Frankenkönig Karl (auf einer Münzprägung). Der christliche Schlächter,
wurde i.J. 1165 durch Papst Paschalis III. heiliggesprochen.
 
 
Unsere Vorfahren krochen nicht zu Kreuze !
 
 
Das unduldsame Wort des Bischofs Remigius von Reims bei der Taufe des Frankenkönigs Chlodovech (496) war Vorbild für alle kommenden Zeiten kirchenchristlichen Terrors: „Beuge dein Haupt in Demut, stolzer Sigamber, und verehre von nun an, was du bisher verbranntest, und verbrenne, was du bisher verehrtest !“ Die heidnischen Götter wurden sämtlich für teuflische Mächte erklärt, und die christlichen Missionare beeilten sich, die Heiligtümer zu vernichten und den heimischen Glauben und Brauch auszurotten. Die Kirche leugnete die Existenz der für Götter gehaltenen Wesen durchaus nicht, aber auf Grund biblischer Stellen (wie Psalm 96, I. Kor. 10 21- 22) wurden sie als Dämonen bezeichnet. Ihre Verehrung wurde Teufelsdienst; die deutschen Götter wurden direkt als böse Geister bezeichnet: „Entsagst du den Unholden ?“, fragt das ostfränkische Taufgelöbnis des 7. Jhds., und der Täufling musste antworten: „ich entsage !“ Die Liebe, und Hoffnung und die Opfer, die er den Göttern gebracht hatte, musste er aufgeben.
 
Es wird von Unwissenden immer wieder zu unrecht behauptet, unsere heidnischen Vorfahren hätten sich nicht genug gewehrt gegen die fremdgläubige, entartende Verchristlichung. Das ist nicht wahr, es gibt eine Menge von Nachweisen für das zähe Festhalten am alten Glauben und am alten Recht.
 
Doch wie soll sich der kleine Mann gegen eine Zeiterscheinung durchsetzen, die von „den Großen“ aus Machtkalkül ins Volk gezwungen wird ?! Heute erleben wir beispielsweise wie die Welt seit Jahrzehnten durch die amerikanische Idee der Völkerzerstörung und -bastardierung überwältigt wird. Viele unserer trägen, angepassten und sogar deutsch-heidnischen Zeitgenossen durchschauen die Gefahr die davon ausgeht bis zur Stunde nicht und die es erkennen, vermögen sich auch nicht wirkungsvoll dagegen zur Wehr setzen. Dass damals die Franken und dann die sächsischen (verchristlichten) Großen auch mit Erfolg gegen die ostelbischen Wenden vorgegangen sind, mag manchen nordischen Heiden ebenso gefallen haben, wie es heute vielen gefällt, dass die Amerikaner gegen den orientalischen Islam Stellung beziehen und mit Angriffskriegen überziehen. Doch die große weltverändernde, weil Seelen- und gewachsene Volksstrukturen zerstörende Gefahr war damals das Christentum, im vergangenen Jahrhundert der Kommunismus und ist heute der Amerikanismus. Die Fehlleistungen des internationalen Nationalsozialismus waren völlig anderer Art.
 
Es gab massiven heidnischen Widerstand !
 
Die Bauernaufstände nahmen besonders in den Gegenden gefährliche Formen an, wo die Erinnerung an die frühere Freiheit noch lebendig war. Im östlichen Gebiet der fränkischen Monarchie, in Sachsen, das „Karl der Große [Schlächter]“ zwei Generationen zuvor unterworfen und zugrunde gerichtet hatte, machten 841 bis 842 die unzufriedenen sächsischen Bauern einen Aufstand, um ihre einstigen Freiheiten wiederzugewinnen und - wie sie sagten - „nach alter Väterart“ d.h. „in heidnischer Abgaben- und Gesinnungsfreiheit“ zu leben.
 
Bereits 841, nach der Niederlage Lothars bei Fontenoy, hatte sich in Sachsen ein Wandel vollzogen. Der Teil der Adligen, die bisher auf Seiten Lothars gestanden hatten, wandten sich nun Ludwig zu. Das ereignete sich bald nach dem Tode Ludwigs des Frommen, des Sohnes Karls des Sachsenmörders. Kaiser Ludwigs Söhne haderten miteinander. Der älteste Sohn, Lothar, dem die Kaiserkrone zugefallen war, verlangte von seinen Brüdern, Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen, sie sollten sich ihm bedingungslos fügen. Die Brüder aber standen gegen ihn auf, und Lothar wehrte sich, indem er die sächsischen Bauern, deren Freiheitsliebe er kannte, und von denen viele ihre Freiheit schon verloren hatten, gegen ihren Adel und König „Ludwig den Deutschen“ aufwiegelte.
 
