RUNENLOGISTISCHE JULFEST-BESTIMMUNG
 
 
Vereinfacht lässt sich sagen, dass das alte JUL über zwei Mondmonate währte, nämlich über die Phase des Sonnenstillstandes vor und nach der Wintersonnenwende. Die Zeit begann - wie der Runen-Kalender es bezeugt - mit der Urstier-Opfer-Runde, also Uranauð. In der Mitte beiden JUL-Monde - altsächsisch „giuli“ geheißen - liegt die „modraneht“, die wintersonnwendliche Mütternacht, der Jahrestiefststandes. Je nach den Mondständen, etwa Mitte Januar (das galt das „Mittwinter“) war Ende der Jul-Phase. Hier wurden die Spiele des Sonnengottes Frō-Freyr gehalten und das Jul-Bier-Gelage mit den „Minnetrünken“ gefeiert.
 
 
DAS MITTWINTEROPFER
 
 
Zum Mittwinteropfer (jólablót-midsve­trarnótt) heißt es in der Ynglinga saga, Kap. 8: „en at miðjum vetri blóta til gróðrar.“ d.h. „zum Mittwinter wurde geopfert für das Frühlingswachstum.“ In Haralds saga hárfagra, Kap. 15, wird von König Harald Schönhaar (848-931) gesagt: „Úti vill jól drekka, ef skal einn ráða, ... ok Freys leik heyja,“ d.h. „Draußen [auf seinen Schiffen] will er Jul trinken, wenn er sich so berät  ... und die Pflicht zu Freys Spiel annehmen.“ Dies ist der Hinweis, der mitteilt, dass die Julfeier mit einem Kultspiel/Ritus des Gottes Frey zusammenging. Bestätigung dafür erhalten wir durch die ODING-Festan­zeige in Gestalt der Ingo-Frô-/Ingvi-Freyr-Rune zu Mittwinter bzw. Julopferzeit.  
 
Der Norwegerkönig Hakon der Gute (918-960) hatte sich während des Winterbegrüßungsop­fers in Lade standhaft geweigert, vom Ross-Kultmahl zu kosten. Beim darauffolgenden Ju­lopfer in Mä­ren konnte er den Unmut seines heidnischen Volkes nicht länger reizen „und schließlich aß König Ha­kon einige Bissen von der Rossleber [hrosslifr] und trank, ohne das Zei­chen des Kreuzes darüber zu machen, alle Erinnerungsbecher [öll minni], die die Bauern ihm schenkten.“ - so steht es in der Háko­nar saga góða, Kap. 18.  
 
Und die Óláfs saga helga, Kap. 108 erzählt, „dass die Inner-Drontheimer sich in Massen in Mä­ren zu­sammenge­schart hätten, und dass man dort große Opferfeste im Mittwinter veranstal­tet habe. Sie hät­ten diese Opfer gebracht um Frieden und für ein gutes Winterjahr (vetrarfars góðs/Güte des Win­ter­verlaufs). ... Der König klagte die Bauern an, dass sie ein Mittwinterop­fer­fest [miðsve­trarblót] ver­an­staltet hätten“. Der Sprecher der Bau­ern na­mens Ölvir (Kultbier­brauer) antwor­tete: „Wir hatten, Einladungen zum Jul-Gastgebot [jólaboð] und Trinkgelage weit und breit in der Gegend. Die Bauern sind nicht gesonnen, sich in ihrer Julfestfreude [jólaveizlu] so [durch die neuen christli­chen Gebote] einschränken zu lassen, daß nicht ein Gutteil davon übrig bliebe.“ Durch Denunziation wird Ölvir bald darauf als einer der Hauptorganisatoren heidnischer Kultfestgelage erkannt und im Auftrag des Königs erschlagen. 
 
