Stuka-Angriff auf sowjetischen Kriegshafen Kronstadt
 
HANS-ULRICH RUDEL
 
Nach verlorenen Kriegen, so ist es Brauch,
schmäht man Soldaten -, die Ahnen auch.
Bei den Siegern ist es dann umgekehrt,
da werden Soldaten als Helden verehrt.
 
Doch unabhängig vom Zeitgeschmack,
vom Urteil durch Kröte und Kakerlak,
bleiben Todesverachtung und Tapferkeit
höherer Menschen schmückendes Kleid.
 
Wirr ist der Kopf von manchem Fant,
der deutsche Soldaten Verbrecher genannt
und beklatschen mag, in irrer Tendenz,
„James Bond 007”, mit Killer-Lizenz.
 
Und bewundert dann, mit blödem Aug’,
Mr. Tolkiens „Lord of the Rings“-Klamauk,
wobei es identisch ums Gleiche geht,
was Deutsche einstens zur Wehr bewegt’.
 
So wie dort ein Ring alle Welt bedroht’,
brachte Rot-Russland die Welt in Not.
Im Buch und im Film ist’s nur Illusion -,
doch wahr jener Wahn der Weltrevolution !
 
„Lord of the Rings“ verherrlicht den Krieg,
das Kämpfen und Sterben für Volkes Sieg,
man ergötzt sich an Schlachtgewittern darin,
und unterstellt dasselbe der Nazi-Doktrin.
 
Doch im Weltkrieg war es blutiger Ernst,
was du heute nicht mehr in Schulen lernst.
Da ging es um Treu’ oder Landesverrat,
was kein Ami und Tommy begriffen hat.
 
Diese Länder kannten niemals Gefahr,
weil kein Landraub jemals ihr Schicksal war.
Doch deutsche Soldaten bannte der Eid
und es brannte der Heimat nagendes Leid.
 
Drum kämpften sie wie keiner gekämpft,
keine Übermacht hat ihren Willen gedämpft.
Als ein Beispiel für ihren soldatischen Mut,
taugt der Kriegsheld Hans-Ulrich Rudel gut.
 
Ich lob’ nie den Krieg, ich bin nicht krank,
doch die Helden ehre ich, frei und frank.
Oberst Rudel, mit seiner Sturzkampf-Kraft,
eine Panzer-Armee hat er weggerafft.
 
Mit blutendem Beinstumpf gab er nie auf,
ein Kämpfer-Koloss in der Kriege Verlauf !
Diesen Wahlspruch hatte er sich erkoren:
„Wer sich selbst aufgibt, erst der ist verloren !“
 
Bild: Hans-Ulrich Rudel, nach einem Aquarell von Alfred Kaulich, anlässlich des 65. Geburtstages, am 2. Juli 1981
 
