HERR JERZY MONTAG

Schön, dass sich um deutsche Sachen,
so viele Leute Sorgen machen,
und jene gerad’ von früh bis spät,
die’s eigentlich doch nichts angeht.

Vom Ausland kommen sie gefahren,
wie man so sagt, in hellen Scharen -;
nicht immer sind sie ganz so hell,
doch mit dem Einmischen sehr schnell.

Noch gestern irgendwo in Osten,
schon heute auf Parteien-Posten,
und morgen sind sie stramm dabei,
zu schrei'n, was hier zu ändern sei.

Wir würden gerne dafür danken,
doch unsere Gedanken schwanken,
fehlt Deutschen heute das Geschick,
der Sinn für eigene Politik ?!

Da kam Herr Montag beispielsweise,
von Polen her auf seiner Reise
und engagiert sich durchaus löblich
gegen die „Nazis“ unverzöglich.

Man fragt sich doch in diesen Fällen,
bei Fremden die sich hier gesellen,
warum riskieren sie den Rand
nicht dort in ihrem Herkunftsland ?

In Polen gibt’s genug Faschisten,
auch dorten wäre auszumisten,
doch Herr Montag macht das hier,
hier bringt es Ansehn und Pläsier.

Die Frage erscheint leicht erklärlich,
in Polen wär’ das zu gefährlich,
würd’ er dort stänkern wenig faul,
man klopfte ihm auf's Plappermaul !
 
Jerzy Montag ist ein in Deutschland eingewanderter, im polnischen Katowitz gebürtiger Politiker der „Partei der Grünen“, er ist als selbständiger Rechtanwalt tätig. Sein sympathisches Engagement ist die Förderung der „deutsch-israelischen Beziehungen“ und die Bekämpfung des „Rechtsextremismus“ in der BRD. Montag ist seit 1986 Mitglied bei den Grünen und war von 1998 bis 2002 Landesvorsitzender. Auch war er Vorsitzender der „Deutsch-israelischen Parlamentariergruppe“ und rechtspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von „Bündnis 90/Die Grünen“. Am 6. Oktober 2014 wurde Montag als Sonderermittler des „Parlamentarischen Kontrollgremiums“ in Sachen „NSU“ und des V-Manns „Corelli” benannt -, ein Amt welches vorher der SPD-Abgeordnete Sebastian Edathy / Edathiparambil ausübte, der wegen des Besitzes von kinderpornographischem Materials ausschied. Warum diese Aufgaben Menschen mit fremdländischen Wurzeln anvertraut werden, ist unerklärlich. Dass Montags politischer Aktivismus sich auch beruflich positiv auswirkt, dürfte auf der Hand liegen und sei dem verdienstvollen Manne auch gegönnt. Doch die Frage drängt sich auf, warum Herr Montag sich nicht mit gleicher Exzessivität, die er in Deutschland an den Tag legt, auch in seinem Herkunftsland Polen, hinsichtlich des dortigen Rechtsradikalismus und Antijudaismus, beschäftigt. Jerzy Montags Familie ist seit den 50er Jahren in Süddeutschland ansässig, somit ist er kein typisches Beispiel für die vielen Zugereisten die in der BRD schmarotzen und trotzdem lauthals Kritik an deren Zuständen üben.