22.08.2024
VON HIRNVERBRANNTEN
Bekanntlich gibt es sehr bekannte
klima-kranke Hirnverbrannte !
Man fragt, was sollen die Manieren,
mit denen Deutsche sich blamieren ?
Eine Frage stellt sich bänglich,
sind nur Deutsche sehr empfänglich
für besondere Unsinns-Thesen
womöglich immer schon gewesen ?
Dafür gibt es wohl Symptome
gar massenhaft im Zeitenstrome.
Denkt an die „Irminsul“-Blamage
einer „neopaganen“ Bagage.
Sie ehren als ihres Heiles Krone,
des Orients Dattelbaum-Ikone
und heißen sie die „Irminsule“,
aus des Wilhelm Teutens Schule.
Denkt an deutsche Pfaffenkaiser
die demütlichen falschen Weiser.
Denkt an die irren Flagellanten,
die Scharen von Bibel-Dilletanten.
Denkt an die Wiedertäufer-Irren,
und all das linke Geistesschwirren.
Auch manche deutsche Literaten,
das ihre für den Schwachsinn taten.
Dazu gehört entschieden dieses:
„Die Entdeckung des Paradieses“.
Ein Herr Wendrin war der Verzapfer;
er hielt sich sicherlich für tapfer.
Tapfer, so viel Mist zu häufen,
die Leser mit Jauche zu ersäufen.
Man könnte sich bis heute grämen
und der Verleger heftig schämen.
Franz von Wendrin, „Die Entdeckung des Paradieses“, 1924 - Kurioses Buch zur Atlantis-Theorie. In dem kuriosen Machwerk will der Autor in den Felsbilder-Tafeln Schwedens als „uralte Bilderschrift“ erkannt sowie entziffert haben und mit Hilfe dieser Quellen das jüdisch-vorderasiatische Paradies an der Ostsee lokalisieren.
Dazu schreibt der judenstämmige Literaturwissenschaftler Arthur Eloesser (1870-1938), einer der Initiatoren des „Jüdischen Kulturbunds“, in der „Weltbühne, XX. Jahrgang 1924, 2. Band (siehe unten) eine - zwar nicht ganz fehlerfreie -, aber sehr berechtigt Kritik. Sein Kommentar ist zwar typisch jüdisch, in seiner ätzenden antideutschen Häme, aber dieses Buch hat sie vollumfänglich verdient, das zurecht gescholtene Buch ist angefüllt mit kaum zu überbietendem Schwachsinn, im Gewande von schauerlicher Pseudowissenschaftlichkeit. Von 1934 bis 1937 ging Eloesser nach Palästina, kehrte aber wieder in das NS-Deutschland, nach Berlin, zurück. Dort starb Arthur Eloesser im Februar 1938 im Alter von 67 Jahren.
Die Unterstreichungen geschahen von meiner Hand !
„…Es ist gar nicht so schwer, Kurgast zu sein, wie man zuerst glaubt; der Mensch hört wirklich auf, zu denken, sobald eine höhere Pflicht ihn veranlaßt, nur an sich selbst zu denken. Man ist bald kein Erwachsener mehr, man ist zugleich das Kind und die Amme, man schält sich sein Eichen, man setzt sich sein Täßchen Milch vor, man bringt sich ins Bad, man legt sich ins Bett und sagt zu sich: Brav, mein Söhnchen, es wird dir schon bekommen. Was soll ich hier auch denken, besonders da meine Füße schon jeden Weg kennen und mich wie von selbst nach Hause bringen? Da ist das Flüßchen, das wohl in den Main hinein will, da wackeln die Wulle-wulle-Gänschen und die Entchen durch das eilige flache Wässerchen. Da ist ein Seechen, das grade so poetisch wirkt, weil es künstlichen Ursprung hat. Da sind die Hügelchen, genau so hoch, daß auch der Kurgast mit dem vom vielen Denken, also von Nicotin und Coffein ramponierten Herzen sie ohne Mühe, aber doch mit einigem Stolz erklimmen kann. Und dann besänftigt sich das Gemüt noch einmal oder vielmehr dreimal des Tages an der Kurmusik, die am Morgen mit einem Choral anfängt, nachmittags unter Leitung eines Hofrats Klingsors Zaubergarten auftut und am Abend mit einem gewöhnlichen Musikdirektor und Stolzenfels am Rhein wehmütig, wohltätig ausklingt. Mit einem Wort: ein kleines Paradies.
