Der „Bamberger Reiter“, um 1237,
stellt wohl den Staufer-Kaiser Friedrich II. dar.
 
VERGESSEN KÖNNEN !
 
Man glaubt es nicht, was so ein Mann,
ist er ein Mann, vergessen kann.
Das Vergessen muss er lernen,
lernen sich vom Glück entfernen.
 
Hat ein Mann ein Weib geküsst,
das ihm fortgelaufen ist,
will‘s das Schicksal ihm nicht gönnen,
hilft ihm nur Vergessen-Können.
 
Was des Mannes Seele streichelt,
hoffnungslos den Sinn verweichelt,
all‘ die Düfte roter Rosen,
muss ein Mann vom Herzen stoßen.
 
Die Welt ist hart, der Mann ist zart,
ändert er nicht die Eigenart,
wird er an dem was ist verrückt
und vom Schicksal platt gedrückt.
 
Ganz ohne Härte geht es nicht,
sei es im Dunkeln, sei‘s im Licht,
sei‘s hier Unten, sei’s dort Droben,
hart zu werden, ist zu loben !
 
Mag es auch bedenklich scheinen:
Männer sollten niemals weinen !
Denn der Schmerz zerfrisst die Seelen,
Männer sollten Seelen stählen !
 
Wahre Kerle müssen kämpfen,
in den irdisch-wirren Krämpfen,
müssen klaren Kopf bewahren,
so nur meistert Mann Gefahren !