08.02.2022
Der friesische Schimmelreiter Tamme Hanken (1960-2016)
 
TAMME HANKEN
 
Tamme Hanken war ein Friese,
dazu ein wahrer Friesen-Riese.
Ein Latein-Schüler war er nicht,
doch das fällt kaum ins Gewicht.
 
Er war mehr ein Natur-Beachter,
ein sorgsam-inniger Betrachter.
Zu Tieren führte ihn sein Hang,
als Knabe auf dem Weide-Gang.
 
Als Bauer er ins Leben schaute,
doch der Hamme hatte Traute,
das „Knochenbrechen“ wagte er
„Ostfriesen-Heilkunst“, ungefähr.
 
Was man tut, ob schlecht, ob gut,
wenn man‘s nur überzeugend tut,
ist das Spiel schon fast gewonnen,
es liegt daran, wie man gesonnen.
 
Der Tamme konnte besser reden,
war ein Schaumeister für jeden,
mit Körpergröße und den Pranken
musste er auch niemals wanken.
 
Sicher wusst‘ er was von Pferden,
jedoch ob sie geheilet werden,
mittels eines Knochen-Knacks,
ist unmöglich zu deuten, stracks.
 
Doch Tamme war ein guter Walter,
begnadeter Fernseh-Unterhalter.
Und er wirkte mit am Mythos,
vom ewig-jungen Friesen-Pathos.
 
Hoher Hanken, hoch zu Schimmel,
ist ein Archetyp vom Himmel.
Nur so gefällt ein Schimmelreiter,
drum reitet er im Himmel weiter.
 
-o-o-o-o-
 
Auch die österreichische Kinderbuchautorin Gigi Lichtaubergh hat zu Tamme Hanken eigene Gedanken und einen Beitrag geliefert:
 
Der Hamme war ein großer Mann
den Pferden half er - ganz voran. 
Auch die Hunde mochte er, 
die Hilfe war ihm nicht zu schwer. 
 
Er reiste viel im ganzen Land
ging kranken Tieren rasch zur Hand, 
hatten sie gar viel zu leiden, 
auf Deutschen oder fremden Weiden.
 
Da sah nicht jeder ruhig zu, 
Kritik kam hurtig und im Nu. 
Der Hamme kühn und unerschrocken
war vielen ein zu großer Brocken.
 
Es knackte laut, es knackte viel
das war der Schmäher großes Ziel - 
den Tieren ging‘s nur vorher schlecht
so sagte er: "Wer heilt, hat recht!"
 
Der Hamme, trocken und nicht faul, 
gab diesen Stänkerern auf`s Maul. 
Tierquäler waren unter diesen, 
vergifteten das Pferd des Friesen!
 
‘ne Einheit waren Pferd und Reiter
der Hamme war auch immer heiter. 
Man sagt zwar, dass er kräftig trank, 
womöglich war er seelisch krank. 
 
Die Mutter war ihm weggelaufen, 
da muss so Mancher später saufen, 
weil ihm die Brust verwehret ward, 
das ist für Männer doppelt hart. 
 
In Bayern brach ihm dann das Herz
erlag er seinem großen Schmerz.
Empfangen wurde er, das wett‘ ich
mit einem großen, roten Teppich. 
 
Das weiße Pferd, darauf der Reiter, 
immer auf Achse, immer heiter, 
den flotten Spruch auf seiner Lippe 
gereicht zur Ehr‘ der Deutschen Sippe!
 
 Von GIGI