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Versklavung u. Tötung von Menschen durch den Menschen - Rekonstruktionszeichnung von Abrollungen auf gesiegelten Tonfragmenten aus Uruk, Mesopotamien, Mitte 4. Jt. v. Ztr. (aus R. Risch, „Die Verherrlichung von Gewalt und Krieg“)

Wer meint, der Streit und der Krieg wären zu überwinden, hat den Menschen bzw. seine unfriedliche Urnatur nicht verstanden. Die evolutionsbedingte Streit und Verteidigungslust steckt zentralgenetisch im Menschen wie schon in seinen äffischen Stammeltern drin. So lange der Mensch ein freies Leben führen kann, unbeeinflusst und beschränkt durch Drogen, die ihn zur willenlosen Puppe degradieren, wird er über andere Macht gewinnen wollen, die er zu dominieren oder zu eliminieren versuchen wird. Schon Schimpansen jagen in wohlüberlegten gemeinsamen Fangmanövern andere Affen, fressen sie mit Genuss, ja, sie gelten ihnen als ausgesuchte Leckerei, was der falschen Vorstellung widerspricht, der Mensch sei von Natur her ein reiner Pflanzenfresser. Heraklit sprach vom „Kampf als dem Vater aller Dinge“. Er meinte damit den ewigen Gegensatz der Dinge, dass nämlich der gesamte Kosmos - und somit auch alle seine produzierten Wesenheiten -  letztlich auf dem Prinzip der Gegensatzspannung beruhen. Christian K. Piller in „Die Ältesten Schwerter der Welt“ (2016/17) führt auf S. 283 aus: „Dass Metallhandwerk und Waffenherstellung gegen Ende des 4. Jts. v. Chr. in einigen Randzonen Vorderasiens bereits einen hohen Standard erreicht hatten, zeigen u. a. die reichen Funde von Metallobjekten in den großen Grabhügeln der nordkaukasischen Majkop- und Novos-vobodnaja-Kulturen. Hier kommen im Bereich der Waffen vor allem Schaftlochäxte und Dolche, seltener auch Lanzenspitzen vor. Einen besonderen Fund stellt eine 63,5 cm lange Schwertklinge dar (Rezepkin, 2.000, 63), die aus einem Grab in Klady in der autonomen Region Adygeja, Russland, stammt…Bisher stellt das Schwert von Klady innerhalb des Fundmaterials der Frühen Bronzezeit im Nordkaukasus einen ungewöhnlichen Einzelfund dar. Aufgrund der Klingenform und des Querschnitts wäre dieses Objekt durchaus als Hiebwaffe zu verwenden. Dennoch bleibt unklar, ob es sich um eine tatsächlich eingesetzte Waffe oder eher um ein prestigeträchtiges Statussymbol handelte…Im Verlauf des 3. Jts. v. Chr. tauchen in verschiedenen Regionen Vorderasiens zwar immer wieder vereinzelt Schwerter auf, aber als allgemein übliche Waffe vermochte sich das Schwert erst ab der Mitte des 2. Jts. v. Chr. durchzusetzen.“

Unzweifelhaft sind also der Dolch und der Langdolch, das Schwert, als Instrumente der Auseinandersetzung seit Jahrtausenden im Gebrauch gewesen. Roberto Rich, in „Die Verherrlichung von Gewalt und Krieg“, schreibt auf S. 39 viel zu beschönigend: „Seit Beginn der Menschheit kann es prinzipiell zur Erfahrung von physischer Gewalt gekommen sein, denn wie der Soziologe H. Popitz es formulierte: „Der Mensch muss nie, kann aber immer gewaltsam handeln [...]“ (1986, 76). Eine Möglichkeit, materieller Not, Lust, Angst etc. zu begegnen, war und ist es, andere zu schädigen, wobei es keinesfalls an anderen Alternativen fehlt, wie uns der gewöhnliche Alltag glücklicherweise bestätigt. Es existiert eindeutig kein zwingender Grund, weder im biologischen noch im materiellen Sinne, anderen Menschen physischen Schmerz zuzufügen, denn immer hat es Gesellschaften gegeben, die ihre Konflikte auf anderem Wege lösten. Wenn Gewalt nur eine Option im menschlichen Handeln darstellt, muss diese Praxis zu einer entsprechenden Begriflichkeit geführt haben, mit der man Gewalt kommunizieren, planen und vor allem widerstehen konnte. Eine solche archäologische