23.04.2022
Der große Visionär Prof. Dr. Herman Wirth (1885-1981) - Mein Freund und Lehrer - Totenzeichnung mit Haarlocke des Altmeisters
Motto: „Du stießest auf das Tor - wir stehen jetzt davor - uns bleibt das Tun.“
Herman Wirth im 96. Lebensjahr, mit ungeminderter geistiger Spannkraft. Er besaß außerordentliche intellektuelle Gaben, besonders sein abrufsicheres Merkvermögen war weit überdurchschnittlich. Andererseits war Wirths Starrköpfigkeit seinem wissenschaftlichen Schaffen enorm abträglich, weil er von einmal als scheinbar richtig ergriffenen Anschauungen nie mehr abwich und sie - obwohl er sie längst als unrichtig hätte erkennen müssen - auf Biegen und Brechen verteidigte. Darin muss eine Art geistiger Defekt - eine Art Manie - in Wirths geistiger Struktur erkannt werden. Halbwegs erklärbar scheint diese Haltung allein aus seinem bewusst gepflegten Vor- und Einzelkämpfertum, das es besser wissen wollte als alle übrigen. H. Wirth fehlte absolut die kritische Distanz zu seinen Postulaten, einen jeden Wissenschaftler verpflichtende Positionierung, immer aufs Neue seine Gedankengänge auf sich ändernde, aktuelle Informationen zu überprüfen und wo nötig anzupassen. Diese unterdurchschnittliche Fähigkeit zur Selbstkritk konterkarierte seine überdurchschnittlichen geistigen Begabungen. Wirth hielt sich, das wäre ein Erklärungsansatz, als gottbegnadeter Religionsreformator (megalithisch-nordisch-atlantisches Vorchristentum), als „Heilbringer“, der seine Kunde aus der „Großen Mutter“ empfing, für gewissermaßen irrtumsunfähig. Sein Engagement für eine Arisierung des Christianismus steht in der Reihe ähnlich-unglücklicher und gescheiterter Versuche. Schon Houston Stewart Chamberlain (1855-1927), der bedeutende englische Denker, der die Tochter von Richard und Cosima Wagner, die Eva, geheiratet hatte, vertrat die Ansicht, Jesus sei ein „Arier“ gewesen. Der Flensburger Pastor Friedrich Andersen (1860-1940) wurde ebenfalls zu einem Wegbereiter des deutsch-völkischen Christentums. Arthur Bonus (1864-1941), der evangelische Pfarrer, war ein Vertreter des germanisierten Christentums. Auch Gustav Frenssen (1863-1945) vertrat beispielsweise im Buch „Der Glaube der Nordmark“, 1939, den germanisierten Christus. Artur Dinter (1876-1948) verfolgte die religiösen Ziele einer „Geistchristliche Religionsgemeinschaft“, die 1934 in „Deutsche Volkskirche“ umbenannt wurde und eine „arisch-heldische Lehre Jesu“ verkündete. Ich bin der Auffassung, dass alle diese ernsthaften Forscherpersönlichkeiten nicht weniger der Kirchenlehre vom „Lieben Jesus“ auf den Leim gegangen sind wie die Millionen der biederen, naiven Gläubigen der diversen jesuischen Kirchen. Sie überschätzen die Jesu-Lehre der Kirchen und versuchten sie deswegen der germanisch-deutschen Geistesgeschichte einzuverleiben. Wer die Evangelientexte, und nicht allein die synoptischen, nüchtern studiert, insbesondere auch die unflätigen Schimpfattacken auf Sadduzäer wie Pharisäer des Jeshuha-Jesus nicht geflissentlich übersieht, muss zu dem Schluss kommen, dass der kirchliche Kunstgott, mit seiner einerseits irrtumsbeladenen und andererseits monomanen Allzumenschlichkeit, nicht die ihm zugeschriebene Ehre verdient, als „Menschheitserlöser“ zu fungieren. Ich meine: Lasst den Juden ihren Jesus und lasst dem Juden Jesus sein Judentum. Seine diktatorische und hassvolle Hysterie ist nicht die eines gediegenen, edlen deutschen Geistes. Der wahre und reale deutsche „Heilbringer“ erhebt sich aus der Summe jener über viele Jahrhunderte währenden Kontinuiät von honorigen Geistern aus deutschem Blut.
Der Abguss (Bild li.) der Wirth'schen sog. „Kalenderscheibe von Fossum“ bei Tanumshede (Bohuslän/Schweden), zeigt nicht eine einzige Rune. Doch im Tableau (Bild re.) von H. Wirths eigener Hand, werden daraus kalendarische Runen und die zündende Idee für die Ausarbeitung eines Runen-Kalendariums das es so nie gegeben hat. Die im Tableau (oben li.) vorgestellte Nachtfotografie, welche falsch belichtet wurde (von links mit starrer Lichtquelle), verführte H. W., bevor er das Original selbst geprüft hatte, zu seiner Fehlinterpretation, die als „Eckstein“ in allen seinen Werken herangezogen wurde, zur Begehung seines Kardinalfehlers.
