Abb. 1 - Männliche Sonnenradkreuz- u. Sonnenzentrischekreis-Göttergestalten von Bohuslän
 
Sonne männlich - Mond weiblich ?
 
Die Frage nach dem Geschlecht der beiden Zeitweiser-Gestirne Sonne und Mond, scheint schwierig zu beantworten, da große Widersprüche herrschen. Als Erklärung für die Unterschiede im Lateinischen und Deutschen müssen zwangsläufig die altgläubigen Gottheiten in Augenschein genommen werden. Zunächst erscheint es so, dass die Sonnengöttin der Germanen, „Sól / Sunna“, weiblich war und der Mondgott „Mani“ männlich. Frau Sol lenkt - laut Edda - den Sonnenwagen und ihr Bruder Mani das Mondgefährt. Die altdeutsche Sonnengöttin „Sunna“ wird im zweiten Merseburger Zauberspruch zusammen mit ihrer Schwester „Sinhtgunt“ genannt. Bis in die 1200er Jahre hinein benutzten englische Muttersprachler noch den maskulinen Artikel „se“ und den femininen „seo“. Die Sonne hatte damals den weiblichen Artikel „sēo sunne“, wörtlich: „die Sonne“. Shakespeare (1563-1616) empfand das nicht unbedingt so: „O, swear not by the moon, the fickle moon, the inconstant moon, that monthly changes in her circle orb.” („O, ich schwöre nicht vom Mond, der unbeständigen Mond, die unbeständig moon, dass die monatlichen Veränderungen in ihrem Kreis Kugel zu, dass nicht deine Liebe ebenfalls variabel beweisen.“) Im Althochdeutschen kommen die Bezeichnungen „sunno” und „sunnâ” nebeneinander vor. Zu beachten ist dabei, dass „o“ im Nordwestgermanischen im femininen Sinne gebraucht wurde.
 
 
Abb. 2
 
Sonnengott Frō / Freyr / Sunno
 
Hingegen verehrten die Römer den Sonnengott „Sol“ und die Mondgöttin „Luna“. Tatsächlich musste der Mond als das blassere Nacht-Gestirn - nach den alten systematisch-mythischen Auffassungen - zwangsläufig der Frau zugeordnet werden, während der triumphale Tageslichtspender als eine männliche Erscheinungsform galt. Das wird auch zum Ausdruck gebracht durch „die Nacht“, aber „der Tag“. Auch die vielen deutsch-germanischen Mythen vom die Erdenfrau erweckenden  Sonnen-Jüngling sprechen durchaus eine uraltertümliche Sprache. Ein blasser Mond-Mann, der die Erdmutter wachküsst, ist kaum vorstellbar. So ist es im eddischen „Lied von Skírnir“ (altnord. Skírnismál) der strahlende Lichtbote des solaren Gottes Freyr (ahd. Frō), der um die Gerda (altnord. Gerðr) wirbt, welche eine Personifikation des Erdengartens ist und als Beschützerin von Heim und Hof galt. Götterbote Skirnir durchreitet die sperrende Waberlohe, um Gerdas Behausung zu erreichen. Dieser naturmythologischen Ur-Legende entwuchs die Mythos-Gattung, zu der sicher auch die Sigurd-Siegfried-Saga gehört. Die Waberlohe ist in der germ. Mythologie ein undurchdringlicher Feuerwall, derum die verzaubert schlafende Walküre Brünhild ebenso errichtet ist, wie um die Gerda oder die Menglöð. Sigurd, Skírnir und Svipdagr müssen sie durchdringen, um die begehrten Bräute zu gewinnen. Der strahlende solare, fast unverwundbare Held Sigurd durchreitet die Waberlohe auf dem Hirschkuhfelsen bzw. Berg der Hinde (altnord. Hindarfjall), was auf seine mythische Doppelgestalt als Hirsch hinweist. Freyr wird „Töter des Riesen Beli“ genannt, wobei Freyr diesen, mangels seines verschenkten Schwertes, mit einem Hirschgeweih erschlug, was wiederum auf die Metapher des Sonnenhirsches hinweist. Bis in die kirchenchristliche Ikonographie wird die Metapher beibehalten, nun eben auf den Kunstgott Jesus gemünzt. Schon im Bilderfundus der bronzezeitlichen skandinavischen Felsritzungen sind die Zusammenstellungen von Sonnenrädern und Hirschen kennzeichnend. Was ebenso unzweideutig von dieser altgermanischen Kunstgattung demonstriert wird, sind die vielen männlichen Sonnendarstellungen (Abb. 1) -, weibliche hingegen gibt es keine. In Abb. 1 zeige ich nur eine kleine Beispielauswahl von den zahlreichen Bildern ähnlicher Art. Die einen männlichen Gestalten zeigen zentrische Sonnen-Kreise, die anderen Sonnen-Radkreuze. Fast alle haben erigierte Phalli oder werden durch das Schwert an der Seite als Männer gekennzeichnet. Freyrs Sakralfigur war noch um das Jahr 1200 im Tempel vom schwedischen Uppsala für ihre enorme Penisgröße berühmt. Und schon die nordischen Felsbilder der anthropomorphen Sonnengötter sind sämtlich ithyphallisch, also mit aufgerichtetem Penis dargestellt, um ihre göttliche Segens- bzw. Befruchtungskraft aufzuzeigen. In der Tübinger Jakobuskirche ist heute im Innenraum das von einem heidnischen Vorgängerbau herrührende Relief des solaren Segensspenders angebracht, welches, als heidnisches Relikt, bis vor wenigen Jahrzehnten noch an die als verächtlich verstandene Außenmauer verbannt war (Abb. 3). Die solare Drei ist hier klar in Gestalt dreier zentrischer Ringe ins Bild gesetzt. Die beiden großen Segenhände kennen wir von den solaren Christuskreuzen Irlands, aber bereits aus den bronzezeitlichen Felsritzungen von Bohuslän/ Schweden.
  
