„Die Wanderungen der Indogermanen“, aus „Die Urheimat der Indogermanen“,
Herausgeb. Anton Scherer, 1968, Wissenschaftl.
Buchgesellsch. Darmstadt, S. 285 - Farb. Anlage G.Hess
 
DEUTSCHES URVOLK
 
Seit fünfzehntausend Jahren währt
das deutsche Volk in seinem Raum,
hat sich gemindert und gemehrt,
und währenddem verändert kaum.
 
„Deutsch“ heißt das Urvolk der Region,
kein anderer Mensch war dort zu Haus.
Vom Nordpol schimmert Gottes Thron
und sendet seinen Segen aus.
 
Dies’ Gottes-Volk des „Tiu-Teut“
wurd’ wie sein Himmels-Vater hell,
hat sich des Himmels Huld erfreut
und wurde selbst zum Völker-Quell.
 
Die Teutschen blieben unvermischt,
nicht einem anderen Volke gleich,
sie zündeten des Geistes Licht
und bauten sich ihr „Heiliges Reich“.
 
Aus Gallier- und Germanen-Stamm,
den gleichsam deutsche Heimat hegt,
demselben Urzeit-Gen-Programm,
ist deutschen Volkes Art geprägt.
 
Vom Vintschgau hoch zum Hauslabjoch,
floh vor den Feinden er bergan,
der Todespfeil der traf ihn doch,
den Südtiroler Ötztal-Mann.
 
Er fiel, er starb -, Schnee deckt’ ihn zu,
fünftausend Jahre strichen hin,
er schlief in Gletscher-Mumien-Ruh,
der Ahnen-Kunde zum Gewinn.
 
Wie weit schon Holzbau und Kultur,
zur Jungsteinzeit gediehen sind,
erzeigt die Brunnen-Baustruktur,
die sich in Leipzigs Boden find’.
 
Vor siebentausend Sommern schuf,
das Werkgeschick der Meisterhand,
den jetzt erkannten hohen Ruf,
was Ahnengeist schon einst erfand.
 
Das Volk hat ein Gedächtnis fein,
das dunklen Zeit-Gund überbrückt,
wohl siebentausendjährigen Schein,
bis heut’ in die Erinnerung rückt.
 
Das meisterliche Sonnen-Mal,
des Isar-Bogens Steinzeit-Ring,
heißt heutzutag’ noch „Meisternthal“,
wo Priesterkunst die Zeit einfing.
 
Und „Goseck“ dort am Saale-Hang,
des Sonnen-Gottes Tempel-Grund,
gibt nach jahrtausendlangem Gang,
sich noch als „Gottes-Acker“ kund.
 
Bei Wangen ragt der „Mittelberg“,
von seiner Mitte wurd’ bestimmt,
der Bronzezeit Kalenderwerk -,
wie Sonnenzeit sich gibt und nimmt.
 
Es läg’ in Brandenburgs Provinz
im „Riesen-Grab“, mit Ring und Wehr,
im Seddin-Berg der „König Hinz“ -,
so ging seit Bronze-Zeit die Mär.
 
Dreifach wär’ sein Bett bestellt,
in Schalenform der Särge drei.
Der Spaten erst hat’s dann erhellt,
dass gerad’so es gewesen sei.
 
Im Harz die Höhle „Lichtensteins“,
war einst ein Kult- und Opferplatz,
die DNA des Toten-Bein’s,
gilt als dreitausendjähriger Schatz.
 
Denn immer noch gibt’s Leute dort,
Nachfahren aus der Bronzezeit,
die wohnen froh am gleichen Ort,
und ähneln ihrer Urstammheit.
 
Berichte der versunkenen Stadt,
wurden bei „Bernsdorf“ sich erzählt,
bis man die Stadt gefunden hat,
zur Bronzezeit ward sie umpfählt.
 
Der Sage wahrer Ursprungskern,
erwies sich auch beim Jungfern-Spuk,
von Bamberg liegt, nicht allzu fern,
die „Jungfernhöhle“, ohne Trug.
 
Sechstausend Jahre sind es her,
was Volks-Erinnerung treu bewahrt,
der Frauen Schicksal, tragisch-schwer,
von einer schlimmen Todesart.
 
So weiß das Volk von Leid und Freud',
der Enkel hörte es vom Ohm -,
stets hat sich Wort und Blut erneut,
im ew'gen deutschen Zeitenstrom.
 
