Grigori Jefimowitsch Rasputin (1869-1916), der Warner vor dem großen Krieg mit Deutschland.
 
 
KRIEGSAUSLÖSER RUSSLAND
 
 
 Zweifellos wird man für jeden Krieg etliche offen-bekannte und möglicherweise hintergründige Kriegsgründe und Kriegsanlässe aufweisen können. Was den jeweiligen Kriegsbeginn zu Weltkrieg I. und II. anbelangt, liegt jedoch klar und nachweisbar auf der Hand, dass beide Male Russland der Auslöser war und zum Angriffskrieg drängte -, einmal aus übersteigertem panslawistischem Nationalismus, zum anderen aus fanatischem kommunistisch-bolschewistischem Internationalismus. Nicht nur daraus geht die absolute Unberechenbarkeit der bastardierten asiatisch-europäisch-russischen Seele hervor. Der Zweite Weltkrieg wurde ausgelöst vom Aufkommen des marxistischen Bolschewismus, welcher postulierte, die Welt erobern zu wollen, um eine „Diktatur des Proletariats“ zu errichten. In welcher Weise dieses Ziel zu erreichen sei, demonstrierten die Bolschewiken durch massenmörderisches Vorgehen gegen alle Personengruppen die sich dem ungeheuerlichen Plan entgegenstellten. Die bolschewistischen Akteure, die Haupttäter und Mitläufer zur Installation des verbrecherischen Sowjetsystems, als kriminell zu bezeichnen, fällt leicht, weil genügend Zitate beweisen, dass diese Leute sich zu brutalsten Gewaltanwendungen, nämlich zu Mord und Totschlag, zum Zwecke von Machtgewinnung und Machterhaltung, bekannt haben. Die diversen, außerhalb der Sowjetunion organisierten KP-Parteizentralen glichen Metastasen des Hauptkrebsgeschwürs in Moskau. Vom Kreml aus rollten die Rubel-Millionen russischen Goldes für Aufbau und Unterhalt der „Komintern“. Um ihre Welteroberungsidee im geeigneten Augenblick realisieren zu können, bauten die Sowjets eine gigantische „Rote Angriffsarmee“ auf, wobei die Finanz- und Wirtschaftsmächtigen in den USA tatkräftige Hilfeleistungen beisteuerten. Dass es unter dieser wachsenden Bedrohungslage in Deutschland, einem Hauptspielfeld von KP-Aktivitäten, bürgerlich-nationale Kräfte gab, die nicht tatenlos das kommende Inferno abwarten wollten und ihrerseits ein Gegengewicht aufzubauen begannen, u.a. die NS-Bewegung, ist nur zu verständlich. Durch das Zusammenspiel von UdSSR und USA und konkret, dem Vertrag zwischen Josef Stalin und Winston Churchill, der am 15.10.1939 bereits ausgehandelt war, zur Schaffung eines Vierfrontenkrieges gegen das Deutsche Reich, kam es zum Weltkrieg II.. Nach den Kriegserklärungen Englands und Frankreichs, am 03.09.1939, und der zugesagten Hilfe seitens der Roosevelt-USA, sollte Deutschland der Todesstoß versetzt werden, durch den Angriff der „Roten Dampfwalze“, deren Angriffstermin für den 06.07.1941 vorgesehen war. Der Deckname für die Invasion Europas lautete „гроза“ („Gewitter/Grausen“). Der polnischstämmige Historiker Bogdan Musial spricht von der „größten Invasionsarmee aller Zeiten“, welche entlang der russisch-deutschen Grenze aufgebaut worden war. Der realpolitisch absolut gerechtfertigte Präventivschlag der Wehrmacht kam ihm um zwei Wochen zuvor.
