SCHLABBERKRAM

Meine Mutter frage mich:
„Bub, was magst Du auf dem Tisch,
willst Du Dir ein Rübchen knabbern,
oder lieber Pudding schlabbern ?“

„Ach Mutti, Möhren sind gesund,
doch der Pudding ist so bunt,
ist so schwabbelich-wundervoll,
gerade so wie er sein soll !“


Mit Müsli, Mus und süßem Rahm,
mit jeder Art von Schlabberkram,
konnte man mich immer locken,
niemals war mein Futter trocken.

Stets genüsslich wollt’ ich lecken,
auch die Restchen in den Ecken,
Breichen, Grützchen, Konfitüre,
süße Götterspeisen-Schmiere.

Sehr viel später, dann als Mann,
schmiegt’ sich mir ein Mädchen an,
raunt’ mir zu, ich sollt’ sie lieben,
darum sei sie wach geblieben.

Das schien mir kein leichter Fall,
ihr Leibchen war so fest und drall -;
ich sagte ihr, dass sie gefällt,
doch Schlabbern das sei meine Welt.

An ihr wär’ alles mir zu stramm,
ich sei der falsche Bräutigam !
Doch dann geschah es wunderbar,
sie gab ein Liebes-Seminar.

Und ich erfuhr in trauter Stunde,
ein Liebeslehrstück mit dem Munde;
ich stellte fest, die Schlabberei
hat jedes Weibchen stets dabei.

So kam ich früh auf den Geschmack,
fürwahr das ist kein Schabernack -,
ich lass’ den Pudding gern in Ruh’,
winkt mir ein süßes Mädel zu.