Trotzki - und Stalins angebliche Bildfälschung
 
 
Das angebliche Foto-Dokument für Stalins Bildfälschung - in Wahrheit
zwei verschiedene Bilder der Fotografen Lev Leonidov u. Grigorij Goldstejn.
Bei Bild Nr. 2 stand Fotograf G. Goldstejn auf einem kleinen Hügel.
 
Man kann weder Bildfälschungen
noch Fälschungen angeblicher Fälschungen trauen !
 
Diese beiden Fotografien werden als ein Beweis für die Bildfälschungen Josef Stalins vorgelegt. Die übliche Bilderklärung lautet: „Am 5. Mai 1920 hielt Lenin auf dem Swerdlow-Platz in Moskau eine Rede vor Einheiten der Roten Armee [die gegen die Polen kämpfen sollten]; seine Mitstreiter Trotzki und Kamenew standen währenddessen auf der Treppe, die zum Podest hinaufführt und tauchen deshalb auch auf dem Foto auf, das bei der Veranstaltung entstand.“ Auf dem 1. Foto sind Trotzki und Kamenew an der Rednertribüne Lenins zu sehen, auf dem angeblich identischen Foto Nr. 2 sei Trotzki wegretuschiert worden, nachdem er in Ungnade gefallen ist. In Wahrheit handelt es sich um zwei verschiedene Fotografien die in kurzer Zeit hintereinander von unterschiedlichen Standorten aus geschossen wurden, so dass Trotzki zwischenzeitlich seine Position verlassen haben könnte. Die mobilen Rednertribünen dieser Art waren so konstruiert, dass man sie in einem Steckbretter-Baukastensystem schnell aufschlagen und wieder abbauen konnte. Beispielsweise wäre eine Erweiterung bzw. Eingangs-Rückwanderhöhung einfach und rasch hinzuzufügen gewesen. Man beachte die Männer ganz im Vordergrund, unterhalb der Rednertribüne, welche in den Bildern unterschiedliche Kopfhaltungen bzw. Sehrichtungen einnehmen. Man liest dazu in den Medien (z.B. SPIEGEL-Report) solche Begleittexte: „Das Ausschalten Trotzkis betrieb Stalin besonders methodisch und mit viel Geduld. Vor der Diplomatie und dem Geheimdienst war die Propaganda das erste Instrument, das Stalin benutzte. Dieses Foto aus dem Jahr 1920 zeigt eine Rede Lenins. Rechts neben der Rednertribüne ist Trotzki zu sehen - jedenfalls im Original. In der Fälschung dagegen wird Trotzki auf Anweisung Stalins aus dem Originalfoto herausretuschiert: Der Generalsekretär will den Kriegshelden aus der Erinnerung löschen." Diese Angaben werden von den hier vorgelegten angebl. Beweisen aber NICHT zweifelsfrei (!) bestätigt. Die Veränderungen an der rechtsseitigen Rednertribüne könnten innerhalb weniger Minuten vollzogen worden sein, um den Agitator vor konterrevolutionären Elementen aus dem Publikum zu schützen. Schon die Formulierung ist seltsan, denn Trotzki war ja mehr als ein Kriegsheld, er galt als der brillanteste Kopf der Revolution und wurde lange als Nachfolger Lenins angesehen. Wenn Fälschungen unterstellt werden, müssen jedenfalls zwei deckungsgleiche Fotos die behauptete Retusche beweisen ! Das ist hier nicht der Fall. Allerdings ist es durchaus möglich, dass es andere Fotografien aus der Goldstejn-Serie gibt die die behauptete Stalin-Retusche besser nachweisen können ?
 
Leo Trotzki/ Lew Trozki (1879-1940) war ein russischer Berufsrevolutionär, rücksichtsloser Mörder auf dem Weg zur Erringung der bolschewistischen Macht, kommunistischer Politiker und marxistischer Theoretiker. Sein bürgerlicher Name war Lew Dawidowitsch Bronstein, ab 1902 verwendete er den Namen Trotzki. Trotzki war Volkskommissar des Auswärtigen, für Kriegswesen, Ernährung, Transport, Verlagswesen sowie Gründer und einer der Organisatoren der Roten Armee und ihres Terrors, mit letztlich um die 40/55 Millionen Toten. Nach ihm wurde die von der offiziellen sowjetischen Parteilinie abweichende Richtung des Trotzkismus (Prinzip der ewigen Welt-Revolution) benannt. Dazu der St. Petersburger Historiker Anatolij Jakowlewitsch Rasumow: „Bis Alexander Solschenizyn seinen ,Archipel Gulag‘ schrieb, kannten wir die Zahl der Toten nicht. Wir haben auch jetzt noch keine endgültige Vorstellung von diesem Massenmord. Zwischen 1917 und Stalins Tod sind nach meinen Berechnungen in unserem Land 50 Millionen Menschen ums Leben gekommen, fast die Hälfte davon während der Revolution, im Bürgerkrieg, infolge der willkürlich ausgelösten Hungersnöte und während des Stalinschen Terrors.“
 