Etymologie der Gewalt wird möglich, wenn wir die Ikonografie der Gewalt durch die Geschichte verfolgen. Ab dem Augenblick, an dem Strategien und Mittel zur körperlichen Misshandlung anderer bildlich wiedergegeben werden, ist eindeutig, dass man kausale Zusammenhänge bestimmter Handlungsweisen erkannt hat und kommunizieren wollte. Diese Erkenntnis ist umso deutlicher, wenn nicht nur Kampf zwischen Menschen dargestellt wird, sondern Täter und Opfer eindeutig aus der bildlichen Erzählung hervorgehen. Aus dem schicksalhaften Unfall oder Unglück und aus dem undifferenzierten Schlagen und Töten von Lebewesen wurde bewusste Gewalt gegen Menschen. Durch die bildliche Darstellung erfolgt die Verherrlichung einer bestimmten Situation oder Handlung, die auch immer die Befreiung des Menschen aus der Ohnmacht ausdrückt. Es geht dabei jedoch nicht ausschließlich um die Umstände dieses Bewusstwerdens, sondern um die Motive, warum Gewalt überhaupt dargestellt werden muss. Gewalt wird gewöhnlich selbst als ein Kommunikationsmedium bezeichnet und als Praxis gebraucht sie auch keinen zeremoniellen Zusatz, um effektiv zu sein. Welche Wirkung verfolgt daher das Gewaltbild? Warum gab es dies nicht zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften, wenn Gewalt prinzipiell doch immer anwesend sein kann?“

Roberto Rich bleibt uns das Beispiel schuldig, wo es je eine Gesellschaft gegeben hätte, die ohne Gewalt ausgekommen wäre. Jede sich organisierende Gruppe bedarf bereits der Ausscheidungskämpfe ihrer Führungseliten. Ohne Zwang tritt kein Machtwilliger von seinem Weisungsanspruch freiwillig zurück. Risch fährt fort: „An erster Stelle ist zu vermerken, dass menschlich verursachtes Leid auf andere erst relativ spät in der Geschichte der Menschheit dargestellt worden ist. Obwohl unsere ersten europäischen Vorfahren durchaus Jagdmotive in den paläolithischen Höhlen Nordspaniens und Frankreichs darstellten, auf denen auch die Tötung von lebendigen Wesen erscheint, war zwischenmenschliche Gewalt scheinbar nie bildwürdig. Diese Bedeutungslosigkeit von Gewalt über Jahrtausende hinweg setzt sich auch bei den frühen Agrargesellschaften fort, in einer Zeit, in der sich die archäologischen und anthropologischen Nachweise von traumatischen Wunden mehren. Scheinbar handelt es sich um Reaktionen auf Klimawandel, Missernten, Hungersnöte, Angst, ungleiche Verteilung von Ressourcen etc., aber nicht um die Ausübung von Gewalt als ein politisches Mittel. Politisches Handeln bestand zu einem Großteil der menschlichen Entwicklung vorrangig aus dem mehr oder weniger kollektiven Entscheiden über das Verteilen von Aufgaben, Mitteln und Gütern zwischen den Mitgliedern einer Gemeinschaft. Erst mit der Vertiefung wirtschaftlicher Unterschiede und zunehmender sozialer Ausbeutung reduzierte sich Politik immer mehr auf die Ausübung von Macht. Es scheint daher kein Zufall zu sein, dass genau in der Zeit vor etwa 5.500 Jahren, als die Anzeichen sozialer Spaltung in manchen Gebieten unübersehbar werden, auch die ersten Darstellungen von physischer Gewalt und spezialisierten Gewaltmitteln in der Alten Welt erscheinen. Ab dem 4. Jt. v. Chr. finden wir gleich in mehreren Regionen Gewaltbilder auf Felswänden, in Gräbern oder auf Stein- und Tongegenständen gemalt, geschnitzt, geformt oder gehauen. Hier  werden zum ersten Mal Handlungen und Waffen dargestellt, die sich nicht aus der Perspektive der Jagd erklären lassen, wie es der Fall bei den Felszeichnungen in der Sahara und spanischen Levante ist (siehe Beitrag „Felsbildkunst“, S. 119). Vielmehr bringen diese Bilder die Schädigung von Menschen bis zur Tötung ins Bewusstsein.