereich ist des Valentins Namen Valtl. Er gilt als Epilepsie-Schutzheiliger, wohl weil er nach christl. Logik als Ersatzfigur für einen altheimischen Gott vor dem Rückfall in heidn. Denkweisen helfen sollt. Aus dem ahd.-heidn. Merseburger-Heilsspruch entnehmen wir, dass Phol Beiname des Licht-, Wuchsfülle- und Liebesgottes Balder-Paltar (vgl. altn. Friðþjofssaga) war; so wird sich daraus (ähnlich wie „Heil-and”) Phol- Fol- Vol-and entwickelt haben. Hinzu kommt, dass der Teufel auch Fold, Fuld, Fahl heißt und einen Hinkefuß hat -, geradeso wie das mit Balder zu identifizierende lahmende Rösslein des Merseburger-Spruchs. Der Valentinstag dürfte mithin ursprünglich ein Balder-Festtag, also des germ. Liebes- und Fruchtbarkeitsgottes, gewesen sein.
„Geiler Montag“ - Montag nach „Esto mihi“ (7. Sonntag vor Ostern). Er kann durch die christenkirchl. Anlehnung an Oster-Regel vom 1. Drittel Februar bis Mitte März schwanken.
In den unter ags. Einfluss stehenden Ländern England, Nordfrankreich, Belgien, war mit dem Tag eine Variante des Mailehens verknüpft; die Burschen ersahen sich ihre Mädchen. Es ist der Trautschafts-, Friedeles- od. Vielliebchentag („Tag der Verliebten“); in schwed. Kalendern: Alla Hjärtans Dag („Aller Herzliebsten Tag“). Der Volksmund sagt, an dem Tag wählen sich die Vögel ihre Weibchen; in einem alten engl. Lied lautet der Vers: „Vögel wählen die Genossin und paaren sich an diesem Tage.“
Was die Vöglein in größter Ungezwungenheit üben, vollzieht der Mensch in heimlicher Schicklichkeit. Die Brezel ist das zeitgerechte Kultgebäck, sie ahmt die sich gegenseitig umschlingenden Arme der Pärchen nach (ahd. brezitella, aus griech.-lat. „Ärmchen“), geradeso. Der Festtag hängt mit der allgemeinen Brautschau zusammen, die im Februar abgehalten wurde. Brauchtumsanteile aus dem Erbe der röm. Lupercalien könnten eingeflossen sein. Mädchen träumen nach dem Genuss hart-gekochter Eier in der Nacht zum Valentinstag von ihrem Zukünftigen, oder heiraten den, der ihnen am Morgen des Tages als erster über den Weg läuft. Pärchen wurden füreinander ausgelost, sie galten dann als verlobte Valentin und Valentina / Valentine. Aus ihnen schimmert aber noch Vâlant und Vâlantinne, das christlicherseits verteufelte heidn. Liebespaar, das sich über die lust- und leibfeindlichen Kirchengesetze hinwegsetzte und aus kirchlicher Sicht eng mit dem Junker Vâland/Voland - wie mhd. Dichter des 12./13. Jh. den Teufel nennen - in Verbindung stand. Der mittelalterlichen Christenkirche galt der Valentinstag vor allem als Unglückstag, denn an ihm sollte der legendäre zum Teufel gestempelte Jesus-Verräter Judas Ischariot, geboren worden sein. Alles, was an diesem Tage geboren wurde, sollte angebl. kein Glück haben und früh sterben. Im Schweizer Amden wurde der Valentin selbst unter dem Namen Väledi eine Dämonengestalt.
Im südd. Bereich ist des Valentins Namen Valtl. Er gilt als Epilepsie-Schutzheiliger, wohl weil er nach christl. Logik als Ersatzfigur für einen altheimischen Gott vor dem Rückfall in heidn. Denkweisen helfen sollt. Aus dem ahd.-heidn. Merseburger-Heilsspruch entnehmen wir, dass Phol Beiname des Licht-, Wuchsfülle- und Liebesgottes Balder-Paltar (vgl. altn. Friðþjofssaga) war; so wird sich daraus (ähnlich wie „Heil-and”) Phol- Fol- Vol-and entwickelt haben. Hinzu kommt, dass der Teufel auch Fold, Fuld, Fahl heißt und einen Hinkefuß hat -, geradeso wie das mit Balder zu identifizierende lahmende Rösslein des Merseburger-Spruchs. Der Valentinstag dürfte mithin ursprünglich ein Balder-Festtag, also des germ. Liebes- und Fruchtbarkeitsgottes, gewesen sein.