Das irrige Grundschema des Wirth'schen Lebenswahnes von einer Zeichen-Ordnung auf- und abwärtsgeneigter Äste, die als Frühlings- und Herbst-Symbole zu deuten wären. Die Runen-Bilder sind nach absolut anderen Vorstellungskriterien zu deuten. So ist des Frühlings T-Tyr-Rune, mit abwärtsgeneigten Ärmchen, ein Kürzel des Himmelsgottes (Ziu, Zeus, Dios) Himmelsdaches. die F-fehu-Vieh-Rune, mit aufwärtsgerichteten Ärmchen stellt lediglich das Rinderhörnerpaar dar. Meine kritische Korrektur der Wirth’schen Runen-Interpretationen und seiner ungenügenden skandinavischen Felsbilder-Wiedergaben, thematisierte ich bereits in einem Vortrag, anlässlich des „Geistesgeschichtlichen Symposiums zum 100. Geburtstag von Herman Wirth”, das vom 03.-06. Mai 1985 im „Collegium Humanum” in Vlotho/Weserbergland durch Werner Haverbeck einberufen wurde. Ich sprach am Sonntag 05., um 19:30, der Vortragstitel war „Kleine Korrekturen an einer großen Wahrheit“; ich sagte u.a.: „Herman Wirth hat eine Unmenge von Dokumenten herbeigeschafft, um sie als Glieder in seiner Beweisfürkette zu verwenden. Die offizielle Forschung hat sich über diese Methode abfällig geäußert. So schreibt Helmut Arntz in den „Runenberichten” des „Institutes für „Runenforschung an der Universität Gießen”, 1941, unter der Überschrift „Vom Weltbild der Felsritzer und vom Weltbild Herman Wirths: „Bedenken wir nun, dass uns die Deutung der meisten prähistorischen Bilderschriften nicht gegeben ist, sondern von uns aufgrund der Ähnlichkeit mit bekannten Schriften festgestellt oder aufgrund unserer Betrachtungsweise erraten wird, so sehen wir bereits die große Fehlerquelle und wie unsicher all dieses Wissen ist. Wird die willkürlich ausgenutzte äußere Ähnlichkeit nun verwendet, um aus der vermeintlichen Verwandtschaft der Bilder eine solche von Rassen, Volkstümern und Kulturen zu schließen, so ist der Fehlerkreis vollens geschlossen.“ Er belegt schließlich in einer mehrseitigen Aufstellung den unterschiedlichen Inhalt gleicher Zeichen bei diversen Völkern. Bei allem Vorbehalt gegenüber Arntz, war und ist seine Kritik nicht unvernünftig und wird von der Mehrzahl nüchterner Schulwissenschaftler in gleicher Weise vertreten. Es wurde von dieser Seite immer wieder angemerkt, dass sich mit dieser Arbeitsweise Herman Wirths alles beweisen lasse, da die beigebrachten Bilddokumente jeweils eine nicht nachprüfbare subjektive Sinnhinterlegung erhalten. Tatsächlich ist es ja schwer einzelstehende Symbole eindeutig zu interpretieren. Eine Ausnahme bildet die „Kalenderscheibe von Fossum“. Da handelt es sich um die Anordnung einer Zeichenfolge in einem fortlaufenden Kreissystem, welches ebenso wie eine starre Runenreihe sehr wohl eine starke verbindliche Aussage abgeben könnte, wenn diese Zeichen als solche vorhanden wären. Doch nicht ein einziges von Herman Wirth auf Seite 612 und 613 im Textband der „Heiligen Urschrift“ interpretierten Zeichen ist in Wahrheit vorhanden. Die gesamte in der „Heiligen Urschrift“ wiederholt als Beweis herangezogen „Kalenderscheibe“, die „äußerst wertvolle Urkunde“, wie sie Herman Wirth selbst nennt, ist ein Mythos. Die weitere auf Seite 613 erwähnte „Kalenderscheibe von Litsleby“ ist noch weiter davon entfernt davon, eine solche zu sein.“ Das war für die versammelten Wirth-Anhänger eine Priese zuviel der niederschmetternden Wahrheiten. Es erhob sich ein empörtes Murren und Zischen, ein alter Kapitän, wie man mir sagte, sprang in äußerster Erregung auf, mit hochrotem Kopf, um mir mit dolchartig vorschießendem Zeigefinger Lüge vorzuwerfen, sank aber im gleichen Augenblick zusammen und war zu unserer aller Entsetzen tot. Ein sogenannter „Schlag“ hatte ihn getroffen. Seitdem galt ich in Wirth-Kreisen als „Schädiger Herman Wirths“. Und nicht wenige Wirth-Anhänger lassen bis heute keine Korrektur an ihrem Idol zu.
