26.10.2021
 
Die Abwehrkämpfe gegen die Russen in Weltkrieg I. beschreibt erschütternd authentisch und mit der Begabung einer virtuosen Wortgewalt der bekannte Autor und Filmemacher Luis Trenker (1892-1990), der selbst jene schwersten Kämpfe gegen angreifende Russen und Italiener mitgefochten hat.
 
SIEG ÜBER DIE RUSSEN
 
Voller List und Tücke, die Zarenarmee,
in Sommersgluten und Winterschnee.
Sie will nach Wien und nach Berlin,
was ihr in Bälde zu glücken schien.
 
Dann kam anno Fünfzehn, zweiter Mai,
Deutsche aller Gaue waren dabei.
Sie zertrümmerten ein Millionenheer,
sie jagten die Moskalis vor sich her.
 
Auf breiter Front, Durchbruch frontal,
vier Monate wurden zum Siegesfanal.
Brüder, Schulter an Schulter im Kampf,
das Russenheer zerbröselt, zerstampft.
 
Vier Monate Rückzug vom Siegestraum,
die deutsche Faust im russischen Raum.
Tannenberg, die Masuren und Lodz,
es fällt der russische Bär, und plotsch !
 
Krasnik, Lemberg -, ein Heldenstoff,
Rawa-Ruska und Limanova-Laparow.
Uniformen, Dienstgrade zählten nicht,
Deutsche hielten gerechtes Gericht.
 
Väterchen Zar brach Kriege vom Zaun,
das Reich erobern wollt‘ er sich traun.
Doch Deutsche verboten die Impertinez,
von der Ostsee bis rumänischer Grenz‘.
 
Sie waren eins in Gesinnung und Tat,
so wie in einem Großdeutschen Staat.
Kaiserjäger und Preußens Grenadier,
unter einem alldeutschen Siegespanier.
 
So hätt‘s auch geendet in Weltkrieg 2,
doch der schurkische Ami war mit dabei.
Der hat den Bolschewismus gestützt,
damit der Menschheit nimmer genützt !
 
 
Luis Trenker nahm am Weltkrieg I. von Beginn an teil. Zunächst kämpfte er als Offiziersanwärter bei der österreischisch schweren Artillerie an der Ostfront in Galizien und Russisch-Polen. Dann war er im Gebirgskrieg 1915-18 gegen Italien eingesetzt, zuerst als Artilleriefähnrich im Sperrfort Verle bei Trient und nach einer Verwundung ab 1916 als Bergführer in einer Bergführerkompanie in den Dolomiten Zum Kriegsende hatte er den Rang eines Oberstleutnants. Die von mir angerissenen Kriegsepisoden beschreibt Trenker im historischen Romen „Hauptmann Ladurner“, speziell verkürzt auf Seite 150. - Wie erklärt sich der Namen Ladurner ? Trenker war von Vatersseite her Deutscher und seine Mutter war Ladinerin; er sprach mit den Eltern dementsprechend in den unterschiedlichen Mundarten.
 
Im Vorwort zum „Hauptman Landurner“ schrieb Luis Trenker: „Dieses Buch erzählt  von den Kämpfen und Leiden der unbekannten Soldaten des großen Krieges von 1914 bis 1919, von der Not und Verzweiflung, durch die sie einmal gehen mussten, damit ihr Glaube an den Wiederaufstieg deutschen Mutes und deutscher Kraft zur freudigen Gewissheit wurde. Es ist die Geschichte einer Generation, auf die das bitterste Los unseres Volkes fiel: von vornherein auf verlorenem, Posten, nach einem beispiellosen Ringen, ihre Taten und Opfer entehrt und entheiligt zu sehen. Aber jener Niedergang ist gesühnt worden durch die großen Taten der deutschen Wehrmacht im gegenwärtigen Krieg, an denen die Söhne derer die damals in den Karpaten und auf den Gipfeln der Alpen kämpften und starben, ihren unvergänglichen Teil haben. So möchte ich nun dieses Buch den Helden von Narvik in kameradschaftlicher Verbundenheit und als Zeichen des Dankes und der Bewunderung unserer gemeinsamen Heimat widmen ! Im Juni 1940 Luis Trenker
 
(Auch der älteste Bruder meines Vaters aus Frankfurt a./M., Onkel Willi, fiel als Soldat im Herbst 1914 in den Karpaten, bei der Abwehr der das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn angeifenden Russen.)
 
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Die Grenzwacht hielt im Osten
(Liedtext von Gotteshorn)
 
Die Grenzwacht hielt im Osten, dem Feinde lange stand,
Heut kehrt ihr letzter Posten, zurück ins Vaterland.
Erschöpft und aufgerieben, in treuer Ritterschaft,
Die Besten sind geblieben, uns ander'n brach die Kraft.
 
Doch bringen wir die Fahne, die wehend vor uns stritt,
Von Rigas blut'gem Plane, in allen Ehren mit.
Die sturmbewährt sich nimmer, vor einem Feind geneigt,
Und heute noch und immer, den Weg nach Osten zeigt.
 
Es rauscht dorthin zu mahnen, zu ihr der Väter Geist,
Trotz aller Not ein Ahnen, das deutsche Zukunft heißt.
Sind wir auch fremd geworden, euch Brüdern aus dem Reich,
Aus West und Süd und Norden, das Banner blieb sich gleich.
 
Ob wir auch hier verderben, das kümmere euch nicht,
Die Fahne zu vererben, ist unsere letzte Pflicht.
Ich darf nicht länger zagen, bald zwingt sie euren Sinn,
Nach Ostland sie zu tragen, sie will sie muss dorthin.
Nach Ostland sie zu tragen, sie will sie muss dorthin.