„JAGDGLÜCK“ ?

Höre ich vom „Jagdglück“ schwärmen,
wird’s mir übel in den Därmen.
Höre ich vom Tiere-Schießen,
will mir das den Tag vermiesen.

Das ist krank und ganz verschoben,
dass Leute ihren Abschuss loben,
mit einem kleinen Finger-Drücken
ihre Trophäen-Gier beglücken.

Je wuchtiger ein Tier gediehen,
so seltener wird ihm verziehen,
dass prächtig es geraten ist,
weshalb man es so gern erschießt.

Die beißt ja wohl die Wahnsinns-Laus,
das ist doch wie im Irren-Haus,
so etwas machen nur Verrückte,
denen die Vernunft missglückte.

Das ist doch Mord, der reinste Mord,
das nennen die noch „ihren Sport“.
Unfassbar ist, genau beseh’n,
dies' blutig-dumme Jagdgescheh’n.

Einstmals war Jagd ein Männer-Brauch,
zum Überleben taugt’ er auch,
doch heute mit modernen Waffen,
finden „Jagdglück“ selbst die Laffen.

Die Tiere können sich nicht wehren,
in den Wäldern, auf den Meeren,
herrscht ein hemmungsloses Morden,
zur Schlachtbank ist die Welt geworden.

Da hocken Jäger mit den Flinten,
ohne Leistung, ohne Finten,
mit Fernglas und mit Infrarot
knallen sie schönste Tiere tot.

Da gondeln Fischer in den Booten,
mit modernsten Echoloten,
und räubern ohne Gegenwehr,
mit Netz und Haken Meere leer.

Am End’ posieren sie mit Leichen,
mit Mordwerkzeugen und dergleichen,
dann ist so stolz die Mörder-Meute,
auf die erlegte Killer-Beute.

 
Foto: Stolz präsentiert sich ein Fischer mit seiner Beute, einem seltenen Riesenkalmar.
 
KOMMENTARE:
Lieber Guntram, die Menschen haben schon immer getötet, aus Hunger, aus Spaß oder warum auch immer. Man kann nur an seine Nachkommen weiter geben, wie pervers TÖTEN ist. Jeder kann und muss es für sich entscheiden. Lieber Guntram, ich finde es bewundernswert von dir, dass du solche Themen aufgreifst, und wir darüber lesen können. Ich danke dir dafür und wünsche dir einen schönen Abend. Liebe Grüße von Marianne
 
Hallo Guntram, es sind keine schönen Bilder, die du hier eingestellt hast. Jedoch, ich wohne in der Eifel, ein einziges Waldgebiet, und es geht überhaupt nicht anders,  Waldtiere können sich nicht ungehindert vermehren. Sie haben hier bei uns keine natürlichen Feinde. Die Wald - und Feldschäden wären zu groß. Deshalb verurteile ich das Jagen nicht ganz. Gruß, Renate
Guten Tag, liebe Renate -, das ist etwas anderes, da hast Du natürlich Recht, aber dabei handelt es sich im weitesten Sinne um die Hegemeisterei des verantwortlichen Forstbetriebs mit ihren Leuten. Deren Aufgaben bestehen darin den Wildbestand in Grenzen zu halten, indem insbesondere krankes Wild geschossen wird. Was ich hauptsächlich anprangere ist diese Geilheit der Trophäen-Jäger die schönsten, stärksten, seltensten Tiere für ihre Sammlungen abzuknipsen. Und was ebenso abstoßend ist, das Schießen um des Schießens willen -, also als Tötungs-Sport ! DANKE für Deinen Kommentar und herzlichen Gruß, Guntram