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TOL(L)ERANZ ?

Ein Jeder, Hinze, Kunz und Franz,
in Wien, Berlin und Gütersloh,
übt heut’ beflissen „Toleranz“ -,
die Weiber treiben’s geradeso.

Wie einen Orden trägt man sie
im Knopfloch und im Dekollete;
dies Eigenlob versteckt man nie,
  als Bundesbürgers Renommee.

Man protzt mit diesem Pseudowert,
wie mit `ner Villa in Scharbeutz,
wie echte Helden mit dem Schwert,
dem Pour-le-Merite und Ritterkreuz.

Man hält es hoch wie ein Panier,
dies’ Massenmode-Phänomen,
ist stolz wie auf sein Wappentier,
lässt es gleich einer Flagge seh’n.
 
Der Demokrat ziert sich korrekt
durch Alles-Liebe -, kleinkariert;
erst dann gilt er als ganz perfekt,
wenn ihn kein eigener Trieb geniert.
 
Vom Froschlurch bis zum Affenkind,
selbst Unkräutern am Ackerrain,
auch Schaben ist man wohlgesinnt -,
die schauen doch so drollig drein.
 
Die Schädlinge sind abgeschafft,
und Grenzlandfeinde unbekannt,
Schmarotzer auch sind weggerafft:
man hat sie einfach umbenannt !
 
Ein guter Leitstern ist das nicht,
der Torheits-Anfall „Toleranz“;
unduldsam ist die harte Pflicht,
Nachgeben führt zur Dissonanz !
 
Was stark und wahr und richtig ist,
darf nie gewähren „Toleranz“;
das Rechte ehrt der Realist !
Denn „Toleranz“ ist Firlefanz .
 
„Toleranz“ die Klarsicht trübt -,
doch es geht nur um’s Prinzip !
Ein guter Mensch der Nachsicht übt,
der ist auch zum Verkehrten lieb !

PS: Toleranz gegenüber allem und jedem zu üben, ist nichts als eine Tollheit, eine der Geistesverwirrungen von der Art wie sie in Schüben die Menschheit immer wieder befallen. Waren es im Mittelalter die Hexen-Psychosen, das Miauen französischer Kloster-Nönnchen oder die Flagellanten, die in großen Umzügen Selbstgeißelungen durchführten, so ist es in unserer Zeit u.a. ein psychotisches Verhältnis zur Toleranz. Kein lebendiger Organismus kann sich Toleranz gegenüber schädigenden Einflüssen leisten, tut er es trotzdem, stirbt er in kurzer Zeit. Es gibt IMMER ein RICHTIG und ein FALSCH, wer Toleranz gegenüber dem Falschen übt, ist ein Narr, dass er ein toleranter Narr ist, bleibt in der Geistesgeschichte der Menschheit ohne positive Bedeutung ! Aber die Menschlichkeit und die Nachsicht sind die weiteren wichtigen Maßstäbe mit denen der Mensch den Mitmenschen messen darf und muss !
 
Eva Quistorp, Mitbegründerin der Grünen, engagierte sich in den 80er-Jahren vor allem in der Frauen- und Friedensbewegung: „Eine klare Linie war damals: Keine Nazis, keine Rechten. Aber bei Linksextremen, der gewaltbereiten Protestszene, Pädophilen war man nicht klar genug.“ … Die Schwup, die grüne Arbeitsgruppe Schwule und Päderasten, erstellte ein Diskussionspapier unter dem Titel „Sexualität und Herrschaft", in dem sie die Abschaffung des Sexualstrafrechts forderte. Der NRW-Landesverband beschloss die Kernforderung des Papiers: die Streichung des Paragrafen 176 StGB, der den sexuellen Missbrauch von Kindern unter Strafe stellt. Am 9. März 1985 wurde dies ins Wahlprogramm der NRW-Grünen aufgenommen. … „Einige hatten kein klares politisches Urteil“, sagt Quistorp. „Und einige dachten, das Pädophilie-Problem wird sich schon legen, es wird schon nicht auffallen. Ich muss mich jetzt um meine Karriere kümmern. Schließlich wollte man nicht, dass ein schlechtes Licht auf die Partei insgesamt geworfen wird. Und wieder andere dachten, Freiheit per se löst alle Probleme. Man wollte sich mit dem ,Wir-machen-alles-anders-Milieu' profilieren und erkannte die Problemlage vor lauter Tolerant-sein-Wollen nicht.“ (DIE WELT 21.07.2013)