03.04.2024

loriot.JPG

Ein großer Denker, feinsinniger Humorist, erfolgreicher Karikaturist und Autor war „Loriot“. Als Deutschlands bekanntester Humorist brachte er Millionen zum Lachen, wenn er auch, nach Skorpionen-Art, alles deutlich und nicht selten zu viel, übertrieb. Im Krieg war er Panzersoldat an der Ostfront. Loriots bürgerlicher Name war Bernhard-Viktor „Vicco“ Christoph-Carl von Bülow (12.11.1923 bis 22.08.2011), war einer der bekanntesten deutschen Humoristen, der von den 1950er Jahren an bis zu seinem Tod in Literatur, Fernsehen, Theater und Film tätig war. Loriot etablierte sich zunächst als Cartoonist, später arbeitete er auch als Schauspieler, Drehbuchautor, Trickfilmer, Moderator, Regisseur sowie Bühnen- und Kostümbildner. 2003 wurde er zum Honorarprofessor für Theaterkunst an der Berliner Universität der Künste ernannt. Auffallend an ihm war seine deutsch-nationale Grundeinstellung. Er war geschichtsbewusster Wagnerianer und klarer Antilinker. Bekannt sind seine Spannungen mit dem bösartig-hämischen Schöpfer des „Ekel Alfred“, dem Wolfgang Menge, welcher auch beim linkslastigen „Radio-Bremen“ engagiert war. In vielerlei Nuancen zeigte Loriot in Interviews, Sketschen und Filmen seine wertkonservative Haltung. In seinem Film „Pappa ante portas“ gibt es die Einstellung, wo die 80-jährige Mutter der Ehefrau des Heinrich Lohse (Loriot), ihre Geburtstags-Feier begeht. Das Fest fand statt in der Strandbar auf Pfählen in St. Peter-Ording, an der Eider-Halbinsel. Die Seniorin wurde von Regisseur Loriot, an der Spitze der Geburtstagstafel sitzend, so vor einer der Dachstützen positioniert, dass sie von der Lebens-Rune (Rune_Z.png) überkrönt wird. Das humorige Schlitzohr Loriot kannte sich also auch aus in Sachen Runen.

Zwei_Lebens-Runen.JPG

Oder die Jubilarin sitzt zwischen zwei Lebens-Runen.

Geburtsatggesllschaft.JPG

Scheinbare Eintracht zu Mutters Geburtstag im Loriot-Film „Papa ante portas“ (1991)

„LORIOT“

Der Herr von Bülow war ein Weiser,
er hatte Bildung und Verstand,
im Krieg war er keine Drückeberger,
er kämpfte für sein Vaterland.

Als Preuße war er stolz auf Preußen,
war „Wagnerianer“ obendrein,
das zeugt in heut‘gen Feiglings-Tagen,
bekenntnisfroh vom eigenen Sein.

Ein Deutscher war er bis ins Mark,
das Englische verulkt' er gern,
den „Loriot“ trug er als Maske,
„Müller-Lüdenscheid“ war er im Kern.

Die lauten, linken Meinungsmacher
 waren dem „Loriot“ ein Graus,
wie dieser Hetzer Wolfgang Menge,
der galt ihm gar als ein Banaus‘.

In vielem hat er arg übertrieben,
er war und blieb halt ein Skorpion,
zynisch, sarkastisch, kämpferisch,
doch treu der Ehe und Nation.

Sogar zu Runen hat er sich bekannt,
wie sich‘s als Humorist gebührt,
schelmisch getarnt und deutlich doch,
hat er die Zeichen vorgeführt.

Zum „Goldenen Geburtstagsfeste“
gehört der „Lebens-Rune“ Segen,
die sich gerad‘ - nicht ganz zufällig -
erzeigt in zwei Stützpfeiler-Streben.