Abb. 3
 
Die Sonne ist es, die mit ihren frühjährlichen Strahlen die Kraft aufbringt, die Erde wieder zum Erwachen und Blühen zu bringen, nicht der Mond. Der Mond wurde nie als männlicher Befruchter begriffen, sondern allein als jener oder jene die mit weiblicher Weisheit, die richtigen Zeiten für die Jahresrhythmen des Gedeihens und des Zurückweichens angibt. Der schwellende und sich wieder leerende Mond ist ein wunderbares Gleichnis für das schwanger werdende und sich wieder im Gebären erschöpfende Weib. Der vier-phasige Mond wandelt wie die menschliche Erdenfrau im Vierer-Rhythmus der 4x7 Tage ihrer Blutungen. Das lässt ihn „launisch“, also mondig wechselhaft erscheinen, so wie man es der weiblichen Psyche immer nachgesagt hat. Zwar heißt es im Deutschen „der Mond“ und doch wurde auch in der Dichtung eine schöne Frau gern mit dem linden Angesicht des Mondes verglichen. Dem Mann wurde die sonnige Strahlenergie im Guten wie im Argen zugewiesen, der Frau aber die beruhigende Milde des Mondes. So dachten schon die nordischen Griechen, welche in Helios und Apollon das Mannhafte verkörpert sahen. Apollon hatte bekanntlich die innigsten Beziehungen zum hyperboräischen Norden. Er wurde von den Frühgriechen aus ihrer Nordheimat mit in die Balkanhalbinsel gebracht. „Sol“ oder war der römische Sonnengott, der seit dem 2. Jh. n. 0 gern „Sol invictus“ („Unbesiegbarer“) genannt wurde, weil er seit röm. Kaiser Vespasian sich zum Schutzgott der Herrscher entwickelte. Der Mond aber wurde durch die Göttinnen Selene und die Artemis verkörpert. Diese Sichtweise lässt sich nachvollziehen an den vielen Bildwerken, auch des deutschen Mittelalters, wie z.B. am Kreuzabnahmerelief vom Externstein bei Horn/Bad Meinberg, in dem das Kreuz im oberen Bildfeld flankiert wird von dem trauernden Mond und der Sonne. Da nach allgemein akzeptierter Regel die männliche Seite die rechte und des Weibes die linke ist, muss der weibliche Mond auf der linken Seite vom Kreuz aus gesehen erscheinen, die Sonne aber rechts.
 
