Das deutsch-germanische Od, der streitbare Lichtgeist.
 
Schlesischer Maler in Frankfurt Georg Poppe (1883-1963) Bild von 1936 - Ein Großteil seiner Arbeiten im Frankfurter Städel-Museum sind bei den Märzangriffen 1944 durch alliierte Terrorbomber vernichtet worden.
 
DIE EINZIGE WAHRE UR-BOTSCHAFT
 
Irrtum und Trug war jedwedes Bemühen,
ergebnislos der Geister Geistessprühen.
Kein Christus brachte jemals Frieden,
nur Christus-Lügen blieben uns hienieden.
 
Auch dieser Jesus war ein reiner Tor,
der seinen armen Menschenwahn beschwor.
Er starb am Marterpfahl, es half kein Gott.
Und was dann Paulus trieb war Gottesspott.
 
Die Menschensünden tilgt kein Sündenbock,
zu solchem Glauben zwingt allein der Stock.
Das Opferkreuz war kein Erlösungszeichen,
vor dem die Teufel und Dämonen weichen.
 
Im Gegenteil, es brachte das Verderben,
für seinen „Kult des Todes“ will es werben.
Es führt zur Knechtschaft in der Juden Bann,
für jeden strengen Geist dann irgendwann.
 
Der Jesus Christus war kein „Weißer Krist“,
wie er von Lügendichtern uns geschildert ist.
Nur Truggeschwafel machte ihn bekannt,
sowie der Christenkaiser blutgetränkte Hand.
 
Nur schauderhafte Dummheit und Brutalität,
machten den Zimmermann zu einer Majestät.
Ihn als „Germanen“ sogar auszuspäh’n,
das tat dann Houston Stewart Chamberlain.
 
Auch hier nur wieder Lüge und Verdrehung,
total entfernt von jeder Schriftverstehung.
Der Herman Wirth vollbrachte es nicht besser,
allein im freien Fabulieren war er kesser.
 
Er fälschte dreist die „Ura-Linda-Chronik“,
und pries das Surrogat als deutschen Honig.
Er lobte gern die „Fossum-Runenscheibe“,
jedoch nicht eine Rune hat dort ihre Bleibe.
 
Er suchte in „Hällbildern“ den „Heilbringer“,
den megalithischen Heroen und Bezwinger,
von Thule bis nach Palästina und Arabien hin,
erfuhren all die Völker einstens Heilsgewinn.
 
Doch waren noch so wortreich die Ergüsse,
es blieben nur Sophismen und Fehlschlüsse.
Nichts wertes Wesentliches blieb am Ende,
was die exakte Prüfung dauerhaft bestände.
 
Für einen „Thule-Christos“ fehlte der Beweis,
die Edda gab dem Helgi einen höchsten Preis.
Doch galt der nicht als „Genius universalis“,
als jedermanns Rauschmittel, wie Cannabis.
 
Er war ein Enkel Siegfrieds, des Wölsungen,
sein Urahn war Wodin, so wurde er besungen.
Nie galt er als ein Retter für jedweden,
nach Walhall fuhr er, nicht zum „Garten Eden“.
 
„Hundingsbana“ hieß er, also Schurkentöter,
ein Feind der Drachen, Kröten und der Köter.
Im Geist vom guten Od, der arttreu Frommen,
wie uns die Runen-Botschaft ist gekommen,
 
als ODING-Wizzod, jener einzig echten Kunde
aus deutscher Ahnen eig'nem Runen-Munde,
spricht sie von mancher Weihe, manchem Heil,
doch Wodin ehrt sie klar als besten Teil.
 
Des Ods ODING ist seines „Geistes Kind“,
wie Thules treue Kinder seine Streiter sind.
Für Ihn, für Es, des Kosmos heiliges Od,
sollten wir eifern, im Leben wie im Tod !
 
„Jesus-Christus“ ?

