ERNST VON BANDEL

Manche tragen deutsche Namen,
wie ein falsches Etikett,
ähnlich einer Schwindelpackung,
die zu leichten Inhalt hätt’.

Eine schwere deutsche Seele,
war dem Ernst von Bandel eigen,
die ihn trieb zur Meisterleistung,
seine Träume aufzuzeigen.

Für den tapfersten der Deutschen,
ein Gedächtnis-Mal zu bauen,
für den Armin den Cherusker,
darauf wollte Bandel trauen.

Ohne Armins Heldensiege,
wären Deutsche längst Lateiner.
Darum, den sie Hermann nannten,
war der wohl der Größten einer.

Auf des Teutbergs Waldeshöhe,
baute Bandel ohne Säumen,
dieses stolze Hermanns-Denkmal,
zeigte so sein deutsches Träumen.

Ernst von Bandels Lebensopfer,
sollten Deutsche ewig ehren -,
auch den miesen Minus-Seelen,
Schmähung großer Männer wehren !

 
 
 
Ernst von Bandel (1800-1876), der überaus treu deutschgesinnte Architekt, Bildhauer und Maler erlebte als Kind seiner fränkischen Heimat den Franzosenterror der napoleonischen Zeit. Das prägte sein Denken, denn die Menschen seiner Generation wünschen sich gegen die Franzosen einen rettenden Befreier herbei von der Kraft eines „Hermann der Cherusker“, welcher die Römer einstmals zum Teufel gejagt hatte. 1805 die französische Besatzung, 1813 die deutschen Befreiungskriege, prägten Bandels patriotische Gesinnung. Es keimte in ihm die Idee, dem Befreiungsgedanken ein großes Denkmal zu errichten. Der Bau des Hermannsdenkmals gedieh zu seinem opfervollen Lebenswerk. Bandel errichte es in der uralten Ringwallanlage der Grotenburg auf dem stark bewaldeten, 386 m hohen Teutberg, in einer Region, von der angenommen wurde, dass sie etwa der Schauplatz der siegreichen Arminschlacht (9 n. 0) gegen die Legionen des röm. Feldherrn Quinctilius Varus gewesen sei. Der lippische Fürst stellte den Bauplatz zur Verfügung. Der Baugedanken begeisterte viele Menschen in Deutschland, überall entstanden Vereine, die Gelder für das Denkmal zu sammelten versuchten. Mit dem Bau des 53,46 m hohen Hermannsdenkmals wurde 1838 begonnen. Mit der Gründung des zweiten Deutschen Reiches im Jahre 1871, gegen den französischen „Erbfeind“, der über Jahrhunderte jeden deutschen Einheitsgedanken zu vereiteln versucht hatte, bekam der Denkmalsbau neuen Auftrieb. Sowohl der deutsche Reichstag als auch Kaiser Wilhelm I. ermöglichten durch die Leistung von Spenden 1875 die festliche Einweihung des Baus. Während seiner kraftzehrenden Errichtungsarbeiten lebte Bandel in einem unterhalb des Denkmals errichten Blockhaus, der „Bandel-Hütte“. Er hatte sein Leben und die Gesundheit seiner Idee geopfert. Kaiser Wilhelm I. sorgte zwar für einen mehrmonatigen Kuraufenthalt in Italien, doch E. v. Bandel starb ein Jahr nach der triumphalen Fertigstellung des deutschen Nationaldenkmals.