“ Als Beispiele bringt er Gewaltszenen aus dem Grab 100 von Hierakonpolis, Ägypten, ca. 3.600-3.300 v. Chr. Risch weiter: „Die ersten sicher datierten Verherrlichungen von Gewalt kennen wir aus Ägypten. Der möglicherweise älteste Nachweis erscheint auf der Wandmalerei des Grabes 100 von Hierakonpolis, welches in die proto-dynastische Zeit von Nagada II um 3.600-3.300 v. Chr. datiert wird. Nicht nur die architektonische Komplexität des Grabes, sondern auch der Reichtum und die Besonderheit der Grabbeigaben, wie eine Reihe von Raubtieren, die um die zentrale Kammer lagen, deuten auf die Machtstellung der hier begrabenen Person hin. Auf den bemalten Wänden erscheint eine stehende, männliche Figur, möglicherweise der Bestattete selbst, die eine Keule in der rechten Hand hält und kurz davor ist, den ersten von drei gefesselten und knienden Menschen zu erschlagen. Genau diese Handlung und Haltung wird über Jahrtausende zur kanonischen Darstellung der absoluten Macht und Gewalt der Pharaonen. Auf derselben Höhe erscheinen noch der Ablauf eines tödlichen Zweikampfes, in dem die physische Überlegenheit des Bestatteten zelebriert wird. In der darauffolgenden protodynastischen Periode Nagada III, um 3.300-3.150 v. Chr. sind Gewalttaten und -mittel gleich auf mehreren rituellen Paletten, Keulen-köpfen und Messergriffen aus Stein, Knochen und Ton erhalten. Dargestellt werden Zweikämpfe und Schlachten. Gekämpft oder gepeinigt wird dabei mit Keulen, Knüppeln, Beilen, Wurfstöcken, Lanzen und Reflexbögen, wenn nicht der als Stier oder Löwe dargestellte Herrscher den Gegner direkt gnadenlos zerfleischt und Geier und Raben über seinen Körper herfallen. Feinde erscheinen mit den Armen auf dem Rücken, an den Ellenbogen gefesselt oder an Standarten gehängt. All diese Darstellungen erreichen ihren symbolischen und dramaturgischen Höhepunkt auf der sog. Palette von Narmer, dem ersten namentlich bekannten Pharao und somit Begründer der 1. Dynastie, ca. 3.150-3.125 v. Chr.. Indem er sich mit einer Keule in der Hand hinter einer Reihe von Standartenträgern und  vor zehn enthaupteten Menschen darstellen lässt, die perfekt nebeneinandergereiht auf dem Boden liegen mit den Köpfen zwischen den Beinen, wird das Selbst-bewusstsein des Herrschers des ersten ägyptischen Staates ausgedrückt, dessen Macht wesentlich auf der Möglichkeit der Ausübung nackter Gewalt beruhte. Wir haben es hier also mit der ersten bekannten Darstellung von sog. ostentativer Grausamkeit zu tun. Gleichzeitig wie in Ägypten entwickelte sich auch in Mesopotamien im 4. Jt. v. Chr. eine Staatsgesellschaft, die nach dem Namen der ersten „Großstadt“ Uruk bezeichnet wird. Im Gegensatz zu Ägypten gelangte hier jedoch zu Beginn kein dynastisches System an die Spitze des Staates, sondern eine Gruppe von „Priestern“ und „Beamten“, deren politische Stellung scheinbar nicht vererblich war. Eine solche Herrscherfigur ist auch bestimmend für die ältesten überlieferten Gewaltdarstellungen (Vogel, 2013). Auf einer Siegelabrollung aus der Mitte des 4. Jts. steht dieser politische Amtshalter, einen langen Stab oder eine Lanze in der Hand haltend, vor einer Gruppe kniender, sitzender oder gebückter Menschen, von denen die meisten an Unterarmen und Beinen gefesselt sind oder den Herrscher anflehen. Gleichzeitig schlagen zwei weitere Personen von hinten mit Stöcken oder Peitschen auf die Gefangenen ein. Da diese Szenen auf Siegel eingeritzt wurden, konnten sie praktisch beliebig auf Ton vervielfältigt werden. Güter, die solche Siegel trugen und über weite Strecken zirkulierten, vermittelten demnach eindeutig die sich neu formende Staatsgewalt.“