Erst Hakon der Gute von Norwegen (918-960) bestimmte, dass Jul nicht mehr im Mitt­winter, also ca. Mitte Januar, sondern am vermeintlichen Geburtstermin des christlichen „Erlösers“, dem ange­nom­menen Wintersonnwendtag des julianischen Kalenders, gefeiert werden sollte. In Hákonar saga góða, Kap. 13, steht, „dass das Julfest künftig zu derselben Zeit abgehalten wer­den sollte wie das christliche Weihnachtsfest. Da sollte jeder ein bestimmtes Maß Bier brauen oder sonst Strafe zahlen, und er sollte die Zeit heilig halten, so­lange das Bier reichte. Früher hatte das Julfeiern [jólahald] aber in der Hö­kunacht [hökunótt], das ist die Mittwinter­nacht [midsve­trarnótt], begonnen, und dann wurde Jul drei Tage lang gefei­ert.“ Was unter dem Begriff Hökunacht verstanden wurde, ist nur zu ahnen. Das knö­chellange altisländische Priestergewand hieß hökull; Ökla ist der Fußknöchel, öklaliður das Fußgelenk, hökunótt  wird die tiefe Mittwinter­nacht, Fußnacht des Jahres meinen, von der das Son­nenjahr seinen Anfang nimmt, auf der es fußt, oder von der aus es hinaufspringt, hinauffährt. Denn ab dem Zeit­punkt des altgerm. Julopfers (etwa Mitte Januar) konnte wieder der neue Jahres-Son­nen­aufstieg beob­achtet werden. Da nämlich öku-  auch fahren bedeutet - ökuvegr ist der Fahrweg, ökufær heißt fahr­bereit -, so wäre die hökunótt als die Ausgangsnacht der Sonnenjahresbewegung zu deuten.  
 
In Kap. 16 Hákonar saga góða „sagten die Bauern, sie woll­ten, dass der König für sie um ein frucht­bares Jahr und um Frieden opfere, wie dies sein Vater getan hätte.“ In Óláf saga helga, Kap. 141, findet sich eine interessante Stelle: „Als nun Mitt-Jul [mið jól] herange­kommen war, gingen Thorar und alle seine Mannen mit ihm zu seinem Schwager, und dort saß er für den Rest des Julfestes beim Gelage.“ Die Julzeit umfasste nach dem Bericht (De tempo­rum ratione, Kap. 13) des Historikers Beda (672-735) bei den Angelsachsen zwei Mondmonate, „1. giuli“ und „2. giuli“; der erste lag vor, der andere nach der Wintersonnenwende, deren Name Mütternacht (modra­niht) war. Spätere englische Quellen sprechen von geóli. In alter Zeit hätte Mitt-Jul also Win­tersonn­wende be­deuten müssen. In hochmittelalterlicher Sagazeit aber wird „Mitt-Jul“ etwa „Silve­ster“ mei­nen, denn der Julfeierbeginn wurde von  König Hakon dem Guten auf den 24. Dezember gelegt - Julende war und ist noch im Skandinavien 13. Januar, der Knut-Tag. Henry Petersen erkannte aufgrund seiner Forschungen und dem Hinweis aus der Hervarar saga Kap. 12, dass Jul auf Ende Januar oder Anfang Februar fallen konnte. Kaum ein Fachmann folgte ihm da­mals. Erst unser wiederentdeckter ODiNG-Festrunenkreis erweist die Richtigkeit dieser Vermu­tung,  in gemeingermanischer Zeit vermochten die schwankenden Mondstände sehr wohl das Julfest vom 19. Januar bis in den Februar hineinzuverlegen.  
 
Nicht allein die Egil saga, Kap. 67, berichtet von den üblichen Julgeschenken: „Arinbjörn gab ein gro­ßes Julfest. Er lud dazu seine Freunde und die Bauern der Umgegend. Da waren viele Menschen und eine gute Bewirtung. Arinbjörn schenkte Egil als Julgabe ein seidenes Schleppgewand mit goldener Borte, unten bis zum Saum besetzt mit goldenen Knöpfen. Arinbjörn hatte dies Egils Wuchs anpassen lassen. Er schenkte Egil ferner einen vollständigen Anzug, neu angefertigt, zu Weihnachten. Die Ge­wänder waren buntfarbig nach englischem Schnitt. Arinbjörn gab auch mancherlei Freundesgaben den Männern, die er zum Julfest gebeten hatte: kaum einer war ja so trefflich und freigebig wie er.“  
 