Der Schlesier Hans-Ulrich Rudel (1916-1982) war Schlachtflieger-Offizier der Deutschen Luftwaffe in Weltkrieg II. Er war der einzige Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit goldenem Eichenlaub, Schwertern und Brillanten, der höchsten Verleihungsstufe des Ritterkreuzes und damit der höchstausgezeichnete Soldat der deutschen Wehrmacht. Das humanistische Gymnasium schloss er mit dem Abitur ab. Schon als Schüler zeichnete er sich aus, durch außerordentliche sportliche Leistungen. Nach Hitler-Jugend und Arbeitsdienst begann er seine Offiziers-Laufbahn bei der Luftwaffe und der Ausbildung zum Sturzkampfflieger. Nach dem Polen-Feldzug, den er bei der  Aufklärungstruppe erlebte, erhielt er das Eiserne Kreuz  II. Klasse. Er sehne sich zurück zur kämpfenden Einheit. Seinem Wunsch wurde entsprochen, er kam zur Stuka-Waffe der „Grazer Gruppe“ mit Einsätzen in Frankreich, Griechenland und der Sowjetunion. Mit seiner „Junkers Ju 87“ erzielte er einen Volltreffer auf dem russischen 23.000-Tonnen-Schlachtschiff „Marat“, im Kriegshafen Kronstadt. Des weiteren versenkte er einen Kreuzer und einen Zerstörer. Dafür wurden ihm der „Ehrenpokal für besondere Leistung im Luftkrieg“ sowie das „Deutsche Kreuz in Gold“ verliehen. 1942 erhielt er nach über 400 Feindflügen das „Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes“. Im August 1942 flog er als Staffelkapitän der 2. Staffel im Sturzkampfgeschwader 2 zahlreiche Einsätze im Kaukasus und am Schwarzen Meer. Im September absolvierte er seinen 500. Feindflug. Die Intensität seiner Einsätze zeigt sich allein daran, dass er bereist im Februar 1943, als erster Flieger der Welt, vom 1000. Feindflug glücklich zurückkehrte. Er wurde vorzeitig zum Hauptmann ernannt, wegen „besonderer Tapferkeit vor dem Feind“. Nach Erfolgen am „Kuban-Brückenkopf“ wurde ihm das „Eichenlaub zum Ritterkreuz“ als 229. Soldat der Wehrmacht gereicht. Im ersten Einsatz gegen russische „T-34-Panzer“ schoss er - mit seiner Spezialtechnik - gleich 12 Stück ab. Bald darauf wurde er Kommandeur eines Stuka-Schlachtgeschwaders. Im Oktober erfolgte sein 100. Panzerabschuss, im November  flog er zum 1600. Mal gegen den Feind und erhielt die Schwerter zum Eichenlaub. Im Januar 1944 erfolgte sein 150. Panzerabschuss mit der Ju 87 G. Die Version „Junkers Ju 87G“ warspeziell zur Panzerbekämpfung mit zwei „BK 3,7-cm-Schnellfeuerkanonen“ bewaffnet. Mitte Januar flog er den 1700. Feindflug. Die Beförderung zum Major folgte. Während seiner folgenden Einsätze rettete der tapfere Mann sechs abgeschossene Stuka-Besatzungen vor der Gefangennahme durch die Rote Armee. Beim missglückten Versuch, eine siebte Besatzung zu retten, ertrank sein Bordschütze Erwin Hentschel - mit dem er zusammen 1400 Einsätze geflogen hatte - am 20. März 1944 auf der Flucht vor den Verfolgern im vereisten Dnjestr. Am 28. März 1944 ist Rudel im Wehrmachtsbericht erwähnt worden, weil er an zwei Tagen 26 Panzer und mehrere andere motorisierte Fahrzeuge unschädlich gemacht hatte. Ihm sind die Brillanten zum Eichenlaub und Schwertern verliehen worden. Seinen 2000. Feindflug erlebte er im rumänischen Kampfraum. Wieder wurde er nach Abschuss von elf Russenpanzern - mit denen er seine 300 voll machte - im Wehrmachtsbericht genannt. Im August ist er in Kurland von der Flak abgeschossen worden, landete bei den vordersten deutschen Linien. Als Oberstleutnant führte er das Schlachtgeschwaders 2 (SG 2) „Immelmann“. In Ungarn erhielt er durch Erdbeschuss eine schwere Beinverwundung, musste notlanden, wurde ärztlich behandelt, entfernte sich unerlaubt aus dem Lazarett und traf mit Gipsverband wieder bei seiner kämpfenden Truppe ein, um mit entzündeter Wunde seine todesverachtenden Einsätze gegen die russische Panzerwalze zu fliegen. Nach über 2400 Feindflügen (22. Dezember 1944) und 463 Panzervernichtungen wurde Rudel als einziger Soldat am 29. Dezember 1944 mit dem „Goldenen Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz“ ausgezeichnet und zum Oberst befördert. A. Hitler überreichte den Orden im „Führerhauptquartier Adlerhorst“. Auch erhielt Rudel die ungarische Tapferkeitsauszeichnung, die „Goldene Tapferkeitsmedaille“, durch Staatsführer Ferenc Szalási. Auch trug Rudel die „Italienische Tapferkeitsmedaille in Silber“. Zum Januar 1945 ist sein Geschwader den 125.000. Einsatz geflogen und Rudel erhöhte die Panzer-Abschusszahl auf 481. Im darauffolgenden Monat ereilte Rudel im Raum Frankfurt an der Oder das Unglück erneut von der Flak getroffen zu werden, sein zerschossener rechter Unterschenkel musste amputiert werden. Bereits im März kehrte er zu seinem Geschwader zurück und flog ab dem 4. April, trotz Flugverbot und unverheiltem Beinstumpf, weitere Einsätze. Seine Panzerabschüsse wurden nicht mehr angerechnet, sondern dem Geschwader gutgeschrieben. Ende April schoss der Kriegsheld bei der Schlacht um Schlesien seinen 26. Panzer nach seiner Beinamputation ab. Am 8. Mai 1945 flog er mit seinen Geschwader-Kameraden von Böhmen nach Kitzingen und ergab sich dort den US-Amerikanern. Insgesamt vernichtete Ulrich-Hans Rudel bei 2530 Schlachtflieger-Feindflügen drei sowjetische Schiffe, etwa 70 Landungsfahrzeuge und 519 Panzer. Er zerstörte mit seinem „Kanonenvogel“ über 800 Landfahrzeuge, mehr als 150 Flak- und Pak-Stellungen, vier Panzerzüge, zahlreiche Bunker, Brücken und Nachschubverbindungen. Darüber hinaus erzielte Rudel neun bestätigte Luftsiege. Kein anderer Schlachtflieger des Weltkrieges II. - weltweit - kam nur annähernd an Rudels Erfolge heran und erreichte mehr als die von ihm geflogenen 2530 Einsätze. Er ist insgesamt fünfmal verwundet worden, wofür er das „Verwundetenabzeichen“ in Gold trug. Was dieser außergewöhnliche Mann und saubere Soldat in der Nachkriegszeit an Hetze, Häme und Verfolgung von Leuten erfahren musste, die selbst nie eine Kugel haben pfeifen hören, ist zu unwürdig, um es zu beschreiben. Trotz seiner Beinprothese bestieg er 1953 dreimal den Llullaillaco von 6.739 m Höhe, an der Grenze zwischen Argentinien und Chile.
 
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