Zu dem großen Badeort gehört ein kleines Städtchen, ein so liebes sauberes Städchen, ohne Lärm, ohne Staub, ohne alle Unarten. Man kann dort Reiseandenken kaufen, aber vorläufig habe ich die Absicht, überhaupt nie wieder nach Hause zu kommen. Da sehen wir auch Buchhandlungen, und das sollte nicht sein. Da liegt die Schrift von Henry Ford, die leider nicht von Ford ist, da liegt – immer noch - die Rechenschaft von Ludendorff, die leider von Ludendorff ist, und da sehe ich auch zwischen allen möglichen Rechenschaften von Generälen und Admirälen und Kanzlern und Staatssekretären eine Schrift, die ganz einfach ,Die Entdeckung des Paradieses' heißt. Das paßt zu meiner Stimmung, das kann doch nicht kurwidrig sein und kostet nur sechs Mark, die ich schon dadurch spare, daß ich die ersten vier Teile des augenblicklich rollenden Nibelungen-Films hier nicht besuche.
Mein Arzt hat mich vor geistigen Anregungen gewarnt, aber er hat mir nicht verboten, Bücher zu kaufen. Ich lehne jede Verantwortung ab; es ist seine Sache, wenn die Kur nicht gut ausgeht. Dieses Buch von Franz von Wendrin bringt so furchtbare Enthüllungen – ich kann mich vor meiner Aufregung nicht anders schützen, als indem ich sie auf den Leser der ,Weltbühne' abwälze, der ja doch nur aufgeregt sein will, und dem es sein Arzt auch nicht verboten hat. Franz von Wendrin deckt den größten Schwindel der Weltgeschichte auf: Das Paradies lag nicht im Morgenland, sondern in Deutschland, wie sich überhaupt alle biblischen Ereignisse auf der heiligen Erde unsres geliebten Vaterlandes abgespielt haben. Der Jude Esra, der einfach nach Niederschönenfeld gehört, hat nach seiner großen Fälschung die echten Urkunden vernichten lassen. Das Paradies lag also in Deutschland, genauer gesagt: in Mecklenburg; es paßt „verblüffend genau auf Eden, wie kein andres Land der Erde – der schöne Garten, den Jahwe selbst gepflanzt, ist die Gegend von Demmin“.
Du glaubst, daß Herr von Wendrin ein Spaßmacher ist wie Fritz Reuter, der sich in seiner „Urgeschichte von Mecklenburg“ mit dieser Hypothese belustigte? Aber der naive Dichter hat sich ja diese Geschichte von einem tückischen Jesuiten und einem gemeinen Juden weismachen lassen, die der furchtbarsten Enthüllung der Weltgeschichte mit einer spaßigen Diskreditierung grade zuvorkommen wollten. Rom und Juda haben immer zusammen konspiriert. Nun wissen wir doch, warum Ludendorff auf den Papst und die andern Oberrabbiner so böse ist, nachdem er zwölftausend jüdische und Hunderttausende katholische Soldaten nicht wieder mit nach Hause gebracht hat. Der Mann hat die welthistorische Nase.
Aber sein Freund Wendrin – die Beiden müssen Freunde sein – hat das Wissen; und gleich so viel Wissen, daß er die ganze indo-germanische Sprachforschung mitsamt ihrem Vater Bopp aus der Schule herauswirft. Wie darf man sich überhaupt erlauben, das Germanentum durch einen Bindestrich zu kränken! Wie kam das Paradies nach Mecklenburg? Ich gebe eine Probe edelrassiger Philologie, und wers nicht glaubt, zahlt zwei Thaler, worauf, er von mir das Buch erhält. Also der Euphrat war nach der Genesis der größte von den vier Paradiesflüssen. Frat heißt im hebräischen: schiffbarer Strom, Euphrat ein noch schiffbarerer Strom. Man kann auch sagen: Fahrt oder Fährte; damit hätten wir die Warthe. An ihren Quellen saßen die Ebräer. Nun rücken sie nördlich an die Peene. Die Oder konnte vor der Vertreibung aus dem Paradiese noch nicht existieren, meint der Verfasser, sonst hätte ja von ihr in dem Bericht die Rede sein müssen. Die Peene ist der biblische Pisonfluß. In der Nähe liegt Kummerow. Pein und Kummer! Da hat sich einmal etwas Entsetzliches, etwas Unvergeßliches abspielen müssen. Da ist die Schlacht bei Paradies geschlagen worden. Die legitimen Bewohner des Paradieses waren die blonden Germanen, die über den unvergleichlich tiefer stehenden „Menschen“ den Rang von Göttern hatten. Als diese Herren einmal auf Seefahrt oder sonstwie abwesend waren, drangen unter Adam (rückwärts gelesen: Mada-Made = Wurm) die neandertaloiden, halb tierischen Ebräer in das Paradies ein, wo sie Frauen und Kinder schändeten und die Leichen fraßen. Der Gottkönig Adonai (von Dane = Däne, also auch gut germanisch) rief gegen die Halbtiere, die als Bastarde von Wildschweinen oder, wie ihr Name sagt, von Ebern galten, die benachbarten Cherubim zu Hilfe, worunter selbstverständlich die Cherusker zu verstehen sind. Die Ebräer bekamen fürchterliche Keile, viele wurden, genau wie sechzigtausend Jahre später die Russen von Hindenburg, in die Sümpfe getrieben. Darum werden wir Germanen heut noch von den Ebräern in ihrem täglichen Morgengebet verwünscht; darum haben sie die ganze fatale Geschichte verfälscht und nach Mesopotamien verlegt.
