Eigene kleine Knoblauchernte, Juli 2017
 
 
DIE LAUKA-LAUCH-RUNE
 
„Lina-,   Lagu-,   Lauka“-Run‘,
was können wir mit Runen tun ?
Wir können uns daran belehren,
unsere Wissens-Macht vermehren.
 
Aus vierter Rune lesen wir
der Erd-Kraft-Zauber-Kräfte vier:
„Leinen, Lache, Lauch“ und „Luna“ -,
Leibes Wohlfahrt webt Fortuna.
 
Die Lunen-Kraft als Erd-Trabant,
ist jedem Meister wohl bekannt.
Sie bestimmt das Wuchs-Gelingen,
lässt Säfte sinken oder springen.
 
Ohne das reine Leinen-Tuch,
gelingt gewiss kein Heil-Versuch.
Und ohne Labsal reiner Laugen,
könnte nie ein Heilwerk taugen.
 
Als Krönung dann das gute Kraut,
von Mondes Segens-Flut betaut.
Der Arzt, der „Lāhhi“ heilt mit Lauch,
„Lachmänner“ hießen Heiler auch.
 
Die „Lauka“-Rune mehrt das Heil,
war des Gesundheitswissens Teil.
Der „Lâchner“ nutzte Pflanzen-Säfte,
der Erde und des Mondes Kräfte.
 
Auch ich hört‘ auf der Rune Rat,
pflanzte Lauch mit Knoblauch-Saat,
mit anderen gesunden Lauchen,
um sie zum Würzen zu gebrauchen.
 
Und jedem Lauch  in Mahl und Atz,
dank‘ ich für seinen Heilkraft-Schatz,
hoff‘ unbeirrt auf Runen-Segen,
 der Geist- und Leib-Gesundheit wegen.
 
 
Die Lauch-Rune trägt mehrere Bedeutungen, doch diese laufen alle zusammen in der Vorstellung von magischer Gesunderhaltung. Gutes Kraut bzw. Lauch auf dem Speisezettel ist ebenso wichtig wie in medizinaler Nutzung der vielen deutschen Heilkräuter. Karl der Frankenkönig empfahl bereits den Knoblauchanbau der orientalisch-mittelmeerischen Zwiebelknolle, doch die heimischen Laucharten werden nicht weniger gute Dienste angeboten haben. Keine Pflanze gedeiht ohne Feuchtigkeit, so war die Heil- und Fruchtbarkeitsformel „Lagu-Lauka“ (Lache-Lauch / Wasser und Kraut) ein feststehender Begriff, wie es im Altpersischen die rituelle Formel gab: „Alles Wasser und alles Kraut verehren wir“. Man glaubte an die Einheit von Wasser und Kraut und nahm sogar an, dass mit den Regengüssen im Frühjahr die Pflanzensamen mit auf die Erde tropfen würden. Die gedankliche Zusammengehörigkeit von Wasser und Kraut mit Luna, dem Mond liegt auf der Hand. Der germ. „L“-Begriff umfasst auch die Worte für den Arzt (ahd. lâchi, dän. læge, schwed. läkare, dt. Familiennamen Lachmann, Lachner) und die Medizin, den Leib, die Labung, Labsal, Lein (Flachs = Wuchs-Magie), das Licht, die Lust und die Liebe. All das hat mit Wachstum und Gesundheit zu tun.