DIE ERWACHTE LISA FITZ
 
Manche Leute lernen‘s nie,
bleiben blöde bis zum Ende,
bleiben in der Welt des Trugs
tumbe, ahnungslose Fremde.
 
Rundumher nur Lügen-Wust,
wenig redliches Gedeihen,
scheint doch eine Teufels-Crew
Giftwuchs in der Welt zu weihen.
 
Die Masse aber merkt es nicht,
tanzen sieht man blinde Puppen,
zugekleistert sind die Ohren,
auf den Augen dicke Schuppen.
 
Da und dort ein schriller Schrei,
er erweckt doch keine Larven,
ganz umsonst erklingen fernher,
alter Freiheit Himmels-Harfen.
 
Jedoch das Blondchen Lisa Fitz,
hat die Nebelwand durchdrungen,
ganz erstaunlich ist das Frauchen,
denn ihr Durchblick ist gelungen.
 
Gedieh sie doch zur starken Frau,
aus den netten Seichtigkeiten,
wuchs sie achtenswert hinan,
zur Lichtgestalt in dunklen Zeiten.
 
Lisa Fitz (1951-?) wuchs in München auf und entstammt einer verzweigten bayrischen Künstlersippe. Bundesweit bekannt wurde sie 1972 als Fernsehmoderatorin der BR-Sendung „Bayerische Hitparade“. Die Künstlerin wurde bekannt als Liedschreiberin und gut anzuschauende fesche, freche Bühnenfrau.Ihre selbstironischen Texte wie „I bin bläd“ und „Mein Mann ist Perser“ fanden weithin Anklang. Sie spielte ein bisschen vorwiegend Theater und übernahm mehrere unbedeutende Rollen in Fernsehfilmen. Sie erschien aber nicht über die üblichen Oberflächlichkeiten hinaus zu kommen. Gern kokettierte sie mit ihren diversen Liebhabern, so dass ihr Erscheinungsbild über das einer Frau die sich in Szene setzt und gern provoziert nicht hinausgelangte. Ohne ihr fantastisches Aussehen, mit blonder Mähne und langen Beinen, gepaart mit ihrer liebenswerten bayerischen Schnodderschnauze, wäre sie mit Sicherheit ohne größere Beachtung geblieben. Ab 1983 folgten eigene Shows als Kabarettistin. Hier soll sie die erste Frau in Deutschland gewesen sein, die ein Soloprogramm mit eigenen Texten bot. Mit ihren Programmen „Die heilige Hur“, „Ladyboss“, „Geld macht geil“, „Kruzifix“, „…wie is’n die in echt ?“, „Heil !“, „Alles Schlampen - außer Mutti“, „Lex mihi Ars“ und „Super Plus - Tanken und Beten“, war sie mit insgesamt über 2.500 Konzerten in Stadthallen, Theater- und Kleinkunstbühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu sehen. Dann folgte „Mut - Vom Hasen zum Löwen“ und „Weltmeisterinnen - gewonnen wird im Kopf“. Einfallsreichtum, Bühnenmut und kritische Ansätze über die gesetzte „Rote Linie“ hinaus, können ihr jedenfalls bescheinigt werden. Sie ist eine begnadete Unterhalterin und immer ein Augenschmaus. Sporadisch war Fitz Gast bei dem von ihr hochgeschätzten Dieter Hildebrandt. Insgesamt ist Fitz ein umtriebiger Mensch, war zweimal verheiratet, schrieb sogar zwei Romane und fünf Satirebücher und die Biografie „Der lange Weg zum Ungehorsam“. Für die Münchner „Abendzeitung“ schrieb sie jahrelang ihre humorigen Kolumnen. Man erlebte eine zunehmende Tiefe bei der intelligenten Frau und ein stetiges Wachsen ihrer kritischen Distanz zum Mainstream. Eigentlich müsste man die Lisa Fitz nicht als einen jüngst oder plötzlich „erwachten“ Geist, sondern eher als einen sich konsequent auf seinem einmal eingeschlagenen Weg weiterentwickelnden Geist begreifen, denn kritisch war sie immer; das Außerordentliche an der Lisa Fitz ist, dass sie nie stehen geblieben ist, vielmehr einen überdurchschnittlichen Informationswillen zeigt.
 