Jeschua, der jüdische „Tecton“ (Zimmermann), den sie griechisch Jesus nennen, war alles andere als ein friedlicher Friedensbringer, zu dem er von seinen missionierenden Anhängern und bis heute von den jesuischen Kirchen entstellt wird. Er ging seinen nun mal eingeschlagenen psychotisch-egozentrischen Weg bis in den Tod. Dieser Mann konnte und wollte sich nicht mit den Gegebenheiten abfinden, nicht anpassen und un­terwerfen. Er war gegen fast alles Bestehende, gegen die recht vernünftigen Pharisäer, gegen die stren­gen Sadduzäer und letztlich ebenso gegen die hochgradig radikalen, aber asketischen Esse­ner, also die da­mali­gen Jo­hannesjünger - alle hatte er sich zu Feinden gemacht. Nur sich selbst moch­te er gelten lassen und natürlich seine Selbstprojektion, „seinen Vater im Himmel“. Er war so voller Hass ! Im „Thomasevangelium“ (NHC II,2, Logion 10) wird Jesus zitiert: „Ich habe Feuer auf die Welt geworfen und siehe, ich hüte es, bis sie lodert.“ Er verfluchte mit einem schrecklichen Weheruf ganze Ortschaften, die ihm nicht so hul­digten, wie er es sich wünschte (Mt. 11,20ff). Das einzige „Ver­bre­chen“ dieser Sied­lungen war es sicherlich, dass sie dem Nazoräertum des Johannes treu blieben. Er ver­fluchte jene, die nicht an seine Gottessohnschaft glaubten (Mt. 10,15). Er ver­fluchte das ganze Geschlecht, welches seine Größe nicht anerkannte (Mt. 12, 41f). Er ver­fluchte im cholerischen Ärger einen unschuldigen Feigenbaum zu Ba­tha­nien (Mt. 21, 19) wohl nur deshalb, weil dies die Stätte war, wo Johannes zuerst ge­predigt hatte. Wer seine Botschaft nicht hören und annehmen wollte, dem solle es er­gehen wie den Sodo­mern und Gomorrhern (Mt. 10,14 u. 15). Er verlangte den Selbst­hass und den Hass ge­gen die eigenen Hausgenossen, gegen Vater, Mutter, Brüder und Schwestern (Lk. 14,26). Die Zerstörung der Familieneinigkeit war ihm gleichgültig (Mt. 10,35ff). Er sagte: „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich“ (Lk. 11,23; Mt. 12,30). Er wollte kei­nen Frie­den bringen, sondern Entzweiung (Lk. 12,51ff); er kün­digte den Krieg um sei­netwillen an (Mt. 10, 34). Er verhieß den Pharisäern die Ausrot­tung (Mt. 15.13f) und den Un­ver­ständigen die Verbrennung im Feuerofen (Mt. 13,42+50). Er wollte ein gnadenlo­ser Richter sein (Mt. 25,41). Von Verzeihung und Vergebung mochte er nichts wissen (Mt. 7,23). Es gibt in den Berichten über ihn nicht ein einziges ernstzunehmendes Bei­spiel, wo er Feindesliebe selbst praktiziert hätte, trotz seines Wortes in Mt. 5,43. Er hielt Scheltreden von nicht zu über­bietender Maßlosigkeit, die Schärfe seines Zornes war ang­sterregend. Seine Gegner nannte er Narren, Heuchler, Blinde, übertünchte Gräber, Schlangen, Natternbrut, Otterngezücht, Fliegen, Säue, Kinder der Hölle. Er ging in sei­nem krankhaften Hass so weit, dass er hoffte, die Ver­stockten blieben ver­stockt auch bis zum Ende, damit sie grauenhaft bestraft werden dürf­ten (Mk. 4,12). Er behauptete von sich, größer und bedeutender als der Tempel zu sein (Mt. 12,6). Das Volk war entsetzt von seiner Redeweise (Mt. 7, 29; Mk. 1,22). Er wusste, dass soviel eingepeitschter Hass natürlich Gegenhass erzeugen würde; „Ihr müsst gehasst werden von jedermann um mei­nes Namens willen“ (Mt. 10,22), und „mich aber hasst die Welt, weil ich ihr sage, dass ihre Werke böse sind“ (Joh. 7,7), bekannte er sei­nen Mitläufern. Er schwelgte in schrecklichen Untergangs­phantasien aller bestehen­den Zustände; er ver­kün­dete (aus es­senischem Gedankengut) die Zer­störung des jüdischen Zen­tralheiligtums (Mk. 13,1-25). Schließlich ist es nicht verwun­derlich, dass auch das Volk ihn wider­hasste und als es die Wahl hatte, lieber einen Krimi­nellen frei ließ, ihm aber zu­rief: „Er werde ge­kreuzigt !“ (Mt. 27,23). Diesen ganz fürchterlichen Hass sowie die eigenartige Bindungslosigkeit an Familie (Mt. 12,48) und andere reale Gegebenheiten kompensierte der Psychopath Jesus seelenge­setzlich durchaus folgerichtig mit gleichzeitiger Empfehlung einer völlig irrealen fiktiven Liebeslehre, die weder er selbst vorzuleben vermochte noch irgend ein anderer nachle­ben könnte. Vielleicht erklären sich seine destruktiven Verwerfungen aus den Drangsa­len seiner eigenen Jugend, die nicht völlig unbeschwert gewesen sein dürfte, gilt er doch nach jüdischer Tradition als der aus einem Gewaltakt hervorgegangene „Sohn der Ma­ria“. Auch die Muslime nennen Jesus „Isa Bin Marjam“. Dies sind unzweifelhafte Hin­weise darauf, dass er als uneheliches, also eigentlich vaterloses Kind zur Welt kam - ein im damaligen Judentum nicht einfaches Los. Die extreme An­bindung an den von ihm visionär erschauten Geistvater im Himmel als Ersatz eines wah­ren leiblichen Vaters hätte damit ebenfalls eine sehr verständliche Erklärung gefunden. An seinen hysterischen Hass- und Rachegedanken wie auch an seiner überstrengen un­rea­listischen Tugendlehre gibt sich Jesus gleichermaßen als Essenerschüler zu erkennen. Die Essener schworen einen furchtbaren Eid, die „ungerechten“ Juden zu hassen und den „gerechten“ Volksgeschwistern beizustehen. Ihr Sektenkanon schrieb ausdrücklich Hass gegen die „Söhne des Frevels“ vor. Sie verpflichteten sich zum gnadenlosen Kampf und gleichzeitig zur selbstlosen Barmherzigkeit. Philo von Alexandrien bescheinigte ih­nen eine „Leidenschaft der Menschenliebe“, die allerdings ausschließlich innerhalb des jüdi­schen Volkstums Gültigkeit besaß. Da heißt es: „Keinem will ich vergelten das Böse, mit Gu­tem will ich den Menschen verfolgen“ (Damaskusrolle X, 17+18; X,23; XI,1-3); „Ein jeder soll seinen Bruder [nicht jedermann!] lieben wie sich selbst“ (Damaskus­rolle VI, 21). Die von Jesus gepredigte Sittenlehre deckt sich Punkt für Punkt mit dem, was Fla­vius Jose­phus über die Essener bekannt gab (Jüd. Krieg, Kap. 8,2) und was wir aus ihrem Qumra­ner Sektenkanon entnehmen können. Sie waren eine konspirative, mi­litante Ge­heimorganisation (so weit Geheimhaltung möglich war) zur geistigen und poli­tischen Befreiung des jüdischen Volkes. „Sie trugen alle ein Schwert“, berichtete Jose­phus - und Jesus sagte seinen Jüngern: „Wer nichts hat, verkaufe sein Kleid und kaufe ein Schwert.“ (Lk. 22,36) Festzustellen ist: Auch die Qumraner wollten missionieren, geradeso wie es Johannes und Jesus unternahmen. Im Sektenkanon steht: „Alle Willigen herbeizubringen ...“ (X, 7); „Jedermann, der willig ist, ist der Gemein­schaft der Einung anzuschließen“ (VI, 13), war also bei Eignung willkommen.
 
