MILITÄRDIENST

Ich war so gern beim Militär,
da wurde mir der Dienst nie schwer;
Soldatentum war meine Lust,
ich bin ein Kerl, ich bin robust!

Ich war so jung, war kerngesund,
war wohl ein richtig harter Hund;
mit Tauglichkeitsgrad Nummer „1“,
von Problemchen wusst’ ich kein’s.

Ins Heer trat ich mit Freuden ein,
Fallschirmjäger wollt’ ich sein.
Der LL-Division im II. Korps,
ich meinen Fahneneid beschwor.

Wir waren hart, wir waren taff,
in Körper und Gesinnung straff -;
wir wollten immer wieder springen,
uns unter Fallschirmseide schwingen.

Wir sprangen raus ins freie Blau,
ins grüne Land von Feld und Au’;
es ratterte das Flugzeugblech,
weit unter uns wandt sich der Lech.

Wir brachen uns mal dies, mal das,
auch gab es manchen Aderlass,
ein Mann verdrehte sich im Seil,
schoss in den Boden wie ein Pfeil.

Wir waren gute Kameraden,
teilten Wurst und Marmeladen,
kannten Dünkel nicht, noch Neid,
nur um die Mädels gab es Streit.

Wir waren stolz auf unsere Väter,
nicht einer galt als Übeltäter -;
sie kämpften an zu vielen Fronten,
so dass sie niemals siegen konnten.

Wir sangen unsere wilden Lieder,
des Reiches Fallschirmtruppe wieder:
„…Narvik, Rotterdam, Korinth,
die Stätten unserer Siege sind !“


Wir übten Tarn- und Deckungswerk,
mit Feindberührungs-Augenmerk,
in Mannheims Sand gegraben rein,
auch „Winterkampf am Wetterstein“,

Auf Märschen war es bitter kalt,
ein Ohr erfror im Westerwald -;
wir keuchten über staubige Pfade,
in Springerstiefeln, ohne Gnade.

Und was erhält ein Männerherz,
vertreibt den Muskel-, Magenschmerz?
Nur die Vision von zartem Bau:
Das Bild von der Soldatenfrau !

Weil dieses Geist-Bild lebt und lockt,
und irgendwo ein Mädel hockt,
geh’n Soldaten durch die Hölle -;
sie zählen weder Zank noch Zölle.

Auch mir, wie jedem echten Mann,
schritt solche tapfere Maid voran -;
egal, wohin das Schicksal treibt,
am End’ hofft sich ein Mann beweibt.

Mein Wunschweib trug die Uniform,
es war halt die Soldaten-Norm -;
die schlanken Beinchen waren frei,
als Marscherleichterungs-Verleih.