Dietrich Schuler (1927-2011) schrieb das studierenswerte Buch „Kreatismus als geistige Revolution: Die notwendige Überwindung der Wüstenreligion“ - Was soll man unter dem Begriff „Kreatismus“ verstehen ? Ein dem Autor nahestehender Verband erklärt: „Kreatismus (Kreation von lat. creare = schaffen, erschaffen) ist eine Weltanschauung und Lebenshaltung, die in der Lehre vom Sein gründet und zur Verwirklichung in der Welt berufen ist. Konzipiert und entwickelt wurde der Kreatismus von dem schwäbischen Pädagogen, Schriftsteller und Religionsphilosophen Dietrich Schuler im unmittelbaren Nachgang des Zweiten Weltkriegs unter dem Eindruck des zunehmenden Antigermanismus. Inzwischen sind alle weißrassigen Völkerschaften in der Welt zunehmenden Anfeindungen ausgesetzt. Nach Schulers Einschätzung werden die weißen Völker durch verschiedenste Maßnahmen des vorherrschenden Zeitgeistes Zug um Zug ihrer latent progressiven Schöpferkraft beraubt und verknechtet. Schulers Hauptkritik richtet sich gegen das Christentum, das eine verheerende Rolle bei der Schwächung der europäischen Völker gespielt hat. Durch die damit verbundenen Erkenntnisse, Ableitungen und Schlussfolgerungen versteht sich der Kreatismus in seiner Grundkonzeption auch als Grobgerüst für die künftige Entwicklung, die künftige Weltanschauung (Religion) bzw. Seins-Bestimmung der weißen Völkerschaften. Der Kreatismus dient als Gegenentwurf zum Zionismus, der heute maßgeblich den Zeitgeist und damit die heutige Realität in seinem Sinne und zu seinen Gunsten beeinflusst und gestaltet. Insofern ist der Kreatismus nahezu eine oppositionelle Parallele zum Zionismus, der im Gegensatz zu der vom Zionismus konstruierten Realität eine authentische Wirklichkeit anstrebt.“
 
Als „Gegenentwurf zum Zionismus“ verstand ich Schulers Postulate nicht unbedingt, nach Lektüre seines Buches, sondern als Gegen-Postulat zu jeder von den deutschen Wesenszentren wegführenden, ins Internationalistisch-Verschwommene gehende Religiosität. Schuler versuchte etwas zu konkretisieren, eine feste geistige Basis zu schaffen und er meinte, einen ganz neuen Wurf getan zu haben. Dem ist aber ganz und gar nicht so ! Zunächst einmal empfindet der Leser den Begriff „Kreatismus“ gestelzt und gekünzelt konstruiert. Wäre es nicht schlichter und deutscher gegangen ? Friedrich Nietzsche, der geniale Wortkünstler, welcher in seinem Zarathustra fraglos Tieferes und Höheres als Schuler auszuführen verstand, kam ohne ein einziges Fremdwort aus. Damit möchte ich Schuler nicht abwerten, doch die Frage drängt sich auf, warum ist er so wenig schöpfungsfähig (kreativ) wenn es doch darum gehen soll, den Deutschen eine deutsche Urverankerung (Religion) zu schenken ? Sein bzw. des Alls (Kosmos) erstes werdekräftiges (kosmogonisches) Ur-Etwas sei das „Urmonergon“ (Urselbst), hören wir. Muss es denn wirklich ein derartiges kaum verdauliches Fremdwort sein, mit dem alles angefangen haben soll ? Es handelt sich dabei um ein  Kunstwort, ohne wissenschaftliche Aussagefähigkeit, es hätte also ein völlig anderer Begriff gewählt werden können. Über den altgebräuchlichen Gottesbegriff gelangt Schuler mit einer frischgeprägten (alternativen) Worthülse sicherlich nicht hinaus ! Ob man nun sagt, dass Gott im Anfang war, oder das germanische Od, oder das Schulersche Urmonergon, das ändert nichts an der menschlichen Unfähigkeit, über die Urgegebenheiten des Alls hinauszudenken. Schulers Entwurf (Konzept) bringt - meines Erachtens nach - geistesgeschichtlich-philosophisch keinerlei Fortschritte und von einem erneuernden Griff aus volksreligiösem Herkommen (Tradition) ist er weit entfernt. Von der Gott- und Welterkenntnis unserer gallo-germanischen Ahnen wusste Schuler nichts - das gestand er mir freimütig ein - so bleibt sein Werk ohne unmittelbare Wurzelbeziehungen zum Echten im Sinne des gallo-germanisch-urdeutschen Gottesverständnisses. Das bedeutet ein schwerwiegendes Fehlen und Versäumen (Defizit / Mango). Der Wert in Schulers Arbeit liegt schwerpunktmäßig, bis fast allein in seiner zeitgeschichtlichen Aufarbeitung, also seinen als eher politisch einzustufenden Textanteilen. Hier biegt er manche gekrümmte Sichtweise gerade, hier holt er lange Versäumtes nach. Aber auch in diesen Bereichen (Passagen) seiner Ausführungen betritt er kein Neuland. Schulers Schriften sind deshalb empfehlenswert, weil sie eine ganzheitliche Schau liefern und aus weitem Wissen und unermüdlich suchendem, treuem Herzen geschrieben sind.
 