Risch S. 42: „Seit dem frühesten Neolithikum haben Gesellschaften Steinplatten, Menhire oder Stelen aufgestellt und z. T. auch dekoriert. Ab etwa 3.000 v. Chr. werden diese Stelen jedoch immer deutlicher zu Darstellungen von menschlichen Figuren, die Kleidung, Schmuck, Geräte und auch Waffen tragen. Dieses Phänomen der anthropomorphen Stelen erstreckt sich vom Schwarzen Meer und der Ägäis bis auf die Iberische Halbinsel. Auf einigen dieser Stelen wurden Waffen dargestellt, wie Bögen, Pfeile, Keulen, Streitbeile und vor allem Dolche. In manchen Fällen, wie der ukrainischen Stele von Kernosovka oder der Stele von Arco I im Alto Adige, Norditalien (siehe Beitrag „Krieg in der Bronzezeit“, S. 206 Abb. 2), erscheinen gleich mehrere Waffen des gleichen Typs. Da die Stelen relativ unterschiedlich gestaltet sind, liegt der Gedanke nahe, dass hier konkrete Personen hervorgehoben wurden. Ebenso könnte es sich aber auch um Götter, Ahnen oder mythologische Figuren handeln. Bewaffnete Männer aus Stein weisen symbolisch auf neue, eindeutig patriarchalische Machtverhältnisse in vielen Regionen der Alten Welt hin, in denen physische Gewalt nicht nur zentral, sondern auch bewusst geworden ist. Waffen werden bis in einzelne Details getreu dargestellt, sodass man auch von einer Verherrlichung von Gewaltmitteln sprechen kann.“

Risch S. 46: „Es ist gelegentlich argumentiert worden, dass Gewaltdarstellungen im Altertum vor allem der Legitimation der staatlichen Gewalt, insbesondere dem Krieg dienten (z. B. Popitz, 1986, 92 f.; Bahrani, 2009). Die Erstellung eines Feindbildes, das Recht des Herrschers gnadenlos gegen diese Feinde vorzugehen, die Monopolisierung aller politischen Gewalt und die Zelebrierung der Waffen stehen hier im Vordergrund. Es gilt bildlich festzuhalten, dass die kriegerischen Ausnahmezustände ausschließlich von den Herrschern oder militärischen Anführern ausgehen. In solchen Situationen steht ihnen die Ausübung absoluter Macht zu, Menschen und Dinge zu vernichten, um den Sieg zu erringen. Deportation, Verstümmelung, Folter, Hinrichtung werden bei solchen Ausnahmezuständen bis heute hingenommen. Auf einer beschreibenden Ebene sind dies sicher richtige Beobachtungen, doch wird dabei übersehen, dass Kriege im Grunde gar keiner Legitimation benötigen, wie der rezente Irakkrieg wieder deutlich gemacht hat, der trotz fehlendem Mandat der UNO begonnen wurde. Eigentlich tragen die Bilder und Monumente dieser Ereignisse weder zur Legitimation des Krieges oder der Taten der Kriegführenden bei, noch setzen sie ein historisches Warnzeichen, um  weitere Kriege zu verhindern. Ihr Sinn liegt vielmehr darin, dem Individuum seine absolute Machtlosigkeit gegenüber grenzenloser und willkürlicher Zerstörung der von Staaten und Herrschern ausgehenden Kriege  vor Augen zu führen. Die bildliche Darstellung schürt die Angst vor der absoluten Vernichtung der eigenen Lebensbedingungen durch andere Mächte, die genauso gnadenlos kämpfen, töten und foltern werden  wie der eigene Staat und Herrscher, um siegreich zu sein. Monumente, Symbole und Rituale, ungleich ob sie eine zelebrierende oder eine kritische Sichtweise  verfolgen, dienen zur Aufrechterhaltung dieser Eigenschaft aller Staatssysteme und dem falschen Glauben an deren Ewigkeit. Aus Angst vor neuer Zerstörung der Lebensgrundlagen folgt Gehorsam, Unterwerfung und Einverständnis mit den bestehenden Machtverhält-nissen, was die eigentlichen Bestandteile dauerhafter Herrschaft sind. Der Widerspruch zwischen Macht und Gewalt wird somit aufgehoben. Gewaltdarstellungen schaffen keine Legitimation für den Krieg, sondern für den Frieden im Staat. Die Vorstellung der Ewigkeit von exzeptioneller physischer Gewalt und Krieg, also ihre Verherrlichung, führt zur Akzeptanz der alltäglichen Gewalt, die von sozialer Ausbeutung, patriarchalischer Macht und staatlicher Herrschaft, welcher Form auch immer, ausgeht. Das Bild von Gewalt entsteht in dem historischen Augenblick, in dem Gewalt einerseits  wesentlicher Bestandteil der Macht, aber andererseits unzureichend für die Ausübung von Herrschaft geworden ist. Erst bei dieser politischen Trennung von Macht und Gewalt kommt es zur Verherrlichung beider durch entsprechende Darstellungen, Monumente und Rituale.“