Sein Talent als populistischer Redner half Trotzki, die Massen für die proletarische Revolution zu mobilisieren. Während der Oktoberrevolution und in den Jahren danach war Trotzki der zweite Mann in der Bewegung. Lenin hielt ihn für den fähigsten Mann in der Führungsriege der Kommunistischen Partei. Zum Generalsekretär machte der oberste Bolschewik aber Stalin. Trotzki war der Gründer der „Roten Armee“ und Mitinitiators des „Gulag-Systems“ für „Volksschädlinge“ und „antisowjetische Elemente“. Im Russischen Bürgerkrieg von 1918 bis 1922 kämpfte die „Rote Armee“ gegen die zarentreue „Weiße Garde“ und anderen konterrevolutionären Gruppen, die die Russische Revolution ablehnten. Im erbittert geführten Krieg begann ein gnadenloser „Roter Terror“ den die „Weißen“ fast nicht weniger krass beantworteten. Bis zu zehn Millionen Menschen, darunter viele Zivilisten, verloren sehr bald ihr Leben. Bereits im Juni 1918 ordnete Leo Trotzki die Bildung von Konzentrationslagern für Andersdenkende an. Als Vorbild dienten ihm dabei die politischen Sammellager, die von den Briten während des Burenkriegs 1901 eingerichtet worden waren. Zunächst betrieb Trotzki in seinen Lagern nichts anderes als simple Geiselnahme: Die Führung der neu geschaffenen „Roten Armee“ war auf zaristische Offiziere angewiesen, die man durch die Inhaftierung ihrer Familien disziplinierte. Bald entdeckte man auch die billige Arbeitskraft der politischen Häftlinge: In den dreißiger Jahren entwickelte sich die Zwangsarbeit zu einem nicht zu unterschätzenden Faktor der sowjetischen Volkswirtschaft. Während Lenins Krankheit begann der Machtkampf zwischen Trotzki und Stalin, um das Erbe der Macht im Sowjetreich. Schon 1932 war Trotzki die sowjetische Staatsbürgerschaft entzogen und der Geheimdienst auf ihn angesetzt worden. Während der verschiedenen Stationen seines Exils wurde er von Leibwächtern geschützt. 1939 soll Stalin dann persönlich einige der fähigsten NKWD-Offiziere damit betraut haben, „binnen eines Jahres“ die Tötung Trotzkis zu organisieren. Einer der blutigen Höhepunkte Stalin'scher Säuberungsmaßnahmen war der „Große Terror“ der Jahre 1936 bis 1938, dem Hunderttausende Ermordeter zum Opfer fielen. Besonders skrupellos war Stalin gegenüber seinen alten Kampfgefährten. Nach grotesken Schauprozessen ließ er die Führungsriege der frühen Bolschewiki hinrichten - Sinowjew, Kamenew, Bucharin. Nachdem Stalin Trotzki entmachtet und ins Exil verdrängt hatte, ließ er ihn schließlich um die halbe Welt hetzen. Am 20. August 1940 drang ein russischer Geheimdienst-Agent in Trotzkis Versteck in Mexiko und schlug ihm einen Eispickel in den Kopf. Der völlig überraschte Trotzki soll daraufhin einen endlos langen schrillen Schrei ausgestoßen und dem Täter einen Biss in die Hand zugefügt haben. - Große Teile der sog. westlichen Intelligenz - von Albert Einstein bis Jean Paul Sartre - schaute jahrzehntelang dem Treiben in der Sowjetunion seelenruhig zu, ohne den geringsten Anstoß an den Massenmorden zu nehmen.
 
Prof. Robert Service Biografie „Trotzki“
 
Selbst in den westlichen Demokratien, die er in einer Orgie des Blutvergießens ertränkt hätte, wäre er an die Macht gekommen, ist er für einige Zeitgenossen bis heute so etwas wie ein Heiliger der Radikalität. Wer im Herzen die krankhafte Sehnsucht nach Weltzerstörung trägt, für den muss dieser Mensch bis heute als eine Art Mega-Satanas oder Diabolus-Perfectus seine Ausstrahlung besitzen. Des Engländers Robert Service Biografie „Trotzki“ vermittelt ein treffsicheres Bild von einem widersprüchlich schillernden Fanatiker und Menschenschlächter. Er brillierte durch die Mischung von sensibler Intellektualität und wölfischer Grausamkeit. Seine unehrlichen Memoiren dominierten über Generationen hinweg nicht nur das Bild von seinem eigenen Leben, sondern auch das von „Väterchen“ Stalin.
 
