Foto: Karoline Groß
 
DER REGENBOGEN
 
Ein Regenbogen kommt gezogen,
spannt sich über Feld und Straße,
weiht uns wohlen Wuchs und Wege,
zeigt des Himmels Farben-Maße.
 
Blau und treu sind Menschen-Augen
in den heimatlichen Gauen,
wie das Schild des Himmels-Vaters,
dessen Huld und Heil wir trauen.
 
Grün sind unsrer Hoffnung Felder,
ohne Trau‘n gibt‘s kein Gelingen,
über grüne Wogen-Weiten
woll’n wir unsre Segel schwingen.
 
Rot glänzt uns im Herz die Liebe,
wie der Fluss in heißen Adern,
zorn-rot färbt sich uns die Seele,
wenn wir mit dem Satan hadern.
 
Wie‘s der Regenbogen lehrte,
wie am Himmel, so auf Erden,
will der Mensch im rechten Maße,
selig und geachtet werden.
 
Doch der höchste Gott ist gnädig,
er summiert die bunten Mengen,
zu der Unschuld reinen Weiße,
fügt in Eins die Wellen-Längen.
 
Also mag der Mensch bedenken:
Überhitze nicht Dein Streben
im Turnier der Wappenschilder -,
einmal wird fast alles eben !