ER

Keiner wird geschmäht wie er -
  Gift und Galle -, alle Wetter -;
Jauchekübel gießt man leer,
und doch galt er einst als Retter.

Eine Armee von Tintenrittern
bekleckert heute seine Leiche -,
keiner muss im „Kampf“ erzittern,
längst gefällt ist diese Eiche.

Einstmals stand sie aufgerichtet,
stolz und kühn, ein Kerl in Eisen,
wie vom Sagen-Born erdichtet,
der da raunt von Heldenweisen.

Gegen die Bolschewiken-Flut -
gleich wie die Tartaren-Horden -
entflammte er die Abwehr-Glut,
schuf er einen Krieger-Orden.

Terror durch den Terror brechen,
hieß des Mannes Trutz-Parole,
und begangenes Unrecht rächen,
dass die Ehre sich erhole.

Das war Urgrund seinem Denken,
Mut und Ehre und die Treue,
auch gewaltbereites Lenken,
ohne Rücksicht, Rast und Reue.

So schritt er in seinen Kampf,
dem titanisch großen Wagen,
unbeirrt vom Pulverdampf,
stellte er die Schicksalsfragen.

Sein und Nichtsein steht in Frage,
immer wieder, wie auch heute,
täglich sind Entscheidungs-Tage,
macht man oder wird man Beute ?


Man ist Amboss oder Hammer,
Herr und Herrscher oder Sklave,
duldet oder schafft den Jammer,
wer Macht sucht ist nie der Brave.

Dass der Mann von dem wir reden,
irrte und auch doch nicht irrte,
sehen nicht die ihn befehden,
bis die Zeit auch das entwirrte.

Schlimmes schuf er sicherlich,
wie der Herrscher allermeisten -;
Macht gedeiht mit Hieb und Stich,
kann zur Tollheit sich erdreisten !
 
PS: In der Judenfrage und der Slaweneinschätzung irrte A.H., in der Bolschewismusbeurteilung (nach Einschätzung russischer Historiker hat der B. 40 bis 60 Millionen Opfer gekostet), sowie der grundsätzlichen Machtfrage irrte er nicht, wie es die unaufhörlich weitergehenden Menschenrechtsverletzungen, Unterdrückungen der freien Meinungsäußerung, Verfolgungen verfemter Minderheiten, der Kriege und der Massenmorde seit 1945 hinlänglich beweisen.

Bild: Eine der zahllosen Hitler-Abbildungen weit unter der Gürtellinie des guten Geschmackes.