Die Kunst des Lebens besteht im Erleben und im Vermeiden des Ablebens.
Der Spruch des Volksmundes: „Das Leben ist lebensgefährlich“- deutet ja
schon mehrfach an, was damit gemeint ist.
Meine eigene Erfahrung ist, dass allgemein viel Angst vor dem Leben latent
vorhanden ist, jedoch noch mehr vor dem Sterben. Viele gute Psychologen
und Lebensforscher fanden sogar heraus, je mehr Angst ein Mensch vor
dem Leben hat, desto größer ist auch die Angst vor dem Tod.
Wer fürchtet sich vor dem Schwarzen Mann ?
Niemand ! Aber wenn er kommt, dann laufen wir davon !
Dieses früher allzeit bekannte Kinderspiel bezeichnet die Erkenntnis, wer
sich nicht zu leben getraut, vor lauter Angst vor dem Leben, muss ja Angst
haben vor dem Tod, weil vor lauter Angst kam er ja gar nicht zum Leben !
Mehrfach in meinem Leben starb ich fast. In meiner Kindheit hatte ich Krisen.
Einmal sank ich am Küchentisch beim Essen einfach hin mit Herzstillstand.
Da war ich erst zwei Jahre alt. Eine Therapeutin deutete das später so aus,
dass in so einer Situation die Wesen aus der vierten Dimension Macht erhalten.
Doch davon halte ich wiederum nichts bis wenig.
Diese nicht bewiesenen Anmerkungen bleiben doch meist sehr vage und man ist als Laie
angewiesen auf Aussagen, die in unserem Kulturkreis weder bekannt, noch anerkannt sind.
Später hatte ich eine Krankheit, als mir ein Arzt ein falsches Medikament gab.
Der Arzt sagte zu meiner Mutter: „Diese Nacht ist die Krise.“
Also zündete die Arbeitskollegin meiner Mutter eine schwarze Sterbekerze an: „Das Kind stirbt !“
Meine Mutter war eine ruhige, starke Frau. Das Kind blieb am Leben und lebte sein Leben.
Es alterte und nun bin ich eine relativ „alte“ und erfahrene Frau
in diesem mysteriösen Leben, das wohl schon erforscht ist,
doch niemand scheint sich darum zu kümmern.
Wie funktioniert dieses Leben ? In der Schule lernen wir davon nichts. -
Wirklich NICHTS ! Nicht einmal das, was die Spatzen von den Dächern pfeifen.
2015 war es wieder einmal so weit. Meine Zeit hier auf dem mysteriösen Planeten Erde
schien abgelaufen zu sein. Mein Blutdruck war zu hoch, keine Diät hatte geholfen.
Um ja alles richtig zu machen, war ich sogar auf VEGAN umgesattelt.
Viel Genuss bot mir diese Ernährungsweise nicht,
doch ich klammerte mich mit allen Fasern an dieses Leben,
das ich noch nicht genug gelebt und ausgekostet hatte.
Viel zu wenige Reisen, viel zu viel Arbeit, vor allem mit den Kindern, viel zu wenig Wissen,
viel zu viele trübe Tage.
Was hatte ich alles noch nicht erlebt !
Nun hatte ich wieder einmal Glück im Unglück, denn eine Untersuchung stand
auf dem Termin. Ich fragte den Arzt alles, wirklich ALLES, was ein Patient wissen will.
Er konnte mir kaum eine Auskunft geben, fast hatte ich den Eindruck,
dass er sich über mich und meine Not lustig machen wollte.
Diese Apparate, das lange Liegen an diesen und dann diese schlechten Werte !
Machte ich nicht alles, wirklich ALLES, was ich konnte ?
Warum wurde ich nicht gesund ? Was war mit mir ? Für den Heilpraktiker
hatte ich zu dieser Zeit weder die finanzielle Unterlage, auch keine Kraft,
mir einen zu suchen, oder irgend wohin zu fahren.
Mit dem Blutbild ging ich in meinen Bioladen, weil die Geschäftsinhaberin Nina sehr viel Wissen
über Gesundheit hat. Ihr legte ich mein neuestes, großes Blutbild vor.