Dazu schrieb Simon Sebag Montefiore unter dem Titel „Der mordende Titan“, in „Welt N24“, am 30.06.2012: „Die dramatischsten Enthüllungen stammen aus dem ersten Teil von Service' Arbeit. Der Professor für Russische Geschichte an der Universität Oxford zeigt, häufig unter Verwendung verworfenen Materials aus Trotzkis eigener Feder, wie Leo Trotzki, eigentlich Lew Bronstein, der Sohn eines reichen jüdischen Großgrundbesitzers in Süd-Russland am Schwarzen Meer, aufwuchs. Das Porträt der vergessenen Welt jüdischer Bauern und verarmter russischer Aristokraten, die Service wunderbar plastisch zeichnet, ist so exzentrisch wie faszinierend. Dank Robert Service wissen wir nun zum ersten Mal genau, wie viele biografische Einzelheiten seines Lebens Trotzki selbst zu vertuschen versuchte. Trotzki betrachtete sein Judentum als nicht der Rede wert und sah sich als Internationalist. Das Leben des jungen Revolutionärs kannte die gleichen Fluchten und Aufenthaltsorte im Exil wie das des jungen Stalins, obwohl sich Trotzki anders als sein Erzfeind nie zu Banküberfällen und Attentaten hingezogen fühlte. Service belegt originell, dass Trotzki der wahre Star der Revolution von 1905 war, obwohl ihm Lenins brennender, auch wütender Wille zur Macht fehlte. [Was man anders sehen kann, denn Trotzki verstand es besser, sich zu verstellen.] Service überzeugt seine Leser zudem davon, dass Trotzki der eigentliche Organisator der Oktoberrevolution war, obwohl er sich den Bolschewisten erst 1917 angeschlossen hatte.“ Für den  Autor besteht zu Recht kein Zweifel: Trotzki war der größte Redner der Revolution. Wirkliche Bedeutung hatte er gleichwohl nur etwa fünf Jahre lang. Als Volkskommissar des Auswärtigen, für Kriegswesen, Ernährung und Transport war er im Bürgerkrieg unentbehrlich und als Kriegsherr eine Ausnahmeerscheinung. Trotzki schuf die Rote Armee - obwohl er selbst nie eine militärische Ausbildung genossen hatte. Service zeigt, dass Trotzki nicht weniger rücksichtslos bei der Tötung von Klassenfeinden war als Lenin oder Stalin. Doch in der Politik spielte ihn Stalin jedes Mal an die Wand. Lenin betrachtete Trotzki und Stalin als seine beiden gewieftesten Handlanger. Für Service steht fest: Trotzki konnte die Macht nicht erobern, weil er zu überheblich war. Trotzki glaubte, die Führung müsse ihm bei seinem Genie wie selbstverständlich zufallen. Diese Arroganz, sein scharfer Intellekt und sein Judentum machten ihn den einfachen Bolschewiki aber verdächtig. Und weil er nicht um Anhänger warb, war es Stalin schließlich ein Leichtes, ihn vereint mit Lenins Erben Sinowjew, Kamenew und Bucharin 1925 aus dem Kriegskommissariat zu entfernen und ihn 1929 ins Exil zu treiben. Das Exil bedeutete für Trotzki einen tragischen Abstieg: Stalin ließ Trotzkis Kinder, eines nach dem anderen, töten. Trotzki selbst wurde von Land zu Land gejagt, bis seine Flucht in Mexiko endete. Die Schilderungen von Trotzkis ehebrecherischen Abenteuern - von Affären des Frauenhelden mit der englischen Bildhauerin Clare Sheridan über das Verhältnis mit Frida Kahlo im mexikanischen Exil, lesen sich amüsant. Gekonnt gelang es Trotzki seine Frau Natalja von seinen Ehebrüchen abzulenken. Service zitiert: „Ich denke zärtlich an deine süße, alte . . . Ich werde Dich . . . mit meiner Zunge und mit meinem . . . [verwöhnen]“. Service deckt die Verlogenheit von Trotzkis Memoiren auf, seinen geradezu widerwärtigen Egoismus und die unangenehme, anmaßende Arroganz, von seiner Überzeugung zu schweigen, dass Mord und Massenmord legitim seien. Die politischen Differenzen zwischen Trotzki und Stalin waren unbedeutend, es ging um die Macht, nicht um eine mildere oder ärgere Art des massenmörderischen Bolschewismus. Es war vor allem das bei beiden ausgeprägte Platzhirschsyndrom, das sie von einander trennte. Trotzdem waren beide Persönlichkeiten gleich abstoßend. Hätte Trotzki anstelle von Stalin die Macht übernommen, wäre Russland zwar wahrscheinlich Stalins persönlicher Sadismus erspart geblieben, doch wohl kaum die Millionen von Toten. Service lässt daran jedenfalls nicht den geringsten Zweifel.
 