 
Lisa Fitz: „Die Politik ist so dermaßen kriminell und verlogen.“

Die Kabarettistin Lisa Fitz befand sich auf dem Rückflug von Paraguay nach Deutschland und las das Buch, „Die Jahrhundertlüge, die nur Insider kennen“. Fast gleichzeitig stellte ich an sie eine Interviewanfrage wegen ihres spektakulären Auftrittes in der Sendung „Spätschicht“ beim SWR.
 
Im Gegensatz zu vielen anderen Prominenten, die eher auf Kuschelkurs mit den Mächtigen gehen, hat sie dort in einer bisher nicht dagewesen Weise, massive Kritik an der Nato und an der derzeitigen Regierungspolitik geübt.
 
In dem 30-minütigen Interview bei SchrangTV, bringt Lisa Fitz nun die Dinge auf den Punkt, wofür die fünf Minuten beim SWR nicht ausgereicht haben.
 
 
 
 
 
02.02.2018 - nach Focus - Die Kabarettistin und Schauspielerin Lisa Fitz wehrt sich gegen Kritik, sie verbreite in einem neuen Lied antisemitische Verschwörungstheorien. Sie wolle das Recht haben, „auch jüdische Familien der Hochfinanz zu kritisieren, wenn sie sich falsch verhalten“, sagte Fitz jetzt in einem Interview. Eine Expertin für Verschwörungstheorien sieht das anders. Die 66-jährige Fitz sagte der „Passauer Neuen Presse“: „Ich bin ein völlig liberaler Mensch und ein Freigeist in Bezug auf Religionen. Ich und Antisemitismus, das ist so weit weg wie ein guter Literat von der ‚Bild‘-Zeitung.“ Medien hatten Fitz vorgeworfen, mit dem Lied wirre Verschwörungstheorien zu verbreiten. In dem am vergangenen Freitag veröffentlichten Sprechgesang-Titel „Ich sehe was“ heißt es unter anderem: „Die Welt wird fieser und an wem mag’s liegen ? ... Der Schattenstaat, die Schurkenbank, der Gierkonzern, wer nennt die Namen und die Sünden dieser feinen Herrn ? Rothschilds, Rockefeller, Soros & Consorten, die auf dem Scheißeberg des Teufels Dollars horten.“ Lisa Fitz betonte, „ich will das Recht haben, auch jüdische Familien der Hochfinanz zu kritisieren, wenn sie sich falsch verhalten.“ Mit Blick auf eine Liedpassage, in der sie eine Machtlosigkeit der Politik kritisiert und singt, die wahren „Puppenspieler“ säßen woanders, sagte sie: „Ich will damit nicht sagen, dass die Puppenspieler, womöglich noch Juden, zu sechst an einem Tisch sitzen und ihre Vorgaben rausgeben. Die Puppenspieler, das sind auch die Lobbyisten, Konzerne und Großkapitalisten. Wie der Seehofer sagt: ‚Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt. Und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden.‘“ Für sie sei zentral: „Wenn ich Erdogan kritisiere, bin ich nicht türkenfeindlich. Wenn ich als Pazifistin die Kriegspolitik der USA kritisiere, bin ich nicht amerikafeindlich. Und wenn ich reiche Bankhäuser kritisiere, bin ich nicht einen Hauch antisemitisch.“ Fitz unterstrich in der „Passauer Neuen Presse“: „Ich habe in dem Lied auch Rockefeller und J. P. Morgan genannt, das sind keine Juden. Wie die „Abendzeitung“ zuerst berichtete, war der Lisa-Fitz-Song am Freitag auf dem YouTube-Kanal „SchrangTV“ veröffentlicht worden. Dieser werde von einem „Verschwörungstheoretiker“ betrieben, behauptete das Blatt. Mittlerweile wird die Bezeichnung „Verschwörungstheoretiker“ in gleicher Weise disqualifizierend und anprangernd gebraucht wie in früheren Zeiten der Antike, des Mittelalters bis in die Neuzeit hinein der Begriff des „Juden“. Man sollte damit vorsichtiger umgehen, damit er keine völlig abwertende Inflation erlebt !