Auffallend war, dass einige Werte UNTER den Normalwerten lagen. Also weder zu viel Cholesterin,
sogar zu wenig, noch sonst irgendwie überspannt. Dieses große Blutbild zeigte meine insgesamte Schwäche an.
Insgesamt waren über sieben Werte unter dem festgelegten Normalwert.
Ständig hatte ich Durchfall, der gar nicht von Bauchgrimmen begleitet war.
Nina gab mir L-Glutamine zum Aufbau der Darmschleimhaut mit. Dann noch
diese sehr guten Kapseln von Juice Plus. Für die Arterienwände, damit die
Verkalkung zurückgehen musste. Vitamin C ist der wichtigste Lebensstoff.
Meine Lehrerin in der Hauswirtschaftsschule fiel mir ein: „Vitamin heißt Lebensstoff.“
Nun lag es aber an mir. An mir ganz allein. Der Arzt hatte gesagt:
„Essen Sie doch Putenfleisch, das ist gar nicht fett ! “Wie weit er damit daneben lag,
konnte ich bald herausfinden. Das Fleisch, das ich aß, führte zu nächtlichen Krämpfen
in meiner Brust. Ich weckte meinen jüngsten Sohn auf: „Leonidas, ich sterbe !"
Müde und verwirrt saß dieser neben meinem Bett. Ich zählte ihm alle meine Schmerzen auf.
Er verdrückte ein paar flüchtige Tränen und bedauerte mich.
Dann ging er wieder zurück in sein Zimmer. Nächste Nacht der gleiche Tanz.
Immer weiter verhielt ich mich nach dem Anraten des Arztes,
weil ich musste ja schließlich zu Kraft kommen.
Seines verdienten Schlafes beraubt, war es Leonidas bald schnurzegal,
ob ich starb. „Dann stirb eben, ist mir scheißegal, ich will schlafen !“
Kleinlaut schickte ich ihm hinterher: „Ja, ich weiß, ich liebe mich zu wenig.“
Dann kramte ich mein Buch von Uwe Karstädt hervor: „Die Säure des Lebens".
Als fleischlos lebende hatte ich mich nicht dazu durchringen können, diese Diät zu machen.
Ich hatte das Buch vorzeitig weggelegt, nicht ohne Uwe Karstädt schriftlich
meine Verwunderung auszudrücken, wie er sich selbst mit Smothies und Fleischsuppe ernähren konnte !
Immer wieder und wieder las ich, was da stand. Ok, vielleicht konnte ich
es ja umgehen, diese Fleischbrühe zu essen, die ich nicht vertrug. Jedesmal
nach Fleischbrühe oder Fleischkonsum hatte ich am nächsten Morgen so
schrecklich starre Finger und fühlte mich insgesamt steif und wie hundert
Jahre alt. Leonidas hatte einmal einen solch schweren Durchfall, dass ich
meine beliebteste Apothekerin anrief und Gundi um Rat fragte.
Sie riet mir, ich solle eine Karotte und eine Zwiebel abkochen und Leonidas
n u r die Suppe zu essen geben. Dazu noch alle zwei Stunden die Heidelbeertinktur von Phytopharma.
Leonidas genas. Genau an diesem Punkt meiner Studien erinnerte
ich mich an diese Suppe. Wenn ich nun diese Suppe wieder kochte,
und anstelle des Fleisches einfach zwei Löffelchen von dem wunderbaren Fischöl reingeben würde ?
Ich wagte die Kur. Vier Tage nur diese Suppe von Karotten, einer Zwiebel und Salz und Pfeffer.
Auf dem Teller, also so kühl, um sie essen zu können, gab ich dann das hochwertige skandinvische Regenbogenforellenöl dazu.
Zuerst aß ich nur die Suppe. Wie schon Leonidas vor mir. Dann aß ich auch die Karotten. So oft ich Hunger hatte. Eigentlich den ganzen Tag....
