DIE DIMENSION CHRISTLICHER LÜGEN
 
 
Geehrte ODING-Freunde, dass das ODING-Wizzod, unsere gallogermanische Religionsurkunde, altehrwürdiger als das judäochristliche sogenannte Neue-Testament ist, das ist uns längst geläufig. Nach soliden Berechnungen darf angenommen werden, unsere Heilige-Schrift, die ODING-Runen, überragen den Christenkanon um etwa 200 Jahre. Nun stellt sich aber heraus, dass auch das was wir gemeinhin „Bibel“, Altes-Testament bzw. Tora nennen, wesentlich jünger zu sein scheint als angenommen. Die neuzeitliche Gelehrtengeneration, die sachlich und nüchtern, ohne christlich-ideologische Voreingenommenheit an die Chronologiefrage herangeht, kommt zu überraschenden Ergebnissen. Der Heidelberger Prof. Bernd Jörg Diebner hält aufgrund vieler fachtheologischer Anhaltspunkte die Tora für ein „diplomatisches Kompromisspapier“ an dem noch bis 50 n.0 gefeilt wurde. Dazu sei ausnahmsweise die Literatur des Magazins „Der Spiegel“ (Nr. 52) „Die Erfindung Gottes“ empfohlen.
 
Das Judentum kannte kein eigenes Kalendersystem, dieses wurde erst spät - lange nach dem Untergang Jerusalems (70 n.0) und dem Bar-Kochba-Aufstand der Juden (132/35 n.0) - in rabbinischer Zeit entwickelt. Im hellenistisch geprägten Israel wurde nach der griechisch-seleukidischen Jahresrechnung gezählt. Der sektiererische aus dem essenischen Mosaismus hervorgegangene Christianismus begann erst im späten 4. Jh. - nach seiner staatlichen Machtergreifung in Rom (27. Februar 380) - zögerlich einen eigenen Kultkalender zu entwickeln, indem er sich am römischen orientierte, indem er die vorhandenen Feste versuchte christlich umzudeuten. Damals bestand der Kodex des luni-solaren germanischen ODING-Sakralkalendariums aber schon einige Jahrhunderte.
 
Was immer deutlicher erkennbar wird, ist, dass die Bibel ein künstlich geschaffenes hellenistisches Machwerk aus der Geistesströmung der Jahweisten darstellt. Man könnte auch respektloser von Religionsverschwörern in der hochpriesterlichen Fälscherwerkstatt des Tempels zu Jerusalem sprechen. Nicht vor dem Jahre 330 v.0. kann sie geformt worden sein. Historische Fakten wurden umgedeutet, umgeschrieben, um jahweistische Großmachtträume in die Vergangenheit zu projizieren. Damit sollten nationalistische visionäre Zielvorgaben für zukünftige hebräische Geschlechter geschaffen werden. Die Welt ist tatsächlich zum Großteil auf diesen meisterlichen Schwindel hereingefallen und hält diese Lügengeschichten für „Gottes Wort“ und jeden Satz dieser Texte für wahr. Dass die fürchterlich-wunderbaren Bluttaten (des Bibelgottes Völkermordbefehle) die von der Bibel beschrieben werden, fromme Legende seien, war manchem nüchternen Historiker wohl klar, doch nun fallen auch alle die scheinbar historischen Angaben zu den damaligen politischen Rahmenbeschreibungen. Der einstmalige Bestseller Werner Kellers „Und die Bibel hat doch recht !“, 1955, gilt nur noch als ein ulkiges geistesgeschichtliches Relikt des Irrtums, der allerdings Hunderttausende von Lesern aufs Glatteis führte.  
 