Indischer Mondgott Chandra / Soma
 
Als indisch-hinduistische Mondgott wird „Chandra“ bezeichnet, er ist unmissverständlich männlich, verführte die „Hemavati“, die nachts in einem Lotusteich badete, worauf sie beider Sohn „Chandravarman“ gebar. Chandra wurde geboren, nachdem seine Mutter den Mond verschluckt hatte, was den Eindruck einer mondbewirkten Befruchtung der Mutter macht. Der alte vedische Mondgott hieß „Soma“, er wird zwar auch als männlich bezeichnet, aber in ihm sahen die Altinder konkret das ihren Zyklen unterworfene Himmelsgestirn, das zunimmt, abnimmt wie eine sich füllende und sich wieder entleerende Schale. Chandra ist der Verfügungsgewaltige über diese wunderbare Schale, die sich mit einem Zaubergetränk des gleichen Namens, „Soma“, füllt. Die Götter besuchten Chandra gern und oft, um sich am „Soma“ gütlich zu tun. Und je mehr sie jeweils davon tranken, desto magerer wurde der Mond. Dass also „Soma“ - der Mond und sein Mondgetränk - als männlich galten, ist nicht durch männliche Attribute begründbar, sondern eher nur deswegen erklärt worden, weil Kessel und Kesselinhalt sich im Besitz einer männlichen Gottheit befindet. Aus dem Gesagten ist zu folgern, dass weder Chandra noch Soma als echte Mondgötter anzusehen sind. Der Soma ist ein Gefäß und ein Getränk, eine unstatthaft personifizierte Sache, während Chandra keinerlei mondtypische Eigenschaften aufweist, lediglich der männliche Besitzer dieser Sachen ist. Darin spiegelt sich womöglich nichts als das streng patriarchalische Denken der Inder, dass deren religiöse Lehrer das Mondgefäß - eigentlich ein urweibliches Motiv - der Aufsicht und Nutzungswillkür einer männlichen Gottheit unterstellten. Echte Mondaspekte haben indischen Göttinnen, wie die wohltätige „Bhavani“ mit ihren heiligen Kühen einerseits und die furchtbare „Kali“ andererseits, die der griech. Hekate nahekommt, welche die negative Seite im mehrperspektivischen und polaren (Vollmond - Schwarzmond) Mondmythos vertreten. 
 