MEGA-MORD-BESTIEN
 
Er drängte mit Wolfes Gier zur Macht,
Russland stieß er in Blut und Nacht,
so schlimm wie zur Mongolen-Zeit,
gedieh das Bolschewismus-Leid.
 
Um Fünfzig Millionen ermordeten sie,
keiner hörte wie‘s aus dem Gulag schrie.
Salonkommunisten klatschten weltweit,
zur „Weltrevolution“ war man bereit.
 
Herren und Damen mit weißen Kragen,
in Bankhäusern und Chefetagen,
saßen im Westen, blind, fett und satt,
im Osten fanden die Volksmorde statt.
 
Ein irrer Bluthund plante all‘ das,
den größten historischen Aderlass.
Mit Deutschland sollte es beginnen,
die Roten wollten das Reich zu gewinnen.
 
Bluthund Lenin hatte zwei Schergen,
die halfen ihm die Macht zu bergen.
Das waren Teufel in Menschengestalt,
die ließ das grausamste Elend kalt.
 
Trotzki und Stalin nannten sie sich,
die beiden waren gleich fürchterlich.
Der eine Bankräuber, der andere Sadist,
begabt mit Brutalität und List.
 
So nahm das Verhängnis seinen Lauf,
die Deutschen gaben ihr Land nicht auf.
Es kam Adolf Hitler, es kam zum Krieg -,
der Weltgeist des Friedens bis heute schwieg !
 
.o.o.o.o.
 
Aufklärung: Mein Beitrag soll ein Beispiel davon geben, wie leichtfertig man in Büchern und Pressemedien Fälschungen als wahr angibt und andererseits von „Fälschungen“ spricht, ohne sie nachweisen zu können. Auch sind eine Menge von Bildfälschungen über die Weltkriege I. und II. im Umlauf die als solche nie besprochen werden, weil sie den Redakteuren - bzw. den herrschenden politischen Mächten - ins politische Konzept passen. Auch die Stalin‘schen Bildfälschungen sind von den angeblich so korrekten und „wahrheitsliebenden“ westlichen Medien so lange nicht angeprangert worden, so lange Stalin lebte und das Sowjetregime als Gegner der Deutschen nützlich erschien. Wir leben in einer Welt der Lüge und der Täuschung, das darf ein Wahrheitssucher keinen Augenblick übersehen ! Die in den diversen Darstellungen und Besprechungen der Stalin’schen Fälschungen angegebenen Beweise sind teilweise untauglich, zumindest so lange man nicht die beiden absolut identischen Fotografien nebeneinander hält - nämlich das Original und dessen Retusche - was eben nicht immer geschieht. Dass es sich aber konkret im vorliegenden Fall trotzdem um eine Retusche handelt, also die beiden Personen Trotzki und Kamenew wegretuschiert worden sind, ist anhand eines nie genannten Bilddetails festzustellen: die hell retuschierte linke Außenwand der Rednertribüne widerspricht der dunkel retuschierten Innenwand des Treppenaufganges zum Rednerpodest - also rechts vom Redner Lenin - sie müsste hell sein, wenn das Sonnenlicht von links kommt, es müsste die rechte Podest-Innenwand voll ausleuchten. Das hatte der stümperhafte Retuscheur nicht bedacht, er konnte sich nicht entscheiden, woher er das Licht kommen lassen wollte. Dieses Kriterium der unkorrekten, widersprüchlichen Schattenwürfe ist auch eines der Indizien welches einige in Umlauf gebrachte Anti-NS-Nachkriegsfälschungen der Manipulation überführt. Gefälscht wird immer, und heute so, dass mit den modernen Bildbearbeitungsprogrammen eine Perfektion erreicht wurde, die ein Auseinanderhalten von Echt und Fälschung unmöglich machen. – Empfehlenswerte Literatur: Hans Becker von Sothen, „Bild-Legenden: Fotos machen Politik - Fälschungen Fakes Manipulationen“, 2017.