07.08.2024

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Der Sachse Franz Langheinrich (1864-1945), war ein deutscher Erzähler und Lyriker. Bekannt wurde er vor allem durch seine Arbeit als Bildredakteur der Jugendstil-Zeitschrift „Jugend“ und gehörte damit neben Fritz von Ostini, Albert Matthäi und Georg Hirth zu dessen Hauptträgern. Er lebte in München und Gauting. Sein Volkslied „Rauscht ihr noch, ihr alten Wälder“ wurde von mehreren Komponisten vertont. Man merkt diesem herzinnigen Lied „Erntegruß“ aus der Zeit vor dem WK I. das tiefe Gefühl für Land und Landesleben an. Zuerst als Gedicht gedruckt in „Jugend“ (Illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben, Nr. 27, 1911, Verlag der Münchener Jugend) u. a. in: „Allgemeines Deutsches Kommersbuch“ (1914), Spielmanns Goldgrube (1918), Liederbuch des Thüringerwald-Vereins“ (1927). In seinen Texten für den „Würmtalführer“ lässt sich Langheinrichs kritische Haltung gegenüber dem „überhitzten Organismus“ des städtischen Lebens und ein zeitgemäßes Plädoyer für die Eigenheimsiedlung im Grünen entnehmen.

Franz Langheinrich hielt am 11.01.1935 auf Einladung der völkisch geprägten Deutschen Kunstgesellschaft“ im Künstlerhaus am Lenbachplatz in München eine Rede über den „Bolschewismus in der Politik und in der Zukunft“, die zum Kampf der Künstler gegen die marxistischen Strömungen in der Kunst aufrief. Die Rede wurde unter den Münchner Künstlern derart begeistert aufgenommen, dass sie sich in einer gemeinsamen Willensbekundung an den damaligen Reichsleiter des Kulturamtes für Kunstpflege Alfred Rosenberg wendeten. Das Wirken der „Deutschen Kunstgesellschaft“ ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie Kunst zu politischen Zwecken instrumentalisiert werden kann, wie sie zur NS-Zeit sich im patriotischen, deutsch-kämpferischen Sinne artikulierte und seit Kriegsende, unter dem Diktat der Sieger und ihrer Nutznießer, sich in gleicher Weise für antideutsche Ideologien missbrauchen lässt.


RAUSCHT IHR NOCH ?

Rauscht ihr noch ihr alten Wälder
hoch vom Rennstieg euren holden Sang?
Wiegt ihr noch durch goldne Felder,
graue Dome euren Feierklang?
Und du wunderkühle Sagenquelle,
liebe Saale, spiegelst du noch helle
Berg und Burg und reifen, reifen Rebenhang?

Ja, es taucht aus trauten Fluren
und es glänzt mir her vom klaren Fluß,
Vaterhaus und Wanderspuren,
Schlägerklang und rascher Turnergruß.
Hörselberg, aufspringt die wilde Pforte,
Locken wehn im Wind und Mädchenworte
und die Lippe blüht vom ersten, ersten Kuß

Jahre, die da hingezogen
eure Pulse fühl ich warm und klar
und des Lebens bunter Bogen
überspringt was jung und selig war.
Volle Ernte wogt zu meinen Füßen
und ihr rauscht, den Abend mir zu grüßen
Heimatwälder, auf mein weißes Haar.

Text: Franz Langheinrich
Melodie: Max Fiedler (1912) - Kurt Thiem

Der gehässige „grüne“ Bernhard Stengele fand in diesem Text justiziable „NS"-Gedanken.