Über den eigentlichen unüberbrückbaren Grund für den Bruch zwischen dem ehemali­gen Lehrling Jesus und seinem Lehrer Johannes ist viel gerätselt worden. Sie stritten um den Sinn der Taufe, um den Wert des Asketentums, also um den rechten Grad der Ent­haltsamkeit. „Johannes aß nicht und trank nicht“, Jesus „isst und trinkt [...] Siehe wie ist der Mensch ein Fresser und Weinsäufer“ (Mt. 11,18f). „...die Jünger des Johannes und die Pharisäer fasteten viel [...] und deine [Jesus] Jünger fasten nicht.“ (Mk. 2,18) Sie stritten um das Rätsel, ob die Endzeit un­mittelbar bevorstünde oder nicht, sicherlich auch über ihre Selbsteinschät­zungen. Aus den neutestamentarischen christlichen Propa­gandaschriften, welche ja sämt­lich unter dem Einfluss des von Haus aus strenggläubig eifernden Juden Saul-Paulus ent­standen sind, ist auf die Frage nach dem Hauptstreit­punkt keine erschöpfende Antwort heraus­zu­lesen. Die Synoptischen Evangelien wollten keine historisch getreuen Berichte sein, son­dern werbewirksame Instrumente, um auch die essenischen Johannesschüler an sich zu ziehen. Der bittere, abstoßende Streit wurde von ihnen aus kluger Berechnung ver­tuscht. Hinreichenden Aufschluss erhalten wir aber von den mandäisch-nasoräischen Schriften der Gegenseite. Im Genza wird Jesus als „Vollender des Judentums“ be­schimpft und be­kämpft. Sein Christentum bezeichnete man als eine neue, vom Judentum ausgegangene Religion; es heißt: „Vom Judentum sind alle Irrlehren ausgegangen“ und in nicht zu überbietender Deutlichkeit: „Jesus Chri­stus, der Prophet der Juden.“ Hat er doch selbst gesagt: „Denkt nicht, dass ich gekom­men bin, das [jüd.] Gesetz oder die [jüd.] Prophe­ten aufzulösen, ich bin nicht gekom­men aufzulösen, sondern zu erfüllen“ (Mt. 5,17); „Denn ich sage euch wahrlich: Bis dass Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüttel vom [jüd.] Gesetz, bis dass alles geschehe.“ Er war ersichtlich vom gleichen kind­haften Wahn besessen wie sämtliche jüdischen Thora- oder Gesetzesfanatiker, deren Überzeu­gung es einstmals war und noch immer ist, dass Jahwe, den sie als den göttli­chen Welten­schöpfer betrachten, das Volk Is­rael mehr liebe als alle Völker und dass er damit „einen Eid hielte, den er geschworen hat“ (5 Mose 7,8; 9,5). Der „Christianis­mus“ des Jesus und ebenso der seines fleißi­gen Verkünders Paulus dürfen sehr wohl als orga­nische Fort­setzung eines ins Weltniveau erhöhten und also eigentlich erst vollende­ten Altju­dentums (nicht des Judentums schlechthin !) gedeutet werden. Abwegig ist diese Betrachtung keineswegs, hat doch allein dieser ju­däo-christliche Sonderweg der Judenheit als „Gottesvolk“ den Bonus des geisti­gen Ein­trittes - und im gleichen Atemzug die Akzeptanz ihrer internatio­nalen Macht - als Fremdvolk im Kreise seiner Gastvölker verschafft.
 
Houston Stewart Chamberlain ?
 