Deutsche Werdung
 
Erst als sich vor etwa 15.000 Jahren die Eiszeit-Vergletscherungen im norddeutschen Küstenraum zurückzogen, folgten dem Eisrand die wandernden Jägersippen in den höheren Norden hinauf. Aus ihnen erwuchsen die frühen nordischen Kulturen der Ahrensburger Kultur in der Altsteinzeit (ca. 10.760 - 9.650  v.0), vom Lebensraum des nördlichen Mitteleuropa bis nach Südschweden. Es folgten die mittelsteinzeitlichen nordischen Maglemose- (ca. 9000 - 6500 v.0) und Kongemose-Kulturen (6000 - 5200 v.0), denen die Ertebölle-Kultur der norddeutsch-skandinavischen beweglichen Küstenjäger folgte. Die altnordischen Jägersippen der nordeuropäisch-indogerm. Menschenarten haben sich in zwei Hauptlinien verzweigt, der breiter gebauten nordwesteuropäischen „fälschen / dalischen“ (Megalithiker) und der schmaler beschaffenen nordosteuropäischen „nordische“ Linie (Schnurkeramiker). Die Ertebölle-Leute bewegten sich von den Mündungsgebieten der Flüsse nach Mitteldeutschland hinein, während aus dem Süden sich die bäuerlichen Band- und Stichbandkeramiker nach Norden vorschoben. Aus ihrem Zusammenwachsen erwuchsen das indogermanische Volk und der Kulturraum der Trichterbecher-Leute (um 4.200 - 2.800 v.0). Von Niederdeutschland über das Nord- und Ostseeküstengebiet bis nach dem schwedischen Skåne und Bohuslän erstreckte sich dieses bronzezeitliche Reich einheitlicher Kulturzeugnisse. Nach etlichen zum Teil ideologisch motivierten Fehldeutungen, ist es heute erwiesen, dass die Indogermanen aus dem mitteleuropäischen und nordosteuropäischen Bereich herstammen. Bei den sehr schwierig zu treffenden Aussagen über die Zuordnungen von Rassen und dem sich daraus ergebenden AB0-Blutgruppensystem dürften - bei aller Vorsicht - folgende Definitionen als wahrscheinlich gelten: Als Haplogruppe wird eine Gruppe von menschlichen Haplotypen bezeichnet, die gemeinsam spezifische Positionen auf einem Chromosom besitzen. Die Ur-Indogermanen und Germanen gehörten der Haplogruppe „R1a“ an, für die typisch sind: hell- bis mittel- oder rötlich-blond, blauäugig, die Haut teils sommersprossig, schmaler Langkopf und langes Körperskelett. Eine spätere Vermischungsform stellen die Kelto-Romanen der Haplogruppe „R1b“ dar. Sie sind zu beschreiben als mediterranid-schmalgesichtig, Schädel zierliche Langform, dunkelbraun- bis schwarzhaarig. Die Blutgruppenzugehörigkeit der indogermanischen Europiden ist A1+. Da die Blutgruppe 0 in Europa am seltensten auftritt, wäre zu schließen, dass sie nicht- bzw. vorindogermanischer Herkunft ist. In Osteuropa kommt die Blutgruppe B häufiger als sonst vor, was auf die Einwanderung von Asiaten hinweist. Das ursprüngliche Erscheinungsbild der Indogermanen überlieferten die alten Geschichtsquellen recht einheitlich und auch die Anthropologie bestätigt es. Gallier und Germanen sind aus diesem gleichen Urvolk hervorgegangen, weshalb sich von antiken Schriftstellern so gut wie unterschiedslos beschrieben wurden. Über 100 Jahre nach der Zertrümmerung Galliens durch Cäsar und 200 Jahre nach den Kimbern- und Teutonenzügen (Germanen und Kelten) beschrieb der röm. Historiker Cornelius Tacitus die Germanen in seiner „Germania“ als „Urbevölkerung“ ihrer Heimat, die im Aussehen keinem anderen Volk der bekannten damaligen Welt ähneln würden (Kap 1-5). Germanen hatten in ihren geographisch geschützten Kerngebiete den reinsten Indogermanentypus erhalten. Auch weitere Völker, wie beispielsweise Pruzzen, Griechen, Thraker, Skythen, Hethiter, gehörten zu dieser engeren Gen-Gruppe, sie sind aber in Mischungen mit Orientalen untergegangen. Aus dem urdeutschen Großraum, zwischen Rhein und Schwarzem Meer, sind etliche Völkerströme hervorgeflossen, nämlich jene der sogenannten „Kentumsprachen“ (Hethiter, Eraner, Indo-Arier). Skandinavien wurde von Deutschland aus besiedelt. Auch die Kelten hatten ihre Ursitze an den Quellen der Donau und haben sich von dort über die Alpenländer, Oberitalien, Frankreich, Iberien, England, Irland und bis zur heutigen Türkei (Galatien) ausgebreitet. Sowohl keltische wie germanische Bewohner Frankreichs und Englands sind aus Deutschland dorthin zugewandert. Auch bei den Slawen handelt es sich um kein Urvolk, sie sind vielmehr aus der frühen Mischung von germanischen Bastarnen, Goten, schließlich Wenden-Wandalen und Warägern (Rus / Russen) mit Attilas Hunnen und Dschingis-Kahns und Batu Khans Mongolen hervorgegangen, was der hohe Anteil des Diego-Faktors (ein Antigen) in ihrem Blutgruppensystem beweist, welcher ausschließlich Ostasiaten, also Japanern, Chinesen und auch Indianern vorkommt und ebenso bei heutigen russischen und polnischen Menschen. Die glagolitische Kirchensprache und Schrift der Altslawen wurde von dem byzantinischen Gelehrten und Missionar Kyrill v. Saloniki (826–869) erfunden.
 
Was heißt „deutsch“ ?
 
