15.12.2024

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Die Todesbaum-Palmette vom Relief des Agistersteins/Externsteins

DER „IRMINSUL“-IRRSINN

Machen wir uns endlich ehrlich,
Einbildung ist höchst gefährlich !
Deutsche Geschichte ist ein Zwitter!
Aus deutscher Helden Taten-Ruhm
und lächerlichem Schildbürgertum.

So war’s in der Vergangenheit immer
und zuweilen wurd‘ es schlimmer.
Bedenkt den Schwachsinn unter Merkel!
Ihr risset Eure Grenzen auf
und ließet dem Islam seinen Lauf.

Da wär‘ noch mancherlei zu rügen,
bezüglich deutscher Lebenslügen.
Ich spreche vom Irminsul-Fauxpas!
Alle gemeinsam stimmten mit ein,
über die „Irminsul vom Externstein“.

Wissenschaftler, wie Julius Andree,
hielten fest am falschen Klischee.
Auch RA Rieger und Günther Gabke !
Die Führer diverser Heiden-Vereine,
hielten fest am irren Augenscheine.

Keiner begriff es, Fachleute wie Laien,
sie sangen die gleichen Melodaien.
Der Externstein-Baum, ein Todesbaum!
Den priesen sie als Zeichen zum Heil,
ein heidnisch-germanisches Segensteil.

Wie borniert also können Deutsche sein,
beherrschten sie löblich auch ihr Latein.
Zu viele sind mit Blindheit geschlagen!
Hochmut und Stolz steht nur wenigen zu,
die Herde addiert sich aus Ochs und Kuh.

Warum wurde die gekrümmte Palmette vom Externstein-Relief als Todesbaum verstanden ?

1.) Bei der sog. Palmette  im Kreuzabnahme-Relief des Externsteines im Teutoburger Wald, einer orientalisch-kultischen Dattelbaum-Darstellung des Lebensbaumes, handelt es sich um ein variables hundertfach in den vorderasiatischen Museen anzutreffendes Relikt der dortigen alten Religionskulte. Zur Schande der deutsch-völkischen Neuheiden hatte nicht ein einziger Autor diesen Sachverhalt erkannt und den unterstellten Irminsul-Charakter - den Wilhelm Teudt (1860-1942) propagierte - bestritten bzw. richtiggestellt. Ausschließlich kirchenchristlich motivierte Autoren wiesen früh auf die Tatsache hin, es müsse sich um den orientalischen Lebensbaum handeln, aus den Verständnis-Traditionen der Christen-Kirche. 

2.) Was die neuheidnischen Fantasten für ihre altgermanische Irminsul (Allsäule/Weltstütze) hielten/halten ist faktisch der semitische Lebensbaum des Orients. Das allein ist kurios und beschämend genug und legt ein Zeugnis ab von der Bildungsferne und Sturheit dieser Scharlatane. Die Leiter von neuheidnischen Gruppen, wie beispielsweise die der „Goden“, der  „Armanen“ und der „Artgemeinschaft“, erwählten und beharrten auf dem semitischen Kultbaum unter dem perversen Verdrehungsbegriff der germ. Irminsul. Den Todesbaum erwählten sie zu ihrem  Heils-Symbol ! Diese tölpelhaften neuheidnischen Verführergestalten waren Günther Gabke (Goden), das Ehepaar Schleipfer-Friese (Armanen) und RA Jürgen Rieger (Artgemeinschaft). Unwissenheit können diese Leute als Entschuldigung nicht vorbringen, denn ich hatte sie sämtlich über ihren Irrtum in Kenntnis gesetzt. Aber sie folgten  lieber ihren diesbezüglich  unwissenden Vordenkern: Hans W. Hammerbacher, Franz Herrmann Musfeld, Dr. Wilhelm Kusserow. Auch Dr. Herman Wirth blieb ahnungslos.

3.) Die typischen Merkmale der altsemitischen Kult-Dattelpalme vermochten die Tölpel nicht zu erkennen und keiner der Betreffenden machte sich Gedanken, warum „ihre Irminsul“ zwei gefächerte Palmblattranken aufweist und was die beiden nach unten weisenden, kleinen Schneckchen/Röllchen darstellen sollen. Es sind die rudimentären Andeutungen für die Fruchtgehänge an den Dattel-Palmen, was der Bildfundus des Orients klar beweist. Die drei nach oben gerichteten Winkel, unterhalb der beiden Blattranken, ist das orientalische Sinnzeichen für Gottes-Heil, was an den ursprünglichen Lebensbaum-Ikonen nicht fehlen darf. 

4.) Welche Hinweise darauf, dass hier aber kein Lebensbaum, sondern ein zum Todesbaum verdrehter Lebensbaum ins Bild gesetzt wurde, liegen vor ? Zuerst einmal, weil das Gebilde um 90° von der dominanten Kreuz-Darstellung abgebogen, also geknickt ist. Meine obere Abbildung zeigt das Gebilde im Original und aufgerichtet. Im Nachdrücklichsten wird der Todescharakter vermittelt, durch das völlige Fehlen des Wipfels, also der wahren Lebenstriebe jeglicher Pflanze. Im ganzen Orient ist nicht ein solches wipfelloses Lebensbaum-Bild auffindbar. Das ist das einmalige Spezifikum der negativ angedachten Externstein-Dattelpalme.