Houston Stewart Chamberlain (1855-1927), ein belesener, deutschpatriotischer Engländer, welcher das Werk Werk „Die Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts“ schrieb, verfolgte den Gedanken, das judäochristliche Gedankenkonstrukt insofern korrigieren zu können, indem er einen „arischen Christus“ propagierte, was sich aber religionswissenschaftlich nicht untermauern lässt. Der Orientale Jeschua-Jesus war kein rassereiner Jude, sondern ein babylonischer Mischling. Auch schon die altjüdischen Prophetien, die auf seine Erscheinung christlicherseits bezogen wurden, sprechen stellenweise eine höchst verächtliche Sprache über ihn: „Er schoss auf vor dem Herrn wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte.“ (Jes. 53,2) – „Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet.“ (Jes. 53,3) - „Viele entsetzten sich über ihn, weil seine Gestalt hässlicher war als die anderer Leute und sein Aussehen als das der Menschenkinder" (Jes 52,14). Über Herkunft und äußeres Erscheinungsbild des Rabbi Jesus ist viel spekuliert worden. Chamberlain und seine Nachfolger vertraten die These von einem „arischen Jesus“ aufgrund der vielen scheinbaren Gegensätzlich­keiten zwischen Judenheit und Christen­tum. Sie durchschauten und werte­ten dabei nur ungenügend die vordergründig wider­sprüchlich anmutende Zerrissenheit der antiken jüdischen Religions­landschaft bei gleich­zeitig einmütig-fanatischen Bekennt­nissen der zerstrittenen Juden­sek­ten zu den al­ten Verheißungen, basierend auf dem selbstgefälligen Auserwähltheits­dün­kel sowie zum ge­mein­samen Patriarchen Moses und dem von ihm propagierten all­jüdi­schen Stammes­gott Jahwe. Die Chamberlain-Schule ging davon aus, die Mutter Jesu sei ein Mädchen hethitisch-indogermanischer Blutlinien aus Dan im Norden des „Hei­den­gaues“ Galiläa ge­wesen, die von einem römischen Soldaten na­mens Pan­dera­/Panthera geschwängert wor­den sei. Die Be­weisführung ist jedoch unzuläng­lich. Für eine solche Abstammung der Maria fehlt jede konkrete Nachricht, aber ihre Notzüchti­gung von ei­nem Offizier der Besatzungsarmee ist durchaus glaubhaft. Ein „arisches“ Aus­se­hen dürfte Jesus trotzdem nicht besessen ha­ben. Der römische Beamte Lentulus (nach antiken Quellen ein überge­ordneter Beamter des Pilatus) beschrieb ihn mit üppi­gen braunen Haaren, vollem Bart und einer Körper­länge von fünfzehneinhalb Fäusten -et­was weniger als 1,50 Meter. Vermittelte er also das Bild eines eifernden, streitlustigen Zwerges ? Nach Joh. 8,33 u. 8,41 u. 8,48 ent­gegneten ihm die Juden während eines Wortge­fechtes: „Wir sind Abrahams Samen“, „Wir sind nicht aus Ehe­bruch/Hurerei hervor­gegangen“, „Ist es nicht so, dass du ein Sa­maritaner bist und den Dämon in dir hast ?“ - also: „Wir sind reine Juden, und nicht wie du ein Mischblütiger, der aus Ehe­bruch her­vorgegangen ist.“ Nach dem Gesagten hielten die Juden Jesus für einen, an dessen Ge­burt ein Makel haf­tet. Un­verblümt: Sie bezeich­neten ihn als einen samaritani­schen Ba­stard - als einen, des­sen Va­ter unbekannt und des­sen Mutter samaritanische „Hei­din/Nichtjüdin“ sei. Die Samarita­ner waren Nachkom­men der vom assyrischen Herr­scher Salmanassar angesie­delten Nichtjuden aus Babel, Kutha, Awa, Hamath und Se­pharwaim. Dass Rabbi Jesus einen semitisch-babylonischen, zen­tral­meso­potamischen Ras­seeinschlag besaß, darf dieser abfäl­ligen Be­merkung seiner Diskus­sionsgegner ent­nommen werden. Damit wäre auch je­ner für einen Juden der damali­gen Zeit ungehörig-vertraute Umgang mit dem samari­tischen Weib zu erklären (Joh. 4,9). Er verkündete ihr, der reli­giöse Ge­gen­satz zwi­schen Sama­ria und Judäa werde schwinden (4,23). Schien er glau­ben zu wollen, von einer samari­tanischen Mutter und einem jüdi­schen Vater abzustam­men ? Der Vor­wurf, Jesus sei ein samaritanisches Hurenkind, wur­de, dem Evangelienbe­richt (Joh. 8,41) zu­folge, von Ju­den im Tempel, also im un­mittel­baren Angesicht ihres Gottes er­hoben. Kein frommer Jude würde solche herabset­zen­den Äußerungen ausge­sprochen haben, hätte er sie nicht für wohlbegründet halten dür­fen ! Aus den Aufzeichnungen ist folgender Sachverhalt zu entnehmen: Der jüdische Zim­mermann Josef er­lebte während seiner Verlobungszeit, dass seine Braut Mariam schwan­ger wurde, bevor er sich mit ihr geschlechtlich vereinigte. Ein römischer Hauptmann mit Namen Pan­dera/Pantera, der im Talmud als Stada/Fronvogt bezeichnet wird, soll die arme Landmagd Ma­riam mit Spinnarbeiten beschäftigt und geschwängert haben, wes­halb Jesus in jüdischen Schriften mitunter „Ben Stada“ oder „Ben Pantera“ (Sohn des Fronvogts / Pantera) genannt wird. Der Evangelist Matt­häus erklärte (1,19): „Er [Jo­seph] wollte sie hienach nicht zum Gerichte schleppen, sondern heimlich fortschicken.“ Celsus, ein römische Philosoph, veröffentlichte um das Jahr 178 n.0 eine Schrift unter dem Titel „Wahres Wort“, in der er die jüdischen Überlieferungen heranzog (Orig. I, 28): „Verstoßen von ihrem Mann und ehrlos her­umirrend, gebar sie in der Dunkelheit den Jesus. Dieser verdingte sich aus Armut nach Ägypten und lernte dort einige Kräfte kennen, auf welche die Ägypter stolz sind, kehrte, in den Kräften groß sich fühlend, zurück und erklärte sich ihrethalben öffentlich als Gott.“ Nach den ursprüng­lichsten Berichten (Justin, Dial. 78) geschah seine Geburt in einer Höhle nahe dem Dorfe Chomh. Celsus führte weiter aus (und der Kirchenvater Origenes wider­sprach ihm nicht ! (Orig. I, 38), dass der uneheliche Junge bemakelter Her­kunft im Ge­heimen aufge­zogen wurde. Es spricht alles dafür, dass der alternde, bie­dere Zimmer­mann eines Tages seine Verlobte mit dem Stiefsohn von ihrem Aufent­haltsort in Ägyp­ten abholte, um sich mit ihnen in einem unbekannten Ort Galiläas häuslich nieder­zulassen. Der Dorf­name Nazareth wurde erst nach dem Jüdischen Krieg erfunden, um eine neue Erklärung für den Begriff des „Jesus der Nazaräer“ anbieten zu können. Die Nazaräer hatten sich als romfeindliche Rebellen erwiesen, ein Bekenntnis zu ihnen wäre innerhalb der römi­schen Welt unklug gewesen. In den griechischen Urtexten wird Jesus zwar grammatisch korrekt als „Nazaräer“ bezeichnet, trotzdem übersetzte Luther unrich­tig: „Jesus aus Na­za­reth“. Wie auch immer der Name des Fleckens gelautet haben mag, in dem Jesus Teile seiner Jugend verbrachte, dort, wo man ihn kannte, vermochte er keine einzige Menschen­seele zu beeindrucken. In seiner Heimatstadt konnte er kein Wunder tun. Diese psy­chologisch interessante und bezeichnende Notiz ist gemeinsamer Bestand der Evange­lien: „Und er konnte allda nicht eine einzige Tat tun.“ (Mk. 6,5) „Und er tat daselbst nicht viele Zei­chen ihres Unglaubens willen.“ (Mt. 13, 54-58) „Und sie wurden zornig [...] stießen ihn zur Stadt hinaus [...] und wollten ihn hinabstürzen.“ (Lk. 4,28) „Denn er selber, Jesus, zeugte, dass ein Prophet daheim nichts gilt.“ (Joh. 4,44) Seine eigene Sippschaft wollte den offensichtlich Verrücktgewordenen töten. Dazu muss er schwerwiegende Veranlassungen gegeben haben ! Die stärkste Wirkung hatte der Volksaufwiegler Jeschua-Jesus erst bei denen die ihn nie kennengelernt und gesehen hatten, bei Saulus-Paulus und den von ihm missionarisch Übertölpelten !
 
Herman Wirth ?
 