Zum Begriff „deutsch“, „Deutscher“, „deutsche Sprache“ gilt unverändert was Altmeister J. Wilhelm Grimm in „Deutsche Grammatik I“, 3. Auflage, 1840, Seite 12 zu „thiudisk“ gesagt hat: „Der Sinn des Wortes ist gentil, gentilitius, popularis, vulgaris, was vom gesamten Volk im Gegensatz zu den einzelnen Stämmen gilt, heimatlich, eingeboren, allgemeinverständlich. Aber auch Nebensinn von heidnisch, barbarisch...“ Ebenso Friedrich Nietzsche: „Vergessen wir doch nicht, daß die Völkernamen gewöhnlich Schimpfnamen sind. Die Tartaren sind zum Beispiel ihrem Namen nach 'die Hunde': so wurden sie von den Chinesen getauft. Die 'Deutschen': das bedeutet ursprünglich 'die Heiden': so nannten die Gothen nach ihrer Bekehrung die grosse Masse ihrer ungetauften Stammverwandten, nach Anleitung ihrer Übersetzung der Septuaginta, in der die Heiden mit dem Worte bezeichnet werden, welches im Griechischen ' die Völker' bedeutet: man sehe Ulfilas. - Es wäre immer noch möglich, daß die Deutschen aus ihrem alten Schimpfnamen sich nachträglich einen Ehrennamen machten, indem sie das erste unchristliche Volk Europa's würden, wozu in hohem Maasse angelegt zu sein Schopenhauer ihnen zur Ehre anrechnete. So käme das Werk Luther's zur Vollendung, der sie gelehrt hat, unrömisch zu sein und zu sprechen: 'hier stehe ich ! Ich kann nicht anders !'“ („Die fröhliche Wissenschaft“, 1887, 166) Nietzsche bezieht sich auf die gotische Bibelübersetzung des Bastards Ulfilas (Sohn eines Goten und einer Orientalin), also einem Text des 5. Jh., in dem sich der Adverb „thiudiscô“ zur Übersetzung des Ausdrucks für „Heiden“ findet. Die Frage nach Ursprung und Sinn des Wortes „deutsch“ ist damit bereits vollgültig beantwortet. Es handelt sich um ein Adjektiv, aus dem der Volksname (Deutsche) und der Landesname (Land der Deutschen bzw. Deutschland) abgeleitet wurde. In den verlorenen Salzburger Annalen kommt unter dem Jahreseintrag 919/20 erstmalig das Wort deutsch zur Bezeichnung des Reiches vor: „regno Teutonicorum“. Das zugrundeliegende indogermanische Substantiv „teuta“= Volk/Stamm, findet sich im Sprachgut von Germanen, Kelten, Italiker, Illyrer und Balten. Aus diesem Grundwort ist mit Hilfe der verbreiteten germanischen Endung „-iska/o“ (z.B. Kind: kindisk / kindisch) eine adjektivische Form entstanden. Das Wort „deutsch“- gotisch „thiuda", althochdeutsch „theoda“, „diot“ Volk, nutzte man also für „volkmäßig“, „volkstümlich“, im Gegensatz zum Gelehrtenlateinischen, das nur die christlichen Geistlichen verstanden. Wie es zu verstehen ist, meint das heutige Wort „deutsch“ in seinen Wurzelformen das vorchristliche allgermanische Volk. Seit dem ersten Auftreten des judäochristlichen Gedankens bei einem seiner Teilstämme (den Goten) ist dieser Begriff folgerichtig als Kennzeichnung des natürlichen vorchristlich-heidnischen Volkes gebraucht worden. Aus der damals neureligiösen Christensicht bezeichnete man als „deutsch“ die ursprüngliche, unbekehrte, noch selbstbewusste germanische Gesamtnation, welche in Gegensatz gebracht wurde, zu dem seinen Ursprung verachtenden, umerzogenen, fremdgläubigen, eine Fremdschrift (Latein) gebrauchenden germanischen Christenvolk. Aus althochdeutscher Epoche kennen wir das Wort in unterschiedlichen Formen aus lateinischen und deutschen Texten: „teudisca lingua“, „theodisca lingua“ = deutsche Sprache; „diutisca zunga“ = „Deutsche Zunge"; „teutonico ritu“ = deutsche Schrift; die Sprachbezeichnung „teutonice“, „diutiscun“ = deutsch, oder „diutisk“ = nach deutscher Weise; „thiudiska liudi“ = deutsche Leute; daraus entstanden mittelhochdeutsch „tiutisch“, „tiutsch“, „diutisch“; mittelniederländisch „duutsc“, „dietsc" bzw. flämisch „dietsch“; englisch „dutch“; hochdeutsch: „deutsch“. Es gibt mehrere Belege dafür, dass man unter dem Oberbegriff „theodiscus“ die verschiedenen germanischen Dialekte zusammenfasste, z.B. das Angelsächsische, Langobardische, Fränkische, Bayerische, Sächsische, Alemannische und Gotische, so dass es ein Sammelwort im Sinne von Gesamtgermanisch darstellt. - Das besprochene indogermanische Substantiv „teuta“= „Volk/Stamm“ sowie das Wort „deutsch“, gotisch „thiuda", althochdeutsch „theoda /diot“ muss sich aus der indogerm. Silbe „di / de“ für „hell / Licht / Tag, Gott“ aufgebaut haben, wie sie den Gottesbegriffen „Zeus / Ziu / Tius / Theus / Deus / Theut / Tyr“ zugrunde liegt, wodurch zu konstatieren wäre, dass der Volksbegriff aus der Vorstellung des „Gottesvolkes“ entstanden ist.
 
