Lippenverdickungen - Lippenverkleinerungen ?
 
„Cui bono“ - Unter Massenpsychosen verstehen wir die starke, gleichförmige Seelenerregung einer bestimmten Menschenmasse. Derartige psychogene Erkrankungen, die größere Menschengruppen erfassen, gab es zwar zu allen Zeiten, doch die heute dramatischer gewordene Gefahr ist durch den Beeinflussungsapparat der modernen Medien gegeben, welche die Wirkungen möglicher Massenpsychosen zu multiplizieren vermögen und dies auch permanent bewusst oder weniger absichtlich unternehmen.
 
Es hat eine Methode, oder besser gesagt eine Psychose, um sich gegriffen, die weiblichen Lippen vergrößern oder verkleinern zu lassen. Bekanntlich unterliegen die Größen und die Formen des Halbschleimhäute-Lippenrots großen individuellen Schwankungen. Schönheit liegt im Auge des Betrachters -, jede Frau die ein Mann liebt und begehrt, ist auf ihre eigene Art schön. Doch heute scheint eine Sucht nach Normierung um sich zu greifen. Die diesbezüglichen Kliniken als Anbieter der Lippenverkleinerungen und Vergrößerungen werben im Netz mit Texten wie diesem:
 
„Der Wunsch nach einer voluminöseren Lippe kann mit einer Hyaluronsäure-Injektion komplikationsarm erfüllt werden. Das natürliche Verhältnis einer relativ größeren Unterlippe zur Oberlippe sollte beibehalten oder erstrebt werden. An der Lippe unterscheidet man das Lippenrot von der Lippenkontur und dem Oberlippenbereich. Der geschwungene zentrale Bereich heißt ‚Philtrum‘, dieses sollte geschont werden. Das sogenannte ‚Betonen der Lippenkontur‘ wird langfristig bei mehreren Anwendungen zu einem Verschwinden der natürlich geknickten Grenze zwischen Lippenweiß und Lippenrot führen. Eine Unterspritzung der Lippenkontur bringt neben der Oberlippenvergrößerung auch eine Reduzierung der Oberlippenfältchen. Das Aufspritzen der Oberlippe sollte im Lippenrot auf der nassen Seite der Trocken-Nass-Grenze erfolgen. Je weiter außen (Richtung Mundwinkel) diese Unterspritzung platziert wird, desto eher wird ein Entenschnabel erzeugt. Eine der Trocken-Nass-Grenze nahe Injektion bewirkt eine Zunahme der Lippenhöhe, während das Aufspritzen der Lippen weiter bei den Zähnen eine Auskrempelung bewirkt. Das Aufspritzen der Lippen noch weiter Richtung Zahnfleisch wird wieder eine Einkrempelung und einen Wulst im Lippenweiß der Ober- und Unterlippe bewirken. Gut geeignet für eine ästhetische Lippenvergrößerung ist eine stabilisierte Hyaluronsäure mit guten Fließeigenschaften. (z.B. Restylane, Juvederm, Yvoire, Faceshop Substance, Emervel). Nicht geeignet ist das häufig verwendete Silkonöl, weil es wie auch Polymilchsäure zu Granulomen oder Verhärtungen neigt. Eigenfett ist aufwändig und wächst besonders in der Unterlippe schlecht an….“
 
Ebenso wie die Kopflippenvergrößerungen angepriesen werden, findet man im Weltnetz die Anpreisungen von Schamlippenverkleinerungen. Man ist als männlicher Leser erstaunt und ratlos auch gegenüber dem ganz offenkundig massenpsychotischen Phänomen der „Schamlippenkorrekturen“ bzw. „Schamlippenverkürzungen“. Unzählige Seiten beschäftigen sich damit. „Aufklärungs-Foren“ laden Gäste zum offen Gespräch darüber ein. Mädchen und Frauen werden dazu animiert, endlich auch zu diesem „lange verdrängten“ Thema Stellung zu beziehen, ihr Herz auszuschütten, ihre diesbezüglichen Sorgen und Nöte offenzulegen, um die „dringend erforderlichen“ Ratschlägen aus berufenem Munde entgegenzunehmen. Die sich anbietenden kosmetisch-chirurgischen Institute ohne Zahl, scheinen mit derartigen Korrekturen horrende Gewinne zu erzielen.
 
Dass es sich bei diesem Aufbruch angeblicher Frauennöte um nichts als eine Massenpsychose handeln muss, ist jedem nüchtern Denkenden sofort klar, denn bei den betreffenden bindegewebigen Ausstülpungen der weiblichen Genitalorganisation handelt es sich um sensible, mit extrem vielen Empfindungskörperchen (Tastrezeptoren) ausgerüstete Schleimhautstrukturen, welche sich entwicklungsgeschichtlich zur Intensivierung des sexuellen Lustgewinns entwickelt haben. Welcher vernünftige Mensch würde freiwillig auf  eigenkörperlich angebotene Wohlfühlmaximierung verzichten? Man ließe sich ja auch unter keinen Umständen Geschmacksnerven aus den Mundschleimhäuten entfernen. Und kein einziger Mann käme auf den Gedanken, sich die Penislänge kürzen zu lassen nur weil er eventuell mitunter ein Problemchen „beim Fahrradfahren“, oder „beim Tragen enger Sportbekleidung“ (Bikini, Tanga), oder „beim Reiten“ verspüren würde. Es mutet nichts weniger als paradox und lächerlich an, dass in jüngster Zeit - seitdem die chirurgischen Institute wie Pilze aus der Erde wachsen - und hungrig nach neuen Profitmöglichkeiten ausspähen, die Frauenwelt sich an ihrer gottgegebenen Urnatur zu stören beginnt und nach Korrekturen ihrer Körpermorphologie verlangt.
 
