25.10.2021
Die älteste Darstellung des Runenalphabets zeigt die Grabsteinplatte von Kylver auf Gotland (4. Jh.). Sie ist deutlich von rechts nach links geritzt, von der Steinmitte bis zum linken Steinrand, weshalb die Buchstaben nach links hin immer enger geschrieben werden mussten.
RUNEN-KLARHEIT
Die Denker denken her und hin,
was wär‘ des Denkens Reingewinn?
Jedes Geheimnis lockt sie her,
sogleich beginnt ihr Denkverkehr.
Auch über Runen wird gedacht,
mancher hat sich schlau gemacht,
schreibt dazu mit spitzer Feder.
doziert herab von dem Katheder.
Sie rätseln hin und rätseln her,
was wohl der Sinn der Runen wär‘.
Je „klüger“ die Gelehrten-Köpfe,
je kruder ihre Denk-Geschöpfe.
Je weiter ihre Denk-Bereiche,
umso verzwickter die Vergleiche.
Von Phöniziern und Mongolen
sei die Runenschrift gestohlen.
„Umso ferner, umso schöner !“
Deutsche mögen Gin und Döner.
Aber Runen sind nicht spanisch,
sie entstanden rein germanisch!
Die Reihe läuft im besten Fluss,
vom Seelen-OD zum Hintern-FUÞ,
die Reihe steht genau im Lot,
endet mit FUD, beginnt mit GOD.
Altdeutsch-direkter geht es kaum,
für Spekulationen bleibt kein Raum.
Das Wahre ist stets klar und rein
und naheliegend muss es ein!
Die germanischen Buchstaben der Ur-Runenreihe sind keine Entlehnung aus einem andersvölkischen Alphabet, vielmehr sind sie die originale Schöpfung eines germanischen Genies, das gleichzeitig eine Gebrauchsschrift und einen Sakralkalender entwickeln wollte, was ihm vortrefflich gelungen ist. Für sein Werk griff er aus dem Fundus uraltnordischer Sinnzeichen, sowie anderer einzelner (!) ihm bekannt gewordener beispielsweise alpenländischer Buchstaben. Dass es sich um eine völlig neuartige Buchstabenreihen-Variante handelt, ist an der sinnvollen Eingrenzung der Reihe zu erkennen, welche den Hinweis für das Vorne und Hinten bzw. Anfang und Ende enthält. Die rechtsbeginnende Leseweise wird von der Buchstabenfolge „O-D-iNG“ markiert und das Ende durch „F-U-Þ“. Die ersten beiden Zeichen nennenden Geistgott „Od“, eine ältere Form von Wodan/Wodin/Odin. Das dann folgende Zeichen „ing“ meint in der germ. Sprache „Nachkomme/Kind“, wodurch die drei ersten Buchstaben das Wort „Od-Kind“ (Gotteskind, Gottesschöpfung) ergeben, was für die Buchstabenreihe ein unübertrefflich einleuchtender Kenning (altnord. Kennzeichnung) ist. Das Buchstabenreihenende wird rechtsläufig durch die Folge „F-U-Þ“ bezeichnet, was im Germanischen, Altnordischen, Deutschen nichts anderes als „Hintern“ heißt, wie landläufig: Futt, Fud, Fott, Föttche, Gesäß, Po. Bis heute ist die Fott auf Kölsch nichts anders als der Hintern, und wer im übertragenden Sinn „op es Föttche gefalle“ ist, der wäre auf den Arsch oder hochdeutsch ebenso bildlich auf die Schnauze gefallen. Auch in Westfalen bedeutet „Fut/Futt/Fott“ das „Hinten“. Der Niederrheiner Detlef Steves sagte in der vox-Serie „Ab in die Ruine“ im Hinblick auf eine Heizung im Dachboden einmal: „Ich möchte meinen Dachboden ausbauen und da ne warme Fott haben“. Im heutigen offiziellen Sprachgebrauch hat sich das Wort „Fut“ als vulgäre Bezeichnung der Vulva reduziert, aber aus der Durchschau altnordischer Runen-Textstellen geht hervor, dass der Begriff im derben, obszönen Sinne für „Möse“ und für Hinterteil, mitsamt den Hinterbeinen, also dem gesamten Endstück, Verwendung fand.