Die „göttliche“ Abstammung
 
Der römische Autor Plinius (23-79 n.0) berichtete als erster, dass die Teutonen / Teutoni an der Westküste Jütlands, südlich der Kimbern, lebten. Die beiden Völker brachen nach verheerenden Sturmfluten um 120 v.0 gemeinsam nach dem Süden auf, um eine neue Heimat zu finden. Die Teutonen wurden von ihrem König Teutobod geführt. Dass die Kimbern als Germanen zu betrachten sind, steht unzweifelhaft fest, ob das Gleiche für die Teutonen gilt, bleibt fraglich, ist aber auch von untergeordneter Bedeutung, angesichts der in ihren Frühformen von den antiken Historikern beschriebenen Gleichartigkeit. „Teutates / Touto-tati-s“ ist der Name des keltischen Stammesgottes mit der Bedeutung „Vater des Volkes“. Nordjütlands alter Name ist „Thy“, altdän. „Thythæ sysæl“. Als Thy gilt heute die Landschaft des westlichen Teils der Insel Vendsyssel-Thy, nördlich des Limfjordes. „Thy“ fand Erwähnung im „Erdbuch“ König Waldemars 1231 als „Thiuthæ sysæl“, „Thiuthæ“ stammt vom altnord. „þjóð“ = „Volk“, ein Begriff der zusammenfällt mit der germ. Gottesbezeichnung „Tiu / Tyr“, got. „tyz“, altengl. „Tiw / Tig“, altdt. „Ziu / Tiu / Tiuz“, von urgerm. „Teiwaz / Tiwaz“, aus indogermanisch „deiwos“ = „Vater- u. Himmelsgott / göttlich“, das dem lat. „divus”entspricht. Die germanische Form findet ihre Entsprechung in dem griech. „Zeus“, dem röm. Jupiter (von „Diēspiter” =„Himmelsvater“, dem vedisch-altind. „Dyaúh pitá“. Alle diese Formen sind auf die indogerm. Ursilbe „di / de“ und das Wort „dyaus“ zurückführen, das als „Licht / Erscheinung / Strahlung“ aufgefasst wurde und zu altnord. „tivar“ = „Götter“, altind. „deva“, lat. „deus“ = „Gott“ führte. Dieser urkönigliche und welterleuchtende Himmelsgott trägt auch den altnord. Kultnamen „Heimdall“ = „Welt-Erleuchtender“, aus altnord. „heimr“ = „Welt“ und  altengl. „deal“ = „strahlend“, oder auch „Rig / Rigr“ = „König“. Die germ. Schöpfungsgeschichte der eddischen „Völuspá“ beschreibt die Erschaffung des Menschengeschlechts aus den Bäumen „Ask und Embla“ durch die Götterdreiheit. Gott „Hönir / Hœnir“ - ein weiteres Synonym für den Himmelsgott - spendet den „óðr“ = „Geist“. „Hönir“ bedeutet „Schwanenartiger“, was auch ein Beiname des griech. „Zeus“ war. Ein zusätzlicher Name des „Hönir“ war „Aurkonungr“, worin das altnord. Grundwort „konungr“ = „König“ enthalten ist. Im altnord. Götter-Lied der „Rígsþula / Rígsmál“ beschreibt der Autor wie Gott „Rig“ die menschlichen Stände - Knechte, Bauern und Edelinge - aus seiner eigenen Befruchtungskraft formt. Der Himmelskönig also, berichtet der Mythos, der „Konung“ oder „Rig“, galt als Schöpfer seines himmelshellen Nordvolkes. Im Zuge der frühmittelalterlich beginnenden Ausbreitung der Runen- und Wodan-Religion trat die Bedeutung des Himmelsgottes zurück, so dass die Abstammungslisten der Herrscherhäuser - wie beispielsweise die der angelsächsischen - nicht mehr mit dem Himmelsgott sondern mit dem Ahnenseelengott Wodin-Odin zu beginnen pflegen.
 
