24.12.2015
GOZACHA - GOTTESACKER
Froh, geschmückt mit Eibenzweigen,
wanderten der Sippen Scharen
hin zum Sonnwend-Winter-Reigen,
der Stiere Weih-Fest zu gewahren,
vor 7.000 Sonnen-Neigen.
Flach lag Winters Sonnen-Bogen.
Schwächlich war die Feuerscheibe
müd’ zum Untergang gezogen,
zur geheimen, düsteren Bleibe
der Barke über Nachtmeerwogen.
Neubeginn erheischt sich Kräfte,
will des Jahres Aufstieg meistern,
Sonnen-Wart dient' dem Geschäfte.
Heil den himmelslichten Geistern,
sprang das Blut, des Stieres Säfte.
Im heiligen Feld, im Gottes-Acker,
Goz-acha -, Goseck heut’ genannt,
vielerorts brannt’ Fest-Geflacker,
im Tempelrund der große Brand.
Rings die Wahrer, wohl und wacker.
Tausende der stärksten Pfosten
säumten diesen Sonnen-Hof -,
freie Sicht nach West und Osten.
Hier sann so mancher Theosoph,
bis ihm Lichtgedanken sprossten.
Das Heiligtum der Sonnen-Bitte,
ein Jahres-Uhr-Kalender-Bau,
misst einundsiebzig Männerschritte,
er weist die Fest-Zeit haargenau,
noch für heut’ge Weihnachts-Sitte.
Jul-Feierfest seit 7.000 Jahren -,
lang' vor Ägypten und vor Babylon,
so war’s im Nordland zu erfahren.
Die alten Weisen lehrten schon
den Sonnen-Kult, den ewig wahren.
Froh, geschmückt mit Eibenzweigen,
wanderten der Sippen Scharen
hin zum Sonnwend-Winter-Reigen,
der Stiere Weih-Fest zu gewahren,
vor 7.000 Sonnen-Neigen.
Flach lag Winters Sonnen-Bogen.
Schwächlich war die Feuerscheibe
müd’ zum Untergang gezogen,
zur geheimen, düsteren Bleibe
der Barke über Nachtmeerwogen.
Neubeginn erheischt sich Kräfte,
will des Jahres Aufstieg meistern,
Sonnen-Wart dient' dem Geschäfte.
Heil den himmelslichten Geistern,
sprang das Blut, des Stieres Säfte.
Im heiligen Feld, im Gottes-Acker,
Goz-acha -, Goseck heut’ genannt,
vielerorts brannt’ Fest-Geflacker,
im Tempelrund der große Brand.
Rings die Wahrer, wohl und wacker.
Tausende der stärksten Pfosten
säumten diesen Sonnen-Hof -,
freie Sicht nach West und Osten.
Hier sann so mancher Theosoph,
bis ihm Lichtgedanken sprossten.
Das Heiligtum der Sonnen-Bitte,
ein Jahres-Uhr-Kalender-Bau,
misst einundsiebzig Männerschritte,
er weist die Fest-Zeit haargenau,
noch für heut’ge Weihnachts-Sitte.
Jul-Feierfest seit 7.000 Jahren -,
lang' vor Ägypten und vor Babylon,
so war’s im Nordland zu erfahren.
Die alten Weisen lehrten schon
den Sonnen-Kult, den ewig wahren.