Das falsche Runen-Jahres-Schema der Wirth'schen Erklärungen in allen seinen in die Irre führenden Werken. Wirth versuchte, mit einem gigantischen pseudoargumentativen Aufwand - weil er das germ. Buchstaben-System FUTHARK rechtsläufig (linksseitig beginnend) fehldeutete - Herbst-Runen im Frühjahr und Frühlings-Runen im Herbst zu erklären. Weil das Deutungsprinzig H. Wirths falsch ist, wurde sein Werk, konkret gesehen, so gut wie wertlos. Was aber bleibt und wegweisend für alle Zunkuft ist, ist die Vision Herman Wirths, dass in der germanisch-deutschen Frühgeschichte geistige Schätze zu heben sein müssen, die uns Deutschen durch die Machenschaften der Christenkirche verdunkelt worden sind und die es zu heben gilt. Die erstaunliche Prophetie Wirths bestand darin, als erster geahnt und den Nachweis versucht zu haben, in den 24 Stäben der Ur-Runen ein nordisches Kalendarium zu vermuten.
Schon kurz nach dem Tode meines Lehrers und Freundes Herman Wirth und nach meiner Schwedenfahrt, zur Überprüfung der Felsbilder-Angaben und -Deutungen Wirths, gab ich im Herbst des Jahres den ersten authentischen Runen-Kalender heraus. Er überwandt das falsche Wirth'sche Runen-Schema, war also eine Fundamentalkritik, aber bestätigte erstmalig die visionäre Richtigkeit seiner Hoffnung, in den 24 Ur-Runen einen Kalender verstehen zu können. Mein 1993 veröffentlichtes Runen-Erklärungsbuch „ODING-Wizzod - Gottesgesetz und Botschaft der Runen“ war auch ein Triumph Herman Wirths, der mich auf seine Forschungsfährte gesetzt hatte, indem er mir die Hinterlassenschaft seines Werkes anvertraute. Ich ehrte ihn durch mein Tun !
MEIN VATER HERMAN WIRTH
Ein Junge braucht den Vater, gewiss,
‘nen Vater will er mit Biss und Schmiss.
Keinen „Daddy“, der ist geschenkt,
der sei in hinterste Winkel gehenkt.
Ein Vater, wie er Jungens gefällt,
ist ein gefeierter Held in der Welt.
Adolf Hitler war solch eine Vaterfigur,
Millionen Burschen folgten der Spur.
Deutsches Land von Ketten befrei’n,
war mehr nur als ein falscher Schein.
Es wäre die Tat für Väter und Knaben,
die sie gemeinsam zu meistern haben.
Das Kriegsende hat Ideale zerstört,
weil keiner gern zu Verlierern gehört.
Auch meinen Vater liebte ich nicht,
der kannte nur Arbeit und die Pflicht.
Er war viel zu lange in Russen-Haft,
Sibirien fraß seines Frohsinns Kraft.
Wir fanden nimmer zur Harmonie,
obwohl mein Herz nach Sohnschaft schrie.
Da traf ich den Vater Herman Wirth,
der hat mich trefflich angeschirrt,
er gab mir Lebens-Sinn und -Ziel;
Leben ist Schaffen und kein Spiel !
Auch er hat mich zutiefst enttäuscht,
doch die Achtung ist mir nie entfleucht.
Denn was ein Mensch für sich erstrebt,
das ist es was ihn senkt und hebt !
Mein Vorbild wurde Wirth‘scher Fleiß,
aus Tat und Glück erwächst der Preis.
Ich hatte Glück und nüchteren Sinn,
fand höheren Segens Hauptgewinn.
Durch seine Visionen bleibt Wirth groß,
aus Grab und Gruft und Mutter-Schoß
bleibt er zur Wiederkunft bereit,
für Deutschlands Heil in Ewigkeit.
Die Worte Herman Wirths zur „Heilbringer-Ausstellung“ des Jahres 1933 sind es die ihn als einen der unsterblichen deutschen Mahner ausweisen: „Möge die erste Veranstaltung ihren Zweck erreichen, als lebendige Schau, als Erlebnis die Anregung zu sein zur Lösung des Minderwertigkeitskomplexes von unserer Vergangenheit, welche die Lebenden noch, irreführend über sich selbst und ihren Weg, belastet. Möge die Wiedererstehung unserer geistigen Vergangenheit, unseres Rechtes an der Menschheitsgeschichte, unserem Volke die Selbsterkenntnis und Selbstbestimmung wiedergeben und jene gottgewollten und gottgegebenen Kräfte wieder in uns wachsen lassen zur Erfüllung unserer Aufgaben in Gegenwart und in Zukunft. Dazu helfe und der Geist des Ahnenerbes, dass wir ein freies, einiges und großes Volk der Deutschen werden aus dieser Zeit der ,heiligen Wende‘.“ In diesem Geist weiß ich mich mit „Vater Wirth“ ganz und gar einig und verneige mich in Freude und Dankbarkeit vor ihm und der Vorsehung, dass sie mir das Erlebnis seiner Gegenwart geschenkt hat.