Wahr hingegen ist, wie uns die Spatenwissenschaft eröffnet, dass es nie Großreiche des David und des Salomo gegeben hat. Es handelte sich um unbedeutende Regionalfürstentümchen unter der Obergewalt des jeweiligen ägyptischen Pharao. Die Ägypter ließen den sogenannten „Horusweg“ bauen, eine Kette von Wehr- und Brunnenanlagen quer durch Palästina bin hinauf in den Libanon, um ihre einzig gefährdete Nordostflanke militärisch zu decken. Kein Moses und kein Josua hätten ein Fürzchen lassen dürfen, wenn es den Herren am Nil nicht gepasst hätte ! Alles ist frei erfunden ! Nicht wie es in der Bibel heißt, ist der Turmbau zu Babel unvollendet geblieben, er wurde über 90 Meter hoch und stand Jahrhunderte lang in stolzer Schönheit. Angeblich wanderte der jüdische Urvater Abraham (1. Buch Mose) schon in der Bronzezeit aus dem Zweistromland mit Kamelen aus, doch diese Tiere dienten nicht vor dem Jahre 1.000 v. 0 als Lastenträger. Moses soll etwa um 950 v.0 gelebt haben, doch die Juden zahlten angeblich ihr Getreide damals mit Metallgeld; dieses ist jedoch nicht vor dem 7. Jh. erfunden worden.
 
Zwar findet sich bereits 1.207 v. 0 auf einer ägyptischer Stele ein Stamm namens Israel genannt, doch der Text bezieht sich auf eine Strafaktion gegen Räuberbanden. Viele Experten leiten denn auch den Begriff Hebräer von „hapiru“ ab, was soviel wie „Vagabund“ zu bedeuten schien. Aber die Volksbezeichnungen seitens der Nachbarn sind nicht selten hinabwürdigende Begriffe. Es gab nie einen Auszug der Israeliten aus Ägypten, ebenso wenig einen Einsturz der Mauern von Jericho durch Posaunenklang. Dies bekannte freimütig der israelische Chefarchäologe Israel Finkelstein in seinem Buch „Keine Posaunen vor Jericho“.
 
Herodot (um 430), der berühmte Geschichtsschreiber der Griechen, erwähnt weder Israeliten noch einen Gott Jahwe; so unbedeutend war das alles. Dieser Juden- und schließlich Christengott entwickelte sich aus dem greisen Himmels- und Wettergott „El“, dem Sippengott der Aramäer und Hebräer, dessen Figürchen man im „Gelobten-Land“ findet. Er hatte eine Frau, die Fruchtbarkeitsgöttin Aschera. Aus ihm und Anleihen aus vielen anderen „Heidengöttern“ manipulierten die Jahweisten sich ihren bildlosen Gott zurecht. Und trotzdem blieb diese erkünzelte Gottesschau bis zuletzt (70 n.0) ein primitiver, niveauloser, rachesüchtiger Blutkult. Was danach in rabbinischen und schließlich in reformjüdischen Zeiten daraus entwickelt wurde, steht auf einem anderen Blatt.
 