5.) Die Frage, wer das Externstein-Relief geschaffen hat bzw. erschaffen ließ, ist nicht schwer zu beantworten. Es können nur die damaligen Besitzer der Felsengruppe  gewesen sein, nämlich die Paderborner Benediktiner vom Abdinghof-Kloster. Es waren fanatische Gregorianer, also Kaisergegner, die für den Herrschaftsanspruch des Papstes über die weltlichen Obrigkeiten kämpften. Die Schlacht am Welfesholz, die am 11. Februar 1115 stattfand, war Höhepunkt der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen dem salischen Kaiser Heinrich V. und aufständischen Sachsen. Der gewaltige Feldhauptmann des Kaisers war Hoyer I. Graf von Mansfeld, „Hoyer der Große“ genannt. Er hatte zum Schrecken und Hass aller Kirchenfrommen mit seiner Eisenfaust den Papst im Jahr 1111 ergriffen und in Haft genommen. Als er in der Schlacht am Welfesholz im Zweikampf gegen den Sachsen Wiprecht von Groitsch unterlag und getötet wurde, galt das als ein vernichtendes Gottesurteil auch gegen den „Ketzerkaiser“. Die gregorianischen Mönche des Reiches jubelten über die Niederlage des Kaisers, welcher Sachsen verlor und auch bis zu seinem Tod Nordostdeutschland nicht mehr bereiste; er schien endgültig geschlagen. Der rührige Erkenbert von Homburg (im Amt: 1107-1128) war Abt vom Kloster Corvey, dem auch das Abdinghof-Kloster unterstand, galt zwar offiziell als Freund des Kaisers, aber unter seiner Regie oder zumindest seiner Akzeptanz muss das Triumph- und Sieges-Relief vom Externstein angefertigt worden sein, mit der geknickten Kaiser-Palmette, die vor der klerikalen Kreuzesmacht abgebogen, mithin gleichsam wie zerbrochen erscheint.

Die gesamte Christenheit empörte sich über den deutschen Satan, den  Ketzer-Kaiser Heinrich V. (1081-1125), der es im Jahr 1111 zu Rom gewagt hatte, den Papst Paschalis II. gefangen zu setzen, um seine Ansprüche im Investitur-Streit durchzusetzen. Der Kaiser wurde in allen kirchlichen Messen rituell verflucht, von Rom bis Jerusalem. Und Abt Erkenbert von Homburg hatte bei dem Akt der Demütigung im Kaiser-Gefolge daneben gestanden; er hatte etwas gutzumachen in den Augen seiner Gregorianer. Er reiste 1117 nach Jerusalem und besuchte das heilige Grab. Helmut Lahrkamp schreibt in „Mittelalterliche Jerusalemfahrten und Orientreisen westfälischer Pilger und Kreuzritter“, S. 273: Im Jahre 1117 pilgerte dann der Abt Erkenbert von Corvey mit vielen Sachsen zu den heiligen Stätten, wie die „Annales Hildesheimenses“ berichten. Wahrscheinlich schloß er sich der Fahrt der Kölner Waller an, die am 15. Mai 1117 abreisten. Röhricht hat vermutet, daß die Reise vielleicht infolge der furchtbaren Naturerscheinungen und Erdbeben unternommen wurde, die 1117 Europa in Schrecken versetzten". Auf der Rückreise über Antiochia im antiken Syrien, der „Königin des Orients“, wie man die damals bedeutende Stadt nannte, muss Erkenbert den Steinmetzmeister für sein geplantes Großsteinrelief vom altheiligen Externstein angeworben haben. Steinmetz-Handwerker zur Erstellung eines Großreliefs wären damals in ganz Europa nicht zu finden gewesen. Zwei Jahre zuvor war Kaiser Heinrich V. gestorben, ohne Sohn und Nachfolger, wodurch die Sippe der Salier die Reichsleitung verlor; sie ging an die Staufer. In den folgenden Monaten, nach Erkenberts Rückkehr nach Corvey, begannen die Arbeiten am Kreuzabnahme-Großrelief vom Externstein, dem einzigen Monumentalrelief europaweit. Festzuhalten ist, dass der fruchtlose Lebens-Todesbaum im Relief ein beredtes Symbol für den kirchlich verteufelten Kaiser Heinrich V. darstellt.  Das Kunstwerk ist eine Hervorbringung des 12. Jahrhunderts, wie es die fachmännischen Expertisen der Kunstsachverständigen ausweisen.

Im span­nungsgeladenen Zeitraum vom 11. Februar 1115 bis zum 21. Januar 1120 oder 23. September 1122 könnte das Extern­steinrelief entstanden sein. Da aber - meiner Arbeitsthese folgend - erst nach der Kleinasienreise des Abtes im Sommer 1117 ein Werkbeginn denkbar ist, kommen lediglich drei bis 4 Fertigungsjahre in Betracht.

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Zwei Beispiele für Dattelpalm-Ikonen aus einer Vielzahl von orientalische Funden: 1. Bild = Zwei semitische Genien flankieren das mehrstöckige Dattelbaum-Idol. Phönizisch; 9./8. Jh. v.0; Elfenbein; H. 21,9 cm, B. 9,7 cm. (rechte Seite fehlt hier) - 2. Bild = Verzierung auf einem Elfenbeindöschen aus Nimrud/Kalchu, mit Lebensbaum-Idol, nach dem Naturvorbild der Dattelpalme (aus ca. 8. Jh. v.0). Die Ruinen von Nimrud liegen 30 km südsüdöstlich von Mossul im heutigen Irak am mittleren Tigris.