MEINE ZENZI

Ich wünschte mir `ne starke Frau,
ich fand sie an der Isar-Au -;
in München ich mein Herz verlor,
in einer Nacht am Isar-Tor.

Ich war mit mancher Frau intim,
ich liebt’ an Land und maritim,
mit vielen Mädels tät ich feiern,
die besten fand ich bei den Bayern.

Ich geh’ mit meiner Zenzi aus,
natürlich gern ins Hofbräuhaus;
da hocken und da tratschen wir,
bei Breze, Weißwurst, Weizenbier.

Dazwischen gibt es dann und wann,
an Bärwurzschnaps, an Enzian -;
die geben Mumm zum Fingerhakeln,
und ebensolche Schneid beim Schnakeln.

An Schneid brauch’ i bei Zenzi scho’,
werd’ ich an ihrem Busen froh,
so acht' ich, dass sie mich nicht dätscht,
mich nicht mit ihrer Kraft zerquetscht.

Wenn mich der Zenzi Schenkel packen -
dazwischen kann sie Nüsse knacken -
dann schweb’ ich immer in Gefahr,
dass das mein letztes Stünderl war.

Denn kommt die Zenzi recht in Fahrt,
so bempert sie nach Bayern Art -,
bis in die Früh' da gibt’s kan Stopp,
und immer bleibt’s dabei saugrob.

Doch so a bärig starkes Weib
hat man nicht nur zum Zeitvertreib -;
will mir a Mandl an den Kragen,
muss ich’s nur meine Zenzi sagen.

Wenn’s pressiert wird sie ihn dachteln,
zur Gaudi vor dem Brotzeit-Spachteln;
sie wird die Goschn ihm verhutzeln,
ihn zünftig wie `ne Weißwust zuzeln.

Das Bayer-Sein dös ist a Kult,
wir fahren auf die Auer-Dult -;
den Gamsbart trag’  i stolz am Hut,
der Zenzi steht das Dirndl gut.

Ich liebe meine Muskel-Frau -,
sie hat die Kraft und ich bin schlau -;
so geht’s durchs Leben ganz kommod:
„Habe die Ehre und Pfüat eich God !
 
PS: Zenzi = oberdeutsche Koseform von Kreszentia, Vincentia, Innozentia