01. Mai 2020 
 
 
Abb. 1 + 2. - Altnordische Kämme aus Dänemark.
 
VON DER SEELEN-HAAR-PFLEGE
 
Aus Nordland ward die Nachricht kund,
es läuft der Ruf den Erdkreis rund:
Dort wird der Wanderer Wesen gewahr,
mit langem, goldig-glänzendem Haar.
 
Wohl Dir, da Du Hyperborea gewinnst,
dort sprießt ein seidiges Sonnengespinst
aus Frauenhäuptern, wie Feen schön,
zum frohen Beschauen ist‘s ausersehn.
 
Gott Frauja-Frō ist des Nordens Apoll,
von ihm sind die Sinne und Seelen voll.
Von lichten Götterkräften durchtränkt
wird der hyperboreische Staat gelenkt.
 
Der Jungfrauen Reinheit, wie helle Haut,
nie einen unreinen Schimmer geschaut,
beleuchtet wie Luna, die Mondin, lind,
der nordischen Gaue und Fjorde-Gefild‘.
 
Dort gilt der Handschlag wie ein Vertrag,
keine Lippe der lüsternen Lüge erlag,
kein Kerl und König, kein Ruderknecht,
vergehen sich gegen Treue und Recht.
 
Über der Nordleute glücklichen Gang
klingt der erhabene Sonnengesang.
Gesegnete Kinder der Sonne sind sie,
denen der Himmel das Lichthaar lieh.
 
Alles Heile der Hort des Himmels hegt,
wer‘s weiß, seine goldenen Haare pflegt.
Denn krause Haare und krauser Sinn
bringen dem dunklen Dämon Gewinn.
 
Uralt, was Weistum erworben hat:
Der Kamm macht Hirne und Haare glatt
und das Kämmen hat es weit gebracht,
zum Gottesdienst, zur Gottesandacht.
 
Ob Seele, ob Sitte, ob Sonnenhaar,
wo das Helle herrührt ist sonnenklar.
Und der Sonnenkamm ist sein Symbol;
er mahnet: Pflegt Eure Seele zum Wohl !
 
 
Der schlichte, altfränkisch-heidnische Grabstein von Niederdollendorf (bei Godesberg, jenseits des Rheins) eines einfachen Kriegers, mit dem sich kämmenden Toten und der Doppelschlange, dem germanischen Sinnbild des „Ewigen Lebens“ bzw. Seelenlebens.
 
Bei Abb. 1., dem altnord. Hakenkreuz-Knochen-Kamm aus Dänemark, sind die näheren Fundumstände bisher nicht bekannt. Der in Abb. 2. gezeigte urnordische Zweilagen-Kamm, mit runischer Inschrift „harja“ (Heer bzw. Kriegername: Heermann), aus Zeit ca. 150 n.0, wurde aus Geweih hergestellt und stammt aus Vimose, einem Opfermoor 10 km nördlich von der Stadt Odense (deutsch: Ottense) auf der Däneninsel Odense. Aufbewahrung erfolgt im Mus. Kopenhagen, Inventarnr.: 22657) Vimose ist abzuleiten von „vi“ = Heiligtum, keinesfalls von „vid“ = Weide u. „mose“ = Moor. Das Grabsteinbild des altfränkisch-heidnischen Kriegers führt es vor, die germanisch-religiöse Sinnverknüpfg von Haar und Seele: Die Seelen-Doppelschlange wird zum Haupthaar, der jenseitige Krieger kämmt es, um sein Ewiges Leben zu pflegen. Deshalb auch die germanische Haartracht des sog. Suebenknotens, der zu einer Odalschlinge in Gestalt der Odal-Rune geschlungen und gebunden wurde. Haarpflege galt als Seelenpflege noch bis in die Wikingerzeit hinein. Das germanische Selbstbewusstsein kommt hier plausibel zum Ausdruck, dass das helle Haar, zusammen mit den himmelblauen Augen der nordischen Rasse, nur als ein Sonnengottes-Geschenk zu verstehen ist, wie die lichte Seele ebenso, im Sinne einer weltweiten Auserlesenheit, denn die sonnenkindhafte Helle wiederspiegelt sich ganz allein in den genetischem Rasseausprägungen des Nordens. Das feine, lange, Blondhaar der urindogermanischen Rasse, das wie ein Sonnenstrahlengespinst wirkt, ist ein Produkt der Entpigmentierung, welche im Verlaufe der selektiven Aufhellungs-Mutationen am Eisschildrand im Nordseeraum von Doggerland geschehen sein könnten. Die Hakenkreuze/Sonnenkreuze auf dem 1. Kamm verstehen sich ebenso als Sinnzeichen der Lichtseelenpflege-Instrumente, wie der Begriff „Heermann/Krieger“ auf dem Abb. 2. Kamm, denn alles Sonnenmenschentum verstand sich zwangsläufig als Kämpfertum gegen die dämonischen Dunkelmächte. Die Lichtritter und Wunschmaiden sammelt Wodin-Odin in der Jenseitshalle Walhalla für den Endkampf gegen die unholden Finsternismächte. Odin ist theologisch zu verstehen als die „Schwarze Sonne“ d.h. die Sonne die auch in Nacht und Winter lebendig bleibt, die als unsichtbare Energie so existent ist wie in ihrer sommerlichen Sicht- und Spürbarkeitsphase. Im runen-kultischen ODING-Jahreskreislaufschema wird, im Zuge der Metamorphose der Jahreszeitengottheit, aus dem jugendlich-frühjährlichen Sonnenheros Frauja-Frō (altägypt. Horus) der weise-herbstliche Geistgott u. Psychopompos Wodin-Odin (altägypt. Osiris).