 Sonnengott keltisch Lugh - römisch Sol
 
Im Keltischen verhält es sich nicht viel anders, auch hier sind die klar als solche erkannten Sonngottheiten männlicher Natur, beispielsweise wird Belenus/Belinus mit Apollon gleichgesetzt. Der Name des keltischen solaren Gottes Lugh/Lugus ist mit „der Leuchtende“ oder junge „strahlender Krieger“ zu erklären, sein Fest ist am 1. August: altir. Lugnasad. Es findet also zur mächtigsten Sonnen- und Sommerzeit statt. Er ist einer der höchsten keltischen Götter, Spender des Heils, Harfenspieler, Dichter und Magier; in Gallien verschmolz sein Kult mit dem des Merkur, was seine Nähe zu Wodin-Odin vermuten lässt. Sein heiliges Tier war der Rabe. „Lugudunum“, das heutige Lion, gilt in seinem Ursprung, als die dem Gott „Lugh“ geweihte Stadt. Bei ihrer Stiftung sollen Raben vom Himmel herabgeflogen sein. Die Forschung kennt im keltischen Gebiet insgesamt 15 Orte dieses Namens. In Irland wurde sein Vater als „Cian“, ein Sohn des Heilgottes „Dian Cecht“ genannt; als seine Mutter ! „Ethniu“ aus dem Geschlecht der „Fomore/Formori“ (Titanengeschecht). Doch wurde er auch unter den Kindern der Göttermutter Dana erwähnt. Genährt und erzogen wurde er von der Amme „Tailitu“. Sein Name „Lugh Samildanach“ weist ihn als Herrn der Künste des Handwerks aus. Er war ein schöner starker Jüngling, der einen unfehlbar, treffenden, magischen Wurfspeer und eine Steinschleuder besaß. Es heißt er sei nach Tara zu dem Gott-König „Nuada“ gekommen und habe ihm nacheinander seine verschiedenen Kunstfertigkeiten als Magier, Krieger, Arzt und Schmied usw. angeboten. Sei aber abgewiesen worden, weil für all diese Tätigkeiten genug Leute zur Verfügung standen. Da ließ „Lugh Nuada“ fragen, ob er denn nicht einen Mann gebrauchen könnte, der das nicht alles gleichzeitig beherrschte. Da nahm ihn „Dunada“ an seinem Hofe auf. Fortan wurde „Lugh“ bewacht, weil sein Leben kostbar war. Er organisierte die Vorbereitung zur zweiten Schlacht von „Mag Tured“, durfte aber nicht mitkämpfen. Doch begab er sich heimlich auf das Schlachtfeld, umschritt auf einem Fuße hinkend und ein Auge zuhaltend, unter dem Gesang von Zauberliedern das Heer der „Tuatha De Danann“ (Göttergeschlecht) und half ihnen durch seine Magie zum Siege. Mit seiner Schleuder zielte er so gewaltig gegen das Auge des Riesen „Balor“ („Licht / Helle“), das der Stein durch dessen Kopf hindurchflog und der Riese tot hinfiel, dies war das Signal zur Flucht für die „Fomore“ (auch Chaoskräfte). Er war der Herr aller Künste und vereinigte ebenso wie „Dagda“ alle 3 Klassen in sich, deshalb war er auch anderen Göttern übergeordnet. Er stammte einerseits von den „Tuatha De Danann“ (einem Göttervolk) und andererseits von den „Formore“ ab, deshalb vereinigte er die Kräfte des Chaos und der Ordnung in sich. Folglich war seine Aufgabe auch, die starke soziale und spirituelle Macht mit der instinktiven, triebhaften und chaotischen zu vereinigen. Sein Name bedeutet "Licht, Helle" und seine Attribute sind der Rabe und die Lanze, ein Licht- und Todessymbol, das genauso ambivalent wie „Lugh“ selbst war. Einer Sage nach wurde eines der 4 großen Feste, „Lugnasad“ am 1.August, von „Lugh“ selbst zu Ehren seiner Amme und Ziehmutter „Tailtiu“ eingerichtet. Dann ist noch Taranis-Juppiter, welcher mit dem Sonnenrad-Attribut und dem Donnerkeil  abgebildet wird; er steht im unmittelbaren Herkommen aus der nordischen Tradition des solaren Himmelsgottes, wie er bereits zur Bronzezeit geschaut wurde, z.B. als der große Hammergott mit dem Sonnenrad über dem Haupt, wie er abgebildet wurde auf der Felsgravurplatte beim Vitlycke-Museum von Tanum im schwedischen Bohuslän (Abb. 2).  Die Version des aufgehellten oberen Bildteils nur zur besseren Sichtbarheit des Sonnenkreuzrades über dem Kopf des Weihegottes. Ein wendischer - also dem ostgermanischen Mischbesiedelungsgebiet angehörender - Gott namens Podaga soll für den Ackerbau, der Viehzucht und Fischerei, also dem allgemeinen Gedeihen, zuständig gewesen zu sein. Am Hinterkopf wurde er mit einem Ebergesicht dargestellt, das Haupt von Stahlen umgeben; seine Attribute waren Füllhorn und Pflugschar.
 