Deutsche Urkultur
 
Der deutsche Geistesgigant und Prophet Friedrich Nietzsche schrieb im „Der Antichrist“: „Sehen wir uns ins Gesicht. Wir sind Hyperboreer – wir wissen gut genug, wie abseits wir leben. »Weder zu Lande noch zu Wasser wirst du den Weg zu den Hyperboreern finden«: das hat schon Pindar von uns gewusst. Jenseits des Nordens, des Eises, des Todes – unser Leben, unser Glück. - Wir haben das Glück entdeckt, wir wissen den Weg, wir fanden den Ausgang aus ganzen Jahrtausenden des Labyrinths. Wer fand ihn sonst ?“ - Das deutsche Urvolk, wie kaum ein anderes Volk, seit Jahrtausenden in seinen Heimatsitzen zuhause, hat die Erinnerungen an jahrtausendealte Geschehnisse in seinen Überlieferungen bewahrt. Das ist allein möglich, bei einer ununterbrochenen Besiedelungskontinuität. Dazu einige Beispiele urdeutscher Kulturleistungszeugnisse und Erinnerungen: 1. „Ötztaler Gletscher-Mumie“ (Südtirol), 2. „Jungsteinzeit-Brunnen“ (Leipziger Becken), 3. „Meisternthal“ (im Isarbogen), 4. „Goseck“ (Sachsen-Anhalt), 5. „Mittelberg“ (Sachsen-Anhalt) 6. „Seddin-Grabhügel“ (Brandenburg), 7. „Lichtenstein-Höhle“ (Südwestharz), 8. „Höhensiedlung Bernsdorf“ (bei München), 9. „Jungfernhöhle“ (bei Bamberg),
 
1. - Die männliche Süd-Tiroler Gletschermumie vom Tisen- bzw. Hauslabjoch wurde während einer Warmphase 1991 in einer Felsmulde auf dem Gipfel der Ötztaler-Alpen gefunden. Der Mann stammt aus der Kupfersteinzeit, um 3.200 v.0, ist also ca. 5.250 Jahre alt. Der gefriergetrocknete, deshalb geschrumpfte, Leichnam ist ca. 1,54 m groß und war um die 45 Jahre alt. Es war Frühsommer, als sein Leben durch einen Pfeilschuss in die linke Schulter und Schläge auf den Kopf beendet wurde, er hatte also ihn verfolgende Feinde, mit denen er eine Auseinadersetzung ausgefochten haben muss. Dem Mineralienstatus der Zähne nach zu schließen, verbrachte er seine frühe Kindheit im oberen Eisacktal oder unteren Pustertal, das sind Seitentäler der Etsch im keltisch bzw. traditionell deutsch besiedelten Vintschgau. Seine 61 blauschwarzen Tätowierungen (Linien, ein Kreuzchen) scheinen ihm aus therapeutischen Gründen gegen seine diversen schmerzenden Knochen- und Darmleiden beigebracht worden zu sein. Er gehörte einer Südtiroler Etschtal-Bevölkerung an, die Menhir-Skulpturen erstellte, auf denen die gleichen Kupferäxte und Dolche abgebildet sind, wie sie der Ötztal-Gletschermann bei sich trug. Gene dieser Menschen sind bis heute bei Europäern nachweisbar. Der Mann besaß hervorragend sinnvoll, geschickt, zierlich gearbeitete Fell- und Pflanzen-Bekleidungen, Gebrauchsgegenstände und Bewaffnungen (Kupferbeil, Dolch, Eibenbogen, Pfeile aus entrindeten Wolligen-Schneeball-Ästen mit Silex-Spitzen). Er trug eine aus braunem und weißem Fell längs gestreifte Jacke und einen bis zu den Knien reichenden Lendenschurz. Seine Beinlinge bestehen, um den Beinen größtmögliche Beweglichkeit zu ermöglichen, aus vielen kleinen Schaffellstücken, die mit Tiersehnen in Überwendtechnik sorgfältig vernäht sind. Seine Mütze ist aus Wolfsfell gearbeitet. Die aufwendig gefertigten Schuhe bestehen aus Rindleder, Lederstreifen-Profilsohle aus Bärenleder, Innenschuhe aus gedrillten und verzwirnten Grasschnürengeflecht, das durch umlaufende Lederriemen fest mit der Sohle verbunden ist, dazwischen das wärmeisolierende Innenfutter aus getrocknetem Süßgras und Schnürsenkeln aus Lindenbast. Welch eine grandiose mitteleuropäische Kultur schon vor über 5.000 Jahren !
 