 
Der Weg in den Ersten Weltkrieg
 
In den ersten Weltkrieg lenkte russischer Übermut die Welt­­­­ weil einflussreiche Kreise des Adels, die sich als Schutzherren der „kleinen slawischen Brüder im Westen“ verstanden, zum Krieg mit den „germanisch-deutschen Nationen“ drängten, das Deutsche Reich und die Habsburg-Monarchie, welche angeblich die „slawischen Brüder“ (Tschechen, Kroaten, Serben, Slowenen) unterdrückt und gefangen hielten. Die russische Großmannssucht, den die Popen der Orthodoxen Kirche eifrig predigten, entsprang dem skurilen Wahn, Moskau sei das „Dritte Rom“, nach dem Untergang von Konstantinopel durch die islamischen Türken, im Jahre 1453, und damit die letzte Bastion des wahren Christentums. In Wahrheit ging es diesen russsichen Nationalisten und Chauvinisten um weitere Eroberungen im Westen, man gedachte die slawischen westlichen Völker, nach dem Untergang von Deutschland und Österreich-Ungarn, kassieren zu können. Der grandiose Eroberungslauf der Russen im Osten, der sie über Sibirien hinaus bis nach Alaska auf den amerikanischen Kontinent geführt hatte, solle sich im Westen möglichst wiederholen. Man trank sich in den Salons der Großgrundbesitzer und in den Kneipen der Muschigs in Welteroberungsräusche hinein, denn man fühlte sich dem barbarischen Islam so überlegen, wie man sich gegenüber dem „dekadenten nur scheinchristlichen Westen“ überlegen dünkte. Die renitenten nationalistischen Heißsporne der slawischen Völkerchen im Vielvölkerreich der Wiener Habsburger fühlten sich gedeckt durch die Moskauer Einflüsterer und Einpeitscher, die den Traum von einem slawischen Großreich predigten. Ein Startschuss für den slawischen Krieg gegen den deutschen Westen sollte die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Erzherzog Franz-Ferdinand sein, und er wurde es auch. Die serbische Propaganda richtete sich insbesondere gegen das angeblich „verfaulte Österreich“. Beim Attentat von Sarajevo, der bosnischen Hauptstadt, am 28. Juni 1914, wurden der Erherzog und seine Gemahlin Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg erschossen, sie durch einen Bauchschuss, er durch einen Halsdurchschuss. Beide verbuteten. Der Täter war Gavrilo Princip, ein Mitglied des serbisch-nationalen Terrorbundes „Mlada Bosna“ (Junges Serbien) und der serbischen Geheimgesellschaft „crna ruka“ (Schwarze Hand), die aus Offizieren bestand die von „Groß-Serbien“ träumten, einer Vereinigung aller südslawischen Nationen, im engen Bündnis mit der Schutzmacht Russland und unterstützt von Frankreich. Russland förderte diese Umtriebe, erhoffe es doch über die „slawischen Brüder“ zunächst den erwünschten Zugang zum Balkan zu erhalten und damit zum Mittelmeer.
 
Die Vernetzungen der „Schwarzen Hand“ reichten bis in hohe serbische Regierungskreise. Der Historiker Christopher Clark nennt sie eine „Terrororganisation, die einen Opfer, Todes- und Rachekult pflegte“. Entgegen der Beteuerungen der serbischen Regierung wusste diese sehr wohl von dem Vorhaben. „Was sich als Bubenstück wildgewordener bosnisch-österreichischer Landeskinder tarnte, reichte tief in das Kräftespiel der europäischen Politik“, urteilt der Historiker Jörg Friedrich in seinem Buch „Der Weg nach Versailles“. Die Mitverantwortung serbischer Behörden an dem Attentat lagen für alle Insider damals schon klar zutage. Aus Sicht nüchterner Beobachter ist