ENDZEITGEDANKEN

Grübelnde Gedankenkreise,
geh’n im Alter auf die Reise,
die an Sinnes-Grenzen führen,
an das Unbekannte rühren.

An die Frage nach dem Ende,
was wird nach der Todeswende -;
dann umschmeichelt uns ein Hoffen,
letztlich bleibt doch alles offen !

Möglich ist das große „Aus“,
man wirft uns aus dem Haus hinaus.
Jedoch die schönere Variante,
ist die uralt wohlbekannte.

Sie erzählt von einer Seele,
sie sich einst mit Gott vermähle;
daran zu glauben tut so gut -,
sie stärkt gewiss des Menschen Mut.

Nach diesem Glauben wäre denkbar,
die Seelenleben wären lenkbar,
nach einem jeden Erdenleben,
würden die Seelen weiterschweben.

Sie kämen wohl nach kurzem Spurt,
zu einer besseren Neugeburt,
zur Geburt in gold’ner Wiege,
zu einen Leben voller Siege.

Wer arm und krank am Leben litt,
den führt der Seele Weiterritt,
zum Ausgleich in Gerechtigkeit,
in eine neue Segens-Zeit.

Doch wer als Schurke sich erwies,
ins schrille Horn der Hetzer blies,
wer fremdes Gut an sich gebracht,
der wird gestoßen in die Nacht.

Der muss der Würmer Leben fristen,
erdulden seine eigenen Listen,
der wird getreten wie er trat,
muss kosten seine böse Tat.

So lautet diese Karma-Lehre -;
wenn diese Lehre Wahrheit wäre,
wäre der Mensch ein Selbstgestalter,
des Schicksals eigener Verwalter.

Das wäre sinnvoll und gerecht -,
ein jeder, Herrscher oder Knecht,
stünd’ selbstbestimmt in seinem Stand,
je nach Verdiensten hingesandt.

PS: Im Buddhismus u. Hinduismus findet sich der Gedanke der Wiedergeburt als Teil des ewigen Kreislaufes der Schöpfung. Auch am Ende des 3. Helgi-Liedes der Edda klingt diese Lehr an. In den Jahrtausende alten Schriften der Hindus, den Veden, steht seit je her beschrieben, dass Körper, Seele und Geist drei verschiedene Wesensteile des Menschen sind. Die Seele, das individuelle Bewusstsein, der Charakter des Menschen ist unsterblich und inkarniert sich immer und immer wieder um sich aus den gesammelten Erfahrungen auf Erden bis zum Absoluten zu vervollkommnen. Der Geist wird mit dem Leben an sich, oder der alles belebenden Lebensenergie gleichgesetzt. Wenn ein Mensch gemäß der östlichen Ideologie stirbt, dann verlässt er nur die Hülle, die Seele lebt jedoch in einer anderen geistigen, immateriellen Dimension weiter. Spätestens seit die moderne Kernforschung herausgefunden hat dass alles nur Geiststoff oder Schwingung ist, erscheint es nicht mehr abwegig das auch die Seele nicht sterblich ist. Der Tod ist in dem Fall nichts anderes als eine Geburt im Jenseits und mit dem Tod im Jenseits beginnt die Geburt im Diesseits. Allerdings ist die diesseitige Welt eine materielle physische Welt, die jenseitige Welt scheint eine feinstofflichere geistige Welt zu sein. Die Buddhisten nennen es das Rad der Wiedergeburt.

Bild: Das Rad des Lebens im Buddhismus