2. - Die sechs bislang gefundenen jungsteinzeitlichen rund 7.100-jährigen Kasten-Brunnen-Anlagen der sächsischen Linienbandkeramiker sind technische Meisterleistungen, sie zählen, zufolge der dendrochronolgischen Untersuchungen, zu den ältesten Holzbauten Europas: Altscherbitz-Schkeuditz (5.100 v.0), Bodau bei Delitzsch (5.200 v.0), Dresden-Cotta (5.200 v.0), Eythra-Zwenkau (5.090 v.0 / 5.200 v.0), Leipzig-Plaußig (5.260 v.0), Niederröblingen (5.108 v.0). Seit frühester Zeit ist die Leipziger Bucht ein bevorzugter Siedlungsraum. Die Brunnen sind nicht auf Sachsen begrenzt, um die 22 derartige Funde sind bekannt, dazu gehört jener in Nordrhein-Westfalen vom Rand des Braunkohletagebaus bei Hambach (15 m tief). Anhand der Brunnen können wir sehen, wie akkurat unsere Vorfahren Holz bearbeitet haben, sowie das was einst aus Versehen verschwand oder absichtlich aus rituell-kultischen Gründen im Brunnen versenkt wurde. An der Zwenkauer Brunnenkonstruktionen wurden die bisher ältesten Holznägel der Welt gefunden. Sie beweisen, dass lange vor dem Mittelalter sogenannte Zapfenschlösser zur Fixierung entwickelt wurden, eine Zimmermannstechnik, die Archäologen unseren Vorfahren, um diese Zeit, bislang nicht zugetraut hatten. Hunderte von Dingen fanden sich, wie Töpfe, Schalen, praktische Basttaschen, Schöpfbeutel mit Tragehenkel, zierliche Rindenschachteln, feste Seile und fantasievoll dekorierte Gefäße. Die Funde aus Rinde, Fasern und Holz bestechen nicht nur durch ihren exzellenten Erhaltungszustand sondern auch durch die hohe Kunstfertigkeit, mit der sie hergestellt wurden. In den Brunnensedimenten sind eine Vielzahl von Säugetier- und Amphibienknochen sowie Insekten, Muscheln und Pollen, Früchte vorzüglich erhalten. Dieses reiche Material schafft Einblicke in das damalige Klima und die Umwelt. Beim Fund von Altscherbitz-Schkeuditz strahlte eine Hagebutte beim Auffinden noch in ihrem siebentausendjährigen Rot, bevor sie nach 20 Sekunden an der Luft welkte, wie auch das letzte kurze Grün des Mooses zwischen den Balken. Einen Topf mit millimeterwinzigen weißen Birkenrinden-Dreiecke auf dunklem Pechgrund. Es fand sich auch die Vase mit einem Intarsien-Dekor, worin die bisher älteste Runen-Zeichen-Abbildung () zu sehen ist. Die zum Brunnenfund von Plaußig gehörige Siedlung umfasste ca. 30 Häuser. Der Brunnen wurde im Laufe seiner Nutzung mindestens zweimal erneuert. Die dendrochronolgische Untersuchung datiert die verwendeten Eichen-Hölzer in das Jahr 5.259/58 v.0. Damit ist dieser Brunnen sogar noch älter als das Pendant aus Erkelnz-Kückhoven. Die steinzeitliche Siedlung bei der heutigen Ortschaft Eythra, südlich von Leipzig, erstreckte sich über mindestens 25 ha mit um 250 Gebäuden. Inmitten ihrer Bebauung lagen zwei 4,5 m tiefe Brunnen. und Radiokarbonmessungen ergaben für die Brunnen Entstehungszeiten um 5.090 v.0 bzw. um 5.200 v.0. 
 
3. - Der Ringgrabenanlage von Meisternthal ist ein Sonnen- oder Kalendertempel aus linienbandkeramischer Epoche, um 7.000 Jahre vor unserer Zeit. Der Bau, welcher durch die geophysikalische Methode der Magneto-Prospektion aufgezeichnet wurde, ist als exakte Ellipse auf Nord-Süd-Achse konstruiert. Die geringe Abweichung von einem Grad, ist durch sieben Jahrtausende Pendeln der Erdachse erklärbar. Peilt man vom Mittelpunkt der Anlagen bzw. von den beiden Brennpunkten der Ellipse durch die Tormittelpunkte, sieht man jeweils eine Stelle, an der zu einem wichtigen Datum im Jahr die Sonne aufgeht. Die steinzeitlichen Konstrukteure hielten dadurch die Daten der Winter- und Sommersonnenwenden, den Tag- und Nachtgleichen, und den Tagen, die genau zwischen Tag- und Nachtgleiche und Wintersonnenwende liegen. Weihnachten, Ostern, Lichtmess und Allerheiligen sind also nur scheinbar christliche Feste, sie entsprechen schon steinzeitlichen Festtagen. Dazu wurde der Sonnenstand von 4.800 v. 0 zugrunde gelegt bzw. zurückberechnet. Der dortige Flurnamen „Himmelreich“ lässt aufhorchen. Sollte sich die Erinnerung seit Steinzeittagen von Generation zu Generation bis heute weitervererbt haben, dass sich hier eine heilige Stätte der Himmelsbeobachtung befunden hat ? Der völlig unbedeutende Weiler Meisternthal, bestehend aus nur wenigen Häusern, muss seinen Namen aus der im Volk weitergetragenen Erinnerung an eine meisterliche Urzeitstätte bezogen haben.
 