Der evangelische Theologieprofessor Dr. Gerd Lüdemann trat mit einigen grundsätzlichen Aufklärungswerken an die Öffentlichkeit: „Ketzer - Die andere Seite des frühen Christentums“, 1995, „Der große Betrug“ - Und was Jesus wirklich sagte und tat“, 1998, Paulus, der Gründer des Christentums“, 2001, Das Unheilige in der Heiligen Schrift - Die dunkle Seite der Bibel“, 2004, „Der erfundene Jesus. Unechte Jesusworte im Neuen Testament“, 2008. Der Theologe bringt es auf den Punkt:  „Die Bibel ist nicht Gottes Wort !“ Im „Spiegel“-Gespräch (8/96) sprach er sich offen für die Abschaffung des „Credos“ („Apostolisches Glaubensbekenntnis“) aus. Der Fachgelehrte sagt: „Kein Apostel hat es gekannt, es entstand in späterer Zeit und erhielt seine letzte Fassung erst im 4. Jh. “. „All dies sind Erkennntnisse meiner wissenschaftlichen Arbeit und Konsequenzen, die ich daraus ziehe, unabhängig davon, ob dies der Kirche nützt oder schadet. ... Ganz gleich was die Kirche gegen mich unternimmt, ich bin entschlossen, diesen Konflikt durchzustehen. Es geht mir um zwei Punkte. Erstens zu klären, ob die Theologie eine kirchliche oder eine freie Wissenschaft ist, sie kann nur das eine  oder andere sein. Und zweitens zu erreichen, dass nicht weiterhin in den Gemeinden die historisch-kritische Erforschung der Bibel totgeschwiegen wird, unter anderem mit der Folge, dass viele Gläubige ein falsches Bild von Jesus haben.“ Zu ähnlichen Ergebnissen gelangt der kirchenkritische katholische Theologieprofessor Hans Küng, dem 1979 die kirchliche Lehrbefugnis entzogen wurde. Einige seiner Werke: Existiert Gott ?“, 1978, „Kirche - gehalten in der Wahrheit ?“,1979, „Ist die Kirche noch zu retten ?“ , 2011. Als kirchenkritischer Publizist tat sich auch der katholische Theologieprofessor und Psychoanalytiker Dr. Eugen Drewermann hervor. Als er 1991 in einem Interview die „Jungfrauengeburt“ als biologische Tatsache anzweifelte, entzog man ihm die Lehr- und Predigtbefugnis. Drewermann kritisiert wesentliche Aspekte des zur Gewalt aufrufenden „Alten Testaments“ - wie es schon der frühchristliche Theologe Marcion (85-160 n.0) getan hatte - so dass sich der Aktivist Nico Rubeli-Guthauser („Projektleiter Christlich-Jüdische Projekte“) dahingehend verstieg, ihm „antijüdische Klischees und antisemitische Stereotype“ in seinen theologischen und politischen Aussagen zu unterstellen. Wer gegen die realen Ungeheuerlichkeiten der Bibel argumentiert, wird unsachlich verdächtigt ! Drewermanns Bücher erzielten hohe Auflagen, z.B.: „Jesus von Nazareth - Bild eines Menschen“, 2008, „Heimkehrer aus der Hölle“, 2010. Heinz-Werner Kubitza, „Der Jesuswahn - Wie die Christen sich ihren Gott erschufen“, 2011. Die Theologieprofessorin Uta Johanna Ingrid Ranke-Heinemann war auf dem „Burggymnasium Essen“ die erste weibliche Abiturientin und erwarb - als einzige der Klasse - das Abitur „mit Auszeichnung“. Sie studierte evangelische sowie katholische Theologie und war die erste Frau der Welt die in katholischer Theologie 1969 habilitierte. Auch sie zweifelt engagiert das Dogma der „Jungfrauengeburt“ an, was zum Verlust ihres Lehrstuhls führte. Einige ihrer empfehlenswerten Bücher: „Eunuchen für das Himmelreich - Katholische Kirche und Sexualität, 1988, „Nein und Amen - Anleitung zum Glaubenszweifel, 1992, ergänzte Neuausgabe: Nein und Amen - Mein Abschied vom traditionellen Christentum, 2002. Sie lehnt die Interpretation der Kreuzigung Jesu als Erlösung“ in einem „siebenfachen negativen Glaubensbekenntnis“ ab:
 
1. Die Bibel ist nicht Gottes-, sondern Menschenwort - 2. Dass Gott in drei Personen existiert, ist menschlicher Fantasie entsprungen - 3. Jesus ist Mensch und nicht Gott - 4. Maria ist Jesu Mutter und nicht Gottesmutter - 5. Gott hat Himmel und Erde geschaffen, die Hölle haben die Menschen hinzuerfunden - 6. Es gibt weder Erbsünde noch Teufel – 7. Eine blutige Erlösung am Kreuz ist eine heidnische Menschenopferreligion nach religiösem Steinzeitmuster.“
 
Unser mathematisiertes germanisches Gottesverständnis, wie es sich im Runen-ODING kundtut, ist in seiner symbolistisch-abstrakten, strukturellen Begrifflichkeit dem judäochristlichen Grundanspruch und seinem wortreichen Machwerk im geistesgeschichtlichen Sinne so überlegen, wie ein Turbojäger einer geworfenen Steinzeitkeule überlegen ist.
 
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Worterklärung: Turbojäger = „Messerschmitt Me 262“, 1. Düsenjäger der Welt (1941/45)
Bild: Der Papst, welcher versucht, den Gang der Uhrzeiger aufzuhalten. Titelbild des „Der Pfaffenspiegel – Historische Denkmale des christlichen Fanatismus“ (1845) von Otto von Corvin (1812–1886)