Die Sonnen-Tempelanlage von Goseck ist eine jungsteinzeitliche Kreisgrabenanlage am nordwestlichen Ortsrand von Goseck in Sachsen-Anhalt. Der alte Name von Goseck lautete Gozacha, der auf Gottes-Acker zurückgeht. Die ringförmigen Bodenverfärbungen wurden 1991 bei einem Erkundungsflug durch den Luftbildarchäologen Otto Braasch entdeckt und als neues Bodendenkmal gemeldet. Die Anlage wurde zwischen 2002 und 2004 im Rahmen eines aufwendigen Forschungsprojektes vollständig ausgegraben. Die während des Mittelneolithikums vor etwa 6900 Jahren errichtete Anlage wird der Kultur der Stichbandkeramik zugeordnet. Die Kreisgrabenanlage von Goseck wurde von einigen Archäologen als das älteste Sonnenobservatorium der Welt bezeichnet. Die Anlage ist zusammen mit dem Fundort der Himmelsscheibe von Nebra, dem Großsteingrab Langeneichstädt, der Kreisgrabenanlage von Pömmelte und dem Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle eine Station auf der touristischen Straße „Himmelswege“. Unter der Leitung von François Bertemes vom Institut für prähistorische Archäologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wurde 2002 zunächst das Südosttor sowie ein Teil des Außenrings ausgegraben, der aus einem Graben, einem Wall und zwei Palisaden bestand. Bei der ersten Grabung auf einem Areal von 10 m × 50 m wurden neben den Spuren der Ringanlage mit Scherben der Stichbandkeramik auch die eines Langhauses mit lehmverputzten Flechtwerkwänden und ein Kindergrab mit zwei Gefäßen aus der Zeit der vorangegangenen Linearbandkeramik gefunden. Bei weiteren Ausgrabungen wurden zahlreiche Rinderknochen, besonders Schädel, und in drei Erdgruben Menschenknochen gefunden. Das könnte für spezielle Begräbnisrituale sprechen. Von Juni bis Oktober 2005 wurde die Anlage auf dem mittlerweile vollständig freigelegten Areal rekonstruiert. Die Eröffnung fand am 21. Dezember 2005 statt, dem Tag der Wintersonnenwende. Die Kreisanlage liegt auf einem Plateau oberhalb des Saaletals und besteht aus einem deutlich erkennbaren, annähernd kreisförmigen Ringgraben mit etwa 71 m Durchmesser. Es konnte ein flacher Erdwall rund um den Graben nachgewiesen werden. Die Anlage hat drei grabengesäumte Zugangswege, die nach Norden, Südwesten und Südosten ausgerichtet sind. Im Inneren befinden sich Spuren zweier konzentrischer Palisaden (etwa 56 und 49 m Durchmesser) mit gleich ausgerichteten, zum Zentrum hin schmaler werdenden Toren. Es konnte auf der Innenfläche keine weitere Bebauung festgestellt werden. Nach Untersuchungen des Astroarchäologen Wolfhard Schlosser vom Astronomischen Institut der Ruhr-Universität Bochum, der früher schon die Himmelsscheibe von Nebra interpretiert hat, sind die beiden südlichen Tore und Zugangswege (vom Mittelpunkt der Anlage aus gesehen) mit einer Genauigkeit von drei bis vier Tagen auf den Sonnenauf- und Untergang zur Wintersonnenwende um 4800 v.0 ausgerichtet. Das nördliche Tor weist annähernd genau auf den astronomischen Meridian, nämlich nach Norden. Dass es sich um ein Observatorium zur Bestimmung der Wintersonnenwende handelt, ist deshalb wahrscheinlich. 2004 wurde eine weitere Visiereinrichtung in der Palisade gefunden, die auch die Bestimmung der Sommersonnenwende ermöglichte. Die Auswertungen Wolfhard Schlossers wurden dabei durch ein GPS-satellitengestütztes Messsystem unterstützt. Im Unterschied zu anderen, schlechter erhaltenen mittelneolithischen Kreisanlagen sind die Visierlinien in Goseck außerordentlich präzise und ermöglichen die Berechnung und Beobachtung der Sonnenwenden über mehrere Tage in allen vier Punkten. Nach Auswertung von 40 Radiokohlenstoffdaten wird der Bau der Anlage in das 49. Jahrhundert v.0 datiert. Durch die Daten und die Typologie der stichbandkeramischen Funde kann gleichfalls als wahrscheinlich gelten, dass die Anlage bis ins 47. Jahrhundert v.0 in Benutzung war. Etwa einen Kilometer von dieser Anlage entfernt ist eine weitere neolithische Siedlung entdeckt worden. Eine Erkundungsgruppe der Universität Halle ist in der Ortschaft Goseck beim Ausheben eines etwa 50 Meter langen und einen Meter tiefen Suchgrabens auf die Überreste eines 7000 Jahre alten Dorfes der Linearbandkeramik gestoßen.