4. - Das älteste Sonnenobservatoriums, die Ringgrabenanlage von Goseck (Lkr. Weißenfels/Sachsen-Anhalt), hatte etwa zwei Meter hohe doppelte Palisaden, mit einem Durchmesser von 71 Metern. Sie liegt nur rund 25 Kilometer vom Fundort der 3.600 Jahre alten „Himmelsscheibe von Wangen-Nebra“ entfernt. Die Ortschaft Goseck wird im 9.Jh. des Hersfelder Zehntverzeichnis als „Gozacha civitas“ erwähnt, sie war Stammburg der Grafen von Goseck; Graf Dedi gilt z. B. als Stammvater der Wettiner. Gozacha bzw. Gozzesburg (später Gotza, Gozca, Gozacha, Gezeka) wäre als Gottes- bzw. Götzenacker (ahd. acchar Acker) deutbar, wenn die sprach­liche Schwankungs­möglichkeit zwischen „t“ und „z“ berück­sich­tigt wird. Der negativ verstan­dene Begriff Götze ist von Gott abzuleiten, wie es Vornamen belegen, beispiels­wei­se Götz, Gotti, Gotze, Gotzi, Gozzo, den Kurz- und Koseformen des Na­mens Gott­fried (ahd. got-fridu = Gott u. Friede, Schutz), auch Gozzan für Gottschald (siehe auch Ez­zo­/Ehr­en­­fried). Zwar verstand man mhd. Gôz, als das „gegossene Bildwerk“ -; seit dem 14. Jh. gelangte Götze zur allgemeinen Bedeu­tung „Bildwerk“ und wurde wohl erst seit M. Luther auf den Abgott bezogen. Ob die althoch­deutschen Vornamen Côzpreht, Gozbert, Gotz­hart, Goz­heri, Gozleib, Gozwin, Gozmund usw. auf Gott oder den Volksnamen der Goten zurückzuführen sind, die sprach­geschichtlich ohnehin aus gleicher Wurzel kom­men, muss offen bleiben. Im Mittelhoch­deutschen gibt es die Eigen­namen Götz, Goetz, Gôz und Wutegôz, Wüetelgôz -; mit mhd. Gôz/s Kerl bzw. Tölpel, ist der überalterte Namen ins Abschätzige gesunken, wie auch der Götze seit dem 15. Jh. mit der Bedeutung Dummkopf gebräuchlich war. Gozacha/Go­zzes­burg könnte also ebenso das Gottes-/Götzenfeld/-burg bedeuten, wie auch als Gründung im 8. Jh. eines Thürin­ger Grafen namens Gottfried/Gottschald Gozzo/Gozzan zu verstehen sein.Der Ortsnamen Goseck lässt sich etymologisch also erklären aus den beiden begrifflichen Bestandteilen „goz/gos“ und „acha/eck“, welche zusammengezogen als „Gottesacker“ zu deuten sind. Das ist die Erstaunlichkeit, dass ein heiliger Bezirk, ein „Gottesacker“, der als solcher bereits in der Steinzeit genutzt wurde, bis in unsere moderne Zeit hinein, seinen alten ehrwürdigen Namen trägt.
 
5. - Der Mittelberg im Ziegelrodaer Forst ist eine 252,2 m hohe Erhebung an der Unstrut bei Wangen, Gemeinde Nebra, im Burgenlandkreis von Sachsen-Anhalt. Auf seinem einstmals unbewaldeten Gipfel wurde 1999 die bronzezeitliche sogenannte „Himmelsscheibe“ bzw. Kalenderscheibe,  zusammen mit weiteren Kultgegenständen, gefunden. Der Mittelberg war offensichtlich der Zentralberg der priesterlichen Kalendermacher und -bestimmer der alten Zeit. Die 3.600 Jahre alte Himmelsscheibe diente als Sonnenkalender, da vom Mittelberg aus gesehen in der Sichtachse zum Brocken hier die Sonne zur Sommersonnenwende und am 1. Mai (alter Sommeranfang) hinter dem Kyffhäuser untergeht. Ihren Namen Mittelberg kann die Anhöhe, über dem Steilufer der Unstrut, allein deshalb tragen, weil von ihrer Mitte aus nach West und Ost die Kalender-Sonnenstandspeilungen vorgenommen worden sind.
 
6. - Das bronzezeitliche Hügelgrab von Seddin in Brandenburg - westlich von Pritzwalk, auf halber Strecke zwischen Pritzwalk und Perleberg-ist mit rund 10 m Höhe und ursprünglich 64 m Durchmesser das größte bronzezeitliche Grab Deutschlands und mit seinen Inhalten eines der bedeutendsten im nördlichen Europa. In der Zeit um 829 v.0 wurde hier ein Vornehmer beigesetzt, den die dort umlaufende Sage den „Riesenkönig Hinz“ (oder Heinz) nennt. Dieser würde in einem dreifachen Sarg liegen, dem ersten aus Gold, dieser stehe in einem zweiten aus Silber, welcher schließlich in einem dritten aus Kupfer stünde. Bei sich habe der König sein goldenes Schwert und weitere kostbare Kleinodien. Ein weiterer Grabhügel berge den goldenen Fingerring des Herrschers. Man stieß 1899 beim Steinabbau aufeine aus 9 Megalithen gesetzte Grabkammer, die in ihrer Art der Gewölbetechnik und fundreichen Beigabenausstattung einzigartig ist. Die Wände der Kammer waren ursprünglich mit fein geglättetem Lehmverputz und dieser mit einer mäanderartigen Bemalung in roter Farbe versehen. Es fanden sich außer Schmuck und Waffen ein großes Tongefäß und darin eine kostbare Bronzeamphore mit dem Buckeldekor einer luni-solaren Kalendersystematik. Durch Addition der Anzahl aller Buckel aus bestimmten Reihen sind problemlos Mond- und Sonnenjahre zu 354 und 365 Tagen abzulesen. In diesem Gefäß lagen die Bestattungsreste eines Mannes. Auch das kurze Schwert des Königs fand sich, es steckte mit der Spitze nach oben im Lehmfußboden der Grabkammer. Die Urne besteht zwar nicht aus Gold, sondern aus Bronze, die jedoch im frischen Zustand einstmals genauso goldgelb glänzte wie das prächtige Bronzegefäß, das als Urne diente, dem „goldenen Sarg“ der Sage. Im nahen Hügelgräberfeld in den „Wickboldschen Tannen“ befindet sich ein weiteres „Königsgrab“ von vergleichbarer Größe mit der Bezeichnung „Wickboldscher Berg“, bei dessen Abgrabung um 1860 ein massiver goldener Armring zutage trat.
 