Zur Erinnerung an diese Schlacht und aus keinem andern Grunde feiern die Germanen das Weihnachtsfest. Jetzt wissen sie wieder, warum. Die nordischen Krieger haben bis in die christliche Zeit bei dem abgehackten Kopf eines Ebers Schwüre und Gelübde abgelegt. „Wie furchtbar muß es da zugegangen sein, wenn solche Sitten sich so lange erhalten haben.“ Der Herr Verfasser hat Recht; solche Schweinsköpfe, oft mit einer Zitrone im Maul wahrscheinlich als Zeichen der Trauer, kann man heute noch in echt germanischen Schlächterläden sehen. Der Wiederentdecker des Paradieses beherrscht über sechzigtausend Jahre Weltgeschichte, die ausschließlich der germanischen Kultur gehören; einmal versichert er sogar, daß er über achthunderttausend Jahre zurück sehen könne. Nach seiner sichern Kenntnis sind vor hundertfünfundsechzigtausend Jahren die polynesischen Inseln von Germanen kolonisiert worden. Es bleibt abzuwarten, welche Ansprüche unsre Völkischen, die das Buch mit Begeisterung lesen werden, aus dieser Tatsache zu folgern entschlossen sind. In einer Hinsicht werden sie zu staunen haben und umlernen müssen. Ihr Wotan ist nicht echt, ist ein aztekisch-ebräischer Götze, den diese Gauner für den alten Germanengott Thor eingeschwindelt haben. „So grüße mir Walhall, grüß mir Wotan, grüß mir die wähligen Wunschmädchen all!“ Die Walküren waren also Judenmädchen.
Das mußte Richard Wagner passieren! Oder hat der auch gefälscht? Wie Homer geschwindelt hat, als er Troja, das auch in Mecklenburg stand, nach Kleinasien verlegte. Dreht doch den Namen Homer um, dann habt Ihr Remo, also wieder einen Römer. Immer die Jesuiten und die Ebräer. Nun heißt der Dichter, der auch sicherlich nicht blind gewesen ist, im Griechischen aber Homeros. Herr von Wendrin leitet das Wort Griechen von Krieg ab. Die hießen aber erst Achaier, dann Hellenen, bevor wir aus dem lateinischen Graeci unsre Griechen machten. Jeder Autor darf so ignorant oder so leichtfertig sein, wie er will. Aber der Verlag Georg Westermann, der dieses Buch in Blau und Gold gebunden hat, muß doch einen Lektor haben, der die Tertia besucht hat, man bekommt ja schon einen Doktor für fünfundsechzig Mark monatlich. In einer Zeit, wo die Lächerlichkeit nicht nur nicht tötet, sondern erst recht lebendig macht, wird man auch diesen Unsinn ernst nehmen, mindestens soweit das Hakenkreuz über die sogenannten Geister herrscht. Wenn die deutschen Verleger auch ideell gewertet sein wollen, so muß hier die Frage nach der Verantwortlichkeit gestellt werden.
Ich behaupte, daß Herr von Wendrin, wie sein Name beweist, Slave, also „niederrassig" ist. Ich behaupte ferner, daß er Ebräer ist, da es Mitbürger mosaischen Glaubens gibt, die sich Wendrin oder Wendriner nennen. Ich fasse zusammen, daß Herr von Wendrin Ostjude, also doppelt niederrassig ist, und verspreche den Beweis zu führen, wenn er mir gestattet, seine eigne Logik dazu anzuwenden. Ich biete das Manuscript dem Verlag Georg Westermann an, ich verlange denselben Einband blau mit Gold, als Titelbild statt des reitenden Kriegers einen Schweinskopf mit Zitrone.“