Das ursprüngliche ODiNG-Runenjahr
 

 
Bei Annahme eines idealen runischen Mond-Sonnenjahres (luni-solares Jahresschema) ist davon auszugehen, dass die erste Rune der ODiNG-Reihe () in eine Neumondnacht () der Wintersonnenwende (21.12.) zu stellen ist (z.B. 1995 war ein Jahr in dem Neumond fast auf WSW fiel), oder auf den der WSW nächstliegenden Neumond. Dann werden die folgenden 23 Runen - ihrer ursprünglichen Reihenfolge entsprechend - auf die weiter folgenden Voll- () und Neu-/Schwarzmonde ( - ) des Sonnenjahres verteilt. Bei dieser Ordnungs­regel beeinflusst - dem runenmythischen Denken entsprechend - jede Rune nicht nur ihren zeitlich engen Mondstand, sondern die gesamte jeweilige Mondzunahme-, oder Abnahmespanne.
 
Die Mondstandsdaten des Idealjahres (1995/96) waren: 22.12.1995, 5.1.1996, 20.1., 4.2., 18.2., 5.3., 19.3., 4.4., 17.4., 2.5., 17.5., 1.6., 16.6., 1.7., 15.7., 14.8., 28.8., 12.9., 27.9., 12.10., 26.10., 11.11., 25.11., 11.12., 26.12. Damit sich die Mondfestzeiten aus den ihnen zugedachten Sonnenjahres-Zeiträumen nicht zu weit fortbewegen, müssen Schaltjahre, bestehend aus 13 Mondmonaten, eingesetzt werden. Das beste Ergebnis erzielt man, wenn im 2. und dann wieder im 3. Jahr usw. Dreizehnmonatsjahre eingefügt werden. Der zusätzliche 13. Mondmonat wurde bei den germanischen Kultgruppen Norddeutschlands bzw. Englands (nach Angaben des angelsächsischen Historikers Beda Venerabilis) zwischen beiden Sommermonaten mit dem Namen „lida“ (etwa Juni-Juli) eingeschoben. Verzichtete man auf Schaltmonate/-jahre, würden sich die runischen Festzeiten -, wegen der sich jährlich verschiebenden Mondstände - zu weit von ihren angemessenen Standorten im Sonnenjahr entfernen.