7. - Die Lichtensteinhöhle ist ein 1972 entdeckter, etwa 115 m langer, enger Höhlenschlauch im Berg unterhalb der Burgruine Lichtenstein bei Osterode im Harz / Niedersachsen. Dort sind seit 1980 menschliche Überreste von ca. 70 Personen gefunden worden, welche der „Urnenfelderkultur“ aus der späten Bronzezeit angehören, die in diesem kultischen Beerdigungsplatz niedergelegt wurden. Mit Hilfe von DNA-Erbgut-Analysen konnte die Wissenschaft mittlerweile belegen, dass, noch heute Nachkommen dieser vor 3.000 Jahren Gestorbenen in der Gegend um Bad Grund leben. Über 120 Generationen hinweg, konnten damit die bisher längsten genetisch belegbaren Stammbäume der Menschheitsgeschichte bestimmt werden.
 
8. - Die bronzezeitliche Höhenbefestigung bei Bernstorf liegt auf einem Hügel, oberhalb des Flusses Amper, etwa 500 Meter westlich von Bernstorf, der Gemeinde Kranzberg/Oberbayern. Es ist die größte bronzezeitliche Höhenbefestigung nördlich der Alpen, aus einer Zeit 1360 v.0. Sie wurde durch einen Großbrand zerstört. Eine mittelalterliche Sage von der versunkenen Stadt zwischen Tünzhausen, Bernstorf und Kranzbergwurde in der Bevölkerung der Umgegend bis in die Neuzeit weitergetragen. Der etwa 13 Hektar große Siedlungshügel, der von einer über 1,6 km langen Holz-Erde-Mauer umgeben war, wurde 1.360 v.0 niedergebrannt. Die Reste der mittelbronzezeitlichen Wallanlagen sind schon 1904 entdeckt worden, 1994 u. 1998 wurden Gold- und Bernstein-Fundobjekte gemeldet. Es handelt sich um ein diademförmiges Goldblech, einer „Krone“ ähnlich. Zwei der mit Zeichen der frühgriechisch-mykenischen Linear-B-Schrift gravierten Bernsteinstücke sind lesbar. Die Inschrift lautet „pa-nwa-ti“, das zweite bringt auf einer Seite ein bärtiges Männergesicht, auf der anderen Seite befinden sich Zeichen, die als „do-ka-me“ gedeutet werden. Die Bezeichnung „pa-nwa-ti“ hat Ähnlichkeiten mit Wort „Tinwa“, dem  Namen eines in Pylos (Peloponnes) erwähnten Volkes, bzw. dem Namen „Panwati“, eines Archonten (griech. „Herrscher“) die am mythischen Argonautenzug teilnahmen. Da die Ur-Griechen auch aus diesem süddeutschen Raum in die Balkanhalbinsel abgewandert sind, könnte in Bernsdorf einer ihrer Ursitze gefunden worden sein. Die frühesten Aschenaltäre des griech. Zeus fand man im Donaubogengebiet.
 
9. - Dass Legenden, die sich im deutschen Volk erhielten, zumeist einen wahren historischen Kern besitzen, erwies auch die „Jungfernhöhle“, der nördlichen Frankenalb, im Hofbauernholz, zwischen den Dörfern Tiefenellern, Herzogenreuth und Laibarös, rund 15 Kilometer östlich von Bamberg. Die Höhle ist nur 9 m breit, 3 m hoch und 7 m lang. Damit handelt es sich um eine recht kleine Höhle mit einem nur 3,50 m breiten und 1,25 m hohen Portal, sowie einem steil nach unten führenden Schacht. Der Name „Jungfernhöhle“ lehnt sich an eine lokale Sage von Jungfrauen an und weil bei Untersuchungen 1951/1954 überwiegend Knochen von weiblichen Personen gefunden wurden. Seit alters her erzählt man sich in der Gegend die Sage von den drei kopflosen Jungfrauen, die nachts im Wald umherspuken müssen, weil sie einst in einer Höhle enthauptet worden seien. Die meisten der 40 Skelette - mindestens 29 stammen von Mädchen unter 14 Jahren - waren sämtlich unvollständig, alle Schädel waren zertrümmert und einige Röhrenknochen zersplittert. Schnitt- oder Feuerspuren konnten an den Knochen nicht nachgewiesen werden, der zunächst vermutete Kannibalismus ist wissenschaftlich nicht bestätigt worden, vielmehr ist ein uns heute unverständliches Opferritual anzunehmen. Die Radiokohlenstoffdatierung ergab Alter von 6.150 +/- 65 Jahren. Daraus lässt sich ableiten, dass das Wissen um jenes Zutodekommen der Jungfrauen ca. 6.150 Jahre mündlich tradiert wurde.