Da die alte Julfeier als Mittwinterfest ausgewiesen ist, erhebt sich die Frage wann war Mittwinter ? Die altgerm. Zweiteilung des Jahres unterscheidet Winter und Sommer. Die heidnische Mittwinter-Julfeier würde genau auf Wintersonnenwende/Weihnachten (21.12. bzw. Julianischen Kalender 24.12.) liegen, wenn man streng den astronomischen Daten hätte folgen dürfen: also auf Herbstgleiche den Winterbeginn, und auf Frühlingsgleiche den Sommerbeginn setzen könnte. Die meteorologischen, witterungsmäßigen Gegebenheiten der Winter- und Sommerfolgen stimmen jedoch mit den astronomischen Terminen nicht überein.
 

Als Anfangs- und Endpunkte (Wintertag und Sommertag) dienten im christl. Mittelalter Michaelis (29.9.) und Ostern (22.3. bis 25.4.), oder Martini (11.11.) und Walpurgis (1.5.), oder in den Niederlanden Matthei (21.9.) und Gertraut (17.3.). Im spät „gekristeten“ Skandinavien war es der 14.10. (winternetter) und 14.4. (firsta sumarsdag). Mittwinter zwischen Matthei und Gertraut lag auf Mitte Dezember, zwischen Michaelis und dem frühesten Ostern lag auf Wintersonnenwende des Julianischen Kalenders, zwischen dem skandinavischen Wintertag und Sommertag = Januarbeginn, und zwischen Martini und Walpurgis lag auf Anfang Februar. Tatsächlich reicht der aus dem heidnischen Jul hervorgegangene christ. Weihnachtsfestbogen vom Dezemberbeginn 1. Advent-Sonntag und endet liturgisch am 13. Jan. (Knut-Tag) bzw. erst 20. Jan. und 2. Februar (England) mit dem Beginn des Frühlingsfeierbogens. Da Oktoberende-Novemberbeginn altgermanischer Winteranfangszeit und Sommerbeginn auf Maianfang (Walpurgis) lag, kam Mittwinter auf Mitte bis Ende Januar. Weil wir jedoch im Altgermanischen von einem lunisolaren Jahressystem ausgehen, also mit echten Mondmonaten rechen müssen, schwanken die Feierdaten von Jahr zu Jahr innerhalb eines Zyklus von vier Wochen. Der Angelsachse Beda Venerabilis berichtete im 8. Jh., seine Vorfahren hätten zwei Julmonate gehalten, einen vor und einen nach der Wintersonnenwende (damals auf 24.12. festgelegt). Liegt nun ein Mondmonat vor und einer nach der Wintersonnenwende - und das Mittwinterfest lag folglich auf einem mondabhängigem Datum - dann wurde im germanischen Idealjahr (wenn der Mondmonatsbeginn-Neumond auf WSW lag) das dreitägig-nächtige Julfest - deren Hauptfeier, laut Snorri, Hökunott (Fußnacht) genannt wurde - auf dem 25. Januar. Diesen alten Mittwintertag vereinnahmte die Christenkirche durch das Fest Pauli-Bekehrung; so wie sich der Winter von diesem Moment an zum Besseren kehrte, und zurückschritt, so drehte sich auch nach christl. Legende der Apostelfürst. Es ist gleichzeitig das Hauptfest der Seiler, deren Schutzpatron der Paulus wegen seiner Bekehrungsfestes zu Mittwinter wurde. Die Seiler müssen gleich ihm und dem Winter rückwärts schreiten während ihrer Handwerksverrichtung.
 