In des Ursymbolforschers Herman Wirth (1885-1981) Begleitschrift „Führer durch die erste urreligionsgeschichtliche Ausstellung ,Der Heilbringer‘ von Thule nach Galiläa und von Galiläa bis Thule“ (1933), machte er deutlich, in welche Richtung die Wirth‘sche Arbeit führen sollte und würde, nämlich zu einem neuerlichen Versuch, die judäochristliche Variante der Christusmythe dem deutschen Volk bekömmlicher zu machen. Das offensichtliche Vorhaben, den jüdischen „Gottes- und Menschensohn“ gewissermaßen durch die symbolgeschichtliche Hintertür dem Volk des Dritten Reiches beizubringen, klang nicht wenigen Orientierungsuchenden recht verlockend, musste aber strengvölkischen Zeitgenossen ebenso missfallen, wie den philologischen, archäologischen und germanistischen Zunftwissenschaftlern, die H. Wirth, nicht ganz zu Unrecht, Quellenmanipulation und Fehldeutungen vorwarfen. Wirth beabsichtigte eigentlich, eine wissenschaftliche Methode zu finden, denn diesem in den 20er Jahren „sich breitmachenden Dilettantismus einer ,Germantik‘, wie sie Guido List, Philipp Stauff, eines Handbuches der Heroldkunst von Bernhard Körner bis John-Gorslebens ,Hochzeit der Menschheit‘“ betrieben, lehnte er ab, wie er es noch in seiner Rückerinnerung im „Ursinn des Menschseins“, 1960, S. 16, beschrieben hat. Unter drei vorgefassten Meinungsbildern war Wirth ans Werk gegangen, die er zu belegen trachtete: 1.) Der „Nordische Heilsbringer, als Urimpulsgeber für die Christusmythe“, bis zum Galiläer Jesus. 2.) Den „Jahrgott“, in seinem Gang durch die Zeit. 3.) Den „Mutterkult“, als die ältere nordische Glaubensform, vor dem „Männergötterkult der späteren Heerkönige“. Alle drei Denkmuster sind aber aus dem Denkmälermaterial nicht eindeutig bzw. hinreichend nachweisbar. Um Scheinbeweise vorlegen zu können, scheute H. Wirth bedauerlicherweise auch nicht vor Täuschungsmanövern, in Form von gewissen Zurechtbiegungen unsicherer und anderslautender Faktenlagen, zurück. Unter der festen Hauptzielvorstellung, ein religiöses, geistesgeschichtliches Fundament zu schaffen, suchte der Ursymbolforscher den Schlüssel zum Begreifen der zahllosen alten Ideogramme der eurasischen vorschriftlichen Zeugnisse und verfiel der leichtfertigen Projektion, es gäbe eine einfache Erklärungslösung. Zeichen die den jährlichen Sonnenanstieg meinen, würden sich zu erkennen geben, in Gestalt von menschlichen Linear-Figürchen mit erhobenen Armen und solche die den Jahresabstieg versinnbildlichen, würden dementsprechend die Ärmchen nach unten hängen lassen. Aus diesen Urformen hätten sich die sinnbildhaften Verkürzungsformen - auch runischer Art - ergeben, welche man - mittels dieses Schlüsselverständnisses - zu deuten habe. Diese simple Deutung ist nachweislich falsch. Bereits der Runen-Kreis des Wirth'schen „Gesichtskreissonnenjahres“ widersprach der propagierten Grundregel, was Wirth einfach übersah. Wirth hat die Ur-Runenreihe nie als Kalenderzeichen des verschieblichen luni-solaren Jahresschemas begriffen. Zudem legte er seiner Runenreihendeutung nicht die ursprüngliche rechtsbeginnende zugrunde, sondern die mit „F“ beginnende, welche die Buchstabenfolge „fuða“ (Hintern) vorführt, also klar sich als Runenreihenende, zu erkennen gibt. Wirths falsches Grund- und mithin Jahres-Schema, führte dazu, dass er die Frühlings-Runen im Herbst und die Herbst-Runen im Frühling zu erklären versuchte, wodurch die große Wirth’sche-Verwirrung entsteht, die jeden seiner Leser, die ihm zu folgen sich bemühen, kapitulieren lässt. Mitverführt zu seinem Fundamentalirrtum gelangte der schreibfrohe Autor durch die Nachtfotografie der bronzezeitlich-schwedischen Felsritzung von Fossum, in Tanumshede/Bohuslän. In seinem unveröffentlichten Buch „Des Großen Gottes ewige Runen“ (1939), verbreitet sich Wirth über die Möglichkeiten der besten Lesbarmachung von skandinavischen Felsritzbildern. Er erwähnt die interessanten aber oftmals sehr ungenauen Abmalereien von Lauritz Baltzer, die Abformungen mittels Gipsplatten, auch die Nachtfotografie, sowie die „scharfe Anstrahlung durch Seitenlicht“ der Originalritzungen, wie auch seiner Abgüsse. Wirth hatte nicht begriffen, dass es bei jeder Anstrahlung mittels Seitenlicht - bei den kreisrund angeordneten Bildritzteilbereichen (!) - unweigerlich zu Bildverzerrungen kommen muss, indem die im rechten Winkel zur Lichtquelle liegenden Teile durch Schlagschattenbildung hervorgehoben, während die parallel zur Lichtquelle liegenden Bildteile weggeleuchtet werden. Die so viel billigere, leichtere und genauere Methode der Relief-Abreibungen mit Kohlepapier oder Naturfarbenträgern war ihm nicht bekannt. Die von Wirth als „Kalen­der­scheibe bei Fossum“ bezeichnete Darstel­lung im Bohusläner Distrikt Tanumshede, schien ihm einen Sinnzeichenkreis vorzuführen. Ein schwedischer Bekannter hatte ihm die falsch belichtete Nachtfotografie zugeschickt. Wirth war davon offensichtlich begeistert, bezeichnete das scheinbar reale Dokument als seinen „Eckstein“ und stützte sich auf dieses irreführende Zufallsbild. Er begann darüber umfangreiche Texte zu schreiben. Erst 1935/36 erhielt Wirth die Möglichkeit, die Hällbilder Schwedens mit eigenen Augen zu sehen. Doch da war es schon zu spät, er konnte seinen Irrtum nicht mehr revidieren, seine diversen Bücher - vieles davon auf irriger Grundlage - waren längst geschrieben. Anlässlich der Eröffnung seines Ur-Europa-Museums in From­hausen/Nordrhein-Westfalen lernte ich 1974 den Geistes­urge­schichtler H. Wirth kennen. Er verwies mich, den Fragenden, eben­so wie er es in sämtlichen seiner umfangreichen Schriften getan hatte, auf die skandinavischen bronze- und eisenzeit­lichen Felsbildritzungen (ca. 1.800-800 v.0) hin, insbesondere auf jene Darstel­lung von Fossum, dem kreisrunden Bildnis, welches, wie er meinte, kalendarische Früh-Runen zeigen würde. Wirth schätzte die Ritzung auf ein viel zu hohes, steinzeitliches Alter. Im Sommer 1982 reiste ich das erste Mal nach Skandinavien, um die von meinem Lehrer bezeichneten Felsbilddokumente mit eigenen Au­gen anzusehen. Wie es sich beim Studium ergab, entsprach nicht ein einziges Zeichen des Originals den Wirth‘schen Nachzeichnungen und weitschweifigen Angaben. Er war dieser unkorrekt belichteten Nachtbildfotografie in geradezu närrischer Fixation aufgesessen. Ich fand sie in seinem Nachlass. Frühe Buchstaben bzw. Runen waren es nicht die sich im Kreise gruppieren, es schienen mir menschliche Gestalten zu sein. Kein Kalenderkreis, sondern wohl ein Kreis Feiernder, ein Kultfest-Kreis. Beachtlich und ehrenwert ist einerseits die Masse der von Wirth herbeigebrachten Puzzlesteine zur „Urgeistesgeschichte“, die er tragischerweise zumeist falsch zusammensetzte, andererseits ist seine Sturheit scharf zu kritisieren, mit der er auf  längst widerlegten Positionen beharrte. So hielt er auch an seiner „Zeichenscheibe von Fossum“ fest, von der er bis zum Ende nicht abwich. Er hatte sie 1935 in Schweden, mithilfe seines Mitarbeiters Wilhelm Kottenrodt, auf Gipsbasis abgegossen. Er musste also wissen, dass sie keine Runen vorzeigte, aber noch in seiner Schrift „Um den Ursinn des Menschseins“, 1960, S. 53f wiederholte er den fatalen Unsinn. Diesmal sprach er von seinem Abguss, den er dem Runenfachmann Gustav Neckel vorführte: „Photographiert mit scharfem Seitenlicht von Scheinwerfern zeichnen sich klar die bisher undeutlichen und zweifelhaften Formen der Zeichen ab.“ Und er ließ nicht locker, sogar die leicht zu durchschauende Kinderei des „Runenrades“ in der Oera Linda Chronik (alle Runen sind dort aus einem Rad konstruiert, was unmöglich funktionieren kann) wagt er peinlicherweise erneut als Argument heranzuziehen: „Denn allein schon durch meinen Abguss der altbronzezeitlichen Kalenderscheibe von Fossum, ihrer ,mit der Sonne herum‘ um das ,Rad‘ geschriebenen Schrift wird die von mir gestellte These eines quellenechten Kernes der Oera Linda Chronik unerschütterlich erhärtet.“ (Im zitierten Satz ließ ich den unwichtigen Einschub weg, dass der Runenforscher Helmut Arntz das Objekt in Wirths Sinne anerkannt hätte.) Auch diese Abguss-Fotografie liegt mir vor. Natürlich mussten sich bei falscher Seitenlichtbeleuchtung des Abgusses die gleichen Bildverfremdungen ergeben wie sie sich bei der Nachtaufnahme ergeben hatten, welche H. Wirth bereits zu Beginn seiner Schreibperiode in die Irre führten. So wurde der „Fall Wirth“, ebenso hinsichtlich seines starren Eintretens für die Kern-Echtheit eines holländischen Romans aus dem 19. Jh., der sog. „Oera Linda Chronik“, insgesamt zu einer schmerzhaften Tragödie, für alle die diesen fleißigen und patriotischen Mann persönlich geschätzt haben. Was aber auch immer Herman Wirth tat und schrieb, es stand unter der großen Überschrift seines Lebens, die auch zu Tage trat im „Ursinn“, 1960, S. 136: „Angesichts des schwersten Unrechts und Leides, das diese Sieger über deutsches Volk und Land gebracht haben, des Zerreißens und Raubes deutscher Heimaterde, deutscher Geschlechtererde, wird das Aufbauwerk der jungen Geistesurgeschichtswissenschaft das g a n z e Deutschland umfassen, damit dem deutschen Volke Volkstum und Heimat im Geiste erhalten bleiben, damit Deutschland aus dem Geist seiner Volksheit, die heute - von innen wie von außen - so stark wie nie bedroht, untergraben ist, wieder erstehen kann.“
 