Nun war es aber Schulers kritische Betrachtung der bundesrepublikanischen Nachkriegsära, die ihm schwer zu schaffen machte. Folgenden Informationstext entnahm ich einer Weltnetzseite: „Im Juli 1963 wurde bei einer Haussuchung ein nicht zur Veröffentlichung bestimmtes Manuskript unter dem Titel „Ketzeraphorismen“ beschlagnahmt, in dem Schuler politische und weltanschauliche Gedanken niedergelegt hatte, die von den Behörden als Generalangriff auf das demokratische System gewertet wurden. Aufgrund dieser Schrift, die später als „staatsgefährdend“ eingestuft wurde, kam er im März 1964 nach Stuttgart-Stammheim in U-Haft. Schuler wurde vom Schuldienst suspendiert und ein Jahr später zu 7 Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt.“ Erschreckend und widerwärtig mutet diese Tragik an,  die ein Schlaglicht wirft auf die nachkriegsdeutschen Zustände der rigorosen Meinungsgleichschaltung und der Kriminalisierung und Knebelung der freien Meinungsäußerungen über die vom Gesetzgeber gezogenen roten Linien hinaus.  Mir war Schulers politische Vergangenheit völlig unbekannt, als ich mich schriftlich an ihn wendete. In folgenden Auszügen zitiere ich mein Schreiben an ihn:
 
„Verehrter, lieber Herr Schuler -, wir sind uns vor einigen Jahren schon telefonisch begegnet, ich rief Sie an, sie schickten mir ihre Broschüre „Der Kreatismus“, die ich, nach Studium, meinem Kameraden Herren Da­gobert G. sehr empfahl und an ihn auch weiterreichte. Sie wissen, dass Sie bei mir im Grundsätzlichen offene Türen einrennen, wie man so zu sagen pflegt. […] Über meine entwickelte Erkenntnisbasis aus der Runenforschung ist mir ein Weg möglich geworden, welcher eine sehr freie, aufklärende Sprache erlaubt, […] Ich kann meinen Lesern und Zuhörern die notwenige Information liefern, gesetzt in einen Rahmen der Religions- bzw. Geistesgeschichte. Indem es mir gelang, die hohe Geistig­keit unserer germanischen bzw. gallogermanischen Vorfahren nachzuweisen (denn ich stelle ein in sich geschlossenes, mathematisiertes weltanschauliches Gedankengebäude von hoher Modernität aus dem Runenkanon vor), hebe ich argumentativ christliche Grund­positionen aus dem Sattel. Die runisch-kalendarischen Quellenzeugnisse (ODING) sind älter als die christ­lichen, die mittel­euro­päischen astronomischen Urkunden (Goseck, Nebra) sind älter als die vorder­asiatischen bzw. mesopotamischen. Die deutschen Menschen zu sich selbst, zu ihrer Kultur, Eigenart und Wesensmitte zurückzu­führen ist seit einigen Jahren, aufgrund des neuen Forschungsstandes, möglich. Seit Anfang der 80er Jahre - als mir die Erklärung des Runen­strukturprinzips glückte - stehe ich in einem unentwegten Ringen für unsere Werte -, und damit dicht an Ihrer Seite, verehrter Herr Schuler, als meinem geistigen Bruder.
 