der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau von subalternen Kreaturen im Auftrag der serbischen Geheimorganisation „Schwarze Hand“, die ihrerseits mit dem russischen Geheimdienst in Verbindung stand, erschossen worden. Ein serbischer Geheimdienstmann und führendes Mitglied der „Schwarzen-Hand“, Milan Ciganović, versorgte die Attentäter mit Geld und Waffen und erteilte ihnen Schießunterricht. In seinem Prozess, bekannte sich der Terrorist Princip zu seinen Idealen des „Tyrannenmordes“, mit dem Ziel der Zerstörung der Habsburgmonarchie, die dem Zusammenschluss aller südslawischen Völker im Wege stünde. Auch noch in heutiger Zeit vereinnahmen serbische Nationalisten den Mörder Gavrilo Prinicip als „großserbischen Nationalhelden“ und preisen die Ermordung des österreichischen Thronfolgers als mutige, heroische Tat. Die Verstrickung serbischer Beamter in das Attentat veranlasste die österreichische Regierung, eine zeitlich befristete Anfrage an Serbien zu richten, welches die österreichische Beteiligung an den innerserbischen Untersuchungen zur Aufklärung der Hintermänner des Mordes verlangte. Wien stellte ein 48-Stunden-Ultimatum an Serbien, die gegen Österreich-Ungarn gerichteten Umtriebe sollten unter österreichischer Beteiligung bekämpft und die Schuldigen bestraft werden. Doch Belgrad wollte diesem dringenden Ersuchen nicht im vollen Umfange nachkommen, denn Russland stärkte im Geheimen den serbischen Rücken. Der Konflikt wurde Auslöser zum Ersten Weltkrieg. Das Deutsche Reich war mit Österreich seit 1879 im „Zweibund“ vertraglich verknüpft. Alexander Graf Hoyos, Mitarbeiter im Außenministerium der Donaumonarchie, reiste mit einem Memorandum zur Balkanpolitik und einem Schreiben von Kaiser Franz Joseph nach Berlin. Der Monarch bat Kaiser Wilhelm II. um Unterstützung, falls es mit Serbien zum Kriegsfall käme, worauf dieser Österreich-Ungarn seiner unbedingten Bündnistreue versicherte. Beim Besuch des französischen Präsidenten Raymond Poincaré in Russland sicherten sich beide Staaten Unterstützung im Bündnisfall zu. Ein regionaler Konflikt zwischen Österreich-Ungarn und Serbien hätte nicht viel bedeutet, doch Russland sah seine Chance zu weiteren Gebietserwerbungen und sagte Serbien seine unbedingte Hilfe zu, worauf Serbien sich ermutigt fühlte, teilmobil zu machen, also seine Männer zu den Waffen zu rufen. Für Wien war die serbische Antwort höchst unbefriedigend, es brach die diplomatischen Beziehungen ab und ordnete auch Teilmobilmachung an. Englische und deutsche Vermittlungsversuche scheiterten. Vorgeschlagen war, eine Botschafterkonferenz einzuberufen und direkte Verhandlungen zwischen Russland und Österreich-Ungarn aufzunehmen. Doch Österreich-Ungarn erklärte dem renitenten Serbien den Krieg. Zar Nikolaus II. ordnete die Generalmobilmachung an. Da Russland die deutsche befristete Aufforderung, die Mobilmachung rückgängig zu machen, unbeantwortet verstreichen ließ, sah sich Deutschland im Krieg mit Russland stehend und bestätigte demzufolge, sich mit Russland im Kriegszustand zu befinden. Zwei Tage später folgte die Kriegserklärung an das mit Russland verbundene Frankreich. Schon zwei Wochen später standen russische Truppen auf deutschem Boden in Ostpreußen. Der deutche Überlebenskampf gegen Feinde aus Ost und West begann.
 
Wie kam es zum Kriegswillen Russlands gegen das Deutsche Kaiserreich, der Weltkrieg I. auslöste ?