Urgermanische Gotterkenntnis !
 
H. Wirth war von der willkürlichen, fixen Idee durchdrungen, die alten germanischen Volksgötter wären als späte, sekundäre Erscheinungen und ohne feste Verwurzelung im deutschen Volk, zu verstehen. Das Gegenteil ist der erweisbare Fakt, wie es die kirchenchristliche Umgestaltung der Volksgötter zu christlichen Kalenderheiligen plausibel macht. Die Wirth’sche Geschichtsklitterung wird von ihm noch einmal in einem seiner unveröffentlichten Schriften, „Des großen Gottes älteste Runen“, 1939, S. 356, mit folgenden Sätzen unterstrichen: „Mit den menschlichen, allzu menschlichen Göttergestalten des Edda-Wodanismus, der Skaldenschöpfungen der Häuptlings- und Königshöfe, hat die Kirche ebenfalls ein leichtes gehabt, sie auszulöschen. Es war kein Volksglaube. Und es ist bezeichnend, dass z. B. von dieser spätgermanischen Götterdichtung des ersten Jahrtausende, sich keine Spur mehr in der Volksüberlieferung der deutschen Sagen und Märchen findet. Keine Stammes- und Staatspriester seit der Tacituszeit lebten im Volksmund weiter. Spurlos sind sie ausgelöscht und untergegangen, wie der  Götterglaube, der Walhall-Wodanismus und Opferkult der nordischen Häuptlings- und Königshöfe.“ (Die Unterstreichung stammt von Wirth.) Die unseriöse Leichtfertigkeit, mit der unbeweisbare und auch nachweisbar fasche Behauptungen in größter Festigkeit aufgestellt werden, durchzieht bedauerlicherweise das gesamte Werk Herman Wirths, ganz besonders hinsichtlich seiner vielen Angaben über die von mir im Verlauf jahrelanger Untersuchungen vor Ort sorgfältig überprüften skandinavischen Felsbilder. Richtig ist hingegen, dass die germanischen Götter schon seit der Bronzezeit nachgewiesen werden können. Die Urgermanische Gotterkenntnis ging von einer männlichen Götterdreiheit aus, wie sie der aus älterer Bronzezeit (etwa 1.800 bis 1.200 Jahre v.0) herrührende Bildstein von Thunderlinge-Anderlingen vorführt. Der nach Norden ausgerichtete Stein steht an der Stirnseite des im Innenraum zwei Meter langen Steinkammergrabes eines uns unbekannt gebliebenen Würdenträgers. Das heutige Anderlingen wurde erstmals urkundlich im 12. Jh. in einer Chronik erwähnt, die das Dorf in seiner ursprünglichen Form „Thunderlinge“ heißt. Thor oder Donar galt bei den germanischen Völkern als „der Donnerer“ (altsächs. Thunaer, altengl. þunor, altdeutsch Donar, altniederländ. Donre, altnordisch Þórr von urnordisch þunraʀ „donnern“). Thor/Donar fungierte für die zur See fahrenden Völker als Gewitter- und Wettergott und war in weiterer Funktion innerhalb der bäuerlichen germanischen Gesellschaft Vegetationsgottheit. In den mythologischen Edda-Schriften hatte er die Aufgabe, mit Hilfe seiner Hiebwaffe, der Beschützer von Midgard, der Menschenwelt, zu sein. Die germanische Nachsilbe „ing“ bezeichnet Nachkommen oder Anhänger, also: „Thunderlinge“ = Donner[gott]-Anhänger und „Anderlinge“ = andersgeartete, unchristliche Nichtmenschen. Der sein typisches Attribut, die Hiebwaffe, Emporaltende ist umstanden von zwei weiteren Gottheiten. In den drei Gestalten des Anderlinger Reliefs spiegeln sich anzunehmenderweise die germanische Hauptgötter-Triade: Der linke hält den Dreispross, den Fruchtbarkeitszweig empor, ist also als Fo-Freyr-Frikko zu deuten. Der Mittlere ist fraglos der uralte solare Hammergott, der im Donar-Thor seine spätere Ausformung fand. Die rechte Figur müsste dann den Geistgott Wodan-Wodin-Odin meinen, wobei sein Armgestus einen huldvollen Charakter zu haben scheint, aber nicht abschließend klar zu deuten ist. Ein große Felsbild von Sotetorp/Tanum zeigt, im Weltenschiff stehend, den Träger einer überlangen Lanze, womit der spätere Geistgott Wodan-Wodin-Odin gemeint sein müsste, denn er ist der Besitzes des Speer-Attributes, des Speeres den die Edda Gungnir (Schwankender) nennt. Der Donner-Gott wies starke solare Bezüge auf, wie es das Hällbild von Vitlyckehällen/Tanum, nur um 200 m vom Museum Vitlycke entfernt, nachweist. Hier findet sich das wohl bekannteste Felsbild des westschwedischen Bohuslän: der das Brautpaar weihende Hammergott, über dessen Haupt das Sonnenradkreuz eingepickt worden ist. Ein weiteres frühgermanisches Felsritzbild, nämlich das von Kalleby/Bohuslän/Schweden (Zeitstellung: ca. 1.500 v. 0) zeigt eine Darstellung des durch die beiden Sonnenwenden und beiden Sonnengleichen viergeteilten Jahresrades. Drei Gestalten halten sich daran fest, wirken also darauf ein. Der daneben abgebildete Fußsohlenabdruck meint sicher den göttlichen Jahrgang durch die Zeit. Naheliegend ist, dass das Bild ein von drei Göttern (oder Kultdarstellern) hochgehaltene Sonnen- bzw. Zeitrad meint. Nur drei Jahresquadranten sind Gestalten zugeordnet, welche