Darüber lesen wir in einer Chronik: „In diesem Jahre (841) errangen die abhängigen Bauern in ganz Sachsen die Gewalt über ihre Herren; sie nannten sich ,Stellinga’ und begingen viele unvernünftige Taten. Die Edlen dieses Landes mussten viel Drangsal und Schimpf von Seiten der Bauern erleiden.“ Den „Edlen“ ist dabei offenbar tüchtig zugesetzt worden, sonst hätte der Chronist, ein Mönch, der mit ganzem Herzen auf der Seite der Feudalherren stand, nicht derart von den abhängigen Bauern geschrieben.
 
Nithard berichtet zum Anfang des Jahres 842, dass die Sachsen den Befehlen Lothars nicht mehr gehorchten, sondern auf der Seite Ludwigs und Karls standen. Als Lothar merkte, dass ihm die Anhänger unter dem sächsischen Adel schwanden, bat er Frilinge (Freie) und Laten (Bauern) um Unterstützung im Kampfe gegen Ludwig den Deutschen. Er versprach als Gegenleistung die Erlaubnis der Rückkehr zur eigenen Religion, dem Heidentum, und zu ihren alten Lebens- und Rechtsgewohnheiten. Lothar wusste nur zu gut was er tat, als er den vom Adel und der Geistlichkeit unterdrückten Sachsen anbot, ihnen das „Recht ihrer Vorväter“ wiederzugeben, das bei ihnen in der heidnischen Zeit gegolten hatte.
 
Das gemeine Volk schloss sich angesichts solch verlockender Angebote zu einer Kampfgenossenschaft zusammen und nannte sich „Stellinga“, ein Begriff der möglicherweise aus dem Friesischen kommt und soviel wie Kamerad, Gefährte, Genosse bedeutet. Die „Edlen“ und die Geistlichkeit im Sachsenlande wurden durch den Aufstand in Schrecken versetzt. Viele von ihnen flohen. Sie fürchteten, die sächsischen Bauern würden sie mit ihren Nachbarn, den Normannen und Wenden vereinigen, bei denen die alten, freiheitlichen Sitten noch bestanden, um den Adel auszuschalten. Die heutige Archäologie stellte das Wiederauftreten von heidnischen Brandbestattungen auf „christlichen Friedhöfen während oder nach dem Aufstand fest. Mit großer Mühe gelang es „Ludwig dem Deutschen“ im nächsten Jahr, den Volksaufstand niederzuringen. Die Siedlungen der Aufrührer wurden mit Feuer und Schwert vernichtet, die Rädelsführer erschlug und henkte man zu Hunderten, die Anzahl der Verstümmelten ging in die Tausende.
 
Hierzu bemerkt der Chronist gelassen: „Mit schwerer Hand unterdrückte er [Ludwig der Deutsche] den gewaltigen Aufruhr der Bauern, die ihre gesetzlichen Herren bedrängen wollten. Die Anführer der Aufständischen ließ er hinrichten.“ Ein anderer Chronist fügt bei der Beschreibung dieses Ereignisses hinzu: „ ... durch diesen schweren Schlag gegen die Aufständischen erniedrigte er [der König] sie in ihren früheren Zustand“ (das heißt, er stellte ihre christlich-fränkische Abhängigkeit von den Herren bzw. ihr kirchenchristliches Sklaventum wieder her).
 
Ein erneutes Aufflackern des Aufstandes 843 wurde von den sächsischen Adligen selbst blutig unterdrückt. Den sächsischen Adel hatte der gemeinsame Gegner geeint. Nun hielten sie dem die Treue, der ihnen bei der Niederschlagung des Aufstandes behilflich gewesen war, nämlich Ludwig dem Deutschen. Diese Gewaltorgien stellten den letzten Versuch der sächsischen Stämme zur Wiedererlangung ihrer artgesetzlichen Selbständigkeit dar.
 
Auch anderenorts flammte immer wieder der Unmut der kleinen Leute auf, zu Anfang des 11. Jahrhunderts erhoben sich die zur Verzweiflung getriebenen Bauern der Bretagne, doch „ohne Führer und Waffen“. Die von christlichen Obrigkeitsstrukturen abhängigen Ritter ertränkten auch diesen Aufruhr in Strömen von Blut. Trotzdem flackerten hier und da immer auf Neue Unruhen auf.
 
Noch im Jahre 1108 wurde das Weser-Koster Corvey, das sich zum umtriebigen Haupt und der Zentrale der Missionierung des deutschen Nordens entwickelte - und sogar die Kirchenverwaltung der Propstei vom altheidnischen Obermarsberg an sich gezogen hatte - von heidnischen Verbänden angegriffen und geplündert.
 
Bild: Bauernaufstand