 
Es darf als allgemein bekannt vorausgesetzt werden, dass der Mönch Rasputin, ein sibirischer Bauernsohn, mehrfach die Blutungen des an der Bluterkrankheit leidenden Zarewitsch stoppen konnte, was den besten Ärzten vorher nicht gelungen war. Das hat die Zarin, als besorgte Mutter des Kindes, verständlicherweise für den Wundermönch eingenommen. Er gewann einen gewissen Einfluss auf die Zarenfamilie, was wiederum den Argwohn der dem Hof nahestehenden Politiker hervorrief. Der Streit nahm weitreichende Dimensionen an, weil sich grundsätzlich widerstrebende Auffassungen an der Person Rasputins festmachten. Der mystische Mönch warb für den Frieden, aber der russische Adel war von panslawistischen Utopien durchpulst und mithin zum Krieg bereit. Die Hintergründe um Rasputin erschlossen sich dem Geschichtsforscher Edward Radsinski, die er in „Geheimakte Rasputin. Neue Erkenntnisse über den Dämon am Zarenhof“ (2000), veröffentlichte. Aufgrund gefundener Polizeiakten aus der ersten Zeit nach dem Sturz der zaristischen Monarchie, gewähren einen Blick hinter die Kulissen russischer Machtpolitik. Siehe dazu Spiegel-Magazin 46/2000, Artikel „Liebesgrüße von Mama“: „Der sexbesessene Wundermönch Rasputin … wurde aus politischen Gründen umgebracht. Das belegen neu aufgefundene Polizeiakten“. Radsinskis Bericht „belegt im Detail, wie der seltsame Heilige seine Machtposition ausbaute, welche Intrigen er spann, wann er Minister fällte oder Günstlinge förderte. Und er enthüllt überdies, dass die nicht minder machtlüsterne Zarin sich oft auf Ratschläge des von ihr verehrten Rasputin berief.“ Ab der erneuten Heilung des Zarensohnes durch Rasputin im Dezember 1915 begann die Zarin Rasputin zu ermuntern, zu allen politischen Fragen Stellung zu nehmen. Das war keineswegs zu gewagt, denn der Mönch war immer auf Mäßigung bedacht. Die Zarin wie ihr Pope agierten pazifistisch. Schon im Jahre 1912 wollten beide das Russische Reich aus einem anstehenden Konflikt heraushalten. Ein gepanter Feldzug „zum Schutz der slawischen Brüder auf dem Balkan“ kommentierte Rasputin: „Die Deutschen sind eine Kraft, aber die kleinen Brüder sind nur Schweine, die nicht wert sind, dass man ihretwegen nur einen russischen Mann verliert. Als die Regierung in St. Petersburg 1914 dennoch für die Serben mobilmachte, warnte Rasputin den Zaren vor den Bellizisten [Kriegsverherrlicher]: „Ich weiß, alle wollen von Dir den Krieg, aber Gottes Strafe wird schlimm. Alles wird in einem großen Blutbad enden. Zunächst hörte der Zar auf Rasputin. Er stoppte die Versendung des Mobilmachungsbefehls an die Garnisonen. Doch der Onkel des Zaren, der Großfürst Nikolai Nikolajewitsch, stimmte den Neffen um. Zweieinhalb Stunden später gingen die Befehle hinaus und bildeten den Anlass für die deutsche Kiegserklärung“, soweit der Text des Spiegel-Autors Fritjof Meyer zu den Berichen von Radsinski. Dieser kann belegen, dass sich viele Exzesse, die Rasputins Feinde ihm nachsagten, nie stattgefunden haben. „Ein Hintergund der vielen Rasputin-Geschichten war, dass sich in St. Petersburg eine publizistische Front gegen die „deutsche Zarin“ gebildet hatte, die mit Kaiser Wilhelm II. verwandt war. Da bot sich ihr unseriöser Schattenmann als Hassobjekt geradezu an. … Das innige Verhältnis reichte für einen staatsgefährdeten Skandal. Das Umfeld des Zaren heckte Mordpläne aus, denn diese Zarin, von Rasputin angefeuert, drängte auf einen Friedensschluss mit ihrem Heimatland. Der Zar war dagegen, solange Konstantinopel und Polen nicht erobert seien. Alexandra hielt schriftlich fest: ,Unser Freund‘, wie sie Rasputin in Briefen an Nikolai nannte, ,war immer gegen den Krieg und sagte, der Balkan sei es nicht wert, dass die ganze Welt seinetwegen Krieg führe.