Was die Historie, unabhängig von Rasse und Kulturraum, den Betrachter lehrt, ist, dass überall wo Macht, aufgrund von Menschenzahl oder Handelsmehrwerten entstand, diese Macht zum Machtmissbrauch drängte, einfach nur weil Macht als Spielmittel einsetzbar war. Die Begründungen für die Übergriffe gegen die Schwächeren, also der casus belli, wurde je nach Situation willkürlich dazugeliefert. Das augenfälligste Beispiel der jüngeren Zeiten, liefert Russland, das gleichbleibend aggressiv blieb, ob es von Zaren, Sowjetmachthabern oder vom scheindemokratischen Wladimir Putin gelenkt wurde und wird. Zum Weltkrieg I. drängten die Russen gegen die westlichen „Germanenstaaten“ Österreich-Ungarn und das Deutsche Kaiserreich aufgrund einer starken panslawistischen Strömung des orthodoxen Klerus und des von ihm beeinflussten einfachen Volkes, ebenso wie die des Adel, mit dem von ihm getragenen Militär. Sie wurden Auslöser für den Weltkrieg, in den sich die demokratischen Westeuropastaaten gern einhingen, einmal weil sie mit Russland im Entente-Bündnis vereint waren, aus dem gleichen Grund, warum die Kriminalität nie zu besiegen ist, nämlich der Gier nach Bereicherung. Nicht viel anders lagen die Startprobleme bei Weltkrieg II., welcher von der gleichen Kumpanei inszeniert worden ist, wie die der Kriegsgewinnler von Weltkrieg I. Es ging darum, die deutsche Wiedererstarkung zu verhindern bzw. nach den großen Erfolgen der NS-Reformen, wieder rückgängig zu machen und die deutsche Nation in die Lage zurück zu katapultieren, die sich über die Jahrhunderte, vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zu zweiten Reichsgründung durch Bismarck inne hatte, also ein ausbeutbarer Spielball der Großmächte. Wieder spielte Russland, diesmal unter roten Zaren mächtig geworden, durch wohldurchdachte Aufbauhilfen aus England und den USA, die Rolle des Kriegsspielführers. Diesmal galt den Russen als Begründung für ihren geplanten Angriffskrieg die marxistisch-bolschewistischen Losungen Lenins und Stalins von der Proletarischen Weltrevolution. Zum Weltkieg I. waren es nationalistische Wallungen, zum Weltkrieg II. waren es internationalistische. Die Sowjet-Panzermassen standen, zum Angriff bereit, vor den Toren im Osten. Der Präventivschlag der Wehrmacht war hochnotwendig, und zwar zur Rettung von ganz Europa, nicht nur vom Reichsgebiet. Wieder fielen Deutschland die Westdemokratien in den Rücken, die Absprachen dazu, zum „Vierfrontenkrieg gegen Deutschland“, waren schon kurz zuvor zwischen den Haupträubern US-Roosevelt, GB-Churchill und UdSSR-Stalin erfolgt. Heute, nach dem Angriff Russlands gegen die abtrünnige Nation Ukraine, stehen wir in der gleichen Situation wie 1914 und 1939; lassen wir die ewige Übergriffigkeit der Russen zu, oder nicht, dann stehen wir im Weltkrieg III. Wir sehen, dass die Begründungen, für beispielsweise menschenverachtende russische Imperialpolitik, austauschbar sind. Nicht anders verhält es sich mit den Kriegen der USA, der Engländer und Franzosen, in früheren Jahrhunderten der Spanier, Portugiesen, Schweden, Polen, Türken, oder der Römer, Hellenen, Ägypter, Assyrer, Babylonier und Perser. Und im Mittleren und Ferneren Osten verhielt es sich nicht anders.