ZEITUNGS-WERBUNG
UND -STERBUNG

Briefkasten wieder voll Papier,
Werbung, Werbung flattert mir,
Tag für Tag vor meine Schwelle,
kaum halt ich’s mir von der Pelle.

Wieder einmal Zeitungs-Werbung,
tödlich traurig wie zur Sterbung -;
die soll’n mich in Ruhe lassen,
woanders Abonnenten fassen !

Zeitungen geht’s ernsthaft schlecht,
das erleiden sie zurecht -;
für wen schreiben diese Leute,
seit Kriegsende bis auf heute ?!

Für deutsche Leser schrieben die,
wie man's las, so gut wie nie !
Volkswohlfahrt war denen schnuppe,
d’rum spuckt man in ihre Suppe !

Was liest man seit siebzig Jahren,
was woll’n Zeitungen verklaren ?
Dass wir „Kriegsverbrecher“ sind,
und uns're Väter blöd’ und blind !

Eine unendliche Geschichte,
die wiederkehrenden Berichte,
über deutsches Fehlverhalten,
die schlimmen Taten uns’rer Alten.

Kein Wort von einstmals arger Lage,
keins zur Bolschewismus-Frage,
keins zur Kriegsgier anderer Staaten,
ihrer Kriegseröffnungs-Taten.

Und Weihrauch über Emigranten,
die Weg- und Wieder-her-gerannten;
Zeitungs-Lob bis zum Erbrechen -,
was wär' wicht'ger zu besprechen ?!

Dann das Migranten-Lob-Geleier,
das Lichterketten-Sülz-Gefeier' -;
die ganze Fremdentümelei,
der Tanz um jedes Kuckucksei.

Soll die Zeitung doch verderben,
diese Medien können sterben.
Soll’n die ihre Leser suchen,
bei denen die sie nicht verfluchen !
 
PS: Es heißt: Das Zeitungssterben beginnt erst. Warum 50% der Tageszeitungsverlage bis 2020 verschwinden müssen. Die Tragik des Niederganges der traditionseichen, nach dem Krieg von den alliierten Militärverwaltungen installierten BRD-Lizenzblätter.

Die Insolvenz der traditionsreichen „Frankfurter Rundschau“ ist nur ein vorläufiger Höhepunkt eines Trends, der die klassische deutsche Medienbranche bereits unumkehrbar erfasst hat. Auch Berliner Zeitung und Berliner Kurier bauen Personal ab, das Nürnberger Abendblatt ist eingestellt, die Nachrichtenagentur dapd ist pleite. Und viele traditionsreiche Regionalzeitungen fahren kontinuierlich Verluste im zweistelligen Prozentbereich ein.
 
So frustrierend dies für Zeitungsleser und -macher klingt … so absehbar war diese Lage: Binnen weniger Jahre halbierte diese ihren Umsatz und kündigte 50% ihrer Mitarbeiter. Damit einher gingen Pleiten und Merger der großen Musikkonzerne.
 
Warum das so ist: 1. Der Anzeigenmarkt verlässt kontinuierlich die Massenprodukte und wendet sich individuellen Werbeformen zu, die Streuverluste vermeiden und direkten Response ermöglichen. 2. Die kommende Display-Entwicklung bringt weiterhin neuartige elektronische Geräte, die die bisherigen papiernen Trägermedien (Bücher, Zeitungen) ablösen. Der Markt des bedruckten Papiers wird sich in den kommenden Jahren zu einem Premiummarkt entwickeln … klein aber teuer ! 3. Leser sind immer weniger bereit, ihr Geld für Abonnements von Massenprodukten auszugeben, die nicht direkt auf ihre individuellen Interessen zusammengestellt sind. 4. Je weiter die Digitalisierung um sich greift, desto aggressiver entkoppeln Over-the-top-Angebote (OTT) das Geschäftsmodell von der Infrastruktur und drängen die etablierten Infrastrukturanbieter skrupellos an den Rand. 5. Schulkinder werden in wenigen Jahren nicht mehr auf gedrucktem Papier lesen lernen. Je weniger Menschen auf Papier lesen lernen, desto näher rückt der langsame Tod des bedruckten Papiers. (Auszüge aus dem Netz)
 
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Jetzt die Insolvenz der „Abendzeitung“ in München - Wikipedia: „Ernest Langendorf  - Von der Pressekontrollbehörde der amerikanischen Besatzungsmacht stammte die Initiative zur Gründung der Abendzeitung. Werner Friedmann [Sohn eines jüdischen Arztes, 1940 zur Wehrmacht eingezogen, nach engl. Kriegsgefangenschaft Journalist; 1946 einer der vier Lizenznehmer und Teilhaber, 1951-1960 Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, aber wegen Affäre der Anstiftung zur Kuppelei zur Bewährungsstrafe verurteilt], der schon eine Lizenz für die Süddeutsche Zeitung bekommen hatte, wurde von den Amerikanern am 16. Juni 1948 als Chefredakteur eingesetzt. Geplant war die Abendzeitung als Straßenverkaufszeitung. Ziel war es, eine in München verankerte Boulevardzeitung [zwecks „Reeducation“ bzw. „Umerziehung“] zu erschaffen, die auch intellektuelle Kreise anspricht.“