Abb. 4
 
Im Jahre 1822 fand sich im Bereich der altheiligen Externstein-Felsengruppe eine kleine Metallplatte, eine Art Medaillon, das als „Kupferplakette“ bezeichnet wurde. Es war nicht festzustellen, wo der Fund heute aufbewahrt wird, oder ob er verschollen ist. Das Bildnis trägt keinerlei Hinweise, dass es christlichen Ursprunges sein könnte. Es zeigt eine weibliche Gestalt, die fast vollkommen von einer schmalen Mondsichel eingerahmt wird. Am Kopf ist eine zweite, kleine Sichel erkennbar. Entweder ist eine weibliche Mondgöttin gemeint, oder eine Priesterin des heidnischen Mondkultes ? (Abb. 4). Die Gestalt hält ihre Hände offen im Gestus der Lehre bzw. der Verkündung. Es ist nicht möglich, die Gestalt zweifelsfrei als männlich oder weiblich zu identifizieren, doch ihre Gewandung weist eher auf ein weibliches Wesen hin, insbesondere durch die Kopfverhüllung.
 
Sprache der Runen = männlicher Sonnengott
 
Wie es kam, dass entgegen jeder mythologischen Vernunft und entgegen den altgermanischen Anschauungen, in späterer Zeit die Sonne einen weiblich und der Mond seinen männlichen Artikel bekam, ist noch nicht erklärbar. Wie unlogisch diese Zuordnung ist, erweist sich auch aus dem chinesischen Yang-Ying-Denken, bei dem das männliche Yang der Hitze und dem Stoßenden zugerechnet wird, also auch der Sonne, hingegen das kalte, gebärende Prinzip aber dem Yin und dem Mond. Wann, wer und warum wurde entschieden, welches Wort ein DER, DIE oder ein DAS bekam ? Auch die Zahlensprache oder Zahlenmythologie bestätigt die altgermanische, griechische, römische Auffassung. Die 2 gilt als erste weibliche, oder besser gesagt, gebärfähige  Zahl, die 3 gilt als 1. männliche Zahl, die 4 gilt wieder als weiblich, die 5 als Zahl einer Synthese. In der ODING-Runensystematik des antiken Runenschöpfers wurde dem männlichen Sonnengeist () Ingo-Frō (Ingvi-Freyr) korrekt die 3 zugeordnet und dem ganz eng mondverwandten Wasser-Pflanzen-Geist () korrekt die 4. Position. Der Runenvater folgte mithin der bronzezeitlich-frühgermanischen Tradition des männlichen Sonnen- und Himmelsgottes und fügte ihm zur verstärkenden Bestätigung seiner Absicht die männliche 3 hinzu, sowie den solaren Ing-Kreis () bzw. die Sonnen-Raute () im Gebrauch bei den Holzritzungen. Unsere Deutung erhält zusätzliche Bestätigung durch die Sonnen-Rune () Sowilo auf 9. ODING-Position. Ist die 3 als männliche Zahl erkannt, muss die potenzierte 3, die 3x3, als gesteigerte Männlichkeitszahl begriffen werden. Sie steht im Runenverband für die Sonne, womit die Sonne im Urgermanischen als unzweifelhaft männliche Erscheinung ihren Beleg findet. Die Super-Sonnenzahl müsste, innerhalb dieses zahlenmythischen Denkens, aber das Ergebnis von 3x3x3 sein. Das ergibt 27, deren Position im durchnummerierten ODING-Kreis wieder zur 3. Rune () führt. - Im 2. Runenstab sah der Runenschöpfer, der nordischen Mythentradition folgend, keine rein weibliche Gestalt, vielmehr den Titan Ymir, der als Zwitter galt und somit selbst zeugend und gebärend Nachkommen schuf.
 
Die Zahl 3 als männliche runenmythologische ODING-Zahl wiederholt sich als Markierung des Asen Wodin-Odin auf 21. Position, dessen Kernzahl bzw. Quersumme wieder die 3 erbringt. Die gesamten 24 Stäbe der ODING-FUÞARK-Kalender-Ordnung, eines luni-solaren Jahresschemas, addieren sich auf die Zahl 300, womit die zugrunde liegende altgermanische Sonnenreligion verdeutlicht wird.