„Cui bono“, wem nützt es ? Das ist die Frage, welche zumeist auf die richtige Fährte der Verursacher bzw. Auslöser derartiger Psychosen zu weisen befähigt ist. Aber, dass das weibliche Geschlecht sich von derart durchsichtigen Machenschaften in einen induzierten Irrsinn von solcher Tragweite hineinmanövrieren lassen kann, ist bedenklich, macht nachdenklich. Männer und Frauen denken anders. Das zeigen langjährige wissenschaftliche Beobachtungen. Das weibliche Gehirn unterscheidet sich eindeutig von dem eines Mannes, und darum verhalten sich die Geschlechter auch unterschiedlich. Untersuchungen zeigen, dass Männer in einer Reihe von Hirnregionen, z. B. in der Hirnrinde, mehr Nervenzellen haben als Frauen. Möglicherweise machen aber Frauen von ihren Rindenzellen effizienter Gebrauch. Sie können auch den Verlust von Nervenzellen durch Verletzung oder Krankheit besser kompensieren als Männer. Zudem haben Frauen in dem Bereich, der Hörinformationen verarbeitet, mehr Nervenzellen. Darum können sie sich Wörter besser merken. Männer werfen dafür zielsicherer und können sich besser orientieren. Neuere Studien zeigen auch, dass Frauen weniger Serotonin im Gehirn produzieren und bei Störungen des Serotonin-Systems anfälliger für Depression, Essstörungen und Migräne sind. Sind Frauen labiler, sind sie anfälliger für Massenpsychosen ?
 
Die Historie scheint diese Frage nicht klar beantworten zu können, doch es gibt Hinweise die in eine bestimmte Richtung vermuten lassen. Der unreflektierte weibliche Nachahmungstrieb zeigt sich am markantesten und eindeutigsten in der jährlichen Nachäffung von durch die bekannten Hochburgen der Modediktatoren vorgegebenen Moderichtungen, oft genug Modetorheiten. Nicht jede Frau ist davon betroffen, doch folgen diesen Trends recht viele Evastöchter, das steht immerhin fest. Wir lassen einige weitere Beispiele folgen: In einem mittelalterlichen flandrischen Kloster fing plötzlich eine Nonne an, in ihrem Bette höchst befremdliche Bewegungen zu machen. Das hätte am Ende nichts zu bedeuten gehabt, aber die Sache wurde ansteckend, und bald arbeiteten die Nonnen sämtlich des Nachts so heftig, dass die Bettstellen knackten. Das sonderbare Übel pflanzte sich in andere Klöster fort und machte so großes Aufsehen, dass die Geistlichkeit  amtlich einschritt  und  mit Weihkessel und Wedel in die Klöster einrückte, um die Knackteufel aus den Nonnen auszutreiben. Im 15. Jahrhundert kam eine deutsche Nonne auf den Einfall, eine andere zu beißen. Dieser gefiel der Spaß und sie biss wieder eine andere, bis das Beißen förmlich epidemisch wurde. und sich mit rasender Schnelligkeit von einem Nonnenkloster auf ein nächstes übergriff. Bald bissen sich alle Klosterkätzchen von der Ostsee bis nach Rom. In einem französischen Kloster wurde es unter Nonnen Mode, wie die Katzen zu miauen, und die Psychose nahm derart Überhand, dass es einen großen Skandal gab. Alle Verbote fruchteten nichts und das miauen wurde immer ärger. Endlich erhielt eine Kompanie Soldaten den Befehl, diesen Katzenteufel zu bannen, in ein Kloster einzurücken und eine der Klosterkätzchen nach der anderen über das Knie zu legen und mit Ruten zu bestreichen, bis ihnen das miauen verginge. Es verging ihnen aber schon aus der bloßen Furcht und die Exekution wurde glücklicherweise überflüssig.
 
Vielleicht wäre dieses probate Vorgehen auch gegen die törichten Dämlichkeiten angezeigt, die heutzutage der Psychosen von Kopflippenverdickungen und Schamlippenverkleinerungen erlegen sind ?
 
LIPPENKORREKTUREN
 
Heute schwellen die Psychosen,
gerad‘ wie Botox-Lippen-Rosen,
in der Damen Angesicht -;
ihrer Schönheit dient es nicht.

 
Darf Natur nicht mehr genügen,
um die Gene zu betrügen,
sei die pralle Lippen-Form
neuerdings die Regel-Norm ?

 
Scheinen Negerwülste schöner,
ähnlich wie ein dicker Döner ?
Ohne rechte Harmonie,
passen dicke Lippen nie !

 
Aber Moden werden schlimmer,
hat doch jedes Frauenzimmer,
untenrum, behost und blank,
noch zwei Lippen, gottseidank.

 
Neuerdings mag Sie sie kleiner,
denn profan und allgemeiner,
scheint es neuer Frau von Welt,
die sich kurz-belippt gefällt.

 
Also wird Natur beschnitten,
Silikon kommt in die Titten,
G-Punkte werden aufgespritzt
und lange Lippen weggeritzt.
 
 
Was soll man nun davon halten ?
Lasst Natürlichkeiten walten !
Oben schwellend, unten schmal,
  erscheint jetzt Frauen ideal.
 
 
Sind das nicht verrückte Zeiten,
Geisteskranke die sie leiten,
leben wir im Irrenhaus,
wohin flog Vernunft hinaus ?