Des Menschen empfundene Bedürfnisse, hinsichtlich seiner geistigen Nahrung, sind unter­schiedlich. Sicherlich ist es richtig, so wie Sie schreiben, dass Religion allein durch Religion überwunden werden kann, diese Erkenntnis ließ mich ja aktiv werden. Sicherlich ist auch richtig, dass Runenreligion allein kein Allheilmittel sein kann, doch eine andere Betrachtung hatte mich beflügelt, nämlich der heutigen Masse fremdkultureller esoterischer Angebote etwas EIGENES entgegenzusetzen, sowie dem flach und armselig daher­wuch­ernden deutsch­en Heidentum eine realesoterische Substanz zu schenken, die bislang nicht gegeben war. Ich habe unser Heidentum auf die Höhe der Zeit gebracht, das war geistes­geschichtlich einfach unverzichtbar. Zudem war die uralte Frage nach dem Strukturprinzip unserer einzigen lite­rarischen Urquelle, eben den Runen, zu lösen, die schon die Grimm-Brüder und der hoch­verdiente J.W. Hauer in den Raum gestellt hatten. Eine Alternative zu meiner Arbeit gibt es mithin nicht, doch inwieweit sie für eine große, allgemeine religiöse Selbstfindung unseres deutschen Volkes - von deren Notwendigkeit wir beide überzeugt sind - mitwirksam sein könnte, entzieht sich meines Beurteilungsvermögens. […]
 
Aber noch ein konkretes Wort zu Ihrem Kreatismus-Konzept: Es ist schön, dass auch auf der Ebene erkenntnistheoretischer Postulate eine Harmonie zu konstatieren ist. Ihre Aussage von der Zweieinigkeit bzw. geist-stofflichen Urdualität, ist aus unserer altgermanischen runen­religiösen Ordnung ebenso herauszulesen. Die indogerm. Idee der Wiedergeburt, die Sie als „kreatistische [Glaubens-] Pflicht“ bezeichnen (die auch Nietzsche in seiner „Zarathustra“-Religion verkündete) bzw. Reinkarnation, ist nicht allein bei dem dt. Urvolk der Kelten zu fassen (wie Sie betonen) sondern auch bei unseren germanischen Ahnen (siehe Ende III. Helgi-Lied/Edda). Und was Sie im Kreatismus „Urmonergon“ heißen, diese letzte unteilbare Geist-Stoff-Einheit, ist doch in vielen kosmologischen Systemen erkannt und mit diversen Begriffen belegt worden. In der Nomenklatur unserer altgerm. Runenreligion wäre es die erste Urstammsilbe der Buchstabenordnung, das OD, welche gleichwertige Inhalte transportiert. In diesem OD, dem Ur des weltanschaulichen Runensystems, ist keimhaft alles Seiende ange­legt. Nach indoarischer Lehre des Vedanta ist es das Brahman. Es wird identisch mit der Menschenseele gedacht, es ist das kosmische und zugleich das psychische Prinzip. Die Kraft, die alle Welten schafft und erhält, gilt als ewiges Ur-Es allen Seins, es wohnt ganz und ungeteilt in jedem unter uns. Es heißt, dass Brahman und die Seele zusammen im Herzen des Menschen wohnen; Brahman ist das Menschenselbst, ist Atman und gleichzeitig Prana (Vayu-Vata), der Atem, also Odem und Leben.
 
