11.09.2024
Der deutsch-nationale Dichter und Schriftsteller Adolf von Westarp entstammte dem Adelsgeschlecht Westarp, einer Linie der Askanier. Es geht auf die morganatische Ehe des Prinzen Friedrich Franz Christoph von Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym (1769-1807), Sohn des preußischen Generals Franz Adolf, mit der bürgerlichen Karoline Westarp zurück. Er war ein Urenkel des Prinzen und der Sohn des gleichnamigen Landrats von Pleß Adolf von Westarp (1822-1861). Westarp besuchte das Maria-Magdalenen-Gymnasium in Breslau und die Ritterakademie in Liegnitz. Er studierte von 1869 bis 1873 Jura in Breslau, Zürich, Tübingen und Berlin und wirkte dann seit 1873 als Referendar. Ab 1885 betätigte er sich als Schriftsteller und verstand sich als engagierter Bismarck-Anhänger. Dem Zeitgeist entsprechend bestanden seine Werke zu großem Teil aus patriotischer Inbrunst und vereinzeltem auch antijüdischen Impulsen. So bezeichnete er einen großen Teil der deutschen Presse als jüdisch-freisinnige Blätter und beschuldigte sie, den Kaiser zur Entlassung Bismarcks gedrängt zu haben. Seine treudeutschen Überzeugungen haben sicherlich auch prägend auf seine rechtsgesinnte Tochter eingewirkt. Er erhielt im Münchener Westfriedhof seine letzte Ruhestätte.
Er war zweimal verheiratet. Aus beiden Ehen entstammten insgesamt acht Kinder. Ein Sohn, Otto-Aribert, fiel als Leutnant im Weltkrieg I.. Seine Tochter, die Gräfin Heila von Westarp (11.01.1886-30.04.1919), die spätere Schriftführerin der deutschnationalen Thule-Gesellschaft, ist im Münchener „Geiselmord im Luitpold-Gymnasium“ von entmenschten linksextremen bzw. kommunistischen Mordbanditen, zusammen mit sechs weiteren schuldlosen Menschen-Opfern - aus sinnlos-marxistischem Hass gegen das deutsche Bürgertum - im Hof des Gymnasiums erschossen worden.
DEUTSCHE SPRACHE
Heilige Klänge,
Innig vertraut,
Süßer Gesänge
Mutterlaut,
Habt einst gewieget
Im Schlummer das Kind,
Als ihr noch stieget
Säuselnd im Wind;
Als mich noch leise –
Wie Quelle rauscht –
Traf eure Weise,
Schon hab ich gelauscht.
Hab dann als Knabe
Euch stammend geübt,
Selig der Habe,
Euch schon geliebt.
Und wie ich gesprungen,
In Wald und Ried,
Da hab ich gesungen
Das erste Lied.
O Sprache, du mächtige,
Du deutscher Hort,
O Sprache, du prächtige
In Bild und Wort,
Wie schreitest du ehern
Durch deutsches Land,
Wie bist du den Sehern
Ein teures Pfand !
Wie schwingst du dich trunken
In Bergeshöh,
Wie bist du versunken
in tiefstes Weh.
Aus silbernem Borne
Jetzt labst du den Mut,
Jetzt schwillst du im Zorne
Wie brausende Flut;
Es brechen die Dämme,
Es stürzt das Haus,
Es krachen die Stämme
In Sturm und Graus –
Oh Sprache, du hehre,
Du göttliche Kraft,
Du Deutschlands Wehre,
Wo Deutschland schafft.
Wo deutsche Jugend
Die Speere schwingt,
Wo deutsche Tugend
Ihr Werk vollbringt,
Wo deutsches Sinnen
Und deutscher Geist
Zu Wissens Zinnen
Die Wege weist,
Wo Deutscher auf Erden
Sich Hütten baut. –
Du hilfst dem Werden,
O Mutterlaut !
Du schlingst um die Söhne
Dein heiliges Band,
Du einst sie in Schöne
Zum Vaterland !
Drum deutsche Brüder,
Wohlauf, herbei,
Der Mutter wieder
Schwöret die Treu !
Steht fest zusammen –
Wer ist der Wicht,
Der Herdes Flammen
Hütet nicht ?
Der mit Lappen flicke
Das herrliche Kleid,
In Fremdem ersticke,
Was deutsch uns weiht ? –
Wie in deutschem Walde
Die Quelle sprüht,
Auf deutscher Halde
Die Blume blüht,
Wie deutsche Frauen
So lieb und hold,
Wie die Fernen blauen
Im Abendgold –
So bleibe immer
Das deutsche Wort
Im Jugendschimmer
Der deutsche Hort !
Dann schallen uns Lieder
Aus deutschem Mund,
Die hallen wieder
Aus Herzensgrund.
Es grüßen Gesänge
Uns innig und traut –
O selige Klänge,
O Mutterlaut !
(Adolf Graf v. Westarp - 1851-1915)