22.03.2022
Zeichnung von Magda Scholz, „Hexensabbat“, 1928
 
HEXENSABBAT
 
Hexensabbat - Maienrausch,
wenn die Wachtumskräfte tanzen,
die sich heben, hochzustreben,
auf ihr Glühen, hin zum Ganzen.
 
Hexenschenkel - Hexenbesen,
wie sie sich im Fluge recken,
auf, zum großen Fest der Sinne,
Sommerzeiten zu erwecken.
 
Hexensabbat auf den Bergen,
weiter mit des Himmels Fergen,
auf den heiß erhofften Booten,
die nach Sternenlichtern loten.
 
Durch die Wirbel, durch die Böen,
in das große Licht der Höhen,
geht auch alles Hexenstreben,
aus der Weiber Wahn und Weben.
 
Die erwuchsen aus dem Sehnen,
altem, weisen Glaubens-Wähnen,
aus dem Geist der Runen-Oden,
ihres Herrn und Meisters Woden.
 
Zum Teufelsspuke ist verkommen,
das Zerrbild aller Kirchenfrommen,
die ihren Trug mit Pferdefüßen
als beliebtes Schrecknis grüßen.
 
Drum lasst Hexensabbats-Treiben,
in diesem Sinne ehrhaft bleiben,
begeistern seine Weibs-Geschöpfe,
bis heute doch die Männerköpfe.