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DEUTSCHE GANTER

Deutsche Gretchen, deutsche Ganter,
Unschuldslämmer, scharfe Panter -;
ganz so ist’s nicht mehr bestellt
in der deutschen Nachkriegswelt.

Die Moral kam ganz von hinnen,
nirgends seh’ ich weiße Linnen.
Schmutz’ge Wäsche, schmutz’ge Kragen,
kein Gewissen tät mehr plagen !

Die hehren Ziele sind gekappt,
hat der Wohlstand weggeschnappt;
Edelmut und hohe Hallen
sind im letzten Krieg gefallen.

Was noch zählt ist Pinkepinke
und ein seichtes Winke-winke.
Bisschen turteln, bisschen täuschen
und dann rasch von dannen fleuchen.

Treue wurd’ zum fremden Wort,
Anstand ging längst über Bord.
Ein jeder karrt nur seinen Mist,
stolz als I n d i v i d u a l i s t.

In Deutschland hausen Egoisten,
dreh’n ihr Spiel mit Geld und Listen.
Die Ideale sind verdorben,
Dichter, Denker sind gestorben.

Nichts gilt deutschen Gantern mehr,
rennen nur Gänsen hinterher,
das wurde heut’ zum höchsten Sinn,
sonst ist nichts im Hirn mehr drin.

So flattert der neudeutsche Held,
auf Gänsejagd durch alle Welt,
ob Ungarn, Thailand, Afrika,
wo’s Gänse gibt war er schon da.