Dann, am zweiten Tag war gegen Abend gekochter Apfel erlaubt. Immerhin. Zusätzlich zu dieser Kur die Darmbakterien. Dann das Omlett. Das Omlett wird mit Ghee in der Pfanne gebraten. Auf kleiner Hitze. Es besteht aus einem Ei, geriebenem Zucchini und einem Löffel Nussmus, Salz und Pfeffer. Sehr hell gebacken unter dem geschlossenen Deckel und zur Halbzeit gewendet. Ich war so schwach, dass ich es anfänglich nur zu kleinen Häufchen in der Pfanne brachte.
Mein Körpergewicht war unter 55 kg gerutscht. Immer, wenn ich jemanden in Angst und Bange von Gefahren reden höre, dann erinnere ich mich, dass der Mensch geneigt ist, sich selbst am meisten zu schaden.
Ich gab das Omlett geschnippselt in die Suppe. Später sollte ich Fleisch essen, doch das war mir vergangen. Diese nächtlichen Krämpfe waren mir zu unheimlich. Dabei ist alles ganz einfach. Der Mensch verliert im Laufe seines Lebens immer mehr an Magensäure. Sicher gibt es Menschen, bei denen das nicht so krass der Fall ist, wie bei mir. Ich fing an, mir HCL zuzuführen. Uwe Karstädt empfiehlt das HCL lebenslänglich. Hier ist wieder ein sehr unheimliches Wort zugange.
Wer will schon „lebenslänglich“ ? Egal welches ?
Für mich als unabhängigen, freiheitsliebenden Menschen klang das so endgültig. Auch die ständigen Ausgaben für das HCL sind ja nicht zu unterschätzen. Also redete ich wieder mit Nina. Sie sagte, das sei nur eine vorübergehende Lösung, um den Magen wieder anzustupsen. Etwas, das der Körper selbst erzeugen muss, darf nicht dauerhaft genommen werden. Anders sähe es mit Magnesium oder allgemein Mineralien oder auch mit Aminosäuren aus.
Erleichtert und doch skeptisch versuchte ich nun, wieder aus der Abhängigkeit des HCL zu kommen. Inzwischen brauche ich es nur noch fallweise, oder wenn ich Fleisch esse. Ja, ich esse wieder Fleisch. Manchmal. Aber dann fettes Fleisch. Weil Herr Steintel von „Paleo“ sagt, Fleisch soll nur „mit Fett dran“ gegessen werden.
Schmeckt eigentlich viel besser, finde ich. Nach einem Jahr Aufbau konnte ich dann wieder ohne Frühstück aus dem Haus gehen. Ich jongliere immer noch mit meiner Ernährung. Es ist eine Gratwanderung für mich. Aber immerhin lebe ich !
Als ich wieder halbwegs auf dem Damm war, da wollte ich endlich den hohen Blutdruck abgeben. Also begann ich, mehrmals täglich den Blutdruck zu messen, um gleichzeitig aufzuschreiben, was ich gegessen, oder eingenommen hatte.
Ich nahm nur natürliche Stoffe zu mir. Also probierte ich noch Aminosäuren. Genau diese hatten mir zu den Vitaminen, die ich einnahm, noch gefehlt. Endlich kam ich vom hohen Blutdruck weg, dass ich keine Tabletten mehr nehmen musste.
Hurra, ich lebe noch !
Mit jedem Tag habe ich weniger Angst und wundere mich oft, wie viel Angst viele der Anderen noch zu haben scheinen. Je mehr ich lebe, desto weniger Angst habe ich vor dem Tod.
Mit seinem Blutbild zu einem Arzt zu gehen, um ihn um Rat zu bitten, ist für mich so unlogisch, wie eine öffentliche, staatliche Schule als Grundlage für ein glückliches Leben zu betrachten ! Übrigens: Wer fett isst, ist schlank ! Weil Fett sättigt. Unser Gehirn besteht zum größten Prozentsatz aus Fett ! Wer will, dass sein eigenes Gehirn verhungert, der lasse das Fett weg. So einfach. Dann erübrigt sich auch bald die Angst vor dem Leben, die Angst vor dem Tod.
Habt ein gutes Leben. Wer gut lebt, kann es im richtigen Moment loslassen. Weil er gelebt hat.
Das wünscht Euch Gigi Lichtaubergh