wohl die drei Hochkultopferfeste versinnbildlichen, mit der dazugehörenden Göttertriade. Ihre Platzierung stimmt im Wesentlichen mit dem Jahresverständnis der ODING-Runen-Kalenderordnung überein: Gestalt links unten = Julfest zu Anfang/Mitte Januar; Gestalt links = Sigrblot/Siegfest, nach Frühlingsgleiche; Gestalt rechts unten = Asablot/Ahnenfest im Spätherbst. Die Bedeutung des Reliefs von Thunderlinge-Anderlingen als „Dreigötterstein“ ist also nicht unbegründet, werden doch in der nordischen mythologisch-heidnischen Literatur der „Edda“ die drei Götter als Trias mehrfach erwähnt. Zusätzlich belegen die spätheidnischen Funde der völkerwanderungszeitlichen Brakteaten-Kunst und -Religion sowie die sog. „Alsengemmen“ jene altgläubige Vorstellung dreier zusammenwirkender Gottheiten. Man siehe dazu von Heinrich Beck und Karl Hauck „Zur philologischen und historischen Auswertung eines neuen Drei-Götter-Brakteaten aus Sorte Muld, Bornholm, Dänemark (Zur Ikonologie der Goldbrakteaten, LXIII)“, 2008. Die Alsener Gemmen sind nach dem erstmaligen Fundort auf der ehemals deutschen, später dänischen Insel Alsen benannt. Die meisten Fundorte dieser Gemmen sind aus dem Norden und dem Nordwesten Deutschlands. Ihre Werkstätten müssen im lange heidnisch verbliebenen Friesland gelegen haben. Südlich gehen die Fundorte etwa bis nach Nürnberg. Ihr Zeitansatz liegt zwischen dem 4./5. bis zum 8./10. Jh. - Gemmen dienten im Altertum als Glückssymbole, ebenso wie die germanischen Brakteaten-Amulette. Sie wurden wahrscheinlich als „Siegsteine“ angesehen, wie sie in der eddischen Wielandsage beschrieben sind. Unter einer Gemme (lateinisch gemma: Knospe, Edelstein) versteht man einen geschnittenen Edelstein oder Halbedelstein. Daraus leiten sich auch der Fachbegriff für Edelsteinkunde (Gemmologie) sowie die Bezeichnung des Steinschneiders (Gemmarius) ab. „Alsengemmen“ sind magische Kleinkunstwerke die aus Glaspaste hergestellt wurden. Heute kennt man über 40 Exemplare. Der sogenannte „Aberglaube“ (Gegen- oder Afterglauben) legte diesen heidnischen Gemmen die Eigenschaft bei, dem Besitzer im Kampf den Sieg zu verleihen. Der meist blau oder grünlich gefärbte Glasfluss, in den gewöhnlich zwei bis drei, seltener eine oder vier Figuren (nur 1 Exemplar) eingraviert sind, besteht in der Regel aus zwei Schichten: einer hell- und einer dunkelgefärbten.Dass in christlicher Uminterpretation aus den alten drei Heidengöttern die drei „Christengötter“ in Gestalt von Königen fabriziert wurden, ist hinlänglich erwiesen. So wurde aus dem Hammer-Gott Donar-Thor der „Hl. Olaf“ als Axtträger, aus dem Fruchtbarkeitsgott Frō-Freyr-Frikko, der „Hl. Erik“ mit dem grünen Zweig und aus Wodan-Odin wurde der „Hl. Knut“ mit der Lanze. Das ist so deutlich, dass jede weitere Erklärung eigentlich überflüssig wäre, was die Originale und was die christlichen Nachäffungen sind ! Die drei skandinavischen „Heiligen-Könige“ zeigt die Stickerei des schwedischen „Fogdö-Bonaden“ (der Teppich ist 8 m lang) des 14. Jhs. im Vårfruberga-Kloster (Södermanland). Ein sog. „Dreikopf“ oder „Dreihäuptergott“ von Glejbjerg fand sich in einer Kiesgrube. Das Dörfchen Glejbjerg liegt nördlich von Ribe in Südjütland. Es handelt sich um eine aus Granit gearbeitete Steinplastik, die nach den Fundumständen zeitlich nicht genau einzuordnen ist. Der Fund stand, als ich ihn 1985 aufsuchte, im Bereich des ersten Bauernhofes, rechts des Grenevej im hinteren Gartenbereich. Auf einem großen dreieckigen Stein - der sich im dortigen Kichlein befand - steht der Kopf mit kurzem säulenförmiger Hals. Die beiden vorderen Gesichter sind breit und flach, das hintere Gesicht ist weniger ausgearbeitet und erheblich kleiner. Die Nasen-Augenbrauen-Partien sind bei den beiden Hauptköpfen wie eine Himmelsstütze herausgearbeitet. Am linken Kopf ist auf der Stirn ein Dreieck mit einer knopfartigen Scheibe zu sehen, die wohl ein Sonnenauge darstellen soll. Dass es sich sicher um ein altheidnisches Götterbild handelt, ersieht man auch daran, dass die die beiden Nasen mit einem Schlag von rechts nach links zertrümmert wurden, wie es die christlichen Eiferer mit vielen Steinköpfen machten, um ihnen den „Lebensatem“ zu nehmen, also um „heidnische Götzen zu entzaubern“. Dreiwesige, also auch dreiköpfige Gottheiten sind ja für die germanische Mythologie belegt und ebenso für den ostgermanischen, ab 5./6. Jh. beginnenden, Mischbesiedelungsbereich, den man heute als „slawisch“ bezeichnet. Vom Gott „Triglaw“ der Pommern fanden sich Bildsäulen in Stettin, Wollin, und auf einem Berg bei Brennabor. (siehe dazu: „Harry Böhme, „Die Silbermaske aus dem Thorsberger Moor und der Dreikopf von Glejbjerg bei Ribe“ in „Die Heimat“, 2, 1973)
 