 
Beda Venerabilis (De temporum ratione c. 13) berichtet, der altnordisch-angelsächs. Winteranfang habe mit dem Vintirfyllith begonnen und führt aus: „Vintirfyllith kann als Zusammensetzung mit neuem Namen Wintervollmond ausgesprochen werden." Ob der angelsächs. Begriff Vintirfyllith wirklich Wintervollmond meinte, und nicht Winterfülle, Wintererfüllung, Winterschwängerung, lässt sich anhand des Wortes nicht mit Bestimmtheit sagen. Der Kirchenmann Beda irrte auch anderenorts mit seinen Erklärungen alter heidnischer Monatsnamen. Gesetzt den Fall, er hatte recht, dann war es nordgerm. Brauch, mit einem Vollmond im Oktober die Winterzeit beginnen zu lassen. Da die Mondphasen im beweglichen Mondjahr über die 12 feststehenden Sonnenjahreseinteilungen - deren eine der Oktober ist - hin und her schwanken, erhebt sich die Frage, der wievielte Jahres-Vollmond (vom Jahresbeginn der Wintersonnwende gerechnet), als Oktobervollmond gegolten hat ? Gehen wir vom Jahresschema aus welches Beda bei Beschreibung des heidn. Kalenders seiner Vorfahren unterlegt, dann begann das Jahr mit Wintersonnwende des Julianischen Kalenders am 24./25.12. Liegt im Idealjahr die Neumondphase der ersten Jahresmonds auf diesem Datum, dann erscheint der 10. Jahresvollmond am Oktoberanfang und der 11. am Oktoberende. Beide könnten demnach der gesuchte Oktobervollmond sein. Im gesteuerten Lunisolarjahr schwankt der erste über September- und Oktobermitte und der zweite über Oktober- und Novembermitte. Es ist aber aus mehreren Gründen anzunehmen, dass der 11. Jahresvollmond der in den November hineinpendelnde, jener einstige Winteranfangsvollmond war. So galt z.B. der Plejadenuntergang im Novemberbeginn als ein Winteranfangssignal und im ODING-Kalenderrunenkreis droht auf dem 11. Vollmond die Winterriesen-Thursenrune (). Auch hier ergänzen sich sämtliche Quellenberichte zu einem sicheren Ergebnis.
 
Die Feierzeit ist also ca. Mitte Januar, auf einem Schwarzmond. Die 1. ODING-FUÞARK-Rune, die Odal-Heimat-Rune steht für das Fest. Da JUL den Sonnengang-Anfang symbolisiert, eignen sich als Julschmuck Räder, Sonnenmotive, Spiralen; da es eine Hauptseelenzeit ist, gehören Schlingengebäcke dazu. Da der Sonnen- u. Fruchtbarkeitsgeist Ingo-Fro der Hauptpatron der Feier ist, wird auch das Sonnenschweinchen ins Bild gesetzt (Stollen = Schweinerücken-Kuchen). Der Steinbock steht am astrologischen Himmel u. Gott Donar-Thor ist der Weihegott zu jedem Beginn. Ihm steht der Bock nahe (denk‘ an sein Bocksgespann); das Resultat ist der große „Julbock“ aus Stroh, auf den die Gaben für die Kinder gesteckt werden können.  Einen kleinen Julbock, auch Pferdchen (Sinnbilder des Wodin) können unter den Julbaum gestellt werden. Äpfel (Sinnbilder des Lebens) und Nüsse (Sinnbilder des versteckten (Seelen)Lebens) gehören dazu. Und natürlich Lichter in allen Formen. Keine Glocken, die sind christlich.
 
Auf der Frieseninsel Föhr bastelten die Leute zur Weihnacht ein kleines Holzgestell, wobei sie an einem senkrechten Stamm, auf einen Bretterfuß befestigt, einige Querhölzer anbrachten, die durch immergrüne Pflanzen, Buchsbaum, Efeu verschönt, zum Aufhängen der Weihnachtsgeschenke dienten: Gestaltengebäck, Äpfel, Rosinenketten und Backpflaumen. Im 17./18. Jahrhundert gab es nicht einmal solche bescheidenen Bäumchen. Am Weihnachtsabend versammelten sich traditionell die Familien zum Festessen: Grünkohl mit Schweinskopf. Es galt als Entheiligung des Festes, den Abend außerhalb des eigenen Heimes zu verbringen oder das Haus zu verlassen.
 
