27.11.2022

Reichsmarschall.JPG

KIRCHLICHE IDIOTISIERUNG

im Mittelalter

Der Askanier Rudolf war Reichsmarschall,
er trug für den Kaiser das Schwert voran,
das war ein Symbol für des Reiches Groll,
ein glänzender Stahl von fast fünfzig Zoll.

Und Rudolf selbst, eine Bären-Gestalt,
sein Haupt von flächsernem Haar umwallt,
maß über siebzig Zoll, ohne Eisenhut,
sein Blauauge strahlte gefährliche Glut.

Solch ein Mann, ein Kämpfer und Held
ward in die Schlacht bei Crécy bestellt,
da Englands Bogenschützen im Glück,
schlugen Frankreichs Heerbann zurück.

Der Askanier kämpfte mit wilder Wut,
das gefiel dem französischen König gut.
Die Englischen gaben keinen Pardon
und die Armbrustschützen liefen davon.

Der Regen vermehrte der Ritter Last
Frankreichs Macht versank im Morast.
Fürst Rudolf aber, umsichtig und klug,
führte heim des Reiches Heereszug.

Soweit so gut, doch weshalb stritt,
der Reichsgraf in dem Gemetzel mit ?
Man hör‘ und bestaun‘ diese Idiotie,
es ging um die „Dornenkrone Christi“.

Der Franzosenkönig, der Phillip hieß,
dem Rudolf als Dankeschön überließ,
einen Dornenstachel aus dieser Kron‘,
die natürlich lange vermoderte schon.

Wir sehen der Kirche irres Produkt,
der Gläubigen Geister waren verruckt.
Des Reliquienschwindels Hirngespinst,
aus des Mittelalters Ecken grinst.

Für das man heute zurecht verlacht,
zogen deutsche Kerle in die Schlacht.
Und wer das heute nüchtern besieht,
weiß wie leicht ein Gleiches geschieht !

https://www.youtube.com/watch?v=wJgpTfRyfCk

Rudolf II. (1307-1370 in Wittenberg) aus dem Geschlecht der Askanier, war von 1356 bis 1370 Herzog von Sachsen-Wittenberg und Kurfürst des Heiligen Reiches deutscher Nation. Seine Grablege wurde gefunden. Es war ein Mann einer Körperhöhne von 1,80 Meter, sein mächtiges Schwert maß 1,26 Meter. Am 25. August 1346 nahm er an der Schlacht von Crécy teil, wo er auf der Seite des französischen Königs Philipp VI. die Führung der deutschen Hilfstruppen übernahm. Das Schlachtfeld liegt 90 km südlich von Calais, nicht weit entfernt von der Kanalküste. Obwohl die Schlacht für den französischen König verloren ging, schenkte er dem damaligen Kurprinzen zum Dank einen „blutigen Dorn“, welcher aus der „Dornenkrone Christi“ stammen sollte. Das war eigentlich ein wertloses Nichts aus irgendeinem profanen Dornenbusch, aber in der tiefen Reliquienverehrung der damaligen Zeit, stellte dieses Geschenk einen großen Wert dar. Denn dort wo sich eine Reliquie befand, zogen Pilger und Wallfahrer hin, die Einnahmen erbrachten. Rudolfs Vater hatte bereits im Einvernehmen mit seiner zweiten Frau eine Basilika-Kapelle für seine „Allerheiligenstiftung“ errichten lassen. Durch die erworbene Reliquie entwickelte sich die Stiftskirche zum Propstsitz. Nach dem Tod seines Vaters bestätigte Rudolf II. erneut die Rechte der Kirche und erweiterte deren Besitzungen.