MEIN GUMMIBÄR

Ich liebe meinen Gummibär,
und rutsche auf ihm hin und her,
so hin und her und her und hin,
derweil ich mit ihm glücklich bin.

Sein roter, glatter Gummibauch,
der ist so weich als meiner auch;
ich fühl’ ihn gern’ auf blanker Haut,
bekomm’ Gefühle wie ne Braut.

Ich drück’ den Busen an ihn ran,
stell’ mir vor, er sei mein Mann
und hauche ihm: „Du bist mein Schatz,
auf Dir ist mir der liebste Platz !“


Er lacht mir immer freundlich zu,
lässt mir von sich aus meine Ruh -;
nehm’ ich zum Schmusen mir die Zeit,
ist er zu jeder Stund’ bereit.

So lob’ ich mir den guten Freund,
der nie bei andren Mädchen streunt,
der immer brav zu Hause hockt,
und niemals mosert oder bockt.

Und manchmal fühle ich’s genau -
ich hab’ die Empathie als Frau -
wie auch mein Bär etwas empfindet,
er sich verstohlen zärtlich windet.

Beginnt er doch aus feinen Ritzen,
in der Erregung leicht zu schwitzen,
ich glaube nicht, dass er mich täuscht,
wird ja sein Gummi manchmal feucht.

Wir leben froh in Harmonie,
ich will ein andres Spielzeug nie -,
ich steig’ befriedigt von ihm ab;
kein fremder Kerl bringt mich auf Trab.

Auch eine Trennung wäre leicht,
wenn er mir eines Tages reicht -;
kein Rosenkrieg und Scheidungs-Graus,
ich lass’ ihm nur die Luft hinaus !