Im Buch „Cimbrische Heyden-Religion“, 1702, von M. Trogillo Arnkiel, einem Probst aus Apenrade, stand zu lesen: „Das Opfer-Fest ist im December um Lusien-Tag der Göttin Freya zu Ehren sieben Tage lang gehalten und Jul geheißen vom Umlauf der Sonnen, welche zu der Zeit ihren sogenannten Stillstand hält und beginnet ihr laufendes Rad näher zu uns zu lenken. Das ist ihr Neu-Jahres-Fest gewesen, an dem sie das Jahr angefangen und ihre Götter um ein gutes Jahr gebeten und Juel-Gaben oder Neu-Jahres-Geschenke ausgeteilet. Sie haben an diesem Fest ein gemästetes Schwein geopfert, welches vobn großer Heiligkeit ist gehalten und Juel-Schwein geheißen. - Da war alles voller Lust und Freuden, mit Fressen und Saufen, Spielen und Tanzen, Freien und Hochzeitmachen. - Von diesem Heidenfest hat das stracks darauf folgende Christ-Fest den Namen Juel bei den Guthen und nordischen Völkern bekommen, weil dasselbe im selbigen Monat ist gehalten und anstatt des abgeschafften Festes ist eingesetzet.“
 
 
Der älteste Julfest-Bericht

 
 ...findet sich in einem Buch des byzantinischen (oströmischen) Kaisers Constantin Porphyrogenitus (913-959): „De Ceremoniis Aulae Byzantinae“„Über die Zeremonien des byzantinischen Hofs“.
 
Dazu muss man wissen, dass die gesamte Leibwache der Oströmischen Kaiser fast 200 Jahre lang aus Warägern (Wikingern) bestand, da er sich, wenn es ernst wurde, lieber auf seine Nordmänner verließ als auf seine eigenen Landsleute. Er feierte sogar mit ihnen das Julfest. Davor bestand die Leibwache lange Zeit aus Goten. Jedenfalls handelte es sich immer um heidnische Germanenkrieger.
 
Der Bericht des Constantin berichtet folgendes: „Am neunten der zwölf Jultage warteten die Männer an beiden Eingängen der großen Festhalle des Kaisers, bereit, das „Gotische Spiel“ vorzuführen. An der linken Tür steht der Flottenadmiral mit einigen Männern und Flötenspielern von seinen Schiffen. Hinter ihm stehn zwei „Goten“ (Waräger), bekleidet mit Fellmänteln, die Haarseite nach außen gekehrt. Sie tragen Masken. Am rechten Eingang wartet der Kommandant der Leibgarde mit einer Abteilung seiner Männer. Sobald der Kaiser erscheint, befiehlt er dem Zeremonienmeister, die Tänzer hineinzuführen, und da eilen sie in die Halle, während sie die Schilde, die sie tragen, mit ihren Speeren schlagen, womit sie großen Lärm erzeugen, und dabei rufen sie unaufhörlich „Jul, Jul !“, bis sie den heiligen Tisch erreicht haben. Dort laufen die beiden Einheiten gleichzeitig von beiden Seiten herbei und bilden einen großen Doppelkreis. Nachdem sie dreimal auf diese Art um den Heiligen Tisch gelaufen sind, ziehen sich beide Einheiten an ihre Plätze zurück, die Seekrieger zur Rechten und die Landkrieger zur Linken, und jene aus den zwei Einheiten, die Goten genannt wurden, lasen (sangen ?) das sogenannte „Gotische Lied“ . Darauf folgte ein langes Lied zu Ehren des Kaisers.
 

Der Bericht spricht wirklich von „Goten“, aber die wirklichen Goten oder Deutschen waren aus den Leibwachen und Fremdenlegionen des Kaisers seit etwa 500 n.0 verschwunden. Im 11. Jh. waren es die Skandinavier, die den größten Teil der Leibwache bildeten. Dies scheint die Älteste Beschreibung einer nordischen Julfeierlichkeit zu sein. Aus: „The Viking“, Gemeinschaftswerk von Wissenschaftlern und Fachleuten aus vielen Ländern, unter Leitung von Bertil Almgren von der Universität Uppsala, 1967, ISBN 91-46-19959-4