17.11.2023

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DIE AMSEL VON ARNHEIM

Auf der Wiese von Arnheim die Amsel sang,
als ein Feindesheer aus den Wolken sprang.
Sie wollten hin, zu den Brücken vom Rhein,
um tückisch im Rücken des Westwalls zu sein.

Vierzigtausend glitten in Wellen herab,
deutsche Wehrmachtskräfte waren zu knapp.
Rundum das Reich von Feinden umdrängt,
in Städten die Frauen und Kinder versängt.

Den Feinden ging es nicht nur um Triumpf,
sie wollten vernichten den deutschen Rumpf.
Das Volk auszulöschen war feindlicher Plan,
darum rückten Airbornes bei Arnheim an.

Amis, Tommys, Polen, mit Panzern bestückt,
wäre beinahe der Durchbruch geglückt.
Doch die Deutschen hielten, Kerle wie Stahl,
die SS-Kampfgruppe „Frundsberg“ zumal.

Kampfgruppe „Walter“ beherrschte das Feld,
jeder einzelne Mann ein gediegener Held.
Sie zwangen die Panzer zum baldigen Stopp,
Arnheims Amsel besang einen Totenkopf.

Obersturmbannführer Harzer die Sperren schuf,
das Reich zu verteidigen war sein Beruf.
Das Codewort des Feindes hieß „Gärtnerei“,
„Operation Market Garden“, geschlagen zu Brei.

Gegen Mittag das Feld in deutscher Faust,
kein feindlicher Springer vor Arnheim haust.
Fünfzehntausend Feinde erfasste der Tod,
Arnheims Amsel flog jubelnd ins Abendrot.

Die Operation „Market Garden“ (Gärntnerei) war der Deckname für eine Luft-Boden-Operation der Westfeinde im WK II. im Raum Arnheim, zwischen dem 17. und dem 27. September 1944 bzw. in den niederländischen Provinzen Noord-Brabant und Gelderland. Sie hatte das Ziel, das deutsche Bunkersystem des „Westwalls“ zu umgehen und den alliierten Truppen einen raschen Vorstoß ins Herz des Deutschen Reichs zu ermöglichen. In drei Wellen wurden um 40.000 feindliche Soldaten abgesetzt, mit ihren Ausrüstungen und Waffensystemen. Schon während des Anflugs verloren die Alliierten 68 Truppentransporter und 71 Lastensegler-Schleppkombinationen. Die Royal Air Force meldete zwei und die United States Army Air Forces 18 Verluste von Jagdflugzeugen.

Zunächst waren die Deutschen durch den Luftlandeangriff völlig überrascht, weil die dortigen Truppen zur Stärkung der nahenden Ostfront verlegt werden sollten. Schnell wurden diverse Truppenteile zusammengerafft und eine schwache Verteidigungslinie aufgebaut. Die improvisierte „Kampfgruppe Walther“ und die Panzerbrigade 107, unter Fallschirmjäger-Oberst Monte-Cassino-Kämpfer und Ritterkreuzträger Erich Walther (1903-1947 - verwundet, von Russen im KZ-Buchenwald ermordet), kam zum Einsatz, um einen englischen Brückenkopf zu vernichten und jeden weiteren Vormarsch der Alliierten zu blockieren. Die deutsche Kampfgruppe „Walther“ setzte dem feindlichen Vormarsch vorerst ein Ende, indem sie Widerstand leistete und die Feindpanzer zum Halten zwangen. Die Gruppe bestand aus Soldaten aller Truppenteile, Fallschirmjäger, Luftwaffe, reguläre Armee und Waffen-SS. Die „Kampfgruppe Walther“ kämpfte während der alliierten Operation „Market Garden“ gegen Amerikaner, Briten ud polnische Soldaten. Ab Anfang Oktober war es in eine Reihe blutiger Schlachten in den Peel-Sümpfen verwickelt. Während ihrer Existenz kämpfte sie gegen die 101. US-Luftlandedivision, die 7. US-Panzerdivision, die britische 3. Division sowie die Guards- und 11. Panzerdivision. In der Schlacht um Overloon fanden einige der härtesten Kämpfe seit der Normandie-Schlacht statt, die Verluste der Alliierten und der Deutschen waren hoch.

Die SS-Kampfgruppe „Frundsberg“ hatte den Auftrag, jegliche gegnerische Überquerung der Brücke von Arnhem zu verhindern, und die SS-Kampfgruppe „Hohenstaufen“ sollte die Briten westlich von Arnheim aufhalten. Beide Einheiten gehörten zum II. SS-Panzerkorps. Auch Walter Harzer (1912-1982), ein Standartenfüher der Waffen-SS und Ritterkreuzträger, er kommandierte die 9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“ und 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division, warf sich dem Feind bei Arnheim entgegen, organisierte einen Sperrgürtel zwischen der Brücke von Arnhem und den polnischen Einheiten, der aus 2.500 Deutschen bestand und sich unter „Sperrverband Harzer“ einen rühmlichen Namen machte. In Arnheim selbst entbrannte der Kampf zwischen den Briten und der SS-Kampfgruppe „Knaust“ auf das heftigste. Gegen 14 Uhr hatten die Deutschen das Gebiet rückerobert. Sie machten während der gesamten Operation insgesamt 6.450 Gefangene und vermochte um 15.000 Gegner zu eliminieren. Die offizielle britische Kriegsgeschichte nennt eine Verlustzahl von 14.731 bzw. 15.181. Die Alliierten mussten sich schließlich unter hohen Verlusten an Menschen und Material zurückziehen. Das Ziel, die deutschen Verteidigungslinien durch Überschreiten des Nederrijn bei Arnheim zu umgehen, wurde nicht erreicht. Später meinte der umstrittene US-General Eisenhower, der befohlen hatte, jeden Deutschen beim Vormarsch zu töten, die Operation sei zu 50% ein Erfolg gewesen, obwohl der unerwartet starke deutsche Widerstand in Arnheim die Einnahme der wichtigen Rheinbrücke verhinderte. Laut dem Briten-General Montgomery war die Operation sogar ein 90%iger Erfolg, was den Prinzen der Niederlande Bernhard, Prinz der Niederlande, Prinz zur Lippe-Biesterfeld zu der sarkastischen Äußerung veranlasste, sein Land werde wohl keinen zweiten Erfolg Montgomerys überstehen.