Auch bei Ihrer wichtigen Aussage, dass das Göttliche etwas sei, „das in Leib Fleisch und Blut in einem zukünftigen höheren Typus erst verwirklicht werden muss“, handelt es sich um eine alte weise Erkenntnis. Nicht erst Hegel hat mit seiner Idee vom Weltgeist, der sich im Schritt durch die Zeiten abklärend erhöht, in diesem Sinne Fundamentales beigetragen, und Schelling sprach vom „Prozess der vollendeten Bewusstwerdung, der vollendeten Personalisierung Gottes“, auch die alt­eranische Lehre vom Reinigungsprozess des Hochgottes, in dessen Seele die beiden Kon­tra­henten/Söhne als widerstreitende Geister bis zur Niederlage des Unguten ringen, beinhaltet indogerm. religiöse Visionen bzw. Lehranleitungen zur Hochentwicklung. Sie betonen richtig und wichtig, dass es für Kreatisten keine Instanz über oder außerhalb der Welt geben darf, welche bestimmen könnte, was Wahrheit oder was der Sinn des Daseins sei und mithin eine Schicksalsfunktion ausüben könne. Sie schreiben, wir Menschen seien unab­hängig von der­artigen Fremdbestimmungen „unendlich frei“. Aber es gibt eben doch eine Art Schicksal, dem wir unentrinnbar unterworfen sind, nämlich der Bestimmung durch den uns inne­wohnen­den genetischen Verhängnissen. Wohin uns diese Evolutionsimmanenz treiben wird, wissen wir nicht, trotzdem ist es richtig, zunächst nicht objektivistisch nach einer Wahrheit schlecht­hin zu fragen, sondern kämpferisch von „unserer Wahrheit“ zu reden !
 
Ich danke Ihnen, verehrter Herr Schuler, für Ihr Vertrauen und wünsche Ihnen bzw. uns Deutschen, dass Ihr Evangelium des Kreatismus recht viele Leser, Freunde und Anhänger finden möge. Die gesamtheitliche Aussage ihrer Arbeit, die dennoch in konzentrierter und leicht verdaulicher Weise dargereicht wird, ist beachtlich und darf zweifellos als Großer Wurf bezeichnet werden. Was in meiner Macht steht, will ich gerne zur Weiterverbreitung des Kreatismus leisten. Er und die Runenreligion unserer Ahnen widersprechen sich in keinem mir bekannten Punkte. Die Europäer und Weißen überhaupt, die begabteste, schöpferischste Spezis, besitzt keine eigene Religion, und droht nun, an diesem fürchterlichen Mangel zu­grunde zu gehen, schreiben Sie. Das Gleiche bedauerte schon der große Deutschenfreund, Kulturkritiker, Geschichtsphilosoph H.St. Camberlain. In seinen Büchern, wie z.B. „Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts“, erarbeitete er das Ineinander von Rasse und Religion und warnte vor dem kommenden Niedergang. Er und eine Menge anderer geistiger Streiter haben ihren Lebenskampf für die Schaffung einer deutsch-germanischen Eigenreligion gekämpft. Auch wir beide, zusammen mit unseren Freunden, stehen unverdrossen in dieser Phalanx.
Ob unsere Arbeit Frucht bringen wird für unser Volk, das wissen wir nicht, aber wir haben uns bemüht, unsere Pflicht zu tun. Millionen um uns herum taumeln gedanken- und willenlos der Schlachtbank entgegen, indem sie die Instinkte zur Selbsterhaltung ihrer Art verloren zu haben scheinen. Die judäochristliche Wüstenreligion hauptsächlich hat die geistigen Ver­wüstungen unserer Zeit mitverursacht; wir werden nicht nachlassen, dagegen Front zu machen ! - Mit herzlichem Freundesgruß……
 
Auswahl lesenswerter Arbeiten von D.Schuler: Jesus - Europas falscher Gott, 1993 / 2006, 152 S. - ISBN 978-3-9811680-4-4