„Geiler Montag“ - Montag nach „Esto mihi“ (7. Sonntag vor Ostern). Er kann durch die christenkirchl. Anlehnung an Oster-Regel vom 1. Drittel Februar bis Mitte März schwanken.
Wetterprognosen mit Dachs + Flachs
Der amerikanisch-kanadische „Groundhog Day“ (Grundsaudaag = Murmeltiertag) findet am 2. Februar jeden Jahres an mehreren Orten statt, um eine Vorhersage über das Fortdauern des Winters zu treffen. Die Tiere werden aus ihrem Bau gelockt. Wenn das Tier „seinen Schatten sieht“, d. h. wenn die Sonne scheint, soll der Winter noch weitere sechs Wochen dauern. Eigentlich bezieht sich der Brauch auf den Dachs. Dieser hält zwar keinen echten Winterschlaf sondern eine Winterruhe, aber er zieht sich im Winter tagelang in seinen Bau zurück, dabei liegt er bewegungslos in einem Kessel seines Baus. Im Januar oder Februar werden dann mitten im Winter die Jungen Dachse geboren. Bei den deutschsprachigen Einwanderern in Pennsylvanien, wo es keine Dachse gibt, wurde ein ähnlicher Winter-Halbschläfer gesucht und die Dachs-Regeln auf das dortige Waldmurmeltier bezogen. Die deutschen Wetterregeln lauten:
„Sonnt sich der Dachs in der Lichtmess-Woche, geht auf vier Wochen er wieder zu Loche“. „Wenn um Lichtmess der Dachs noch im Loche bleibt, kommt späterhin noch Kälte“. „Wenn der Bär auf Lichtmess seinen Schatten sieht, kriecht er wieder auf vierzig Tage in die Höhle“. „Wenn an Lichtmess der Dachs seinen Schatten sieht, geht er noch 4 Wochen in seinen Bau.“ (Königshofen) „Wenn an Lichtmess der Dachs seinen Schatten sieht, verkriecht er sich noch sechs Wochen.“ (Wegfurt) „Scheint an Lichtmess die Sonn in’s Wachs, muss noch sechs Wochen schlafen der Dachs.“ (Königshofen) „Wenn der Dachs Lichtmess herausgeht und sieht sein Männlein noch im Schnee, so geht er wieder hinein und schläft.“ (Hendungen) 1859 wurde von Lehrer Kuhn in Hemschlar für Westfalen erläutert: „Wenn der Dachs zu Maria Lichtmessen, mittags zwischen 11 und 12 Uhr seinen Schatten sieht, so muss er noch vier Wochen in seinem Baue bleiben.“ Auch der Flachs spielt eine Rolle bei den Wetterregeln zum Februarbeginn: „Scheint om Lichtmesstog die Sonn oie Stun, is der Flois (Flachs) gehächelt ungesponn.“ (Oberweißenbrunn) „Wenn die Sonne scheint an Lichtmess am Altarstein, wächst der Flachs an Hecken und Rain.“ (Wargolshausen)
VIELLIEBCHEN-TAG
(Valentins-Tag)
Vom Winterschlaf erwacht der Dachs
und Hochzeit halten Vögelein,
es steckt sich stracks, wie bald der Flachs,
der Liebe Lust im Sonnenschein.
Die Bäume ziehen schon den Saft,
auch Menschen spüren im Geblüt
die neu erwachte Wachstumskraft,
wie sie in Herz und Adern glüht.
Jetzt steht der Mond der Fruchtbarkeit
als Sichel hoch am Firmament -;
das junge Volk ist froh bereit,
ein jeder seinen Liebsten nennt.
Es steigt der Pärchen Probe-Jahr,
für alle die den Schwur getan -;
es lärmt im Freudentanz die Schar,
jedwede Maid fand den Galan.
Sie bieten Liebes-Brezel feil,
als ihrer Brautschaft Kult-Symbol
und bitten um des Balders Heil,
zu segnen ihrer Liebe Wohl.
Wie sich ein Arm zum Arme schmiegt,
des Brautpaars wie des Brezel-Stücks,
das ist, wie’s gute Omen wiegt,
fast eine Garantie des Glücks.
Der Liebes-Gott galt als Garant -;
der Christenkirche war‘s ein Dorn.
Hat ihn zwar „Valentin“ benannt
und blies doch in das gleiche Horn.