‘“ Die Angst der russischen Kriegspartei vor einem vorzeitigen Frieden mit den Deutschen, bewog diese Parteigänger Rasputin zu ermorden. Ein Mord damit der unsinnige Krieg ungestört weiterginge. Im Jahr 1916 eskalierte für Russland die Kriegskatastrophe, das Land war den Anforderungen eines modernen Krieges nicht gewachsen. Die russischen Massenangriffe hatten versagt, die deutsche Waffentechnik glich die unterlegenen Soldatenzahlen triumphal aus. Es häuften sich die militärischen Niederlagen: zwei Millionen Tote, vier Millionen Verletzte und keine Perspektiven auf Besserung. So hatten sich die panslawistischen Hitzköpfe das Ergebnis ihrer Kriegsbegeisterung nicht vorgestellt. Die Niederlagen wurden auch nie mit den realen Transportproblemen, der schlechten Ausrüstung der Armee und fehlender Rüstungsindustrie begründet, sondern man suchte die Schuld bei dunklen Kräften und Spionen. Man liest, im November 1916 spielten sich in der Duma tumultartige Szenen ab. Für das russische Parlament gab es zu dieser Zeit nur noch das Thema „Rasputin“. Es wurden Zettel verteilt mit angeblichen Befehlen Rasputins an den Zaren, der ebenfalls massiv angegriffen wurde. Auch der monarchistische Abgeordnete und treuer Anhänger des Zaren, Wladimir Puischkewitsch, wetterte in einer emotionellen Rede: „Finstere Kräfte sind es, die das Land regieren und den Willen des Herrschers in Fesseln legen... Dies alles geht von Rasputin aus. Die Existenz des Reiches ist bedroht.“ Der Vorsitzende der Städtevertreterversammlung, der Fürst Lwow, forderte die Duma sogar auf, die Geschicke des Landes selbst in die Hand zu nehmen, da der Zar, von Rasputin abhängig, dazu offensichtlich nicht mehr fähig sei. Dies war eigentlich eine Aufforderung zum Staatsstreich. Das alles war reiner Unsinn, denn der Zar hatte Rasputins politische  Ratschäge nie sonderlich ernst genommen. Ende 1916 beschloss Fürst Felix Jussupow im Bund mit Großfürst Dmitri Pawlowitsch, dem Treiben des Friedensmahners ein Ende zu machen. Der schwule bzw. bisexuelle Jussupow hasste den heterosexuell erfolgreichen 1,93 m großen Rasputin auch persönlich. Der rechtsextreme Duma-Abgeordnete Wladimir Purischkewitsch und sein Kumpan, der Sanitätsarzt Stanislaus Lasowert, schlossen sich dem Mordanschlagsunternehmen an, das, wie ein englischer Agent nach London berichtete, angeblich von ganz St. Petersburg sehnsüchtig erwartet wurde. Die Attentäter wurden durch Oswald Rayner vom britischen Geheimdienst, dem die Abneigung Rasputins gegen den Krieg auch nicht gefallen wollte, unterstützt. Fürst Felix Jussupow, der an Landgütern reiche Verwandter des Zaren, lud den Gottesmann am 30. Dezember 1916 in sein Palais ein, wo dieser von den Verschwörern durch Gift halb betäubt, gefoltert, schließlich erschossen in die eiskalten Wasser des Flusses Newa geworfen wurde. Rasputin war arglos, er vertraute Jussupow und hatte ihn als Freund betrachtet. Die Obduktion Rasputins erwies die Folgen von schweren Misshandlungen. In größeren Kreisen soll das prophetische Wort Rasputins, mit Blick auf die Zarenfamilie, bekannt gewesen sein: „Wenn ich sterbe oder wenn ihr mich fallen lasst, werdet ihr euren Sohn und die Krone verlieren, bevor sechs Monate vergangen sind.“ Am 13. Dezember, wenige Tage vor Rasputins Tod, schrieb die Zarin an den Zaren: „Warum verlässt Du Dich nicht vermehrt auf unseren Freund, der uns durch Gott den Weg zeigt ?“ Der umstrittene, zur Wollust neigende, aber friedvolle Mönch war im Moika-Palast zu St. Petersburg bestialisch ermordet worden. Einer der Mörder, der Kriegstreiber Wladimir Purischkewitsch, hielt weiterhin im Parlament seine Reden. Der Zar getraute sich nicht, die Mörder gerichtlich zu verfolgen und bestrafen zu lassen. Es heißt, er war für sie nun ein zahnloser Tiger, vor dem sich auch kein Intrigant mehr zu fürchten brauchte. Nur zwei Monate nach seiner Ermordung erfüllte sich Rasputins Vorhersage: „So lange ich lebe, wird auch die Dynastie leben.“ Die Februarrevolution fegte die Herrschaft der Romanows hinweg und noch im selben Jahr übernahmen die kriminellen Bolschewiki gewaltsam durch die Oktoberrevolution die Macht in Russland. Das vorausgesagte schlimmere Blutbad, als es der Krieg gewesen war, begann für die russische Gesellschaft.