13.03.2025

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Mathilde Spieß, verheiratete M. Ludendorff (1877-1966), Lehrerin, Nervenärztin, Philosophin, Autorin, Mutter, Gottsucherin, Religionsgründerin auf fundamental richtigen Prämissen.

MATHILDE SPIESS

Das kluge Mädchen Mathilde Spieß,
das nach Erich Ludendorff sich hieß,
war gut studiert auf Kant und Hegel,
sie wusste mehr als manche Regel.

Nur eines hat sie nicht gewusst,
fremd blieben die Runen ihrer Brust.
Sie hielt sie gar für okkult-obskur,
der Frühzeit Teil, „Barbaren-Tour“.

„Wie Astrologie, nur Jux und Jokus,
reiner Klimbim und Hokuspokus!“
Auch Prophetie und Wahrsagerei,
galt ihr als Unsinns wüstes Allerlei.

Das war Mathildes Irrtums-Schluss,
drum kam sie nie in den Genuss
der Runen süße Frucht zu schmecken,
die Religion der Ahnen zu entdecken.

Mathilde tat sich furchtbar schwer,
dafür gebührt ihr fraglos alle Ehr‘,
Ersatz fürs Christentum zu schaffen,
gegen der Kirche lügenhafte Pfaffen.

Sie dachte fein und kompliziert,
hat einen neuen Glauben konzipiert:
Die „Gotterkenntnis Ludendorff“,
deren Konzept klingt zu amorph.

Für schlichte Geister nicht zu fassen,
die wolln davon die Finger lassen,
wohl mehr ‘ne Akademiker-Religion,
im hochgestochenen Bildungs-Ton.

Zum Kirchensermon ist das nie Ersatz,
wir haben ja den deutschen Schatz,
des Runen-Glaubens Urzeit-Kraft,
die uns in Gott Gewissheit schafft.

Geschichte und Selbstverständnis – Die Ludendorff-Bewegung

Als sich 1926 durch die Heirat von Mathilde und Erich Ludendorff, welche durch ihre jeweiligen Laufbahnen einiges an Prestige unter dem Namen vereinten, die Doppelspitze „Haus Ludendorff“ formierte, gab es bereits eine Art Vorgänger des BfG. Der Tannenbergbund war ein im Vorjahr als Verein gegründeter und strukturierter überparteilicher Dachverband von völkisch orientierten Kampfbünden unter der Schirmherrschaft Erich Ludendorffs. Im Jahre 1930 wurde die wohl wichtigste Nebenorganisation mit Namen Deutschvolk gegründet, die einer völkisch-religiösen Zielsetzung nachging. Für eine Mitgliedschaft war der Kirchenaustritt Voraussetzung, um dem Kampf gegen die überstaatlichen Mächte – wie Logen, Marxismmus, katholische und evangelische Kirche – Ausdruck zu verleihen. Nahezu alle Organisationsstränge wurden zur Machtergreifung der NSDAP unter Adolf Hitler um 1933, verboten, da es 1929 zu einem Zerwürfnis zwischen Ludendorff und Hitler gekommen war. Jenes wurde 1937 öffentlich beigelegt, weshalb zu diesem Zeitpunkt der „Verein Bund für Deutsche Gotterkenntnis (L)“ gegründet werden konnte. Im Spätjahr 1937 verstarb Erich Ludendorff. Daraufhin erfuhr der Bund einen signifikanten Mitgliederschwund und kam zum Kriegsende 1945 in seiner Tätigkeit fast zum Erliegen. 1949 wurde gegen Mathilde Ludendorff ein sog. Spruchkammerverfahren eingeleitet. Genannte Verfahren dienten der sog. Entnazifizierung der deutschen Gesellschaft, indem für die sog. nationalsozialistischen Verbrechen entsprechende Verantwortliche gesucht und verurteilt werden sollten. Nachdem die Ärztin und Philosophin Mathilde Ludendorff zunächst idiotischerweise als sog. Hauptschuldige eingestuft worden ist, wurde sie im Zuge eines Revisionsverfahrens 1951 zur sog. Belasteten herabgestuft. Im selben Jahr konnte eine Neuaufstellung der Gruppierung als „Verein Bund für Gotterkenntnis (L)“ von statten gehen. Ab 1961 wurde dieser jedoch vom sog. Verfassungsschutz wieder verboten. 1966 starb Mathilde Ludendorff in Tutzing/Oberbayern, wo bis heute die Ludendorff-Gedenkstätte erhalten wird, deren Vereinsmitglieder auch im sog. Dunstkreis des BfG zu verorten sind. Das Vereinsverbot des BfG als sog. verfassungsfeindliche Organisation wurde 1976 aufgehoben, bis heute bleibt er jedoch unter sog. Beobachtung des sog. Verfassungsschutzes. Auch wenn der Verein in seiner Gründungszeit eine große Öffentlichkeitswirksamkeit durch den Bekanntheitsgrad Erich Ludendorffs erfuhr, ist mittlerweile keine solche Relevanz mehr zu verzeichnen. Der sich in Selbstbezeichnung als „Weltanschauungsgemeinschaft“ beschriebene Bund für Gotterkenntnis, stellt über seine Internetpräsenz überblicksartig Informationen über den Verein, dessen Satzung, Geschichte und Inhalte bereit. Ebenso über den zugehörigen Verlag „Hohe Warte“, der entsprechendes Infomaterial vertreibt - darunter beispielsweise Schriften der Mathilde Ludendorff und andere im sog. rechten Milieu anzusiedelnde Literatur. Der Bund versteht sich hingegen als verbreitende Instanz der Philosophie Mathilde Ludendorffs, die als Führerin zur Gotterkenntnis und völkisch-religiöse Vordenkerin beschrieben wird. Dabei wird der Anspruch der Übereinstimmung deren Lehren mit den heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen erhoben. Der BfG distanziert sich betont von Rassismus-, Antisemitismus- und Antipluralismusvorwürfen. Vgl. Spilker, Annika. Mathilde von Kemnitz-Ludendorff. S. 205-231; Und weiterführend: Schnoor, Frank. Mathilde Ludendorff Und Das Christentum. S. 27-36. Vgl. Spilker, Annika. Mathilde von Kemnitz-Ludendorff. S. 9-22. Vgl. Vereinssatzung BfG – Vereinszweck. Funktion als „Widerstandsbewegung“ gegen den Nationalsozialismus Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts.

Der Bund für Gotterkenntnis (Ludendorff) e.V. (BfG) kann als sog. völkisch-religiöse Weltanschauungsgemeinschaft in der sog. neugermanischen Szene verortet werden. Der Bund pflegt ein unpersönliches Gotteskonzept, das einen reinen Diesseitsbezug aufweist. So ist es pantheistisch geprägt. Auf Grund der Überzeugung einer göttlich beseelten Umwelt und der Existenz einer „überindividuellen Volksseele“ repräsentiere jedes Volk spezifische Aspekte des Göttlichen, welche besonderen Ausdruck in den unterschiedlichen Sitten und Kulturen erfahren und resultierend der Pflege und Erhaltungsarbeit bedürfen. So sei die sog. Vermeidung von „Rassenmischungen“ essentiell, denn diese würden durch sog. „Blutsvermischung“ nicht nur zum Verlust der Möglichkeit einer arteigenen Gotterkenntnis, sondern auch zum „Volkstod“ führen. Die Völker werden dabei in sog. „Licht- und Schattenrassen“ unterteilt. Weiterführend ist der Bund als antichristlich sowie vom sog. Verfassungsschutz als sog. rechtsextrem, sog. antisemitisch und sog. rassistisch einzuschätzen