Das tödliche Kantholz
 
BEMERKENSWERTE
„RECHTSPRECHUNG“
 
Wer sagt noch -, alles sei im Lot ?
Fast täglich schlägt man Leute tot !
Zumeist sind es ganz junge Männer,
erschlagen werden nicht nur Penner.
 
U-Bahnstationen sind nicht sicher,
das ändern keine „Scheibenwischer“,
das verwischt kein Schön-Gerede,
es liegen Alt und Jung in Fehde !
 
Das Alter wird nicht mehr geachtet,
und unser Land ist überfrachtet,
vom fremden Sinn der nur verneint,
was überaltert 
„deutsch“ ihm scheint.
 
Selbst Greise werden tot gehauen,
weil sie zu mahnen sich getrauen -;
wer junge Rüpel-Banden rügt,
wird ohne Gnade umgepflügt.
 
Freche Gammler-Rotten lauern,
zwischen grauen Großstadt-Mauern;
kein SchuPo steht im Straßen-Feld,
dafür hat unser Staat kein Geld !
 
Vor U-Bahnwagen stößt man Leute,
in Straßenbahnen tobt die Meute,
es wird gesprüht, versaut, geschmiert,
verprügelt wird wer nicht pariert.
 
Junge Männer sticht man nieder,
Mädchen greift man unters Mieder,
viel zu oft wird krass geschändet,
längst ist Anstand ausgeblendet !
 
Wohnungsbrüche gibt’s in Massen,
Täter sind kaum mal zu fassen -,
dreh’n im Lande schnell ein Ding,
dahinter steckt ein Maffia-Ring.
 
Ritterlichkeit gibt’s nicht mehr,
Frauen-Ehre wiegt nicht schwer,
man reduziert die Frau zur Dirne,
Porno-Schmutz bewegt die Hirne.
 
Das alles war uns unbekannt,
damals, in meiner Jugend Land !
Terror, Geldverfall und Morden,
Heimat -, wie bist Du geworden ?!
 
(Oktober 2013)

Abkürzungserklärung: SchuPo = Schutzpolizist

Begriffserklärung: „Scheibenwischer“ war eine systemkonforme von Dieter Hildebrandt begründete deutsche Kabarettsendung, die von der ARD im Ersten Deutschen Fernsehen („Das Erste“) ausgestrahlt wurde.

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Aktueller Fall 05.10.2013:

Streit wegen lauter Musik in Straßenbahn - Junger Mann schlägt 44-Jährigen in Düsseldorf mit Kantholz ins Koma.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/duesseldorf-44-jaehriger-mit-kantholz-ins-koma-gepruegelt-a-926272.html

Einer von dem Trio, ein 17-Jähriger, hat den Familienvater mit einem Kantholz ins Koma geprügelt. Er schwebt in Lebensgefahr.

Die Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren stellen sich nach ihrer Flucht der Polizei. Nach der Vernehmung wurden alle entlassen.

Sollte der 44-Jährige die Attacke überleben und aus dem Koma erwachen, ist anzunehmen, dass er zeitlebens behindert bleibt.

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5. Januar 2017 - Tödlicher Schlag  - Kantholz-Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit - Düsseldorf. Mehr als drei Jahre nach einem tödlichen Schlag mit einem Kantholz in Düsseldorf hat am Donnerstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit der Prozess begonnen. Ein 20-Jähriger ist wegen Totschlags angeklagt. 
 
Der 20-Jährige ist angeklagt, im Oktober 2013 nach einem Streit in einer Straßenbahn einen 44 Jahre alten Mann mit einem Kantholz tödlich verletzt zu haben. Der damals 17-Jährige beteuert, sich mit den Schlägen lediglich gegen den angetrunkenen Mann verteidigt zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte seinerzeit dem Jugendlichen Notwehr zugebilligt und die Ermittlungen eingestellt. Angehörige des Opfers hatten die Klage per Gerichtsbeschluss erzwungen.
 
Die Strafkammer verhandelte am Donnerstag als Jugendstrafkammer und - wie bei Jugendstrafverfahren in der Regel praktiziert - nicht öffentlich. Denn auch wenn der Angeklagte inzwischen 20 Jahre alt ist, fällt er, weil er zur Tatzeit minderjährig war, unter das Jugendrecht.
Obwohl die unterschiedlichen Rechtsauffassungen zu dem Fall seit Jahren bekannt und viel diskutiert sind, begann die Hauptverhandlung mit einer Überraschung für die Verteidigung:  Der Nebenkläger hatte einen Instagram-Account entdeckt, in dem neben Fotos des Angeklagten auch markige Sprüche mit teils gewalttätigem Inhalt zu finden sind. Der Angeklagte erklärte dazu, er habe seinen Account sogar noch vor der Tat gelöscht. Offenbar sei er von einem  Dritten, der den Ruf des jungen Mannes schädigen wolle, übernommen worden.
 
 

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Muss ein junger Mann, wenn er von einem Mann mittleren Alters gerügt wird, einen Vierkantknüppel herausholen und derart auf den Kopf des Betreffenden einprügeln, dass der Geschlagene stirbt ? Das ist die zentrale Frage. Dahinter steckt in jedem Falle Tötungsabsicht. Man könnte ja auch auf die Hände eines Angreifers schlagen, um Tätlichkeiten abzuwehren. Wie ist es möglich, dass eine Staatsanwaltschaft und das Gericht einen derartigen brutalen Mord als Akt der Selbstverteidigung werten ? Wer mit einem Vierkantknüppel unter der Jacke durch die Stadt läuft, kann das ein normaler friedlicher Bürger sein ? (Der Schläger hatte angegeben, der Knüppel hätte zufällig gerade griffbereit in der Bahn herumgelegen.) Gewalttätige Sprüche hatte der jugendliche Mörder vorher bereits auf seiner Internetseite hinausposaunt. Das hätte den Richtern zusätzlich zu denken geben müssen, aber ein Menschenleben gilt heute nicht mehr viel, in Zeiten in denen Vergewaltigungen, Messerstechereien, Diebstähle, Wohnungseinbrüche und auch Morde an der Tagesordnung sind. Der Freispruch für einen gewaltbereiten Totschläger ist jedenfalls ein falsches Signal in Zeiten des beängstigend wachsenden Chaos in den BRD-Großstädten !