Die hohe Bedeutung der Drei in der germ. Mythologie schlug sich auch, wie könnte es anders sein, im kalendarischen Ur-Runenmodus ODING-Wizzod nieder. Hierbei haben wir es nun mit einem zahlenmythisch aufgebauten System einer Hochreligion zu tun. Der Tübinger Religionsforscher Prof. J. Wilhelm Hauer (1881-1962) schrieb sehr richtig mitten in den Jahren des letzten Krieges zum Thema der Runendeutung, die ihm zwar nicht gelang: „Darum wagen wir die Vermutung, daß diese Reihe der Runen in ihren Grundzü­gen ein Kern­stück der Einweihung der jungen Geschlechter bei den Germanen bildete. Wenn in der Edda von der Einweihung in die Runen die Rede ist, dann handelt es sich nicht nur um die Kenntnis der Ru­nenzeichen und der Runensprache, sondern auch um den tiefen In­halt, der den Zeichen gemäß der Reihenfolge des Futhark innewohnt. Das Futhark in seinem symbolischen Charak­ter war sozusagen der Kerb­stock der Wei­stumsüberliefe­rung. An Hand dieser Reihe mögen die Lehren vorgetragen worden sein. Man kann mit Recht vermuten, daß im Zusammenhang mit den verschiedenen Zeichen, etwa dem fehu-, uruz-, Thurs-, dem Tyr-, dem Odin-, dem Pferde-, dem ng-Zeichen die großen Mythen über diese Götter erzählt wurden. Auch sie bildeten den tieferen Inhalt oder Hintergrund der Runen.“ - Wer sich mit dem gematrischen Zahlendenken der Antike nicht vertraut macht, wird die Runen-Sprache (den runischen Gesamtsinn) kaum recht begreifen können ! Die 24 Runenpositionen symbolisieren im Sakralkalenderring der 24 Mondstände des ODINGs (Od-Ing = Gottesgeist-Kind) fest umrissene Aussagen in Gestalt von Zahl, Begriff, Form und Jahresfestzeit. Die Vollständigkeitszahl im ca. 2.000-jährigen runischen Lehrgebäude ist 24 bzw. deren Verdichtung: die Quersummen-Kernzahl 6. Deshalb sind auch 6 runische Urlaute/Vokale und 3x6 Mitlaute/Konsonanten vorhanden. Der göttliche Allgeist (der Ase W-odin = Summe der Ahnengeister) muss dann der 21er (mit Kernwert 3) sein, wird 21 doch erzielt durch Aufsummierung der 6. In den linksläufig (rechtsbeginnend) ersten 3 Buchstaben- und Zahlenwerten ist bereits die gesamte kosmische Bedeutungsfülle der Ur-Runen-Folge enthalten, denn 1+2+3 ergibt 6. Aus Wodin, dem allgeistmächtigen 21er, fließt aber selbst die Weltallfülle, weshalb die Aufsummierung der 21, das Ergebnis 231, also wieder die ersten 3 Zahlen mit deren Quersummen-Kernzahl 6 erbringen muss. Die Addition aller 24 Runen ergibt die Summe 300, also den Wert 3, also die Zahlenchiffre für Licht, Geist, Gott. So lauten die zentralen Botschaften der ODiNG‘schen Zahlenbuchstabenmystik. Der Begriff O-D-iNG ergibt sich aus den ersten 3 runischen Buchstaben !
 
Die germanisch-deutsche Gotterkenntnis und Gottesgewissheit ist uns nach vieltausendjähriger Dauerüberlieferung, durch den unglücklichen Glaubensumbruch, wohl fremd geworden. Doch das mit ihr verbundene artgemäße, nordatlantische Geistesgut ist in weiten Stücken auch in den neuen Glauben eingeflossen und es gibt wenig Gründe, die eigentlich angestammte Gottesliebe, mit ihrem Gottvertrauen, für weniger Wert zu halten, als die in ihrem Grunde fremdgeistige kirchenchristliche. Ein deutscher Dichter schrieb in einer seiner tiefsten Stunden: „Die schönste Heimkehr ist die Heimkunft zu sich selbst !“ Der germanische Gottesgeist, der „Fulltrui“, der vertrauenswürdige kosmische Segensfreund, wartet mit offenen Armen auf jeden Rückkehrer zum alten Heil !