KUTSCHFAHRTEN
 
Zaumzeug knirscht, die Deichsel knarrt,
wir fahren durch den Morgenwald,
der Kuckuck ruft, die Peitsche knallt,
ein Kutschen-Abenteuer harrt.
 
Zwei schwarze Friesen traben froh,
die Muskeln tanzen unterm Fell -,
schon geht’s vorbei am klaren Quell,
im Herz brennt Freude lichterloh.
 
Der Koppelzaun am Wiesenpfad,
hielt manchen langen Jahren stand,
die Räder knirschen tief im Sand,
der Kutscher Walter weiß schon Rat.
 
Ob Rech hinunt’, ob Steig’ hinauf,
die Räpplein brauchen nimmer Ruh’,
auf Quarzstein funkt ihr Eisenschuh,
beim tobend tollen Kutschenlauf.
 
Jetzt gibt es weder Hott noch Hüh,
wir rattern über Stein und Stock,
wir hopsen auf dem Kutscherbock,
den Rössern ist’s nur leichte Müh’.
 
Um Mittags Stund’ beim Wiesen-Tal,
lädt uns zur Rast der Eichenbaum,
hier greifen wir im Schatten-Saum,
zu Bier und Biss beim Brotzeitmahl.
 
Und neben mir -, gesund, gebräunt,
mit freiem Wort und starkem Mut,
aus bestem deutschen Bauernblut,
mein lang bewährter, guter Freund.
 
Wenn so das ganze Leben wär’,
in freier Fahrt mit Jagdhornschall,
ganz ohne Achsenbruch und Fall,
das ist wohl jedermanns Begehr’.
 
Bild: Die Kutschfahrt durch die Untertaunus-Wälder beginnt, diesmal mit Ingo, Werner, Ingrid und Karola